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Zeppelin Museum Friedrichshafen

Kunstinstitution bei artports.com

Zeppelin Museum Friedrichshafen

Seestr. 22
88045 Friedrichshafen
Germany/Deutschland
Tel: +49 (0)7541 3801-0
Fax: +49 (0)7541 3801-81
dix@zeppelin-museum.de
www.zeppelin-museum.de
Öffnungszeiten:
Mai bis Oktober: täglich 09.00 bis 17.00 Uhr; November bis April: Dienstag bis Sonntag von 10.00 bis 17.00 Uhr
Stadtplan (Google)
Zeppelin Museum Friedrichshafen

Aktuelle Info

Im bauhausgetreuen Hafenbahnhof vereint das Zeppelin Museum Friedrichshafen die weltweit bedeutendste Sammlung zur Luftschifffahrt mit einer Kunstsammlung, die die großen Meister aus Süddeutschland vom Mittelalter bis zur Neuzeit umfasst. Highlights sind die begehbaren Passagierräume der LZ 129 Hindenburg im 33 Meter langen Nachbau, eine Wunderkammer zum Kultobjekt Zeppelin sowie Experimentierstationen, die das Prinzip „Leichter als Luft erlebbar machen. Einen weiteren Schwerpunkt der Sammlung bilden Werke von Künstler*innen, die sich während der Zeit des Nationalsozialismus an den Bodensee in die „Innere Emigration“ zurückzogen, wie Otto Dix, Max Ackermann oder Willi Baumeister.

Durch Wechselausstellungen zu aktuellen Themen spannt das Museum einen Bogen zur zeitgenössischen Kunst und bringt Kunst und Technik immer wieder aufs Neue in Dialog. Donnerstags sind Besucher*innen im OPEN HOUSE! zu kostenlosen Vorträgen, Lesungen und anderen Veranstaltungen eingeladen. Zur Vor- und Nachbereitung bietet das Zeppelin Museum zahlreiche kostenlose, digitale Inhalte und Formate an: Die Digitale Sammlung und die Mediathek laden zum Stöbern ein, in der Podcastreihe ZM talks plaudern Mitarbeiter*innen aus dem Nähkästchen oder führen Gespräche mit Expert*innen zu aktuellen Themen, die ZeppApp bietet umfassende Informationen und Audioguides zu den Ausstellungen, die eigene Diskursplattform debatorial® lädt zum Austausch ein, der Museumsblog zum Lesen und die Profile auf den sozialen Netzwerken zu Interaktion und Storytelling.

Ausstellungen

Aktuelle und kommende Ausstellungen


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Ausstellungsarchiv


15.12.2023 - 07.04.2024
Kryptomania. Die Verheißungen der Blockchain

Pressemitteilung
Sind Kryptowährungen ein unkalkulierbares Spekulationsobjekt oder alternative Zahlungsmittel? Befördern sie radikale Dezentralität oder technologische Monopole? Werden sie zu Klimakillern oder stärken sie Transparenz, Selbstbestimmung und Demokratisierungsprozesse? Bei Bitcoin, Ethereum und Co scheiden sich die Geister. Die Ausstellung Kryptomania. Die Verheißungen der Blockchain bringt im Zeppelin Museum Friedrichshafen Werke zeitgenössischer Künstler*innen unterschiedlicher Perspektiven zusammen, um die Potentiale und Risiken von dezentralem Internet, digitalen Zahlungsmitteln oder NFTs kritisch einzuordnen. Wie nicht-hierarchische Organisationsstrukturen im Digitalen neue Räume für Kollaboration, Aktivismus und Widerstand öffnen und wie eine Gesellschaft aus menschlichen und nichtmenschlichen Akteuren funktionieren könnte, untersucht das BlockLab mit praktischen Grundlagen, sodass die lernende Ausstellung durch den Diskurs mit ihren Besucher*innen stetig wächst.

Kryptowährungen basieren auf der Blockchain-Technologie. Ihre Erfindung kommt vielen einer digitalen Revolution und Zeitenwende gleich: Digitale Zahlungen können in Sekundenschnelle und autonom, ohne Intermediäre wie Banken, verschickt werden, da die Gültigkeit der Transaktionen durch die Transparenz der Blockchain zu jeder Zeit und an jedem Ort nachvollziehbar ist. Kryptowährungen ermöglichen dadurch, so die Verfechter*innen, barrierearme Zugänge zum Finanzsystem, DAOs (Dezentralisierte Autonome Organisationen) etablieren digitale Genossenschaftsformen, Smart Contracts ersetzen Banken oder Notare, Tokenisierungen schaffen Teilhabe an Vermögenswerten. In El Salvador werden Kryptowährungen bereits zum gesetzlichen Zahlungsmittel. Doch was bedeutet Demokratisierung und wie dezentral operieren Blockchain-Technologien wirklich? Kann die Macht globaler Unternehmen reduziert werden oder bilden sich neue Monopole in finanzieller und technologischer Hinsicht? Und was bedeutet es, wenn ein hoch verschuldeter Staat wie El Salvador auf eine volatile Kryptowährung setzt?

Die Ausstellung Kryptomania. Verheißungen der Blockchain im Zeppelin Museum Friedrichshafen nimmt sich dieser Fragen in der Auseinandersetzung mit verschiedenen künstlerischen Positionen an. Kollaborationen menschlicher und nichtmenschlicher Akteure, veränderte Möglichkeiten des politischen Aktivismus und DAOs als neue Organisationsformen werden mit ihren Chancen und Risiken diskutiert. Einen Einstieg bietet das Non-Fungible Comic von Comic-Essayistin Julia Schneider und Künstlerin Noëlle Kröger, das die ökonomischen und technologischen Grundlagen von NFTs erklärt. Wie neue Wirtschaftsräume etabliert werden können, zeigt die Künstlerin und Programmiererin Sarah Friend auf. Als Teil des Kollektivs Circles beschäftigt sie sich mit der Frage, wie eine blockchainbasierte, gemeinschaftseigene Währung entwickelt werden kann, die sich nicht am Prinzip der Kapitalakkumulation orientiert. Geld wird als Gemeingut neu gedacht und monatlich ein bedingungsloses Grundeinkommen mithilfe von Smart Contracts ausgezahlt, das auf der xDAI Blockchain basiert. Unabhängig von Banken oder Nationalstaaten wird so ein eigenes dezentrales, ökonomisches System aufgebaut.

Der Einsatz von Blockchain-Technologien ermöglicht auch neue Räume von Gemeinschaftlichkeit in der artenübergreifenden Kooperation. Nichtmenschlichen Akteuren wird Handlungsmacht gegeben, mithilfe blockchainbasierter Codes werden die Gemeinschaft, ihr Vermögen und ihre Finanzmittel transparent und dezentral verwaltet. BeeDAO ist eine web3-Organisation, die das Wohlergehen von Bienen sichern möchte. Bienen und Menschen können der DAO beitreten, indem sie ihre Daten (proof-of-life) beisteuern oder eine NFT-Mitgliedschaft eingehen, die in Versammlungen zu Abstimmungen genutzt werden kann. Dafür können auch Delegierte über Bestäubung ernannt werden, die die Interessen vertreten und Vorschläge zur Verbesserung des Bienenlebens einbringen. terra0 ermöglicht einem Wald die digitale Selbstverwaltung. Holz und andere wirtschaftliche Erträge werden mittels Blockchain-Technologie so gesteuert, dass der Wald mit der Außenwelt über automatisierte Smart Contracts interagiert und dadurch zum einzigen Anteilseigner seiner Produktion wird. Darüber hinaus erhebt der Wald Daten über sich, mithilfe von Drohnen kann Saatgut verteilt oder ein Jäger engagiert werden, der sich um das Damwild kümmert.

Neue Formen für Aktivismus und Widerstand werden bei Künstler Egor Kraft sichtbar. Er untersucht das technologische Potenzial hinter Blockchain-Anwendungen, um die Verbreitung von Propaganda und Fehlinformationen, wie es zurzeit im Kontext des Ukraine-Kriegs passiert, zu verhindern. So hat er Prototypen entwickelt, die Journalist*innen ein blockchainbasiertes Set an Werkzeugen zur Verfügung stellen, um die erweiterten Metadaten ihres Film- und Fotomaterials aufzuzeichnen. Bereits während der Bild- und Filmaufnahmen können diese registriert und fälschungssicher gespeichert werden. Da nachträgliche Änderungen auf der Blockchain nicht möglich sind, wird so ein dezentrales öffentliches Beweisarchiv mit einem effektiven Faktennachweis etabliert.

Zur Ausstellung ist ein umfangreiches Vermittlungsprogramm geplant, das die Entwicklungen rund um die Blockchain, das web3 und die Metaversen, ihre Potentiale und Risiken kritisch einordnet. Das BlockLab vermittelt in Zusammenarbeit mit lokalen Partner*innen und Communities die Grundlagen der Blockchain-Technologie, hinterfragt die zentralen Konzepte Kryptographie, Dezentralität, Transparenz und Unveränderbarkeit und stellt Anwendungsbereiche bei den Vereinten Nationen, im Gaming oder in Musik-NFTs vor. Als weitere Perspektive werden lokal ansässige Unternehmen eingeladen, Bereiche vorzustellen, in denen sie bereits mit Blockchain-Technologien arbeiten. Aber auch der Energieverbrauch von Kryptowährungen und der CO2e-Abdruck sollen analysiert werden. Der Diskurs steht dabei stets im Mittelpunkt. Die lernende Ausstellung wird sich im Laufe der Zeit verändern, nicht nur, um der schnelllebigen Technologie gerecht zu werden, sondern auch um den gemeinsamen Lernprozess aufzuzeigen.

Künstler*innen: BeeDAO, Sarah Friend, Egor Kraft, Noëlle Kröger, Julia Schneider, terra0 (u.a.)


26.05.2023 - 05.11.2023
Into the deep. Minen der Zukunft

Pressemitteilung
Der Abbau von Rohstoffen entwickelt sich zu einem zunehmenden ökologischen, ökonomischen, politischen und sozialen Problem mit globalen Auswirkungen. Extensive Abbaupraktiken und die Ausbeutung von Öko- und Sozialsystemen führen zu einer der größten Umweltbelastungen unserer Zeit. Ihre Folgen sind vielerorts dramatisch sichtbar, dennoch wird der Kampf um Ressourcen fortgeführt, an neuen Standorten, die teils utopisch anmuten möchten. Mit der interdisziplinären Ausstellung Into the deep. Minen der Zukunft wirft das Zeppelin Museum angelehnt an die Industriegeschichte der Stadt Friedrichshafen einen kritischen Blick auf den Rohstoff Aluminium, das Metall des Fliegens, und auf die vielschichtigen Zusammenhänge des Rohstoffabbaus beim Deep Sea und Deep Space Mining. Neben den Folgen von Umweltzerstörung und Kolonialismus, die mit der gesteigerten Extraktion von Rohstoffen einhergehen, werden Widerstand und Aktivismus gegen die Ausbeutung von Menschen und Umwelt in der klimaneutralen Ausstellung eruiert.

Mit Exponaten der eigenen Sammlung stellt das Zeppelin Museum die Frage nach der Etablierung von Aluminium als Werkstoff des Luftschiffbaus und seiner Impulswirkung für die Materialforschung. Aus dem 1825 entdeckten Leichtmetall entwickelte sich die wichtigste Grundlage zur Konstruktion von Metallgerippen in der Luftschifftechnik. Die wachsende Nachfrage und daraus resultierende Lieferengpässe zeigten schnell die Abhängigkeit der deutschen Aluminiumindustrie von Importen. Staatliche Kontrollen, Materialsammlungen, Recycling und die Suche nach Ersatzstoffen waren die Folge. Der weltweite Abbau des Gesteins Bauxit – und die sehr energieaufwändige Gewinnung von Aluminium aus ihm – verursachen neben Umweltschäden auch das Abfallprodukt Rotschlamm. Daher steht die Aluminiumindustrie bis heute in der Kritik.

Deep Sea Mining, der Rohstoffabbau in der Tiefsee mit seinen nicht absehbaren Folgen für das Ökosystem, bildet einen weiteren Schwerpunkt der Ausstellung. In ihrer Videoinstallation Nautilus New Era greift Kristina Õllek auf die Fiktion 20 000 Meilen unter dem Meer zurück und stellt sie dem aktuellen, hochumstrittenen Tiefseebergbau im Zeitalter des Klimanotstands gegenüber. So ist Nautilus nicht nur der Name des fiktiven U-Bootes bei Jules Verne, sondern Nautilus Minerals Inc. war ein Unternehmen, das Bergbau auf dem Meeresboden vor Papua-Neuguinea betreiben wollte. Kristina Õllek macht in ihrer Installation deutlich, wie aufwändig der Meeresboden für den Abbau durchgepflügt wird und wie massiv dieser Eingriff in das fragile Ökosystem ist. Sie thematisiert die widersprüchlichen Interessen der wissenschaftlichen Erforschung, des kommerziellen Abbaus und des Umweltschutzes.

Da die Ressourcen auf der Erde knapp und endlich sind, suchen Wissenschaftler*innen nach immer neuen Abbaugebieten, so auch beim Deep Space Mining. Mining the Skies von Bethany Rigby ist eine Installation aus Gesteins- und Mineralproben, die sich kritisch mit extraterrestrischer Bergbauforschung, vor allem dem Asteroidenbergbau, auseinandersetzt. So reflektiert Rigby potenzielle Standorte, Ressourcen, den Einsatz von Bakterien zum Abbau von seltenen Erden und bereits existierende Gesetze für Mining-Aktivitäten im Weltall.

Die Ausstellung beleuchtet zudem die prekären Arbeitsbedingungen, die mit dem Ressourcenabbau verbunden sind, ebenso wie den Widerstand gegen Menschenrechtsverletzungen und Umweltzerstörungen. So beschäftigt sich Forensiker, Filmemacher und Forscher Ignacio Acosta seit vielen Jahren mit den zentralen Schauplätzen des Bergbaus: Vom Kupferabbau in der Atacama-Wüste in Chile bis hin zu den Protesten gegen den Bau eines Eisenerzbergwerks in Nordschweden bei denen Drohnen zur Gegenüberwachung eingesetzt wurden. In einer umfassenden raumspezifischen Installation bringt er seine verschiedenen Feldstudien zusammen, die er als Tiefenbohrungen versteht. Ein besonderer Fokus seiner Recherche liegt dabei auf digitalem Aktivismus für Umweltgerechtigkeit, um in einem postpandemischen Szenario die Nutzung digitaler Technologien zu thematisieren.

Teilnehmende Künstler*innen: Ignacio Acosta, Bureau d´Études, Armin Linke, Kristina Õllek, Bethany Rigby

Die Eröffnung der Ausstellung findet am Donnerstag, den 25. Mai 2023 um 19.00 Uhr statt.

Die durch den Fonds Zero der Kulturstiftung des Bundes geförderte Ausstellung hat den Anspruch in allen Bereichen klimaneutral zu sein. So wird sie eingebettet in eine Recyclingarchitektur, die die Wiederverwendung von Rohstoffen für die Besucher*innen erlebbar macht und dafür plädiert, lokale Ressourcen stärker in einen Materialkreislauf einzubinden. Die Balance zwischen nachhaltigem Ausstellen, dem Schutz von Kulturgütern und einer qualitativ hochwertigen Präsentation wird eine zentrale Aufgabe des Ausstellungsprojektes, das in das bundesweite, interdisziplinäre Kooperationsprojekt Mining. Abbau der Zukunft eingebettet ist. In dem vom Zeppelin Museum Friedrichshafen initiierten Projekt werfen elf Partner*innen aus Kultur und Wissenschaft einen differenzierten und kritischen Blick auf den Abbau von Rohstoffen. So werden traditionelle, aktuelle und zukünftige Formen des Extraktivismus, die vom Abbau von Bodenschätzen und Rohstoffrecycling über Phytomining bis hin zu Deep Sea und Deep Space Mining reichen, thematisiert.

Diese acht Kultureinrichtungen und drei Universitäten werden das Forschungs- und Ausstellungsprojekt kollektiv umsetzen:

- Deutsches Bergbau-Museum Bochum
- Deutsches Schifffahrtsmuseum Bremerhaven
- Militärhistorisches Museum der Bundeswehr – Flugplatz Berlin-Gatow
- Museum der Arbeit Hamburg
- GRASSI Museum für Völkerkunde Leipzig
- Staatstheater Kassel (Schauspielproduktion Anthropos Antigone)
- Weltkulturerbe Völklinger Hütte
- Zeppelin Museum Friedrichshafen
- Universität Bremen
- Universität Hamburg
- Zeppelin Universität Friedrichshafen

Auf einer innovativen digitalen Plattform, die gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO und der agenturfuerkrankemedien Berlin entwickelt wird, werden sämtliche Projekte und Veranstaltungen an allen Standorten sichtbar gemacht.

Gefördert im Programm Zero – Klimaneutrale Kunst- und Kulturprojekte der Kulturstiftung des Bundes. Gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.


16.12.2022 - 16.04.2023
Fetisch Zukunft. Utopien der dritten Dimension

Pressemitteilung
Die Ausstellung "Fetisch Zukunft. Utopien der dritten Dimension" untersucht anhand des menschlichen Strebens nach Geschwindigkeit, Freiheit, Frieden, Unsterblichkeit und Nachhaltigkeit die gesellschaftlichen Mechanismen hinter Zukunftsvisionen. Ganz zentral stellt sie sich der Frage, ob Technik die Welt retten und diese menschlichen Sehnsüchte erfüllen kann.

Über die letzten 120 Jahre entstanden zahlreiche Ideen und Visionen, den Himmel zu befahren oder den Weltraum zu bereisen, die auf Brennpunkte des irdischen Lebens reagieren. In unserem von fragilen Ökosystemen, Überbevölkerung, Platzmangel, Ressourcenknappheit und Krieg geprägten Kosmos wecken innovative Technologien Versprechen einer besseren Zukunft, einer lebenswerteren Welt. Hinter Luftschiffen, Drohnentaxis, zivilen Hyperschallflugzeugen, fliegenden Städten oder dem Weltraumtourismus stehen daher oftmals ganz irdische, menschliche Sehnsüchte. Geprägt durch Technikvertrauen, Marketing und dem Wunsch nach Fortschritt entwickeln sich Utopien, aber auch deren Gegenbilder, die Dystopien. Die Ausstellung Fetisch Zukunft. Utopien der dritten Dimension des Zeppelin Museums untersucht, wie Technik- und Gesellschaftsutopien ineinandergreifen und wirft die Frage auf: Kann Technologie die Welt retten – oder ist sie eher Machtinstrument und Marketingversprechen? Dazu setzt die Ausstellung geschichtlich bei den Luftschiffen an und schaut mit Werken zeitgenössischer Künstler*innen in mögliche Zukünfte. Als Ausstellungsarchitektur sind partizipative Räume, Social Scenography Spaces, geplant, in denen Besucher*innen mit Werken, untereinander oder mit den Experten*innen vor Ort aktiv in den Dialog treten können. Online setzen sich Begegnung, Austausch und Kooperation im debatorial® fort.

Insgesamt 15 künstlerische Arbeiten von Nuotama Frances Bodomo, Andreas Feininger, Alexandra Daisy Ginsberg, Alexander Kluge, Marie Lienhard, Tomás Saraceno, Jacolby Satterwhite, Timur Si-Qin, Anton Vidokle und Aby Warburg werden ergänzt durch mehr als 80 weitere Exponate der Luftfahrtgeschichte. Darunter ein Großmodell der Concorde, Teile des Delphin-Luftschiffs, Energieerzeugung und Antrieb des Solarluftschiffs Lotte, Modell des Wagner Roto Cars, der Internationalen Raumstation ISS, des CargoLifter sowie ein Marsdiorama, (Design-) Modelle, Zeitschriften, Plakate und zahlreiche Post- und Scherzkarten zur Luftschifffahrt. Die Ausstellung basiert dabei auf Werken der Technik- und Kunstsammlung des Zeppelin Museums und wird durch thematisch passende, internationale Leihgaben erweitert.


17.12.2021 - 06.11.2022
Beziehungsstatus: Offen.
Kunst und Literatur am Bodensee

Pressemitteilung
******* Ausstellung wird bis zum 6.11.2022 verlängert *******

Der Eine langweilte sich, der Andere vergnügte sich, die Nächste fand im See die eigene Seele wieder. Ob Annette von Droste-Hülshoff, Hermann Hesse und Hans Purrmann, Martin Walser und André Ficus oder Henry van de Velde und René Schickele: Zahlreiche Künstler*innen und Schriftsteller*innen, die am Bodensee lebten, pflegten enge Verbindungen. Die interdisziplinäre Ausstellung nimmt den Bodensee als kreativen Schaffensort in den Blick und untersucht die wechselseitigen Beziehungen zwischen Literatur und Kunst.

Der Katalog zur Ausstellung erscheint Ende Februar 2022

Partizipation ist wesentlicher Bestandteil der Ausstellung. Mit einem Aufruf zur Beteiligung auf nextmuseum.io konnten Künstler*innen und Schriftsteller*innen eigene Beiträge zum Thema „Kunst und Literatur am Bodensee“ einreichen. Per Publikumsvoting wurden die Gewinner*innen ermittelt und werden nun Teil der Ausstellung. Diese Form des partizipativen Kuratierens öffnet das Ausstellungsformat und schlägt einen Bogen zur aktuellen künstlerischen und literarischen Auseinandersetzung mit dem Bodensee.

Sitzen, lesen und schauen – dazu sind die Besucher*innen herzlich eingeladen. Die Ausstellungsgestaltung erinnert in Funktion und Optik an ein Wohnzimmer oder eine Bibliothek. Sitzbereiche mit Bücherregalen laden zum Lesen ein und bieten einen selbstgesteuerten Zugang zur Literatur der Ausstellung, Hörstationen ermöglichen ein multimediales Erlebnis. In Kooperation mit regionalen Schulen werden die literarischen Texte in kurzen Filmclips zum Leben erweckt, die in der Ausstellung zu sehen sind.

Das Zeppelin Museum bietet erstmalig ein Re-Entry an. Mit der einmal erworbenen Eintrittskarte kann die Ausstellung beliebig oft besucht werden. So bleibt mehr Zeit für Bücher, Texte, Werke und Hörstationen. Mit kostenlosen, personalisierbaren Lesezeichen können in der Bibliothek Textstellen markiert und beim nächsten Aufenthalt wiedergefunden werden. Wer möchte, darf es sich richtig gemütlich machen und mit den eigens produzierten Museumshausschuhen durch die Ausstellung spazieren. Die Besucher*innen sind dazu eingeladen, zu verweilen, zu entspannen und die Zeit im Museum zu genießen.

Mit Exponaten von: Max Ackermann, Willi Baumeister, Mia Bernoulli-Hesse, Heidi Bucher, Adolf Dietrich, Otto Dix, Annette von Droste-Hülshoff, Lotte Eckener, Marie Ellenrieder, Conrad Felixmüller, André Ficus, Bruno Goetz, Erich Heckel, Hermann Hesse, Norbert Jacques, Ernst Jünger, Friedrich Georg Jünger, Ernst Ludwig Kirchner, Herlinde Koelbl, Erika Mann, Golo Mann, Frans Masereel, Elisabeth Mühlenweg, Fritz Mühlenweg, Eduard Mörike, Tami Oelfken, Hans Purrmann, Karl Raichle, Rainer Maria Rilke, Carl Sternheim, Thea Sternheim, Joseph Victor von Scheffel, René Schickele, Mathilde Vollmoeller-Purrmann, Rudolf Wacker, Martin Walser, Aby Warburg, Ernst Würtenberger u. a.

Kuratiert von Charlotte Ickler und Dr. Mark Niehoff, Zeppelin Museum

Gefördert durch die Baden-Württemberg-Stiftung.


05.02.2021 - 07.11.2021
Beyond States. Über die Grenzen von Staatlichkeit

Pressemitteilung
Ist der Staat Schutzraum oder Gefahrenzone? Hamsterkäufe im Supermarkt, Notfalllisten, Katastrophenschutz und Pandemiepläne: Das „Preppen“ ist zurzeit aktueller denn je, gleichzeitig wird die Schutzfunktion des Staates und damit auch die Thematik der Staatsgrenzen diskutiert. Einige Grenzen sind offen und passierbar, andere umstritten, viele strengstens bewacht.

Der durch das Fliegen ermöglichte Blick von oben relativiert Grenzen und reflektiert damit die Konzepte von Staatsgebieten und Grenzen. Neben der veränderten Perspektive müssen Staaten nach wie vor mit einigen Herausforderungen umgehen: Wem gehört der Himmel und wie hoch reicht ein Staat? Der Luftraum kann sowohl öffentlicher Raum, der grenzüberschreitende Kommunikation und Mobilität möglich macht, als auch nationalstaatlich und supranational regulierte Sphäre oder Kriegsschauplatz sein.

Die Ausstellung „Beyond States. Über die Grenzen von Staatlichkeit“ im Zeppelin Museum widmet sich diesen gegenläufigen Entwicklungen und fragt anhand der drei konstituierenden Merkmale – Staatsgebiet, Staatsbürgerschaft und Staatsgewalt – nach der aktuellen und zukünftigen Bedeutung des Staates. Sie wirft aber gleichzeitig auch den Blick bis in das 19. Jahrhundert zurück und ergänzt die künstlerischen Positionen mit Exponaten, die Grenzen, Staatlichkeit und damit verbundene Propaganda in der Luftfahrt thematisieren.

Gezeigt wird die interdisziplinäre Ausstellung im Zeppelin Museum am Bodensee. Ein besonderer Ort, auf den die Ausstellung in mehrfacher Hinsicht Bezug nimmt. Der Bodensee war lange völkerrechtliches Niemandsland. Deutschland, Österreich und Schweiz haben sich nur teilweise auf rechtsverbindliche Grenzen festgelegt. Seit 1648 sind die Staatsgrenzen nicht klar geregelt, der Obersee gilt als gemeinschaftliches Eigentum. Hier verwischen die Grenzen der Staaten.

International renommierte Künstler*innen reflektieren Fantasien bzw. Realitäten einer Staatskrise bis hin zum Staatsverfall, die sich zwischen Dystopie und Utopie bewegen. Angefangen bei rechtslibertären Ideologien, die in der Überwindung des Staates die Verwirklichung ultimativer Freiheit sehen bis hin zur Idee einer flexiblen Staatsbürgerschaft, die sich an Abo- bzw. Streaming-Portalen orientieren. Die Ausstellung wirft aber auch einen Blick auf diejenigen, die sich auf einen Zusammenbruch der staatlichen Ordnung vorbereiten wie u.a. Verschwörungstheoretiker und Prepper. Sie wirft aber gleichzeitig auch den Blick bis in das 19. Jahrhundert zurück und ergänzt die künstlerischen Positionen mit Exponaten, die Grenzen, Staatlichkeit und die damit verbundene Propaganda in der Luftfahrt thematisieren.

Kurator*innen: Ina Neddermeyer, Leiterin und Caroline Wind, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Abteilung Kunst im Zeppelin Museum, Jürgen Bleibler, Leiter und Felix Banzhaf, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Abteilung Zeppelin im Zeppelin Museum.

Eingeladene Künstler*innen: Nevin Alada?, James Bridle, Simon Denny, Vera Drebusch & Florian Egermann, Forensic Oceanography / Forensic Architecture, Jacob Hurwitz-Goodman & Daniel Keller, Peng! Kollektiv, Christopher Kulendran Thomas, Henrike Naumann, Jonas Staal


13.12.2019 - 01.11.2020
Vernetzung der Welt. Pionierfahrten und Luftverkehr über den Atlantik


29.11.2019 - 01.11.2020
Wege in die Abstraktion. Marta Hoepffner und Willi Baumeister


07.06.2019 - 03.11.2019
Game of Drones. Von unbemannten Flugobjekten


11.12.2018 - 12.05.2019
Aufbruch ins Unbekannte. Klassische Moderne am Bodensee


30.11.2018 - 28.04.2019
IDEAL STANDARD. Spekulationen über ein Bauhaus heute


04.05.2018 - 06.01.2020
Eigentum verpflichtet. Eine Kunstsammlung auf dem Prüfstand


08.12.2017 - 08.04.2018
Max Ackermann: Der Motivsucher. 130 Werke zum 130. Geburtstag


10.11.2017 - 08.04.2018
Schöne neue Welten. Virtuelle Realitäten in der zeitgenössischen Kunst


02.06.2017 - 15.10.2017
Kult! Legenden, Stars und Bildikonen



02.12.2016 - 17.04.2017
Otto Dix – Alles muss ich sehen!


04.11.2016 - 17.04.2017
Strom-Linien-Form. Die Faszination des geringen Widerstands