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Galerie Boisserée

Galerie bei artports.com

Galerie Boisserée

Drususgasse 7 - 11
D-50667 Köln
Germany/Deutschland
Tel: 0221 - 2 57 85 19
Fax: 0221 - 2 57 85 50
galerie@boisseree.com
www.boisseree.com
Öffnungszeiten:
SO und MO geschlossen, DI - FR 10–13 & 14–18 Uhr, SA 11–15 Uhr
Galerieportrait
KünstlerInnen der Galerie

Aktuelle Info

23.10.–16.11.2024 (Studio)
JOSEF ALBERS
(Bottrop 1888 – 1976 New Haven / Connecticut)
– Ausgewählte Gravuren (Unikat), Zeichnungen und Multiples

Parallel zeigen wir:

23.10.–16.11.2024
ACCROCHAGE
– Ausgewählte Werke aus den Beständen der Galerie

Zur Ausstellung "ACCROCHAGE – Ausgewählte Werke aus den Beständen der Galerie" erscheint ein Katalog mit 312 Seiten.
Für den Betrag von à Euro 10 senden wir Ihnen den Katalog im Inland gerne zu.Der Katalog ist ebenfalls in der Galerie Boisserée erhältlich.

Die Galerie nimmt vom 7. bis 10. November 2024 an der ART COLOGNE teil.

Ausstellungen

Aktuelle und kommende Ausstellungen

Es wurde von der Galerie keine neue Ausstellung eingestellt.

Archiv

23.10.2024 - 16.11.2024
JOSEF ALBERS – Ausgewählte Gravuren (Unikat) und Multiples ACCROCHAGE – Ausgewählte Werke aus den Beständen der Galerie
Vernissage: Mittwoch, den 23. Oktober 2024 ab 18:30
KünstlerIn(nen): Josef Albers

Pressemitteilung
Nach der Ausstellung im Jahr 2021 zeigt die Galerie Boisserée erneut Arbeiten von Josef Albers. In einer Studio-Ausstellung sind Werke aus seinem druckgraphischen Werk zu sehen und vor allem einzigartige Prägedrucke und Gravuren. Josef Albers ist fest verankert in der Kunstgeschichte des 20. Jahrhunderts und einer der relevantesten Künstler der konkreten Kunst. 1888 in Bottrop geboren, beginnt er nach einer Ausbildung zum Lehrer sowie einer kunstgewerblichen Ausbildung 1920 ein Studium am Weimarer Bauhaus. Nach verschiedensten Lehrtätigkeiten in den vielfältigen Bereichen des Bauhauses siedelte Albers schließlich in die USA über, wo er seine kunstpädagogische Tätigkeit weiter ausüben konnte. Albers begann in den USA eine tiefe künstlerische wie theoretische Auseinandersetzung mit geometrischen Formen und mit Farben. Das Zusammenspiel dieser beiden Faktoren kumuliert in der absoluten Form des Quadrats, das Albers den perfekten Rahmen für seine Kompositionen bietet. Seine Werke leben von der individuellen Wahrnehmung eines jeden Betrachters.



Sein Spiel mit geometrischen Formen, mit der Interaktion von Form und Raum lässt sich vor allem in Zeichnungen, Prägedrucken und Gravuren nachvollziehen. Indem er in diesen Arbeiten auf Farbe und teils sogar auf farbliche Betonung der Linien verzichtet, entsteht für den Betrachter eine völlig neue Ebene in der Bildbetrachtung. In der Ausstellung sind verschiedene Werke zu sehen, die nachvollziehen lassen, dass Josef Albers zu den Wegbereitern der Op Art, der kinetischen Kunst und des Color Field Paintings gehört.



Seine gleichermaßen harmonischen wie überraschenden Farbkombinationen und farbtheoretischen Erkenntnisse lassen sich auf wunderbare Weise in verschiedenen Werken nachvollziehen, die Albers dem Quadrat gewidmet hat. Drei oder vier verwandte oder sich diametral gegenüberstehende Farben gestaffelt in einer Fläche lassen Effekte entstehen, die anziehend, beruhigend, harmonisch oder aufregend sein können. Je nach Stimmung und individuellem Farbempfinden können unterschiedlichste Seherlebnisse entstehen.



Die Galerie Boisserée zeigt in dieser Ausstellung verschiedene Arbeiten aus unterschiedlichen Werkphasen und führt auch mit dieser Ausstellung die langjährige Repräsentanz der druckgraphischen Werke von Josef Albers fort.



Zeitgleich sind in den anderen Räumen Werke aus den Sammlungsbeständen der Galerie Boisserée zu sehen. Gezeigt werden Arbeiten von wichtigen künstlerischen Positionen des 20. und des 21. Jahrhunderts bis hin zur zeitgenössischen Kunst. Die

ausgestellten Werke und viele weitere interessante Skulpturen, Gemälde und graphische Werke sind in einem Katalog zusammengefasst, der anlässlich der Ausstellung neu erscheint. Der Katalog kann in der Galerie erworben oder telefonisch

und per E-Mail bestellt werden.



Die Ausstellung mit den Werken von Josef Albers sowie die Accrochage sind vom 23. Oktober bis zum 16. November 2024 in der Galerie Boisserée zu sehen.



Vom 7. bis zum 10. November 2024 nimmt die Galerie Boisserée wieder an der Art Cologne teil.


30.08.2024 - 12.10.2024
RALPH FLECK – Malerei
KünstlerIn(nen): Ralph Fleck,

Pressemitteilung
RALPH FLECK – Malerei

TOM HAMMICK – "Rückenfigur" - Malerei und Graphik



Das alljährliche Galerienwochenende DC-Open markiert den Auftakt der neuen Ausstellungssaison im Rheinland. Die Galerie Boisserée hat für diesen Anlass eine Ausstellung kuratiert, die erstmals die beiden Malereipositionen des renommierten Freiburger Malers Ralph Fleck und des britischen Peintre-Graveurs Tom Hammick

zusammenbringt.



Mit Spannung können neue Werke aus dem Atelier Fleck erwartet werden. Der vor allem für seine Stadtansichten, die wie ein malerisches Google Maps wirken, bekannte Ralph Fleck widmet sich auch diesmal dem Motiv "Stadt". In der Ausstellung repräsentiert sich die Stadt aber nicht nur durch die gemalten Häuserreihen und Straßenschluchten, sondern Fleck hat sich dem gesamten Kosmos "Stadt" gewidmet. Neben atemberaubenden Stadtansichten gehen wir durch grüne Parks, vorbei an blühenden Hecken, treffen Touristen und trinken einen Latte Macchiato; für das Abendessen kaufen wir ein Stück Käse. Mit Fleck gehen wir auch in die Randbereiche der Stadt, dort wo es nicht pittoresk ist, sondern wo vielleicht Müll liegt und wo eine Deponie oder ein Schrottplatz zu sehen sind. Schonungslos zeigt uns der Maler auch die angegriffene, kriegszerstörte Stadt. Durch die pure Schönheit in den anderen Motiven wird umso schmerzlicher bewusst, was durch sinnlose Zerstörung verloren geht. Dabei wird deutlich, dass Fleck das umfassende Thema der Stadt und des städtischen Lebens in einem romantischen Verständnis behandelt, indem er seine Sicht auf die unmittelbare Umgebung wiedergibt, auf das was ihn bewegt und auf das, was das Leben hervorbringt und ausmacht.



So umfassend, wie Fleck mit viel Farbe seine städtischen Welten aufbaut, so tief fühlt sich Tom Hammick in die ländliche Umgebung und in die Natur ein. Diese verknüpft er auf enge Weise mit den in seinen Bildern herumwandernden Figuren. In der Ausstellung sind neue Gemälde und Holzschnitte zu sehen, in denen diese Personen in der Rückenansicht dargestellt sind. Schnell nimmt man als Betrachter die Position dieser Figuren ein, begibt sich mit ihnen durch den nächtlichen Wald, steht am Ufer oder macht sich auf den Weg zum See, um dort im Mondschein zu schwimmen. Diese unspezifischen Gegenden, in die Hammick uns zumeist nachts entführt, schwanken zwischen Vertrautem und Fremdem, mal folgt man gerne, wie auf dem dunklen Weg zum hell erleuchteten Studio des Künstlers, mal fühlt man sich verloren. Die Rückenfigur, wie auch die Ausstellung heißt, ist ein uraltes künstlerisches Stilmittel. Sie geht uns mutig voran. In anderen Motiven steht sie der Erhabenheit der Natur gegenüber und so wird uns klar, dass in dem Raum, der sich zwischen der Figur und der Natur auftut, eine Sehnsuchtsperspektive entsteht, die es uns möglich macht, unsere Innenwelt auf die Außenwelt zu projizieren.



Ralph Fleck (*1951) war bis 2015 Professor für Malerei an der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg. Seine Werke werden international ausgestellt und befinden sich in zahlreichen Sammlungen. Er lebt und arbeitet in Freiburg im Breisgau.

Tom Hammick (*1963) ist ein in Großbritannien renommierter Maler. Seine druckgraphischen Werke erarbeitet er in der aufwendigen Technik des Reduktionsholzschnittes. Bis 2019 lehrte er Druckgraphik an der University of Brighton. Hammick war im Januar 2024 Stipendiat an der Josef und Anni Albers Foundation in Bethany Connecticut/USA.



Die Ausstellung ist bis zum 12. Oktober 2024 zu sehen. Zur Ausstellung erscheint ein begleitender Katalog mit den Werken von Ralph Fleck.



Die Ausstellung wird anlässlich der "DÜSSELDORF COLOGNE OPEN GALLERIES 2024" (30.08–01.09.2024) am Freitag, den 30. August um 18:00 eröffnet. Die Künstler sind anwesend.


30.08.2024 - 12.10.2024
TOM HAMMICK - "Rückenfigur" - Malerei und Graphik
Vernissage: 30.08.2024
KünstlerIn(nen): Tom Hammick,

Pressemitteilung
RALPH FLECK – Malerei

TOM HAMMICK – "Rückenfigur" - Malerei und Graphik



Das alljährliche Galerienwochenende DC-Open markiert den Auftakt der neuen Ausstellungssaison im Rheinland. Die Galerie Boisserée hat für diesen Anlass eine Ausstellung kuratiert, die erstmals die beiden Malereipositionen des renommierten Freiburger Malers Ralph Fleck und des britischen Peintre-Graveurs Tom Hammick

zusammenbringt.



Mit Spannung können neue Werke aus dem Atelier Fleck erwartet werden. Der vor allem für seine Stadtansichten, die wie ein malerisches Google Maps wirken, bekannte Ralph Fleck widmet sich auch diesmal dem Motiv "Stadt". In der Ausstellung repräsentiert sich die Stadt aber nicht nur durch die gemalten Häuserreihen und Straßenschluchten, sondern Fleck hat sich dem gesamten Kosmos "Stadt" gewidmet. Neben atemberaubenden Stadtansichten gehen wir durch grüne Parks, vorbei an blühenden Hecken, treffen Touristen und trinken einen Latte Macchiato; für das Abendessen kaufen wir ein Stück Käse. Mit Fleck gehen wir auch in die Randbereiche der Stadt, dort wo es nicht pittoresk ist, sondern wo vielleicht Müll liegt und wo eine Deponie oder ein Schrottplatz zu sehen sind. Schonungslos zeigt uns der Maler auch die angegriffene, kriegszerstörte Stadt. Durch die pure Schönheit in den anderen Motiven wird umso schmerzlicher bewusst, was durch sinnlose Zerstörung verloren geht. Dabei wird deutlich, dass Fleck das umfassende Thema der Stadt und des städtischen Lebens in einem romantischen Verständnis behandelt, indem er seine Sicht auf die unmittelbare Umgebung wiedergibt, auf das was ihn bewegt und auf das, was das Leben hervorbringt und ausmacht.



So umfassend, wie Fleck mit viel Farbe seine städtischen Welten aufbaut, so tief fühlt sich Tom Hammick in die ländliche Umgebung und in die Natur ein. Diese verknüpft er auf enge Weise mit den in seinen Bildern herumwandernden Figuren. In der Ausstellung sind neue Gemälde und Holzschnitte zu sehen, in denen diese Personen in der Rückenansicht dargestellt sind. Schnell nimmt man als Betrachter die Position dieser Figuren ein, begibt sich mit ihnen durch den nächtlichen Wald, steht am Ufer oder macht sich auf den Weg zum See, um dort im Mondschein zu schwimmen. Diese unspezifischen Gegenden, in die Hammick uns zumeist nachts entführt, schwanken zwischen Vertrautem und Fremdem, mal folgt man gerne, wie auf dem dunklen Weg zum hell erleuchteten Studio des Künstlers, mal fühlt man sich verloren. Die Rückenfigur, wie auch die Ausstellung heißt, ist ein uraltes künstlerisches Stilmittel. Sie geht uns mutig voran. In anderen Motiven steht sie der Erhabenheit der Natur gegenüber und so wird uns klar, dass in dem Raum, der sich zwischen der Figur und der Natur auftut, eine Sehnsuchtsperspektive entsteht, die es uns möglich macht, unsere Innenwelt auf die Außenwelt zu projizieren.



Ralph Fleck (*1951) war bis 2015 Professor für Malerei an der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg. Seine Werke werden international ausgestellt und befinden sich in zahlreichen Sammlungen. Er lebt und arbeitet in Freiburg im Breisgau.

Tom Hammick (*1963) ist ein in Großbritannien renommierter Maler. Seine druckgraphischen Werke erarbeitet er in der aufwendigen Technik des Reduktionsholzschnittes. Bis 2019 lehrte er Druckgraphik an der University of Brighton. Hammick war im Januar 2024 Stipendiat an der Josef und Anni Albers Foundation in Bethany Connecticut/USA.



Die Ausstellung ist bis zum 12. Oktober 2024 zu sehen. Zur Ausstellung erscheint ein begleitender Katalog mit den Werken von Ralph Fleck.



Die Ausstellung wird anlässlich der "DÜSSELDORF COLOGNE OPEN GALLERIES 2024" (30.08–01.09.2024) am Freitag, den 30. August um 18:00 eröffnet. Die Künstler sind anwesend.


27.07.2024 - 17.08.2024
ACCROCHAGE – Neuankäufe und ausgewählte Exponate aus den Beständen der Galerie
KünstlerIn(nen): Robert Indiana, Andy Warhol, Alex Katz, Julien Opie, Ian Davenport, Franziskus Wendels, Robert Londo, Eduardo Chillida, Sean Scully, Roy Lichtenstein, Tom Wesselmann, Patrick Hughes, Christiane Baumgartner, Marc Chagall, Imi Knoebel, Pierre Soulages,


22.05.2024 - 20.07.2024
"EDUARDO CHILLIDA - Anlässlich des 100. Geburtstages des Künstlers – Ausgewählte Arbeiten auf Papier und aus dem graphischen Œuvre"
Vernissage: am Mittwoch, den 22. Mai 2024 um 18.00 Uhr
KünstlerIn(nen): Eduardo Chillida,

Pressemitteilung
Am 10. Januar 2024 wäre Eduardo Chillida 100 Jahre alt geworden. Das gesamte Jahr 2024 steht im Zeichen dieses außergewöhnlichen Bildhauers und Graphikers. So widmet ihm auch die Galerie Boisserée eine umfassende Ausstellung.



Eduardo Chillida war intensiv von den Phänomenen und Bezu?gen des Raums und der Zeit bewegt und hat sein gesamtes ku?nstlerisches Schaffen auf diese komplexen Beziehungen konzentriert. Wie keinem anderen ist es ihm gelungen, die Formensprache seiner Skulpturen in druckgraphischen Werken erkennbar und nachvollziehbar zu machen. Ein permanent Suchender und jeden Tag neue Erkenntnisse findender Ku?nstler wie Chillida arbeitet auch in einem uralten, klassischen Medium wie die Druckgraphik nicht nach u?berkommenen Vorgaben.

Chillida hat die Druckgraphik durchdrungen und erweitert, so wie er auch den Raum mit seinen Skulpturen erweitert hat. Durch die klare Reduktion auf Schwarz und Weiß, durch komprimierte Darstellung und durch markante Prägungen im Papier gelingt es ihm, Räumlichkeit auf der zweidimensionalen Fläche zu erzeugen. Es sind keine konstruierten oder perspektivischen Räume, sondern Räume, die durch

Aussparungen in den schwarzen, materiehaft verdichteten Flächen entstehen.



Chillidas graphische Werke sind keine Vorbereitungen, keine Studien und erst recht keine Abbildungen seiner Skulpturen. Sie stehen fu?r sich und sind konkreter Natur. Sie verleiten den Betrachter dazu, sich selbst einen Weg durch die komprimierte Darstellung zu bahnen. So lassen sich die Kraft, die Leere, die Zeit und die Rhythmik erspu?ren. Die Motive beru?hren, denn vor den Werken spu?rt man, dass Chillida sich intensiv mit Architektur und Raum, mit Rhythmus und Musik und auch mit Mystik und Philosophie auseinandergesetzt hat. Immer wieder widmete er Arbeiten Persönlichkeiten, die ihn inspirierten: Johann Sebastian Bach, Martin Heidegger, Omar Khayyam.



Die Galerie Boisserée hat in den letzten Jahren eine umfangreiche Sammlung an druckgraphischen Werken aufgebaut, sodass in der Ausstellung Werke von 1962 bis 2000 gezeigt werden können. Um den Werkkosmos Chillidas umfänglich erfahren zu können, werden auch Papierunikate und Terrakotta-Skulpturen zu sehen sein.



Die Ausstellung steht unter der Schirmherrschaft der Botschaft von Spanien. Zur Eröffnung am 22. Mai 2024 spricht Frau Dr. Andrea Firmenich, Generalsekretärin der Kunststiftung Nordrhein-Westfalen und Johannes Schilling, Galerie Boisserée.



Die Ausstellung ist bis zum 20. Juli 2024 zu sehen. Zur Ausstellung erscheint ein begleitender Katalog.


23.03.2024 - 27.04.2024
IMI KNOEBEL - "ANIMA MUNDI"
KünstlerIn(nen): Imi Knoebel,

Pressemitteilung
Von Anfang an suchte Imi Knoebel nach einer bildnerischen Darstellung frei von Inhalt und figurativer Form. Dies gelang ihm nicht nur, er fu?hrt diese ku?nstlerische Suche und Haltung bis heute konsequent fort. Zeigte er anfa?nglich noch auf Schwarz und Weiß reduzierte Darstellungen sowie Werke aus unbearbeiteten Hartfaserplatten, so hielt bald die Farbe Einzug in seine Bildwelt. Es folgte eine tiefe Auseinandersetzung mit den Beziehungen zwischen Raum, Farbe und Material.

Es ist uns gelungen, einige wunderbare Serien der Reihen "Alte Liebe",

"Neue Liebe" sowie "Anima Mundi" fu?r die aktuelle Ausstellung in der Galerie Boissere?e zu erwerben. Unter dem Titel "ANIMA MUNDI" sind diese nun bis zum 27. April 2024 zu sehen. Das naturphilosophische Konzept einer Weltenseele (Anima Mundi), das auf der Annahme einer Analogie zwischen dem Makrokosmos (Universum) und dem Mikrokosmos (Mensch) basiert, ist Namensgeber zahlreicher Serien in Knoebels Werk.

In der Ausstellung spu?rt man sofort, wie vielschichtig und subtil Knoebels Bildra?ume auf den Betrachter wirken. Die Pra?senz der Farben und die klare Gegenu?berstellung der unterschiedlichen Farbwerte durch die einfachen Fla?chen ist u?berraschend und fokussiert den Blick auf den einzelnen Farbwert.

Knoebel arbeitet in den gezeigten Serien mit handbemalten Acrylfolien. Ein gro?ßeres, rechteckiges oder quadratisches Mittelfeld wird umrahmt von schmalen Farbstreifen, die klar um das Mittelfeld gesetzt werden wie ein Rahmen. In anderen Arbeiten sind diese Streifen in mehreren Schichten u?bereinander gelagert und verlassen die Zweidimensionalita?t. Durch die Konzentration auf die Farben und

die einfachen Formen erfa?hrt der Betrachter auch die Bedeutung des seriellen Arbeitens, das fu?r Knoebels Gesamtwerk ebenfalls ein relevanter Aspekt ist.

Begleitet wird diese Ausstellung durch eine Accrochage mit Arbeiten aus den Galeriebesta?nden und einigen Neuerwerbungen, die in den anderen Ra?umen der Galerie Boissere?e zu sehen ist.

Die Studio-Ausstellung und die Accrochage sind bis zum 27. April 2024 zu sehen. Die Galerie Boissere?e nimmt vom 12. bis 14. April 2024 an der ART DU?SSELDORF (Areal Bo?hler) teil.



31.01.2024 - 16.03.2024
"SILENCE – STILLE"
Vernissage: Die Ausstellung wird am Mittwoch, 31. Januar 2024
KünstlerIn(nen): JOANNIS AVRAMIDIS, KARL FRED DAHMEN, JOAN HERNÁNDEZ PIJUAN,

Pressemitteilung
In der Ausstellung "SILENCE – STILLE" zeigt die Galerie Boisserée erstmals eine Zusammenschau der Werke von Joannis Avramidis, Karl Fred Dahmen und Joan Hernández Pijuan. Während die Werke von Dahmen und Pijuan seit langen Jahren zum festen Ausstellungskanon der Galerie gehören, ist die Präsentation von Avramidis‘ Plastiken ein Novum.



So unterschiedlich die Werke des Bildhauers und der beiden Maler auf den ersten Blick auch sein mögen, so bestechen die Arbeiten durch eine stille und gleichzeitig kraftvolle Aura. Diese in sich ruhende Präsenz, die von den Werken ausgeht, führte zu dem gemeinsamen Ausstellungskonzept unter der sich im Titel wiederspiegelnden gedanklichen Klammer der Stille.



Joannis Avramidis (1922 Batumi – 2016 Wien) konzentrierte sich auf die abstrahierte Darstellung des menschlichen Körpers. Seine Figurengruppen und Köpfe sind auf eine strenge Form reduziert. Trotz ihrer Hermetik bleiben sie über ihre ruhige Ausstrahlung für den Betrachter zugänglich. Die Virtuosität, mit der Avramidis sich zwischen Abstraktion, Formenreduktion und offener Präsenz bewegt, beruht auf einer kontinuierlich erarbeiteten bildhauerischen Formel, die sein Werk in der europäischen Bildhauerei einzigartig macht.



Karl Fred Dahmen bringt seine tatsächliche Umgebung, die von Menschenhand geprägte Landschaft auf die Leinwand. Die Entdeckung landschaftlicher Strukturen führte ihn zu einer erdgebundenen Farbigkeit und eröffnete ihm die Möglichkeit, die Farbfläche in die dritte Dimension aufzubrechen. Die durch den pastosen Farbauftrag erzielte raue Bildoberfläche wird zur Materie, die weit über die Bildgrenzen hinaus in den Raum hineinwirkt.



Joan Hernández Pijuans Arbeiten mit reduzierten, lyrisch anmutenden Linien, erinnern an Ackerfurchen und Wege. Die Häuser, Bäume oder Wolken sind so vereinfacht dargestellt, dass man vor dem Bild spürt, wie stark der Künstler die Landschaft verinnerlicht hat. Seine Bilder sind eine Essenz des täglich gesehenen, seine Darstellungen sind so stark komprimiert, dass der Betrachter sofort eintaucht und den Landschaftsraum selbst zu erleben scheint.



Die Ausstellung wird am Mittwoch, 31. Januar 2024 um 18.30 Uhr eröffnet und ist bis zum 9. März 2024 in der Galerie Boisserée zu sehen.


08.11.2023 - 20.01.2024
"BOISSERÉE GOES POP – Ausgesuchte Graphiken und Multiples u.a. von ROBERT INDIANA, ROY LICHTENSTEIN, ANDY WARHOL, TOM WESSELMANN"
Vernissage: Am Mittwoch den 8. November 2023 um 18.30 Uhr
KünstlerIn(nen): Robert Indiana, Roy Lichtenstein, Andy Warhol, Tom Wesselmann,

Pressemitteilung
Bereits in 2015 begründete die Galerie Boisserée die Ausstellungreihe

„Boisserée Goes Pop“. Gezeigt wurden ikonische Werke der Pop Art von

Robert Indiana, Roy Lichtenstein, Andy Warhol und Tom Wesselmann.

Werke der Pop Art gehören zum künstlerischen Portfolio der Galerie Boisserée und werden sowohl in der Dauerpräsentation als auch in Einzel- und Gruppenausstellungen kontinuierlich gezeigt. Mit „Boisserée Goes Pop“ blickt die Galerie nun erneut mit konzentriertem Fokus auf eine der relevantesten kunsthistorischen Positionen des 20. Jahrhunderts.



Denkt man an Pop Art oder betrachtet Werke der Pop Art, geht das oft mit dem Gefühl einher, moderne, fast zeitgenössische Darstellungen zu sehen. Dabei sind die Künstler und die Werke aus heutiger Sicht fast schon historische Positionen, es sind Klassiker einer Kunstrichtung, die in den sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts ihren Ausgangspunkt nahm. Es ist die einzigartige Frische, die plakative Darstellung, die starken Farben und die eindrücklichen Motive von höchster Klarheit, was diese Werke so zugänglich und aktuell erscheinen lässt. Dazu gesellt sich die hohe Wiedererkennbarkeit dieser Werke, die sich gleichsetzten lässt mit der öffentlichen Wahrnehmung von Markennamen oder Zeichen. Es ist immer wieder überraschend, wie frisch und präsent diese Arbeiten auf uns wirken.



Beim Besuch in der Galerie Boisserée ist eine beachtliche Auswahl an großformatigen Stillleben und Aktdarstellungen von Tom Wesselmann zu sehen. Ein besonderes Highlight sind die Siebdrucke von Andy Warhol, die vor allem in den Werken „Diamond Dust Shoes (black)“ von 1980 oder in einer überwältigenden Darstellung des Kölner Doms in „Cologne Cathedral“ mit aufgetragenem Diamantstaub zu einer neuen Form der Bildpräsenz gelangen. Druckgraphische und skulpturale Werke von Robert Indiana sowie ikonische Arbeiten von Roy Lichtenstein, wie beispielsweise die Arbeit „Brushstroke“ aus dem Jahr 1965 sind nur einige Beispiele aus dieser vielfältigen Präsentation.



Die Ausstellung wird am Mittwoch, 8. November 2023 um. 18.30 Uhr eröffnet und ist bis zum 6. Januar 2024 in der Galerie Boisserée zu sehen. Zur Ausstellung erscheint ein Katalog, der in der Galerie sowie online erworben werden kann.


01.09.2023 - 21.10.2023
"Hommage à Pierre Soulages - Ausgewählte Arbeiten aus dem druckgraphischen Œuvre"
Vernissage: Am 01.09.2023 von 18:00 bis 21:00.
KünstlerIn(nen): Pierre Soulages

Pressemitteilung
Die Arbeiten aus dem graphischen Werk von Pierre Soulages gehören seit vielen Jahren zum Ausstellungsrepertoire der Galerie Boisserée. In engem persönlichem Kontakt mit dem Künstler wurden bereits in den Jahren 2009 und 2014 umfassende Ausstellungen und begleitende Publikationen realisiert. Die Galerie Boisserée freut sich, anlässlich ihres 185jährigen Bestehens die Ausstellungssaison 2023/2024 mit der bislang größten Werkschau von Pierre Soulages` graphischen Werken eröffnen zu dürfen.



Soulages` graphisches Œuvre ist klein, so ist es umso komplexer, eine repräsentative Sammlung seiner Arbeiten aufzubauen. Dennoch ist es uns in den letzten zehn Jahren gelungen, eine ausgewogen kuratierte Sammlung entstehen zu lassen, die heute nahezu die Hälfte des druckgraphischen Werks von Pierre Soulages repräsentiert.

Mit der aktuell größten Ausstellung seiner Graphik im europäischen Kunsthandel, bietet die Galerie Boisserée Sammlern und Kunstinteressierten einen konzentrierten Einblick in das künstlerische Schaffen des großen französischen Künstlers. Die Ausstellung umfasst mit Aquatintaradierungen, Lithographien und Siebdrucken alle Techniken, in denen Soulages seine Motive realisiert hat.



"Tatsächlich arbeite ich sowohl bei der Gravur als auch bei der Malerei mit großer Leidenschaft. Wenn ich mich für etwas begeistere, widme ich mich ausschließlich diesem Bereich. Ich habe regelrecht Anfälle von Lithografie, ich habe Anfälle von Radierungen, genauso wie Anfälle von Malerei..." (Pierre Soulages, zit. nach Encrevé, S. 44).



Pierre Soulages, geboren 1919, gehört zu den wichtigsten französischen Künstlern des 20. Jahrhunderts. In seiner langen Schaffenszeit entwickelte er ein einzigartiges malerisches Werk. Basierend auf der Farbe Schwarz, gelang es ihm mannigfaltig, die Wirkung von Licht auf seinen Leinwänden wiederzugeben. Ebenso tief wie mit der Malerei, setzte er sich mit dem Medium der Druckgraphik auseinander. In seinen Aquatintaradierungen, Lithographien und Siebdrucken dominieren die Momente des Zufalls und Experiments. Er nutzt Prägungen, die eine taktile, haptische Struktur in seinen dynamischen Kompositionen und Formen definieren. Die Motive sind durchdrungen von gestischer Spontaneität und den Spannungen zwischen den verdichteten Flächen und den leeren Räumen. So entsteht, ähnlich wie in seinen Gemälden, ein Spiel mit Licht und Dunkelheit.

Pierre Soulages verstarb am 25. Oktober 2022 im Alter von 102 Jahren. Am 2. November 2022 würdigte der französische Staat in einer Gedenkfeier im Cour Carrée des Louvre in Paris sein Leben und sein Werk.



Die Ausstellung wird im Rahmen des Galerien-Wochenendes DC-Open am Freitag, 01. September 2023 eröffnet und ist bis zum 21. Oktober 2023 in der Galerie Boisserée zu sehen. Zur Ausstellung erscheint ein Katalog, der in der Galerie sowie online erworben werden kann.


27.04.2022 - 11.06.2022
27.04.–11.06.22 JOAN HERNÁNDEZ PIJUAN (Barcelona 1931 - 2005 Barcelona) "Imatges del silenci – Bilder der Stille II" Ausgewählte Arbeiten auf Leinwand und Papier
KünstlerIn(nen): Joan Hernández Pijuan

Pressemitteilung
Nach 2018 führt die Galerie Boisserée die Ausstellung "Bilder der Stille" mit Werken des spanischen Künstlers Joan Hernández Pijuan fort. Der Biennale-Teilnehmer (1960, 1970) gehört zu den wichtigsten Künstlern Spaniens im 20. Jahrhundert. Seine Arbeiten befinden sich in öffentlichen wie privaten Sammlungen weltweit, darunter das Metropolitan Museum of Art und das Museum of Modern Art,

New York. Bereits 1993 wurde das Gesamtwerk des 2005 verstorbenen Malers

mit einer großen Retrospektive im Museo Nacional Reina Sofía in Madrid geehrt.



Pijuan (* 1931 in Barcelona) widmete sich in erster Linie der Landschaftsmalerei,

im besonderen Maße inspiriert von der herben Schönheit Kataloniens, seiner Heimat. Diese Landschaft ist die Hauptdarstellerin in seinen Bildern, in denen es um den Raum geht, den sie definiert und um ihre Strukturen, die Pijuan in Malerei zu übersetzen versucht. Das sind die leere Weite des Landes und des Himmels, einzelne Bäume oder durch extensive Bewirtschaftung entstandene Bodenstrukturen. Der visuelle (Landschafts-)raum und dessen Struktur sind Pijuans konstante malerische Anliegen. Er bricht mit überkommenen Prinzipien des Genres Landschaftsmalerei, indem er zugunsten des positiven wie negativen Raums die perspektivische Darstellung aufgibt. Ausgehend von der Bildfläche erarbeitet er eigene Dimensionen des Raums.



Die starke formale Reduktion seiner Bilder zeigt Einflüsse des amerikanischen

Color-Field-Paintings und der Hard-Edge-Malerei. Deren einfache Form- und Farbgebung kam Pijuans Kunstwollen nahe, so schuf er ähnlich simple, doch lebendige Bildstimmungen in seinen monochromen Arbeiten. Sein Farbauftrag ist dabei nicht glatt, sondern vielschichtig und rau, oft legt er tieferliegende Farben in den Motiven frei. Die wiederholt gemalten Formen und Farben geben wichtige Impulse. Denn Konstanten wie die Abstraktion, die malerische Unmittelbarkeit und die vibrierende Sinnlichkeit der Farben versetzen den Betrachter direkt in die Darstellung hinein. In seinen Papierarbeiten dominieren Rotbraun, Schwarz, Weiß. In den Leinwänden wiederholen sich diese Farben, doch Pijuan erweitert sein Spektrum um irisierendes Grün, leuchtendes Ocker und Blau. Es sind die Farben der ausgeprägten Jahreszeiten und die des weiten Himmels über Katalonien.



In der Ausstellung sind neben Gemälden auf Leinwand auch Gouauchen auf Papier und druckgraphische Arbeiten zu sehen. Ein Katalog mit Text von Rouven Lotz (Direktor Emil Schumacher Museum, Hagen) wird die Ausstellung begleiten.


27.04.2022 - 11.06.2022
ANTONI TÀPIES (Barcelona 1923 - 2012 Barcelona) Ausgewählte Arbeiten auf Leinwand und aus dem graphischen Œuvre (im Studio der Galerie)
KünstlerIn(nen): Antoni Tàpies

Pressemitteilung
Im Studio der Galerie zeigen wir Arbeiten von Antoni Tàpies, der wie Pijuan Katalane war und ihn auch immer wieder künstlerisch inspirierte.


27.06.2020 - 22.08.2020
Rubén Martín de Lucas "STUPID BORDERS – MINIMAL REPUBLICS"
KünstlerIn(nen): Rubén Martín de Lucas,

Pressemitteilung
Die Galerie Boisserée zeigt erstmals die Arbeiten des spanischen Künstlers Rubén Martín de Lucas in Deutschland.



Unmittelbar nach Abschluss seines Studiums des Bauingenieurwesens begann Rubén Martín de Lucas mit seiner künstlerischen Arbeit. Bereits in ersten Projekten, die er zusammen mit dem Künstlerkollektiv "Boa Mistura" erarbeitete, widmete er sich der Realisierung von Kunstprojekten mit klarem Bezug zum öffentlichen Raum und zur Natur. Seine Werkreihe STUPID BORDERS, in der er sich in Konzepten und Aktionen mit dem Sinn von Grenzen und dem Begriff "Nation" auseinandersetzt, entsteht seit 2015 als Soloprojekt.



Die Arbeiten des 1977 in Madrid geborenen Künstlers wurden bereits mit Preisen ausgezeichnet und befinden sich in öffentlichen wie privaten Sammlungen in Europa, USA und Südamerika. Nach musealen Ausstellungen vorwiegend in Europa, fand im vergangenen Jahr im Museum of Photography in Lianzhou, China eine erste Einzelausstellung der Werke aus STUPID BORDERS im asiatischen Raum statt.



Das kritische Hinterfragen der künstlichen und vergänglichen Beschaffenheit von Grenzen sowie der Idee von Nationen ist die Grundlage der MINIMAL REPUBLICS, die Teil der Reihe STUPID BORDERS sind. Es handelt sich um Projekte, in denen Martín de Lucas die Bedeutung von Grenzen ad absurdum führt, indem er selbst ein definiertes Stück Land besetzt. Diese Landnahme basiert auf immer gleichen und bewusst simplen Grundlagen. Für 24 Stunden grenzt er eine 100 m² große Fläche im öffentlichen Raum, auf Feldern oder auf dem Wasser einer geometrischen Form entsprechend ein und bewohnt sie in dieser Zeit allein. Absurdität und Einfachheit dieser Inbesitznahme regen dazu an, über die eigentliche Natur von Grenzen und über die Bedeutung von Landbesitz zu reflektieren.

Luftaufnahmen und Videos dokumentieren diese Aktionen und lassen die künstlerische Arbeit von Rubén Martín de Lucas nachvollziehbar werden.


01.04.2020 - 20.06.2020
Alex Katz "Timeless". Selected print, works on paper and cutouts
KünstlerIn(nen): Alex Katz,

Pressemitteilung
Erstmals zeigt die Galerie Boisserée eine Einzelausstellung mit Arbeiten des

US-amerikanischen Künstlers Alex Katz.



Der Maler, Zeichner und Graphiker Katz, der seine Motive in den Cutouts auch skulptural erarbeitet, prägt die Kunst des 20. und des 21. Jahrhunderts seit über

65 Jahren. Sein Stil des Cool Painting gilt als wegweisend für die amerikanische

Pop-Art und bis heute inspiriert er nachfolgende Künstlergenerationen.



Das Werk des 1927 in New York geborenen Künstlers ist Bestandteil musealer Sammlungen weltweit und war in den letzten Jahren u.a. in der Albertina in Wien, in der Tate Modern in London, im Guggenheim in Bilbao, im Museum Brandhorst in München und im Musée de l`Orangerie in Paris zu sehen. Eine weitere Retrospektive zeigt in diesem Jahr das Museo Nacional Thyssen-Bornemisza in Madrid. In der Galerie Boisserée werden Graphiken, Zeichnungen und Cutouts aus mehr als zwanzig Schaffensjahren zu sehen sein.





Im Portrait sucht Katz nach der Darstellung einer unmittelbaren Gegenwart, eines Augenblicks, ähnlich einer Photographie. In dem Bewusstsein medialer Überpräsenz von Körperlichkeit, lässt Katz die großangelegten Bildnisse dem Betrachter sehr nahekommen. Dabei offenbaren diese Persönlichkeiten sich in keiner Weise und wahren kühle Distanz.

Mit Blumendarstellungen oder Lichtreflexionen auf dem Wasser zeigt die aktuelle Ausstellung Motive aus Katz` Landschaftsmalerei, die sein Werk ebenso bestimmt wie das Portrait.



Die Strahlkraft und die farbräumliche Tiefe seiner Malerei potenziert Katz in den druckgraphischen Arbeiten. In den frühen sechziger Jahren nimmt seine Auseinandersetzung mit den graphischen Techniken ihren Ausgangspunkt. Er erarbeitet die Motive in Siebdrucken, Lithographien, Radierungen sowie in Linol- und Holzschnitten. Im Entstehungsprozess einer Graphik entwickelt Katz zusammen mit seinen Druckwerkstätten die unterschiedlichen Techniken permanent fort. Die gesteigerte farbige Intensität und die bildnerische Präzision nimmt der Betrachter unmittelbar wahr.


22.01.2020 - 07.03.2020
Patrick Hughes „Geometry in Motion“ – Paintings and Multiples by Patrick Hughes
Vernissage: 22.01.2020
KünstlerIn(nen): Patrick Hughes

Pressemitteilung
Als Maler des Paradoxen hat sich der 1939 in Birmingham geborene englische Künstler Patrick Hughes einen internationalen Ruf erworben. Seine Arbeiten befinden sich in internationalen Sammlungen weltweit.

Anlässlich seines 80. Geburtstages widmet die Galerie Boisserée ihm erneut eine Einzelausstellung. Sie umfasst 16 auf Holz gemalte Unikate der letzten Jahre sowie eine umfangreiche Sammlung seiner Multiples – darunter zahlreiche frühe und inzwischen vergriffene Arbeiten. Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit über 50 farbigen Abbildungen und einem Vorwort von Peter Weibel, dem Direktor des ZKM Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe.

Wahrnehmung von Illusion und Wirklichkeit sowie optische Irritationen sind die zentralen Themen seiner Kunst. In illusionistischen Kompositionen konfrontiert er den Betrachter mit dem Spiel sich ständig verändernder Perspektiven. Die Mittel und Methoden erscheinen paradox – sind dabei dennoch von bestechender Konsequenz.

Der perspektivische Blick war eine der wichtigen Errungenschaften der Renaissance und hatte größten Einfluss in der Geschichte der westlichen Kunst. Das perspektivische Bild ist heute allgegenwärtig. Seine Dominanz lässt jedoch vergessen, dass es keineswegs unser natürliches Sehen abbildet. In paradoxer Weise bildet das perspektivische Bild auf einer Fläche, die in der Natur gar nicht vorkommt, den dreidimensionalen Raum ab. Der perspektivische Raum im Bild wird nur im Blick und für den Blick erzeugt, denn es gibt ihn nur auf einer Fläche, die von Hause aus nicht Raum ist und nicht Raum hat.

Patrick Hughes‘ dreidimensionale Bildobjekte sind „sich bewegende“ Bilder, die die umgekehrte Perspektive, die sogenannte reverspective, als gestalterisches Mittel einsetzen und durch sie eine neue Perspektive (einen neuen Blick) auf die Perspektive selbst werfen.

Frontal und aus der Ferne betrachtet, vermitteln die Bildobjekte zunächst den Eindruck einer Fläche. Erst aus der Nähe betrachtet, erkennt man ihre Beschaffenheit. Die desorientierende Wirkung setzt ein, sobald der Betrachter seine Position leicht verändert. Der reliefartige Bildgrund verstärkt den Eindruck der Raumtiefe und das Gesehene scheint sich mit dem vorbeigehenden Betrachter zu bewegen. Die irritierende Wirkung erzielt Hughes, indem er mit dem Effekt der optischen Täuschung arbeitet. Die räumliche Situation wird falsch eingeschätzt. Es kommt zu Wahrnehmungsirritationen.

Die bevorzugten Motive seiner Gemälde und Multiples sind Architekturansichten, wobei eine Vorliebe für Gemäldegalerien und Kombinationen von Türen und Landschaftsansichten zu erkennen ist. In Hughes‘ Werk dient die Tür ebenso als kunsthistorisches Motiv wie auch als Metapher für Erkenntnis. Die Gemäldegalerien erinnern an die Kunstkabinette früherer Zeiten. „[...], er aber entleert diese gewissermaßen, indem er sie nur mit Ikonen der modernen Kunst [...] ausstaffiert. Seine Wunderkammern stellen nicht die Welt, sondern die Kunst der Moderne aus.“1

„Alle Referenzen von Hughes – seien es kunsthistorische, von Renaissance bis Op-Art, seien es visuelle Paradoxien, von Piranesi zu Escher und Magritte, [...] dienen dem Ziel, Malerei als Erkenntnisprozess zu betreiben. Visuelles Vergnügen, retinale Reize, sinnliche Stimuli genügen Patrick Hughes so wenig wie Magritte und Duchamp. Wie seine Vorbilder Ucello und Vermeer belebt Patrick Hughes mit der Wissenschaft der Perspektive und insbesondere mit seiner von ihm entwickelten Darstellungsweise der sogenannten reverspective auch die Malerei als Wissenschaft. „Visual pleasure“ verbindet sich bei Hughes mit kognitiver Erkenntnis“. 2

Wissen ersetzt das Sehen nicht. Wir sehen die Täuschung auch dann noch, wenn wir sie bereits erkannt haben. Und selbst bei wiederholter Betrachtung sieht man sie immer wieder mit Erstaunen: die Irritation der Wahrnehmung. So zeigt sich denn, dass die Faszination am Ungewissen und der Irritation ungebrochen ist.

Die Eröffnung findet am 22. Januar 2020 um 18:30 Uhr in Anwesenheit des Künstlers statt.

Peter Weibel, Patrick Hughes. Perspektivische Kunst als Ent-Täuschung im Zeitalter von Post-Truth, in: Geometry in Motion. Paintings and Multiples by Patrick Hughes, Hrsg. Galerie Boisserée, Köln 2020

2 ebd.


06.11.2019 - 11.01.2020
Tom Hammick "The Dark Woods of England - Explorations of Love and Loss" and other prints
Vernissage: 06.11.2019
KünstlerIn(nen): Tom Hammick

Pressemitteilung
Die Galerie Boisserée zeigt im Studio erstmals eine Einzelausstellung mit Werken des britischen Künstlers Tom

Hammick.

Hammick begann zu Beginn der neunziger Jahre, sich der Landschaftsmalerei zu widmen. Eine Zeit, in welcher die Malerei innerhalb der Kunstkritik kaum Beachtung fand. Sein inhaltlicher Verzicht auf Ironie, Zynismus und Pessimismus sowie die stringente Verfolgung seiner motivischen Ziele verhalfen ihm alsbald, eine Sonderposition innerhalb der britischen Kunst zu definieren. Dazu trug auch seine Fokussierung auf die druckgraphische Arbeit bei. Graphik und Malerei sind in Hammicks Œuvre sich gegenseitig inspirierende Gegenpositionen. Die Bildsprache ist determiniert vom Geist der Romantik und von der Malerei Caspar David Friedrichs. Sein Werk vereint Einflüsse des japanischen Holzschnitts und des experimentellen Kinos sowie aus den Werken von Edvard Munch, Henri Matisse und Peter Doig.



Hammick vermag es, psychologische Kräfte in seine Bilder zu integrieren. Der Betrachter wird aufgesogen von tiefem Raum und flacher Endlosigkeit. Die Personen stehen oftmals isoliert. Die immer wiederkehrenden Rückenfiguren führen den Betrachter zunächst in die Bildtiefe, lassen ihn aber ratlos zurück. Er vermag nicht zu ergründen, wohin sie gehen oder was sie sehen. Mit dunklen, satten Farben in Kombination mit mannigfaltigen Mustern entstehen traumähnliche Szenerien. Dystopische Bilder eines gegenwärtigen und zukünftigen Weltbildes. Anklänge an Realitäten wie Flucht, weitreichende politische Veränderungen unserer Tage und die Unvereinbarkeit menschlichen Handelns mit der Natur werden offensichtlich. Diesen starken Positionen stellt Hammick seine persönliche Dankbarkeit für das irdische Dasein und für familiäre Bande gegenüber.



Der 1963 in Tidworth, England geborene Tom Hammick absolvierte ein Studium der Kunstgeschichte an der University of Manchester (1982-1985). Im Anschluss erwarb er Bachelor- und Masterabschlüsse in Malerei und Druckgraphik am Camberwell College of Fine Art (1987-1992). Seine Arbeiten gehören heute unter anderem zu den Sammlungen des British Museum in London, des Victoria and Albert Museum in London, der Bibliothèque National de France in Paris und zur Kunstsammlung der Deutschen Bank in Frankfurt am Main. Hammick ist Dozent für Malerei und Druckgraphik an der University of Brighton. Jüngst erhielt er ein Stipendium für einen Artist-in-Residence-Aufenthalt an der Josef and Anni Albers Foundation in Bethany, USA, welchen er im Jahr 2020 antreten wird.



In der Ausstellung wird Hammicks meisterhafter Umgang mit der graphischen Technik des Holzschnitts, insbesondere der Reduktionsmethode, deutlich. Dabei wird nur ein Druckstock genutzt, der solange weiterbearbeitet wird, bis das gesamte Motiv gedruckt ist. Die schweren Farbschichten und die haptischen Strukturen erweisen sich als optimale Träger für Hammicks vielfältige und teils ambivalente Bildinhalte. Sein romantisch inspirierter Versuch, das Verhältnis des Menschen zur Größe der Welt und dessen Position darin zu visualisieren und gleichermaßen aktuelle gesellschaftliche wie weltpolitische Begebenheiten zu thematisieren, offenbart sich in den ausgestellten Werken.


06.09.2019 - 26.10.2019
Bernar Venet "Random Combination of Indeterminate Lines" – Graphik & Skulptur
Vernissage: 06.09.2019
KünstlerIn(nen): Bernar Venet,

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Anlässlich der DÜSSELDORF COLOGNE OPEN GALLERIES vom 6. – 8. September 2019 zeigt die Galerie Boisserée in einer Studioausstellung kleinere Skulpturen sowie Arbeiten aus dem graphischen Œuvre von Bernar Venet. Bernar Venet, 1941 in Château-Arnoux, Frankreich geboren, gilt als einer der bedeutendsten Bildhauer der Gegenwart. Durch seine unverwechselbaren Stahlskulpturen ist er weltweit präsent. In Deutschland wurde er 1987 durch den vom französischen Staat anlässlich der 750-Jahr-Feier Berlins geschenkten 20m hohen schwarzen Metallbogen „ARC 124,5“ bekannt. Im Oktober dieses Jahres wird in Belgien, entlang der Autobahn E 411 zwischen Namur und Luxemburg, Venets 250 Tonnen schwere Stahlskulptur „Arc Majeur“ enthüllt. Es wird das größte öffentliche Kunstwerk in Europa sein. Die Linie bestimmt als Thema sein künstlerisches Schaffen. Sie ist in seinen Skulpturen der Gegenstand, mit dem er sich mit den Phänomenen Zeit, Raum und Bewegung auseinandersetzt. Über die zunächst streng geometrischen Geraden, Winkel und Bögen gelangt er zur Beschäftigung mit der freien Linie, die nicht mathematisch bestimmt ist. Er nennt sie „ligne indéterminée“, unbestimmte Linie. Es entstehen unregelmäßige Spiralformen und stählerne Linienknäuel – ein Kraftakt zwischen der Härte des Materials und dem Formwillen des Künstlers. In der Erkenntnis, dass es keine ideale Anordnung gibt, fügt er seinem Schaffen den Zufall als Faktor der Unbestimmtheit hinzu. Seine Zeichnungen wie sein druckgraphisches OEuvre veranschaulichen die ungeheure Formenvielfalt, die das Auge nur sukzessive im Umschreiten des plastischen Werks wahrnimmt. Sie sind niemals Entwurf, sondern zeigen die Skulpturen als das Entstandene. Venet arbeitet in Frankreich und New York. Seine Impulse und schöpferische Unruhe erhält Venet aus diesen Ortswechseln mit ihren Kontrasten. Bei dem der Ausstellung den Namen gebenden Mappenwerk „Random Combination of Indeterminate Lines“ handelt es sich um Bernar Venets jüngste druckgraphische Arbeit

von 2019.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog für Euro 5 inklusive Versand im Inland.

Die Eröffnung findet am 06.09.2018 ab 18.30 Uhr statt.


06.09.2019 - 26.10.2019
Georg Baselitz "Veteran" – Arbeiten auf Papier
Vernissage: 06.09.2019
KünstlerIn(nen): Georg Baselitz

Pressemitteilung
Der deutsche Maler, Zeichner, Graphiker und Bildhauer Georg Baselitz ist einer derbedeutendsten Künstler unserer Zeit. Sein Werk prägte mit seinem radikal expressiven Stil die figurative Malerei der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

Anlässlich seines 80. Geburtstags im vergangenen Jahr widmeten ihm internationale Museen, u.a. die Fondation Beyeler und das Kunstmuseum in Basel, die Pinakothek der Moderne in München sowie das Museum Morsbroich in Leverkusen, umfassende Retrospektiven. Die Galerie Boisserée ehrte den Künstler mit einer Studioausstellung des Spätwerks seiner druckgraphischen Arbeiten. In der aktuellen Ausstellung werden ca. 90 druckgraphische Arbeiten sowie Arbeiten auf Papier ausgestellt. Bei der Werkauswahl wurde keine Retrospektive angestrebt; mit den ausgestellten Werken aus der Zeit von 1982 bis 2019 greift sie jedoch auf fast 40 Schaffensjahre zurück. Sie versammelt Arbeiten auf Papier (Tusche-, Kohle-, Pastell- und Aquarellzeichnungen) sowie Holzschnitte, Linolschnitte, Lithographien, Radierungen und Mappenwerke und erlaubt damit, die unterschiedlichen Techniken und deren eigene Ausdrucksformen wahrzunehmen.

Baselitz‘ Kunst entspringt einer intellektuellen Analyse. Er erklärt durch sie seine Haltung gegenüber seiner Zeit, der Gesellschaft und der übrigen ihn umgebenden zeitgenössischen Kunst. Seine Motive haben meist biographische Bezüge. Seine Kunst ist energiegeladen, aber nie illustrativ. Durch die meisten Werkphasen seiner Graphik lässt sich das Prozesshafte verfolgen, die genuine Arbeitsbasis eines „peintre-graveur“. Zu dieser Spezies gehört ganz wesentlich das Experimentieren mit Techniken, Druckvorgängen, Papieren etc. So haben es Rembrandt und Goya praktiziert und im 20. Jahrhundert Picasso und Matisse.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog für Euro 10 inklusive Versand im Inland.

Die Eröffnung findet am 06.09.2018 ab 18.30 Uhr statt.


18.05.2019 - 13.07.2019
KAWS "Blame Game"
KünstlerIn(nen):

Pressemitteilung
Brian Donnelly wurde 1974 in New Jersey/USA geboren und ist heute unter seinem Pseudonym KAWS weltweit bekannt. In den neunziger Jahren begann er, seine Graffitikunst zu etablieren, der Name KAWS diente ihm dabei als Signatur für seine gesprayten Kunstwerke, die von hohem Wiedererkennungswert waren und rasch Bekanntheit erlangten. KAWS konzentrierte sich auf sogenanntes Subvertising, indem er Werbeplakate (englisch: Advertising) umgestaltete und mit eigenen Motiven übermalte. Sein Hauptmotiv, das Gesicht seiner Figur "Companion" mit durchkreuzten Augen, wurde zum Wiedererkennungsmerkmal und seine übermalten Plakate zogen derartige Aufmerksamkeit auf sich, dass ein schnell wachsendes Publikum in New York, Berlin, Paris oder Tokio immer neue Aktionen sehen wollte. Modelabels, deren Plakate er bearbeitete, erteilten ihm alsbald Aufträge für das Design eigener Kollektionen. Die künstlerische Ausbildung an der New York School of Visual Arts ergänzte KAWS` praktische Erfahrungen als Street Artist und als freiberuflicher Animateur für Disney-Filmproduktionen.

KAWS denkt und arbeitet in einem globalen Verständnis von Kunst, indem er keinen Unterschied zwischen Design, Merchandising und künstlerischer Ausdrucksform sieht. Er designt Spielzeuge oder Kleidung mit derselben Ernsthaftigkeit wie er seine künstlerische Arbeit graphisch, malerisch oder skulptural erschafft. In sensibler Annäherung an ikonenhafte Gesamtwerke der Pop Art, wie diejenigen von Andy Warhol oder Claes Oldenburg, findet KAWS zu eigenem Bildvokabular, welches sich zu künstlerischem Ausdruck und zur Marke gleichermaßen konkretisiert. Das Serielle, der virtuose Umgang mit dem Siebdruck als klassische graphische Technik der Pop Art und die klaren Farben definieren seine Inspiration durch Warhols Werkintentionen. Die Adaption bekannter Figuren wie die Simpsons, die Peanuts oder der Michelin-Mann knüpfen daran an. Die biomorphe Organisation der Bildflächen und die gezoomte Vergrößerung der Charaktere weisen eine formale Nähe zu Oldenburg auf.

Mit Leichtigkeit verbindet KAWS die Pole zwischen Merchandising und Kunst. Die Genres Graffiti, Illustration, Graphik, Skulptur, Mode oder Spielzeug beeinflussen sich gegenseitig und lassen sein Werk, wie die Street Art selbst, zur dynamischsten Ausdrucksform der zeitgenössischen Kunst werden. Seine klare Bildsprache, welche kulturübergreifend verstanden wird, findet vielfältige kunstkritische Beachtung, was sich auch in musealen Ausstellungen wie die Soloshows "Along The Way" 2015 im Brooklyn Museum New York oder "Where The End Starts" 2017 im Yuz Museum, Shanghai zeigen.

Die zehnteilige Graphikserie "Blame Game" zeigt Close-ups der Charaktere "Companion", "Accomplice" und "Cham", die KAWS` skulpturales Werk dominieren. Das Blame Game - gegenseitige Schuldzuweisungen - visualisieren die Figuren durch den Fingerzeig auf sich selbst und auf ihr Gegenüber, mit der vor Augen oder Mund gehaltenen Hand und mit herausgestreckter Zunge. "Blame Game" ist ein Resultat aus der Zusammenarbeit zwischen KAWS und dem US-amerikanischen Sänger Kanye West, der 2010 den gleichnamigen Song herausbrachte (Album: "My Beautiful Dark Twisted Fantasy", 2010). Der Song "Blame Game" war inspiriert von der Beziehung zwischen dem Model Amber Rose und West, die an gegenseitigen Schuldzuweisungen über Seitensprünge und verbalen Rücksichtslosigkeiten zerbrach. KAWS designt Plattencover (Album: "808s & Heartbreak", 2008) sowie Merchandising-Artikel für Kanye West.



Die Galerie Boisserée widmet erstmals den Arbeiten von KAWS eine Studioausstellung. Während der Ausstellung können die Werke unter www.boisseree.com angesehen werden. In den Räumen der Galerie zeigen wir eine Accrochage mit Neuankäufen und ausgewählten Exponaten aus den Beständen.


18.05.2019 - 13.07.2019
ACCROCHAGE
KünstlerIn(nen): Robert Indiana, Julian Opie, Patrick Hughes, Joan Miró, Marc Chagall, Pablo Picasso, Robert Motherwell, José María Mellado, Imi Knoebel, Eduardo Chillida,

Pressemitteilung
Neuankäufe und ausgewählte Exponate aus den Beständen


27.03.2019 - 04.05.2019
Mauricio Salcedo – "Surrounding Periphery"
Vernissage: 27.03.2019
KünstlerIn(nen): Mauricio Salcedo

Pressemitteilung
Anlässlich der diesjährigen Art Cologne zeigt die Galerie Boisserée in einer ersten europäischen Einzelausstellung Skulpturen des 26jährigen, in Bogotá/Kolumbien geborenen Künstlers Mauricio Salcedo.



Bogotá ist nicht nur die Hauptstadt von Kolumbien, sondern gehört mit über 8 Mio. Einwohnern auch zu den großen kolumbianischen Städten und liegt in über 2.500 Meter Höhe in einer Hochebene des südamerikanischen Landes. Dort wächst Mauricio Salcedo in bescheidenen Verhältnissen auf. Trotzdem gelingt es ihm, seinem großen Wunsch, Künstler zu werden, nachzukommen. Er schließt erfolgreich ein Kunststudium an der Universidad de Bogotá Jorge Tadeo Lozane ab, in dem er sich insbesondere mit Zeichnung, Graphik und Skulptur beschäftigt.



Sein skulpturales Werk setzt sich mit seinem unmittelbaren Lebensraum auseinander. In den neuen Stadtvierteln an der Peripherie von Bogotá wachsen die einfach aus Ziegeln und Lehm zusammengebauten Wohnräume wie Bienenwaben. Neu hinzugekommene Geschosse überkragen das darunterliegende. Die zum Teil schiefen und unregelmäßigen Gebilde haben eine organisch gewachsene Anmutung.



Als Salcedo bei seinem Großvater, einem Bauern auf dem Land, in der Ecke seines Wohnraumes ein Wespennest vorfindet, weist ihn der Großvater darauf hin, dass man es dort belassen müsse, weil "auch die ihre Existenzberechtigung hätten".



In Anlehnung an derartige Erfahrungen und in Folge der Auseinandersetzung mit architektonischen Formen der Viertel an der Peripherie von Bogotá lässt Mauricio Salcedo eigentümliche Skulpturen entstehen, die zum Teil frei im Raum stehen, an Wänden hängen oder in Raumecken installiert werden. Seine Kunst ist eine Spiegelung seiner unmittelbaren Umgebung, zudem eine Auseinandersetzung mit den gesellschaftlichen Strukturen Südamerikas. Der urbane Lebensraum ist nicht nur Inspiration seines künstlerischen Werks, sondern verweist auch auf die soziale, wirtschaftliche und politische Situation seiner Heimat Kolumbien.



Die erste Einzelausstellung von Mauricio Salcedo findet 2017 in der SGR Gallery in seiner Heimatstadt Bogotá statt. 2018 beteiligt er sich am Wettbewerb YICCA 17/18 (International Contest of Contemporary Art), einem internationalen Wettbewerb für junge Kunst, und gewinnt dort den 1. Preis. Die Abschlussausstellung wird im Mai 2018 in Mailand eröffnet.



Für die erste Einzelausstellung von Mauricio Salcedo in Europa hat ihn Thomas Weber, Galerie Boisserée, zu einem Aufenthalt als Artist in Residence nach Deutschland eingeladen. Für diese kleine Studioausstellung entstehen nur wenige Skulpturen, deren Einzigartigkeit und starke Persönlichkeit von großer Faszination sind.



Während der Ausstellung können diese auf der Homepage www.boisseree.com angesehen werden.


27.03.2019 - 04.05.2019
Antoni Tàpies – Hommage an die Materie. Arbeiten auf Leinwand und Holz, Papierarbeiten und ausgesuchte Graphik.
Vernissage: 27.03.2019
KünstlerIn(nen): Antoni Tàpies

Pressemitteilung
Zum dritten Mal zeigt die Galerie Boisserée auf zwei Ausstellungsebenen eine umfangreiche Einzelausstellung des 2012 verstorbenen, international arrivierten Katalanen Antoni Tàpies, der zu den wichtigsten spanischen Künstlern der Gegenwart gehört.



Sein Name "Tàpies" bedeutet auf Katalanisch "Mauer", und viele seiner Bilder erinnern an von Narben und Zeichen der Jahrhunderte überzogene Mauerflächen. Es sind Gedanken und Erfahrungen des Künstlers, die sich in diesen Bildern verschlüsselt artikulieren. Viele seine Bilder sind folglich sehr materialbetont, entstehen durch Auftragen dicker Farbpasten, dem Abkratzen derselben, verbunden mit Collagen verschiedenster Materialien und Fundstücken sowie an Graffiti erinnernde Übermalungen. Seine Kunst ist voller Spiritualität, voller Rätsel und Geheimnisse. Doch seine Gemälde müssen nicht enträtselt werden, denn erst wenn "der Intellekt an der kurzen Leine ist, kann sich das Unbewusste entfalten" (Antoni Tàpies).



Die 1988 entstandene Leinwand "Pissarra" (Schiefertafel) ist das früheste Materialbild dieser Ausstellung, das viele dieser typischen malerischen Mittel beinhaltet. Es folgen weitere Arbeiten mit Materialcollagen, zum Teil auf Holz montiert, aus dem Spätwerk des Künstlers; darunter "Retrat de K" (2002, 114x146 cm), "Homenatge a la matèria" (2006, 195x130 cm) oder die schwarzweiße Leinwand "Samarreta i mitjó" (2007, 81x100,5 cm), in der Antoni Tàpies ein weißes Unterhemd mit einer schwarzen Socke in einen spannenden malerischen Dialog bringt. Ein Ensemble von fünf großformatigen Papierarbeiten (je ca. 110x70 cm) macht die Sensibilität des Künstlers deutlich, die sich trotz starker Collagen über das Medium Papier manifestiert. Diese Papierarbeiten stammen aus den Jahren 1988-1991 und verkörpern in ihrer souveränen Reduktion das malerische Spätwerk des Künstlers. Zwei dieser Arbeiten, ("Dues fletxes blanques" (Zwei weiße Pfeile) und "Cames" (Beine), waren bereits 1989 in der großen Ausstellung

"Tapiès – die achtziger Jahre" in der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf vertreten.



Das graphische Œuvre von Antoni Tàpies ? dem begeisterten und renommierten "peintre-graveur" ? wird in der Ausstellung besonders mit Radierungen aus den letzten 20 Jahren gewürdigt. Diese, im Handel bisher kaum anzutreffen, können, was den künstlerischen Ausdruck und die Kreativität und Komplexität bei der graphischen Umsetzung betrifft, als Meisterwerke der Graphik bezeichnet werden. Nur ganz wenigen abstrakten Künstlern des 20. und 21. Jahrhunderts ist es gelungen, die Kraft ihrer Malerei auch in ihrer Druckgraphik zu fesseln – Tàpies gehört sicherlich dazu.

Viele seiner zum Teil mit Übermalungen versehenen farbigen Radierungen besitzen aufgrund der Carborundum- und anderer Prägetechniken eine plastische Qualität, die weit über das hinausgeht, was man bei Druckgraphik allgemein gewohnt ist. Beispiele hierfür sind das Blatt "Samaretta“ (Unterhemd, 1972) oder "Cobert de roig" (Bedeckt mit Rot, 1984) sowie "Forma diagonal" (1972). Seine Liebe zur Collage findet sich ebenfalls im graphischen Œuvre wieder. So findet der Betrachter in einigen graphischen Arbeiten Collagen von Stoff ("Díptic", 1988) dünnem Sperrholz ("Empremtes – Spuren“ 2003) oder sogar Stroh ("La paille" – das Stroh, 1969).



Die Galerie Boisserée zeigt über 50 graphische Arbeiten unterschiedlichster Formate, vorwiegend aus den letzten 25 Jahren. Aus dem Rahmen fällt das in Format, Umfang und Komplexität sicherlich außergewöhnliche, von Tàpies illustrierte Buch "Petrificada petrificante" mit Gedichten des mexikanischen Nobelpreisträgers für Literatur Octavio Paz.



Zur Ausstellung in der Galerie Boisserée erscheint ein Katalog mit über 50 Exponaten, 84 Seiten und 66 meist farbigen Abbildungen (Euro 10 inklusive Versand im Inland).




23.01.2019 - 16.03.2019
Made in Britain II Caulfield, Craig-Martin, Davenport, Doig, Hamilton, Hockney, Hughes, Opie
KünstlerIn(nen): Patrick Caulfield, Michael Craig-Martin, Ian Davenport, Peter Doig, Richard Hamilton, David Hockney, Patrick Hughes, Julian. Opie

Pressemitteilung
Made in Britain II

Caulfield, Craig-Martin, Davenport, Doig, Hamilton, Hockney, Hughes, Opie



Die Bilder begreifen das Wesen der Dinge und Figuren in ihrer einfachsten Form und eignen sich dennoch nicht, einfache Aussagen über unsere Gegenwart zu machen. Und immer wieder bleibt es dem Betrachter vorbehalten, das im Werk Angelegte zu ergänzen und zu vollenden. Es ist ein Wechselspiel von Wahrgenommenem und eigener Erfahrung und auch Aufforderung, das Vorgefundene zu erweitern um das Dazu-Gedachte. In den gezeigten Arbeiten vereinen sich Perfektion und technisches Können sowie der Genuss des Sehens, des Wissens und des Denkens.

Patrick Caulfield (1936-2005) gehört zu den Malern, die es ungern sahen, wenn der Begriff Pop Art in Verbindung mit ihrem Werk verwendet wurde. Doch ungeachtet seines Widerstandes gegen jede Kategorisierung ergaben sich aus seinen Themen und Motiven und seinen bildnerischen Methoden bleibend gültige Ikonen der englischen Pop Art. Die in der Ausstellung zu sehende Edition „Some Poems of Jules Laforgue” (1973) enthält 22 druckgraphische Arbeiten von Patrick Caulfield und 12 Gedichte von Jules Laforgue. Die bibliophilen Bücher in englischer oder französischer Sprache werden ergänzt durch signierte Einzelblätter aus Vorzugsausgaben des Buches. Die Lampen und Fenster, die verlassen wirkenden Restaurants in ihrer scharfwinkligen Geometrie von Licht und Schatten, die ein wenig geöffneten Vorhänge, die leeren Kleiderständer und Blumenvasen machen sichtbar, was nicht sichtbar ist. Sie erzählen von Glück und Trauer, stattgefundenen und nicht eingehaltenen Verabredungen, von Lebensfreude oder Einsamkeit. In ihrer Isoliertheit sind die Objekte und Motive Zeugnis ihrer Selbst.

Michael Craig-Martin, 1941 in Dublin geboren, ist einer der wichtigsten und einflussreichsten Künstler der englischen und irischen Kunstszene. Er wuchs in den Vereinigten Staaten auf und studierte dort an der Yale University School of Art and Architecture, verbrachte jedoch die meiste Zeit seines Lebens in Großbritannien.

Er entschied sich, reale Objekte zum Gegenstand seiner Bilder zu machen. Es handelt sich um schlichte Anordnungen alltäglicher Gegenstände. Es sind „Gegenstände, die [...] alle sehr alltäglich, gut wiedererkennbar, künstlich hergestellt, reproduzierbar und maschinell gefertigt“ sind, wie er selbst sagt. Dinge, die in der Absicht ausgesucht wurden, über eindimensionale Interpretationen hinauszugehen. Es sind Objekte unserer Zeit, gleichzeitig aber wirken sie zeitlos in ihrer auf die Linie reduzierten Form, in ihrer schwerelosen Monumentalität.

Das Markenzeichen von Ian Davenport, 1966 geboren, sind seine „Poured Lines“ und „Puddle Paintings“ (Pfützenbilder), mit denen er international erfolgreich wurde und seine künstlerische Eigenständigkeit entwickelte. Internationale Aufmerksamkeit fand seine 50 Meter lange Farbwand „Poured Lines“ unter einer Eisenbahnbrücke im Süden Londons.

Auf der Suche nach einer neuen künstlerischen Richtung beobachtete Davenport eines Tages fasziniert das Fließen eines Farbtropfens. Die Schwerkraft, die ihn abwärts fließen lässt, inspirierten Davenport, damit zu experimentieren.

Der in Trinidad, London und New York lebende und arbeitende britische Maler Peter Doig hat unverwechselbare Bildwelten geschaffen. 1959 in Edinburgh geboren, wuchs er in Trinidad und Kanada auf.

Obwohl die zu sehenden Elemente dem Betrachter auf subtile Weise vertraut vorkommen, bleiben sie widersprüchlich, wirken exotisch, melancholisch, unheilvoll oder düster. Eine gewisse Unbestimmtheit ist ihnen zu eigen und über dem Augenblick scheint eine merkwürdige Stille zu liegen. Doig selbst meint, dass er niemals versuche, "absichtlich düster zu sein, aber ich wollte schon immer Gemälde kreieren, die Geschichten erzählen und Dinge suggerieren." Peter Doig war 2008 für den Turner-Preis nominiert und erhielt im selben Jahr den Wolfgang-Hahn-Preis des Museum Ludwig in Köln.



Als eigenständige Kunstform etablierte sich die englische POP Art früher als die Pop Art in den USA. Rund um die Künstler der „Independent Group“ begann bereits 1952 das, was in den 60er Jahren in den USA perfektioniert werden sollte. Es war eine kleine Gruppe von jungen Malern, Bildhauern, Architekten, Autoren und Kritikern, zu deren Hauptprotagonisten Richard Hamilton (1922-2011) gehörte. Die Hamilton Collage „Just what is it that makes home so different, so appealing? “ (Was ist es nur, was heute das Zuhause so anders, so anziehend macht) gehört zu den Inkunabeln der frühen englischen Pop Art.

In Hamiltons Werk nimmt die Druckgraphik seit den späten 30er Jahren eine herausragende Position ein. Sie steht gleichwertig neben seinen anderen künstlerischen Tätigkeiten. Virtuose Beherrschung und Kombination verschiedener druckgraphischer Techniken ließen ein außergewöhnliches, einzigartiges und vielfältiges Oeuvre entstehen.

David Hockney, 1937 in Bradford geboren, zählt zu den einflussreichsten europäischen Künstlern der Gegenwart. Berühmt wurde er vor allem durch seine "Swimming Pool"-Gemälde der 1960er Jahre, seine einfühlsamen Porträts von Freunden und seiner Eltern, seine Stillleben oder Landschaftsbilder, seine Fotocollagen und Bühnenbilder. Die Landschaftsmalerei, eher ein Stiefkind der Gegenwartskunst, ist in den zurückliegenden Jahren geradezu ins Zentrum seines Schaffens gerückt, wie eine bemerkenswerte Ausstellung im Museum Ludwig Köln zeigte. Was auf den Besucher einstürmte, war ein wahres Farbenfestival.

Hockney war stets für neue Techniken aufgeschlossen. Früh verwendete er für seine Arbeit Polaroid-Bilder oder nutzte Farbkopierer und Faxgeräte. Neben der traditionellen Malerei experimentiert er seit Jahren mit Bildschirm-Zeichnungen. Mit iPhone und iPad schafft er Bilder, die eine starke, farbige Lebendigkeit ausstrahlen und zeigen wie meisterhaft er die druckgraphischen Techniken beherrscht. Wahrnehmung von Illusion und Wirklichkeit ist ein Hauptthema der Kunst von Patrick Hughes. Als Maler des Paradoxen hat sich der englische Künstler, 1939 in Birmingham geboren, einen internationalen Ruf geschaffen.

Seine gemalten Reliefs sind "sich bewegende" Bilder, die die umgekehrte Perspektive ("Reverspective") als Mittel einsetzen. In illusionistischen Kompositionen konfrontiert er den Betrachter mit dem Spiel sich ständig verändernder Perspektiven. Die Umkehrung der herkömmlichen soll dem Betrachter zeigen, wie festgefahren unsere Sehgewohnheiten sind – die perspektivische Prägung des Menschen ist so stark, dass sie alle anderen Raumerfahrungen negiert.

Patrick Hughes` Methoden erscheinen paradox und sind dabei dennoch von bestechender Konsequenz. Seine Werke sollen überraschen, irritieren und anregen, nachzudenken; das Bewusstsein für Raum und Bewegung sensibilisieren.

Mit seinen jüngsten Arbeiten zollt er dem britischen Street-Art-Künstler Banksy seine Anerkennung.

Julian Opie, 1958 in London geboren, gehört seit fast drei Jahrzehnten zu den bedeutendsten Vertretern der englischen Gegenwartskunst. Die sofort erkennbare universelle Sprache seiner Kunst ist einzigartig und weltweit verständlich. Opies Bildsprache besteht in der Reduktion individueller Merkmale. In seinen Arbeiten lotet er ganz bewusst die Grenzen der Stilisierung aus.

Auf der Suche nach neuen Ausdrucksformen lässt er sich von Landschaften, dem Leben der modernen Großstädte, anderen Künstlern, Designobjekten, japanischen Mangas, Porträtdarstellungen vergangener Jahrhunderte, römischen Büsten und altägyptischer Kunst ebenso inspirieren wie von Plakatfassaden, Leuchtwerbung oder weniger kunstaffinen Orten. In der künstlerischen Auseinandersetzung interessieren ihn die vielfältigen Möglichkeiten der Darstellung, die ihm neue Technologien und Drucktechniken bieten.

In seinen computeranimierten Arbeiten bringt Opie in die reduzierten Personendarstellungen als neues Moment die Bewegung ein. Hierfür arbeitet er mit Flachbildschirmen oder Displays, auf denen die computergesteuerten Animationen eine permanente fließende Bewegung zeigen.



Die Eröffnung findet am 23. Januar 2019 um 18.30 Uhr statt.



Zur Ausstellung erscheint ein Katalog für Euro 10 inklusive Versand im Inland


07.11.2018 - 22.12.2018
Joan Miró – Poetische Welten Graphik, Arbeiten auf Papier und bibliophile Bücher
KünstlerIn(nen): Joan Miró

Pressemitteilung
Joan Miró gehört zu den bedeutenden Künstlern des 20. Jahrhunderts. Dass der 1893 geborene Katalane nicht nur Maler, sondern auch leidenschaftlicher Graphiker war, ist weniger bekannt. Das Werkverzeichnis seiner Druckgraphik verzeichnet über 1300 Radierungen und über 1200 Lithographien.



Im Sommer dieses Jahres zeigte der Kunstverein Apolda Avantgarde e.V. eine viel beachtete Ausstellung von Joan Miró aus den Beständen der Galerie Boisserée. Die museale Präsentation in Apolda, begleitet von einem 124 Seiten umfassenden, gebundenen Katalog mit 102 meist farbigen Abbildungen, zählte über 4000 Besucher.



Diese Sammlung mit ausgesuchten Arbeiten aus dem graphischen Oeuvre, Papierarbeiten sowie seltenen bibliophilen Büchern, ergänzt durch weitere Neuerwerbungen sowie zwei Bronzeplastiken, steht nun zum Verkauf und wird ab dem

7. November in der Kölner Galerie Boisserée gezeigt. Die Ausstellung umfasst über 80 Exponate und vermittelt dem Besucher u.a. einen Einblick in die Vielfalt Mirós im Format höchst unterschiedlich ausfallender druckgraphischer Arbeiten. Eine der frühesten Arbeiten ist die 1938 entstandene schwarzweiße Radierung „La géante“ (Die Riesin). Neben einer Vielzahl kleinformatiger Graphiken trifft der Besucher auf zwei großformatige Farbaquatintaradierungen, dem 1975 entstandenen Blatt "Le hibou blasphémateur" (Die lästernde Eule) und der 1981 entstandenen Arbeit "La marchande de couleurs" (Die Farbenhändlerin), die als Exponate auf Ausstellungen nur selten anzutreffen sind.



Mirós Liebe zur Poesie wird deutlich durch zahlreiche ausgestellte Bücher, für die er Radierungen oder Lithographien als Illustrationen schuf. Die Ausstellung beinhaltet zwei reizvolle Beispiele wie das Buch von William Butler Yeats "Le vent parmi les roseaux" (Der Wind im Schilf) mit fünf Farbradierungen des Künstlers oder das Buch von Jacques Prévert "Adonides" (Adonisröschen), für welches der Künstler 46 Farbradierungen und zwei Blindprägungen schuf.

Eine besondere Seltenheit ist ein komplettes Exemplar des 1950 entstandenen Mappenwerks „Fusées“, hierfür entstanden 15 Farbradierungen.



Unter den Papierarbeiten befindet sich u.a. Mirós Entwurf für den Umschlag des 1959 herausgegebenen Buchs „Constellations“, den er als farbige Gouache mit Chinatusche schuf. Ebenfalls hervorzuheben ist ein kleinformatiges Aquarell mit Tinte auf Papier (ohne Titel) aus dem Jahr 1962. 14 Jahre später entsteht die Arbeit „Femme“, eine sehr sensible farbige Wachskreidezeichnung auf Karton. Besonders ausgefallen ist die früheste Papierarbeit in der Austellung aus dem Jahre 1939, in der Miró 9 kleine schwarzweiße Tischzeichnungen auf ein großes Blatt montiert hat. Die Kölner Ausstellung beinhaltet zudem zwei Pronzeplastiken des Künstlers, den "Chanteur d`opéra" (Opernsänger) von 1977 und die "Jeune fille au soleil" (Junges Mädchen in der Sonne) aus dem Jahr 1981.



Mirós graphische Welt sind Landschaften, in denen der Betrachter reiche Entdeckungen und Erfahrungen machen kann: sei es das ursprünglich Kindhafte und Verspielte seiner Figuren, sei es die Fröhlichkeit der Farben, die spontan und emotional berühren – alles findet sich in den ausgestellten Arbeiten wieder. Mirós „Zeichensprache“ erzeugt in unbegrenzter Phantasie höchst eigenwillige „Wirklichkeiten“, in denen sich Menschliches, Tierisches und Pflanzliches, Sonne, Mond und Sterne miteinander verbinden. Experimentierlust und Erfindungskraft kennzeichnen sein Oeuvre.

Gerade derjenige Besucher, der ein vorgefasstes Bild des Künstlers durch die häufig reproduzierten, schwarztonigen Bildmotive der 70er Jahre in sich trägt, wird mit den Exponaten dieser Ausstellung überrascht sein, eine ganz andere Seite des 1983 in Palma de Mallorca verstorbenen, international arrivierten Katalanen kennenzulernen.

Der Katalog dokumentiert alle bereits in Apolda ausgestellten Arbeiten, in dem sich in Arbeit befindlichen Appendix werden zusätzlich Werke abgebildet, die in der Ausstellung in Köln zu sehen sein werden (15€ inklusive Versand in Deutschland).


07.09.2018 - 27.10.2018
José Maria Mellado - Foto-Ausstellung „Cuba. Al otro lado del espejo“ – „Cuba. The other side of the mirror“
Vernissage: 07.09.2018
KünstlerIn(nen): José Maria Mellado,

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Zeitgleich und anlässlich des Internationalen Photoszene Köln-Festivals 2018 zeigt die Galerie im Studio eine Foto-Ausstellung des 1966 in Almeria geborenen Spaniers José Maria Mellado. Die Ausstellung „Cuba. Al otro lado del espejo“ – „Cuba. The other side of the mirror“ konzentriert sich auf fünf großformatige ChromaLuxe-Fotografien aus den Jahren 2006 – 2016.



Für Mellado ist Kuba eines der aktuellsten Länder der Welt. „Für mich war es die Faszination für Schönheit, die im Vergänglichen liegt. Und das seltsame Gespür der Affinität, das ich vom ersten Moment an hatte.“ Der Titel „The other side of the mirror“ verleiht den Bildern, die von vergangenen und aktuellen Zeiten erzählen, ihre poetische Bedeutungsebene.



In seinen Fotografien entwickelt der Künstler eine Bildsprache, in der die Frage nach der Beschaffenheit von Zeit immer spürbar ist. Mellado begegnet den Menschen in den Strukturen, in denen sie leben, und findet statt großer Wahrzeichen kleine Symbole, um die Stimmung einzufangen.



Die Sensibilisierung und Erweiterung unserer Wahrnehmung einer scheinbar bekannten Realität zeichnen seine Arbeiten aus.


07.09.2018 - 27.10.2018
Sean Scully Ausgewählte Graphik – Radierungen und Lithographien
Vernissage: 07.09.2018
KünstlerIn(nen): Sean Scully

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Anlässlich der DÜSSELDORF COLOGNE OPEN GALLERIES zeigt die Galerie Boisserée zum ersten Mal in einer Einzelausstellung das graphische Oeuvre des 1945 in Dublin geborenen Künstlers Sean Scully.



Scully hat ein unverwechselbares und absolut zeitlos anmutendes graphisches Oeuvre geschaffen. Seine druckgraphischen Arbeiten sind Meisterwerke zeitgenössischer Graphik.



Während er in seinen frühen Arbeiten seine Ränder im Sinne des damals angesagten hard edge-Stils mit Klebebändern präzise setzt, verschwimmen die klaren „Grenzen“ mehr und mehr, werden in Nuancen verwischt, lösen sich aber nicht ganz auf. Die malerische Qualität, der eigentümliche Kontrast des sparsamen formalen Bildaufbaus, die Schlichtheit und der Zusammenklang von Farbstimmungen und Formen faszinieren gleichermaßen. Die Druckgraphik bietet ihm eine Vielfalt an Techniken und Ausdrucksmöglichkeiten. Er lässt sich von der Einzigartigkeit der Materialien inspirieren und findet für jede graphische Technik eine eigene Ausdrucksform.



Sean Scully setzt Flächen miteinander in Beziehung. Es gibt einen ganz offensichtlichen Eindruck von Horizontalität und Vertikalität. Es sind die Zwischenräume, die Beziehungen zwischen den Dingen, auch zwischen Menschen, die ihn interessieren. „Meine Bilder erzählen von Beziehungen. Wie Körper zusammenkommen, wie sie sich berühren, sich trennen. Wie sie zusammenleben, in Harmonie oder in Disharmonie. Der Charakter dieser Körper verändert sich ständig in meiner Arbeit, abhängig von der Farbe, von der Undurchlässigkeit und Transparenz der Oberfläche. Das alles verleiht ihnen ihre Eigenart, ihr Wesen. Der Rand definiert die Beziehung zum benachbarten Körper, er setzt sie in einen Kontext. Meine Bilder wollen Geschichten erzählen, die ein abstraktes Gegenstück zu dem Auf und Ab menschlicher Beziehungen sind. ?...? Anstatt eine Beziehung zu malen, male ich ?...? Felder und setze sie zusammen.“ (Sean Scully, Ausstellungskatalog: Konstantinopel oder Die versteckte Sinnlichkeit. Die Bilderwelt von Sean Scully, Prestel Verlag München, Berlin, London, New York 2009, S. 19)



Vertraute, einfache Muster wie Streifen und Schachbrettmuster begegnen einem in seinem Werk. Auffällig ist nicht nur die Variationsvielfalt des einfachen Bildaufbaus, sondern auch die Beziehung zu frühen handwerklichen Techniken und Kulturen und Scullys Begeisterung für diese: die Streifen marokkanischer Teppiche, Scullys Verehrung für den Dom von Siena mit seinem grün-weißen Steinwechsel, sein großes Interesse an präkolumbianischen Kulturen.



Sean Scully gehört zu den bedeutendsten abstrakten Künstlern der Gegenwart. Gleich zweimal war er für den Turner-Preis nominiert und ist in mehr als hundert Sammlungen renommierter Museum weltweit vertreten. Zahlreiche Ausstellungen, darunter große Retrospektiven, repräsentierten sein Werk.


16.05.2018 - 30.06.2018
Dietrich Klinge - Skulpturen
Vernissage: 16.05.2018
KünstlerIn(nen): Dietrich Klinge

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Dietrich Klinge - Skulpturen



Ausstellung vom 16. Mai bis zum 30. Juni 2018



Zum ersten Mal zeigt die Galerie Boisserée eine Einzelausstellung des 1954 in Heiligenstadt geborenen Bildhauers Dietrich Klinge.



Klinge stellt die menschliche Figur in das Zentrum seines Schaffens. Es sind Bilder des Menschen und zugleich doch nicht! Es sind Wesen, die so und nur so als Schöpfungen des Künstlers entstanden sind, entstehen konnten.



Der Betrachter blickt auf Klinges Skulpturen. Diese blicken zurück und sprechen, unerheblich ob augen- oder mundlos, von Zeiten – von unserer Zeit, von früheren Zeiten, von Zeitlosigkeit und vom Sein und Nichtsein, vom Leben und vom Tod. Zugleich tragen sie das Wissen über die menschliche Figur und das Ringen um ihre Erscheinungsform seit Anbeginn des künstlerischen Schaffens in sich. Sie erinnern an die älteste steinzeitliche Kunst, an die Plastiken der archaischen Klassik, die Kunst des alten Ägyptens, der Kelten und Germanen, an die Kunst der indigenen Völker Afrikas, des Pazifiks wie an den Expressionismus. „Die Menschen sehen die Kraft in meiner Arbeit, die sie mit dem Expressionismus, Afrikanischer Kunst oder sogar mit zeitgenössischen Künstlern wie Baselitz assoziieren, aber wie bei romanischen Skulpturen existiert die Kraft im Inneren der Arbeit.“ Und das ist der tiefe Grund, weshalb die Arbeiten des Künstlers Dietrich Klinge uns berühren. Wir erkennen uns wieder! Es ist keine Kunst um der Kunst Willen. Es ist Kunst um der Menschen Willen.



Die Skulpturen werden zunächst in Holz gearbeitet und dann in Bronze gegossen. Für Dietrich Klinge ist nur die in Bronze gegossene Form das Kunstwerk. Das Holzmodell ist jedoch integraler Bestandteil der endgültigen Ausführung. „Das Holz, das ich benutze, zeigt die Zeit des Lebens des Baumes und mein Werk in diesem Holz.“ Die Oberfläche macht den Bearbeitungsprozess, die Transformation des Holzmodells in Bronze, sichtbar. Die Oberflächen meint man, haptisch erfahren zu können. „Menschen sind Teile, die zusammengehalten werden“, sagt Dietrich Klinge und so setzt er seine Skulpturen aus ganz unterschiedlichen Hölzern und Holzblöcken zusammen, bearbeitet sie oder belässt sie in ihrem Urzustand.



Klinges erste Ganzkörperfiguren sind Mitte der 90er Jahre entstanden. Sie folgen der menschlichen Anatomie, ohne den menschlichen Körper realitätsgetreu darzustellen. In ihnen manifestiert sich ein Zur-Ruhe-Kommen, ein In-Sich-Ruhen, nicht im Sinne von Passivität, sondern von nach innen gerichteter physischer und geistiger Kraft. Sie strahlen große Sinnlichkeit aus.



Konkurrierende Asymmetrie, stilisierte Gesichtszüge, bewusst durch unebene Konturen dargestellt, zeichnen Dietrich Klinges Köpfe aus. Jeder besitzt eine eigene Autorität, die ihn als Individuum präsent macht. Wie bei den Bronzeköpfen sind die vielfach entstandenen Hände und Füße nicht nur einfach ein Teil des Körpers, sondern stehen symbolisch für den ganzen Körper.



Seit 1987 bis heute experimentiert er mit kleinen Modellen – er nennt sie „die Kleinen“´, die weniger Modell, eher dreidimensionale Skizzen sind. Ursprünglich aus Wachs geformt, später in Bronze gegossen, dienen sie als Basis für formale Fragestellungen des Künstlers, die er auf die großen Holzmodelle überträgt.



Dietrich Klinge gelingt es stets, seine torsohaften Gestaltungen als vollendet zu erschaffen. Der fehlende Arm, der fehlende Körper, der fehlende Kopf werden vom Betrachter auf einer tiefen, menschlichen Ebene hinzugedacht, hinzugefügt. Das rational festzustellende Fehlen löst sich auf.



Die Kölner Ausstellung umfasst fast 40 Werke aus der Zeit zwischen 1999 bis 2017. Die vorgestellten Werke vermitteln dem Besucher die Vielseitigkeit von Dietrich Klinges Schaffen. Allen Arbeiten gemeinsam ist ihre Intensität, ihre konzentrierte, ihre physische und geistige Kraft. Sie überdauern den Moment der Zeit.



Die meisten Exponate können während der Ausstellung zeitgleich unter www.boisseree.com angesehen werden. Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit 37 Exponaten mit schwarzweißen und farbigen Abbildungen auf 61 Seiten (Euro 10 inklusive Versand im Inland).


21.03.2018 - 28.04.2018
Joan Hernández Pijuan: Imatges del silenci – Bilder der Stille. Arbeiten auf Leinwand und Papier.
Vernissage: 21.03.2018, 18.30 Uhr
KünstlerIn(nen): Joan Hernández Pijuan,

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Zum zweiten Mal zeigt die Galerie Boisserée eine Einzelausstellung des 1931 in Katalonien geborenen und 2005 verstorbenen spanischen Künstlers Joan Hernández Pijuan. Er war in zahlreichen Sammelausstellungen zur zeitgenössischen spanischen Kunst vertreten, wie z.B. 1967 in der Kunsthalle Nürnberg oder 1975 in der großen Wanderausstellung "Contemporary Spanish Painters" in den Vereinigten Staaten. Zudem zeigte das Museo Nacional Reina Sofía 1993 in Madrid eine Werkübersicht der letzten zwanzig Jahre. Hernández Pijuan hat 1960, 1970 und 2005 im spanischen Pavillon auf der Biennale in Venedig teilgenommen. Sein Werk wurde mehrfach ausgezeichnet – so erhielt er u. a. 1981 den spanischen Nationalpreis für Bildende Kunst (Premio Nacional de Artes Plásticas).



Die Ausstellung zeigt Arbeiten des Spätwerkes aus den letzten 24 Schaffensjahren des Künstlers; einer Zeit, die sich durch die Rückkehr zur Einfachheit und Reduktion auszeichnet. Hernández Pijuan fand erst ab den 1970er Jahren zu seinem Hauptthema: Der Landschaft Kataloniens. Der tief mit seiner Heimat Folquer verwurzelte Katalane hat sich eindringlich mit der ihn umgebenden Natur auseinandergesetzt, sie eingesogen und durch einen langen Prozess der Reflexion auf Papier und Leinwand gebracht. Dabei malt er nie direkt ein ihm gegenüberliegendes Objekt ab, sondern vielmehr ruft er seine Motive und Sinneseindrücke aus seinem Gedächtnis hervor. Dennoch sind seine Motive untrennbar an konkrete Orte gebunden und niemals imaginär.



Kennzeichnend für sein Spätwerk sind seine aus vielen pastos aufgetragenen Farbschichten bestehenden Ölgemälde, in deren noch nasse oberste Schicht er – wie frei schwebend – seine Motive einritzt oder zeichnet. Die einfach wirkenden Zeichnungen sind alles andere als lapidar und schnell entstanden, sondern vielmehr das Ergebnis einer langjährigen tiefen Auseinandersetzung mit den Farben und Formen der Natur im Norden Spaniens. Die Motive, die er wählt, wiederholen sich stetig: Bäume, Wolken, Blumen, Ackerfelder oder Häuser. Und dennoch sind sie jedes Mal anders – so wie ein Kind, dass die Welt stets mit neuem Blick betrachtet. Der Dialog zwischen Malerei und Zeichnung und zugleich zwischen Fülle und Leere ist charakteristisch für Hernández Pijuans Auseinandersetzung mit dem Thema „Raum“. Auch die Farben, die Hernández Pijuan einsetzt, orientieren sich an der Landschaft Kataloniens und sind auf ein Minimum reduziert: ein sattes Gelb, ein Azur-Blau oder ein Siena-Rot dominieren, in seinem Spätwerk aber besonders die Farben Schwarz und Weiß.



Die Kölner Ausstellung umfasst fast 40 Werke aus der Zeit zwischen 1980 bis 2004. Sie stellt zehn Leinwände vor, darunter wichtige großformatige Arbeiten wie z.B. "Casa núvols i pluja sobre blau“ (Haus, Wolken und Regen auf Blau) von 1990, "Núvol blanc - 4" (Weiße Wolke) und „La casa i la flor al maig“ (Haus und Blume im Mai), beide von 1991. Zudem präsentiert sie zahlreiche Arbeiten auf Papier, die für Hernández Pijuan stets von großer Bedeutung und gleichwertig mit den Arbeiten auf Leinwand waren. Einen besonderen Schwerpunkt bildet ein Zyklus von vier großformatigen, vertikal angelegten Gouachen auf Papier aus dem Jahr 1990 mit dem Titel „"La lluna", "L’arbre", "La pluja" und "El sol" (Der Mond, der Baum, der Regen und die Sonne).

Die vorgestellten Werke vermitteln dem Besucher die Vielseitigkeit von Hernández Pijuans Schaffen. Allen Arbeiten gemeinsam ist die grenzenlose Liebe zur Landschaft und die Suche nach Stille und Reduktion. Die meisten Exponate können während der Ausstellung zeitgleich unter www.boisseree.com angesehen werden. Eine Auswahl der Arbeiten wird in einer kleinen Sonderschau auf dem Stand der Galerie Boisserée auf der diesjährigen ART COLOGNE (19. bis 22. April 2018) zu sehen sein.




24.01.2018 - 10.03.2018
Karl Fred Dahmen – zum 100. Geburtstag: Arbeiten auf Leinwand und Papier, Materialbilder und Objektkästen
KünstlerIn(nen): Karl Fred Dahmen,

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Am 4. November 2017 wäre der 1917 in Stolberg bei Aachen geborene Künstler Karl Fred Dahmen 100 Jahre alt geworden. Anlässlich des runden Geburtstages zeigte das MKM Museum Küppersmühle für Moderne Kunst, Duisburg im Herbst 2017 eine umfassende Retrospektive, parallel dazu auch das Leopold-Hoesch-Museum & Papiermuseum, Düren. Zu den beiden Museumsausstellungen erschien im Wienand Verlag Köln ein umfassender Katalog mit 240 Seiten, 173 farbigen und 43 schwarzweißen Abbildungen.



Dahmen gilt als eine der profilierten Persönlichkeiten der deutschen Nachkriegskunst. Seine Arbeiten sind in den Sammlungen fast aller namhaften Museen in der Bundesrepublik vertreten, ebenso in zahlreichen Museen in Europa und in den USA.

Dahmens erfolgreiche und international beachtete künstlerische Laufbahn in den 60er und 70er Jahren wurde leider viel zu früh beendet - der Künstler verstarb bereits im Alter von 63 Jahren in Preinersdorf im Chiemgau.



Die Galerie Boisserée hat sich in den letzten 30 Jahren immer wieder intensiv mit dem künstlerischen Werk K.F. Dahmens auseinander gesetzt. Das kontinuierliche Engagement der Galerie für sein Werk führte 2003 zu der Herausgabe des durch Thomas Weber erstellten Werkverzeichnisses in zwei Bänden, welches 1637 Arbeiten auf 1192 Seiten in fast 1100 farbigen Abbildungen erfasst.



Zum 100. Geburtstag zeigt die Galerie Boisserée nun eine retrospektiv angelegte Präsentation mit über 60 Werken. Auch wenn Dahmens Frühwerk nachhaltig mit dem Begriff des deutschen Informel verbunden ist, so macht die Ausstellung deutlich, dass der Künstler im Anschluss an die sogenannte "terrestrische" Zeit auch in den 60er und 70er Jahren im Chiemgau ein beachtliches Werk geschaffen hat, welches an Singularität und Eigenständigkeit ebenso spannend ist wie die von Sammlern so geschätzte Werkphase zwischen 1958 und 1964.

Dieses mit einigen wichtigen Beispielen aus dem Bereich seiner Materialbilder und Objektkästen zu belegen, ist u.a. Intention der Ausstellung.



In der zweiten Hälfte der 50er Jahre findet Karl Fred Dahmen zu einer informellen Malerei, die sich aus der Erfahrung gegenständlicher Thematik ableiten lässt und eine Art Verdichtung der ihn umgebenden Wirklichkeit darstellt. So ist die Tagebaulandschaft seiner Stolberger Heimat Auslöser für seine "terrestrischen" Arbeiten, in denen man die Strukturen und die "Ästhetik" der vom Tagebau hinterlassenen Erdoberflächen wiederfindet. "Ich male keine Landschaften, sondern ich mache sie" - ist sein Motto. Die Ausstellung umfasst zahlreiche Leinwände sowie Collagen aus den späten 50er und frühen 60er Jahren, wie z.B. die Leinwand "Weiße Landschaft" von 1958 oder "Aufgehender Tag" von 1963.



Ca. 1964 entstehen seine ersten Montagebilder, in denen K.F. Dahmen zunehmend mit Materialien wie Holz, Leder, Metallen und Fundgegenständen des Alltags und aus dem Sperrmüll arbeitet und sie als Collagen in die Malerei integriert. Er "sprengt" sozusagen die Malerei und kündigt eine neue formale Organisation der Bilder an. Die Ausstellung zeigt u.a. zwei frühe "Montagen" unter Glas von 1964, die als Prototypen seiner später im Chiemgau entstehenden verglasten Objektkästen angesehen werden können.



1967 übernimmt K.F. Dahmen den Lehrstuhl für Malerei an der Akademie der Bildenden Künste in München. Als er aus diesem Grund im gleichen Jahr in den Chiemgau zieht und an Stelle einer industriell geprägten Tagebaulandschaft das rustikal vom primären Sektor geprägte Naturidyll der Chiemgaulandschaft vorfindet, hat dieser Ortswechsel elementaren Einfluss auf sein künstlerisches Werk. Er hat Schwierigkeiten mit seiner neuen Umgebung, stellt sich aber diesem Anspruch. Es entstehen Materialbilder, die sich mit der angetroffenen Landschaft, den Materialien auf einem alten Bauernhof und den Eindrücken in seinem Arbeitsalltag auseinandersetzen. Seine Arbeiten beinhalten häufig eine landschaftliche Ikonographie, die große Monumentalität und Sensibilität kongenial verbinden. In der Ausstellung findet man aus dieser Zeit ein Montagebild mit Ledertaschen auf Rupfen ohne Titel von 1966/68.

Typisch für die späten 60er und frühen 70er Jahre sind die verglasten Objektkästen von Karl Fred Dahmen, die sein ausgeprägtes formales Bewusstsein und seinen Sinn für formale Reduktion deutlich machen und eine faszinierende Spannung in einer Balance von Intellekt und Intuition beinhalten. Ihre Entstehung kann vielleicht auf die in Bayern immer wieder anzutreffenden verglasten Kästen der Volkskunst, in denen u.a. Reliquien und Votivgaben aufbewahrt sind, zurückgeführt werden. Dahmen baut Eindrücke von Landschaften oder persönliche Erlebnisse in diese Glaskästen, wie z.B. grüne Polsterkissen, die an die Form der Hügel der Hochmoore im Chiemgau erinnern. In seinen unverwechselbaren Objektkästen setzt der Künstler Fundstücke, die er zuvor auf Müllkippen sammelt oder in einem kleinen Raum in seinem alten Bauernhof hortet, in einen neuen Zusammenhang. Mit diesen Objektkästen will er aber weniger Geschichten erzählen, sondern sie vielmehr provozieren. Wichtige Beispiele in der der Ausstellung sind die Arbeiten "Maskuline Legende" (1972), "Ländlicher Alltag III" (1974) oder "Reduktion einer Landschaft II" (1973).



Das relativ zarte und sensible malerische Spätwerk des Künstlers wird gerne als "Kammermusik" im Gesamtœuvre des Künstlers bezeichnet, seine Arbeiten werden zarter und subtiler. Man kann vermuten, dass ihm die bereits sich abzeichnende Erkrankung zunehmend die Kraft nimmt, aber die Sensibilität lässt. Die Kraft und Monumentalität seiner noch 10 Jahre zuvor entstandenen großformatigen Materialbilder ist vollends verschwunden, es entstehen die horizontal gegliederten "Furchenbilder" auf Leinwand. Die landschaftliche Assoziation ist durchaus zulässig. Dahmen reist 1977 in die Südstaaten der USA, 1980 nach Kalifornien und erlebt die Landschaften der Wüste Arizonas.



Die umfassende, über Jahre hin vorbereitete Einzelausstellung in der Galerie Boisserée versucht, einen repräsentativen Überblick über das künstlerische Werk von K.F. Dahmen zu vermitteln. Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit über 80 Seiten und 58 farbige Abbildungen (Euro 10 inklusive Versand im Inland). Alle Exponate können während der Ausstellung auf der Homepage www.boisseree.com angesehen werden.


24.01.2018 - 10.03.2018
Georg Baselitz - Arbeiten aus dem graphischen Œuvre
KünstlerIn(nen): Georg Baselitz,

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„Das Charakteristikum meiner Bilder war und ist immer der Gegenstand. Und der hatte oft mit meiner Biografie zu tun – Personen, Landschaften, Ereignisse.“ (Georg Baselitz 2012)

Der deutsche Maler, Zeichner, Grafiker und Bildhauer Georg Baselitz ist einer der bedeutendsten Künstler unserer Zeit. Sein Werk prägte mit seinem radikal expressiven Stil die figurative Malerei der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.



Georg Baselitz wurde am 23. Januar 1938 als Hans-Georg Kern in Deutschbaselitz, Sachsen, geboren. In Anlehnung an seinen Geburtsort nahm er 1961 den Künstlernamen Georg Baselitz an.



Anlässlich seines 80. Geburtstags widmen ihm internationale Museen, u.a. die Fondation Beyeler und das Kunstmuseum in Basel, die Pinakothek der Moderne in München sowie das Museum Morsbroich in Leverkusen umfassende Retrospektiven. Die Galerie Boisserée ehrt den Künstler vom 24. Januar bis zum 10. März 2018 mit einer Studioausstellung des Spätwerks seiner druckgrafischen Arbeiten.



Mitte der 60er Jahre entdeckte Baselitz die Druckgraphik für sich und erwies sich von Anfang an als ebenso exzellenter wie experimentierfreudiger Graphiker. „Mein Hauptanliegen ist, dass, wenn sich in meiner Arbeit an Bildern und Skulpturen und Zeichnungen etwas verändert hat oder wenn sich eine neue Idee ergeben hat, ich diese benutze und in einer grafischen Technik ausführe als Korrektur oder als Verdeutlichung, als Ausrufezeichen.“ (Georg Baselitz 1989) Dabei reflektierte er stets die spezifischen Bedingungen des Mediums und schöpfte die Möglichkeiten der unterschiedlichen Verfahren (Radierung, Holzschnitt, Lithographien) konsequent aus und erweiterte sie.


11.11.2017 - 16.12.2017
„Kinderstern“
KünstlerIn(nen): Gotthardt Graubner, Imi Knoebel, Jörg Immendorf, Heinz Mack, Günther Uecker, Sigmar Polke, , Richard Estes, Keith Haring, Sol LeWitt, Carlos Alberto Garcia, Piero Dorazio, Pierre Soulages, Tomi Ungerer, Eril Bulatov, Georgy . Litichevsky

Pressemitteilung
„Kinderstern“ ist der Name eines Sterns, den der deutsche Maler und Bildhauer Imi Knoebel entwarf.

Er hat eine Form wie Kinder Sterne zeichnen und steht für die Rechte und Würde der Kinder.



1988 wurde der Stern zum ersten Mal in Rot als Siebdruck realisiert.

Mit 21 druckgraphischen Arbeiten anderer internationaler Künstler ist er Teil des gleichnamigen Mappenwerks, das im Studio der Galerie Boisserée in einer kleinen Sonderausstellung gezeigt wird.



Es enthält Arbeiten von acht deutschen Künstlern (unter ihnen Gotthardt Graubner, Imi Knoebel, Jörg Immendorf, Heinz Mack, Günther Uecker, Sigmar Polke);

aus den USA Christo, Richard Estes, Keith Haring, Sol LeWitt; aus Kuba Carlos Alberto Garcia; aus Italien Piero Dorazio; aus Frankreich Pierre Soulages und Tomi Ungerer; aus der ehemaligen Sowjetunion Eril Bulatov und Georgy Litichevsky.



Das zur Unterstützung der Arbeitsgemeinschaft Baden-Württembergischer Förderkreise krebskranker Kinder herausgegebene Mappenwerk entstand 1989.

Durch den Verkauf der auf 100 Exemplare limitierten Auflage konnten dem Förderkreis zwei Millionen DM zur Verfügung gestellt werden.



Ausstellung vom 11.11.–16.12.2017




08.09.2017 - 04.11.2017
Eduardo Chillida
Vernissage: 08.09.2017
KünstlerIn(nen): Eduardo Chillida,

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Mit der Ausstellung "Eduardo Chillida“ widmet sich die Galerie Boisserée erneut einem der bedeutendsten Künstler des 20. Jahrhunderts. Eduardo Chillida, 1924 in San Sebastián geboren und ebenda 2002 verstorben, hat es geschafft, eine völlig eigenständige Formensprache zu entwickeln und gilt nicht nur als einer der bedeutendsten Bildhauer unserer Zeit. Chillidas Leidenschaft für unterschiedliche Materialien (Eisen, Stahl, Alabaster, Granit, Beton, Holz, Ton, Porzellan, Filz, Papier) hat die Auseinandersetzung mit den Werkstoffen eingefordert und ein faszinierendes Werk entstehen lassen.



Über 70 ausgewählte Arbeiten – eine Skulptur aus Eisen, drei aus Schamotte, Gravitationen aus Papier und Porzellan, Zeichnungen, Collagen, Aquatintaradierungen, Radierungen, Holzschnitte, Lithographien, Mappenwerke und Bücher – sind einem Zeitraum gewidmet, der vor etwa 60 Jahren begann.



Die Papierarbeiten – Gravitationen, Zeichnungen, Collagen, druckgraphische Arbeiten – nehmen einen wichtigen und selbständigen Teil in Chillidas Gesamtwerk ein. Sie folgen denselben Prinzipien wie seine Skulpturen: ein Erkennen und Vergegenwärtigen des Ungreifbaren zu fördern.

Chillidas druckgraphische Arbeiten sind Meisterwerke zeitgenössischer Graphik. Sie sind zweidimensionale Formulierungen des Generalthemas Raum. Jedes dieser Werke nimmt in der Gesamtheit eine eigene Funktion wahr. Die zweidimensionalen Oberflächen sind weder perspektivische Darstellungen noch Gleichnis für den dreidimensionalen Raum. Die Fläche tritt als zweidimensionales Äquivalent an die Seite des Raumes. Mit unerschöpflichem Einfallsreichtum und strenger Materialgerechtigkeit nutzt Chillida die verschiedenen Techniken der Druckgraphik und deren unterschiedliche Eigenschaften. Es ist verblüffend, welch intensiv skulpturale Ausstrahlung schon kleine Prägedrucke haben und mit wie wenig Mitteln sich in diesen Werken imaginäre Räume öffnen lassen.



In den Gravitationen hat Chillida seine Synthese aus graphischem und dreidimensionalem Werk gefunden und den Dialog zwischen Raum und Form um eine dritte Größe, die Schwerkraft, erweitert. Handgeschöpfte, in der Textur unregelmäßige Papierblätter oder Filzmatten sind übereinanderlegt und werden durch eine Schnur zusammengehalten und zwar so, dass sie sich etwas voneinander abheben. Anders als alle anderen Arbeiten sind die Gravitationen an Schnüren aufgehängt und haben somit eine andere Raumwirkung als Skulpturen oder graphische Werke. Die dünnen Schnüre schaffen eine leichte, schwebende Wirkung. Sie machen auf eine Bewegung von oben nach unten aufmerksam und thematisieren auf fast schwerelose Weise den Einfluss der Schwerkraft. Ab 1987 überträgt Chillida die Technik der Gravitation auf die Bereiche der Graphik und des Porzellans. Die Porzellanarbeiten, Porcelana genannt, mit ihren unregelmäßigen Außenrändern und ihrer typischen Oberflächenstruktur wirken leicht wie Papier.



Chillida nennt seine aus Ton geschaffenen Skulpturen „Lurra“, (Mehrzahl: „Lurrak“) dem baskischen Namen für Erde. Es sind kleine kubenartige Formen mit rauer Oberfläche.

Er gestaltet die massiven Blöcke auf ganz unterschiedliche Weise. Es gibt Lurrak, bei denen zarte Linien sanfte Spuren auf der Oberfläche hinterlassen, bei anderen werden die Blöcke geöffnet und neue Räume geschaffen und bei wieder anderen lösen Einschnitte und Gravuren die homogene Oberfläche auf.



Ein umfassender Katalog mit über 100 Seiten und über 100 Abbildungen kann zum Preis von 10 Euro inkl. Versand in der BRD über die Galerie Boisserée bestellt werden, ist aber auch während der Ausstellung unter www.boisseree.com einzusehen.



Ausstellung vom 08.09.–04.11.2017





Galerie Boisserée, Drususgasse 7-11, D - 50667 Köln

(Nähe Dom, WDR , Wallrafplatz und Museum für Angewandte Kunst)

Telefon: 0221-2578519, Telefax: 0221-2578550,

E-Mail: galerie@boisseree.com, www.boisseree.com

SO und MO geschlossen, DI - FR 10–18 Uhr, SA 10–15 Uhr


27.04.2017 - 03.06.2017
Carlos Cruz-Diez: Graphische Arbeiten
KünstlerIn(nen): Carlos Cruz-Diez,

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Carlos Cruz-Diez, 1923 in Caracas, Venezuela geboren, ist einer der wichtigsten Vertreter der optischen und kinetischen Kunst. Für seine Farbforschung und Farblehre wurde er mit zahlreichen Auszeichnungen und Preisen geehrt.



Seit jeher bemühen sich Künstler, insbesondere Maler, um das Verständnis der Farbphänomene. Die Wirkung auf den Betrachter und die Theorien über das Zusammenspiel der Farben, der Farbtöne, der Farbdichte und die Bedeutung des Lichts stehen im Mittelpunkt der Überlegungen.



Als Farbtheoretiker versteht Cruz-Diez die Farbe als eigenständige Realität, frei von Form und Beiwerk. „In einem realen Raum und einer realen Zeit entwickelt sie [die Farbe] sich in einer ewigen Gegenwart ohne Vergangenheit und Zukunft.“



Seine Arbeiten basieren auf den vier chromatischen Grundsätzen - dem Subtraktiven, dem Additiven, dem Induktiven, dem Gedachten und ermöglichen eine kognitive Annäherung an das Phänomen Farbe, die das eigene Wahrnehmungsfeld nachhaltig verändert.



Im Rahmen seiner Farbforschung lassen sich acht Farbgruppen differenzieren: Couleur Additive (Caracas 1959), Physichromie (Caracas 1959), Induction Chromatique (Paris 1963), Chromointerférence (Paris 1964), Transchromie (Paris 1965), Chromosaturation (Paris 1965), Chromoscope (Paris 1968), Couleur à l`Espace (Paris 1995).



Cruz-Diez‘ Werk umfasst Malerei, Arbeiten auf Papier, Graphik, raumgreifende Lichtinstallationen und großformatige Projekte im öffentlichen Raum. Seine Arbeiten sind in den Sammlungen wichtiger Institutionen wie dem Museum Ludwig, Köln l dem Museum of Modern Art (MoMA), New York l der Tate Gallery, London l dem Musée d ?Art Moderne de la Ville de Paris l dem Centre Pompidou, Paris l der Neuen Pinakothek, München und dem Museum of Fine Arts (MFHA), Houston zu sehen.



Carlos Cruz-Diez lebt und arbeitet seit 1960 in Paris.




15.03.2017 - 29.04.2017
Ralph Fleck – neue Arbeiten
Vernissage: 15.03.2017
KünstlerIn(nen): Ralph Fleck

Pressemitteilung
Nach seiner ersten musealen Retrospektive im Museum Küppersmühle Duisburg im Frühjahr 2015 zeigt die Galerie Boisserée zum zweiten Mal in einer umfangreichen Einzelausstellung Arbeiten des 1951 in Freiburg/Breisgau geborenen Künstlers Ralph Fleck. Im Jahr 2014 holte Boisserée nach einer langen Pause – Ralph Fleck wurde zuletzt in Köln von Bogislav von Wentzel (1988 und 1990) und Jeane von Oppenheim (1992) ausgestellt – wieder eine Ausstellung des Künstlers in die rheinische Metropole.



Ralph Fleck nimmt in der gegenständlichen Malerei in Deutschland eine singuläre Position ein. Auch im Ausland, wie in London, Amsterdam oder Seoul, stoßen seine pastosen Leinwände auf Interesse. Werke des inzwischen 65jährigen Künstlers befinden sich u.a. in der Bayerischen Staatsgemäldesammlung München, im Kunsthaus Zürich, im Museum Schloss Moyland, im Sprengel-Museum Hannover, im Lehmbruck Museum Duisburg und neuerdings auch in der Strauss Family Foundation USA.



Mittelpunkt der auf zwei Ebenen ausgerichteten Ausstellung ist eine in diesem Jahr entstandene, 250 cm breite Leinwand mit dem Titel "Stadion 7/I", die eine bunte Menschenmenge darstellt. Eine stark horizontal ausgerichtete großformatige Leinwand (80 x 400 cm) ist die ebenfalls in 2017 entstandene Landschaft mit dem Titel "Alpenstück 23/I". Neben einer Vogelschau auf einen Marktplatz ("Rastro 3/II", 2017) und einem früheren Fassadenbild ("Montparnasse 27/II", 2011) gibt es weitere Landschaften: neben drei "Alpenstücken" eine reizvolle Gruppe kleinformatiger "Seestücke" aus diesem Jahr.



Der Schwerpunkt der Ausstellung liegt auf den sogenannten "Städtebildern" des Künstlers. Fleck nutzt hier gerne die Vogelperspektive, deren graphisch anmutende Komposition durch das den Bildausschnitt bestimmende Netzwerk von Straßen von besonderem Reiz ist. Fleck gelingt es, den von ihm gewählten, oft zoomartigen Bildausschnitt gegenständlicher Thematik mit Pinsel und Farbe so auf die Leinwand zu bändigen, dass dabei eine Symbiose von Gegenständlichkeit und Abstraktion entsteht. Seine spezielle Malweise mit einem starken, pastosen Farbauftrag der Ölfarben besitzt eine magisch anziehende Ausstrahlung. Der Betrachter erlebt aus der Nähe ein abstrakt wirkendes Konglomerat sich aufbäumender Farbaufträge und erst beim Einnehmen eines größeren Abstandes von der Leinwand erschließt sich ihm die Gegenständlichkeit des zu Grunde liegenden Motivs.



Zu den wichtigsten Arbeiten der Ausstellung zählt eine 250 x 250 cm große Leinwand mit dem Titel "Stadtbild 27/VIII (Roma)" aus dem Jahr 2014, die auch 2015 im Museum Küppersmühle ausgestellt war. Zudem sind kleinere Formate diverser Städtebilder aus den letzten acht Jahren in der Ausstellung vertreten.

Einen besonderen Stellenwert nehmen einige Stillleben (Austern und Käsestücke) ein. Hier arbeitet Ralph Fleck die mit allen Sinnen wahrgenommene Materialität und Farbigkeit von ganz gewöhnlichen Dingen des Alltags heraus. Gerade die unregelmäßige, haptisch reizvolle Oberfläche einer geschlossenen Austernschale oder eines stehengelassenen Käsestücks in der Vielfarbigkeit des Themas steigert Fleck in seiner unverwechselbaren und singulären Maltechnik und führt das Motiv so dem Betrachter in einem neuen Gewand vor Augen – der mit unverdünnter Ölfarbe gemalten Leinwand.



Die Exponate können während der Ausstellung unter www.boisseree.com angesehen werden.



Ausstellung vom 15. März – 29. April 2017

Eröffnung am Mittwoch, den 15. März 2017 um 18:30 Uhr in Anwesenheit des Künstlers.



Zur Ausstellung erscheint ein Katalog (Hardcover, 64 Seiten, 52 farbige Abbildungen).

Er wird zu Euro 10 im Inland versandfrei zugeschickt.




25.01.2017 - 04.03.2017
Robert Motherwell: Arbeiten aus dem graphischen Œuvre und Arbeiten auf Papier
KünstlerIn(nen): Robert Motherwell,

Pressemitteilung
Zum Jahresanfang widmet die Galerie Boisserée dem großen amerikanischen Maler und Graphiker Robert Motherwell eine umfangreiche Einzelausstellung. Über 70 graphische Arbeiten aus den letzten 20 Jahren seines Schaffens, ergänzt um einige Arbeiten auf Papier, bieten einen beeindruckenden Einblick in sein Werk.



Robert Motherwell, 1915 in Aberdeen, im Staat Washington, geboren und 1991 in Princeton in Massachusetts verstorben, gehört zu den wichtigsten Künstlern des Abstrakten Expressionismus, jenem Kapitel der internationalen Kunstgeschichte, das von Amerika entworfen und bestimmt wurde. Neben Robert Motherwell gehören Willem de Kooning, Philip Guston, Franz Kline, Joan Mitchell, Jackson Pollock, Ad Reinhardt und Mark Rothko zu den wichtigsten Vertretern.



Motherwells internationale Ausstellungsliste ist beeindruckend. In Deutschland wurde sein Werk jedoch nur selten gezeigt. Sein erster Deutschlandauftritt findet 1954 im Rahmen einer Gruppenausstellung im Museum Morsbroich, Leverkusen statt. 1959 und 1964 werden seine Arbeiten auf der documenta II und III gezeigt. 1965 führt die vom Museum of Modern Art, New York, organisierte Retrospektive zum Folkwang Museum, Essen. 1976, zur Zweihundertjahrfeier der USA, stellt die Kunsthalle Düsseldorf Werke von Motherwell aus über dreißig Jahren aus. 1982 zeigt das Haus der Kunst, München seine Arbeiten im Rahmen der Ausstellung „Amerikanische Malerei1930-1980, die Bayerische Staatsgalerie für moderne Kunst weiht einen Dauerausstellungsraum ein. 2004, nach exakt 50 Jahren, widmet ihm das Museum Morsbroich eine große Übersichtsausstellung.



Mit der großen Auswahl graphischer Arbeiten wie Arbeiten auf Papier, ist es der Galerie Boisserée gelungen, Einfluss und Bedeutung des Künstlers Robert Motherwell erneut (in Deutschland) zu dokumentieren. In faszinierender Weise nutzt Motherwell die Möglichkeiten der Collage und druckgraphischen Techniken und hat ein bildnerisches Werk von großer Sensibilität und Einzigartigkeit geschaffen - „das Vervielfältigte ins Einzigartige verwandelt“ (Frank Schablewski).



Schon als Kind will Motherwell Künstler werden, folgt aber dem Wunsch seines Vaters, eines Bankiers, und studiert zunächst Philosophie und Französische Literatur u.a. in Stanford und Harvard. Nach einem zweijährigen Aufenthalt von 1938 bis 1939 in Paris, wo er sich mit den späteren europäischen Exilkünstlern anfreundet, studiert er in New York an der Columbia Universität bei Meyer Schapiro und Kurt Seligmann Kunstgeschichte. Das Wissen wird ihm immer wichtig sein. „Auch als Künstler hat Robert Motherwell nicht das Denken, Schreiben, Lehren und Edieren aufgegeben und hat damit sowohl seinen Freunden und Kollegen als auch der amerikanischen Kunstgeschichte unermessliche Dienste geleistet.“ (Petra Kipphoff, Zum Tod des amerikanischen Malers Robert Motherwell, Kopf und Künstler, DIE ZEIT 26.07.1991) Mit der von 1944 bis 1960 herausgegebenen Reihe „Documents of Modern Art“ schafft er ein Quellenwerk der modernen Kunst.



Das Streben amerikanischer Künstler, sich von europäischen Einflüssen zu befreien und eine eigene international anerkannte Kunstrichtung zu schaffen, begann sich bei den Abstrakten Expressionisten seit Ende der Vierzigerjahre in der zunehmenden Tendenz einer von jeder gegenständlichen Darstellung befreiten Bildlichkeit abzuzeichnen. Bahnbrechend für die internationale Anerkennung der amerikanischen Malerei als eigenständiges, bedeutendes künstlerisches Phänomen war die Ausstellung „The New American Painting“. Sie wurde 1958/59 in Basel, Mailand, Madrid, Berlin, Amsterdam, Brüssel, Paris, London und als Höhepunkt im Museum of Modern Art in New York gezeigt.



Motherwell fand seine ganz eigenen, abstrakt-expressionistischen Bildlösungen in größtmöglicher Farbintensität und Zeichenhaftigkeit und vereint in ihnen das Wissen der Kunst. „Jeder intelligente Maler hat in seinem Kopf die ganze Kultur der Malerei präsent“, bemerkte er einmal. Seine künstlerischen Arbeiten entziehen sich augenblicklich erst einmal der Verbalisierung. Die Zeichen und Bereiche verkörpern auf den ersten Blick nichts Gegenständliches, stellen vordergründig keinen ersichtlichen Gegenstand dar. Und dennoch sind es die „vertrauten Dinge, die zu meinem Leben gehören“, die zu sehen sind: das Ocker der Erde, das Grün des Grases, das Blau des Himmels und des Meeres, die Etiketten von „Gauloises“, von „Players“, von „Ernte 23“, „manchmal rauche ich die...“.



„Das Einmalige, Unverwechselbare ist die Auszeichnung eines Künstlers und seiner Kunst, die Widerspiegelung seiner Individualität.“ (Frank Schablewski) Robert Motherwells Werke haben die Kunstgeschichte der Gegenwart geprägt.



Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit meist ganzseitigen farbigen Abbildungen aller Exponate und einem Text von Frank Schablewski. Er wird zu Euro 10 im Inland versandfrei zugeschickt.



Eröffnung am Mittwoch, den 25. Januar 2015 um 18:30 Uhr


26.11.2016 - 14.01.2017
Georges Braque und Pablo Picasso: Zwei Bildwelten Arbeiten aus dem graphischen Œuvre
KünstlerIn(nen): Georges Braque, Pablo Picasso

Pressemitteilung
„Wie Mond und Sonne waren sie gewesen. Mild der eine – strahlend der andere“

(Daniel-Henry Kahnweiler)



Braque und Picasso – mit ihren unterschiedlichen Temperamenten – verbindet der Kubismus, als deren Begründer sie gelten und in dessen Zeit sie nicht nur stilistisch sehr ähnlich gearbeitet haben, sondern auch befreundet waren: der stille, reflektierende, 1882 in Argenteuil-sur-Seine geborene Franzose Georges Braque und der impulsive, spontane, 1881 in Málaga geborene Spanier Pablo Picasso. Doch bereits im ersten Weltkrieg nimmt ihre Malerei eine recht unterschiedliche Entwicklung. Das, was die Künstler weiterhin gemeinsam haben, ist ihre große Liebe zur Graphik und – aus dieser resultierend – ihr viel beachtetes graphisches Œuvre, welches sie in ganz unterschiedlichen Bildwelten geschaffen haben. Die Ausstellung versucht, diese Bildwelten mit ausgesuchten graphischen Arbeiten nachzuzeichnen.



Georges Braque

Von Braque wird vornehmlich das graphische Spätwerk nach dem 2. Weltkrieg vorgestellt, das sich der klassischen graphischen Drucktechniken wie Radierung, Lithographie und Holzschnitt bedient. Braque lässt in seinen Blättern alles Nebensächliche weg und schafft mit seinen Graphiken ein sinnenhaftes Er- und Begreifen der Wirklichkeit. Gerade die Selbstverständlichkeit, mit der er in zunehmender Abstraktion Stillleben, Vogeldarstellungen oder Motive der griechischen Mythologie kraftvoll umsetzt, zeichnet sein spätes graphisches Schaffen aus. Dessen Betrachtung macht Harmonie, stilistische Sicherheit, Erfahrung, Klarheit, Würde und Weisheit eines großen „peintre-graveurs“ des 20. Jahrhunderts erfahrbar.

Sein handwerkliches Können im Umgang mit der Radiertechnik, der Aquatintaradierung, dem Holzschnitt und der Farblithographie, aber auch seine Kreativität in der Anwendung ungewohnter Techniken (z.B. die nachträgliche Verformung einer Lithographie durch eine speziell dafür geschaffene Prägeplatte, Kat. Nr. 54) unterstreichen die faszinierende Wirkung, die von seinen Blättern ausgeht. Seine meist farbigen Graphiken wirken im Gegensatz zu den Arbeiten von Picasso nicht spontan entstanden, sondern eher konstruiert und geplant. 1960 wird die erste vollständige graphische Retrospektive in Genf und danach in der Bibliothèque nationale de France in Paris gezeigt, drei Jahre danach stirbt Georges Braque am 31. August in seiner Pariser Wohnung.



Pablo Picasso

Kaum ein Maler des 20. Jahrhunderts hat die Graphik als künstlerisches Medium mehr geschätzt als Pablo Picasso. Seine Liebe zur Radierung, zur Lithographie oder zum Linolschnitt drückt sich in seinem umfangreichen graphischen Œuvre aus. Im Gegensatz zu Braque schafft es Picasso,

die Spontanität und Impulsivität seines Charakters in sein graphisches Œuvre einfließen zu lassen (z.B. Kat. Nrn. 14 und 40). Das direkte Zeichnen mit der Nadel im Wachs, der auf der zu ätzenden Kupferplatte liegt, oder mit der Lithotusche auf der Steinplatte, bewirkt Lebendigkeit, Unmittelbarkeit und Authentizität.



Schwerpunkt der ausgestellten Arbeiten sind Lithographien, die Picasso unmittelbar nach dem zweiten Weltkrieg zusammen mit den Brüdern Mourlot schuf. Darunter finden sich verschiedenste Themenkreise wie der weibliche Akt, Porträts, Liebespaare, Stillleben, Stierkampf, Vögel und Tiere, Faune und Fabelwesen.



Als Besonderheit für den bibliophilen Sammler werden zwei kostbare, illustrierte Bücher von Picasso ausgestellt: ein vollständiges Exemplar der "La Tauromaquia o Arte de torear", Picassos schönstem Buch zum Stierkampf mit insgesamt 26 Aquatintaradierungen (Kat. Nr. 50), und "El entierro del Conde de Orgaz", einem Buch mit 12 Radierungen aus dem graphischen Spätwerk, das zum 88. Geburtstag des Künstlers am 25. Oktober 1969 erschien (Kat. Nr. 79).



Begleitend zu der Ausstellung liegen ein kleiner illustrierter Katalog mit allen Exponaten vor, außerdem die gebundenen Kataloge (Hardcover) der letzten beiden Einzelausstellungen von Braque und Picasso in der der Städtischen Galerie/Paderborn, Schloss Neuhaus.


02.09.2016 - 22.10.2016
Jan Voss Arbeiten auf Leinwand und Papier
Vernissage: 02.09.2016
KünstlerIn(nen):

Pressemitteilung
Jan Voss ist gebürtiger Hamburger und lebt seit 1960 in Paris, was dazu geführt hat, dass er in der zeitgenössischen französischen Kunstszene wesentlich präsenter ist als in der deutschen. Über Jahrzehnte hat er sich in ganz unterschiedlichen Werkgruppen als auch Medien mit Ordnung und Chaos, Aufbau und Zerfall eines in der Schwebe befindlichen Zustandes auseinandergesetzt, vergleichbar mit unserem alltäglichen Leben als vielschichtiger manchmal auch chaotisch wirkender Zeitverlauf. Dieser Zustand ist in unserer heutigen medialen Zeit überhäuft von einer Summe von Zeichen, die wir tagtäglich aufzunehmen und zu verarbeiten haben – und die in seiner Kunst ebenfalls eine große Rolle spielen.



Sein künstlerisches Werk wird in der im letzten Jahr von Anne Tronche verfassten Monographie gewürdigt und auf über 300 Seiten mit meist farbigen Abbildungen chronologisch vorgestellt. Das Buch begleitet die Ausstellung und vermittelt einen Überblick über die künstlerische Entwicklung des Gesamtwerks von Jan Voss, beginnend bei den ersten Zeichnungen und Leinwänden aus den frühen 60er Jahren bis hin zu den aktuellen Arbeiten der letzten fünf Jahre, denen sich die Kölner Ausstellung widmet. Das Buch beinhaltet ebenso zahlreiche Fotos mit den Jan Voss in den 60er Jahren umgebenden Künstlern (darunter z.B. Christo, Niki de Sainte Phalle oder Tinguely).



Die in den letzten Jahren entstandenen Leinwände und Papierarbeiten von Jan Voss wirken jung, spontan und sind von einer intensiven und kraftvollen Farbigkeit gekennzeichnet. Zitat Jan Voss: "Die Farbe ist das Physische des Bildes, zugleich aber auch sein Geist und seine Seele... " Geist und Seele eines erfahrenen und kein bisschen müde gewordenen Malers manifestieren sich in bis zu drei Meter großen Leinwänden und scheinen einen neuen Höhepunkt in seiner Malerei anzukündigen.



Neben den Leinwänden widmet sich die Ausstellung auch seinen oft dreidimensional anmutenden

Collagen oder Objekten aus bemaltem Papier oder Karton. Die Arbeiten aus der Werkgruppe "Figurant" haben eine eher konstruktive Anmutung und setzen sich mit dem immer wiederkehrenden Thema von Gleichgewicht und Balance auseinander; ebenso die wesentlich sensibler wirkenden Papierarbeiten aus der Werkgruppe "Site", die aus Resten verworfener Aquarelle durch Zusammenschnüren mit einem kaum sichtbaren Faden entstanden sind.


08.06.2016 - 30.07.2016
Made in Britain
KünstlerIn(nen): Michael Craig-Martin, David Hockney , Patrick Hughes, Julian Opie

Pressemitteilung
Gemeinsam ist den ausgestellten Arbeiten die unmittelbare Präsenz. Alles ist einfach und lesbar geordnet und steckt voller komplexer Wechselwirkung zwischen Realität und Illusion. Die Bilder begreifen das Wesen der Dinge und Figuren in ihrer einfachsten Form und eignen sich dennoch nicht, einfache Aussagen über unsere Gegenwart zu machen. Und immer wieder bleibt es dem Betrachter vorbehalten, das im Werk Angelegte zu ergänzen und zu vollenden. Es ist ein Wechselspiel von Wahrgenommenem und eigener Erfahrung und auch Aufforderung, das Vorgefundene um das Dazu-Gedachte zu erweitern.

Michael Craig-Martin, 1941 in Dublin geboren, ist einer der wichtigsten Künstler der englischen und irischen Kunstszene. In seinem Werk finden sich immer wieder auch Bezüge zu Designobjekten und kunsthistorischen Vorlagen.

David Hockney zählt zu den einflussreichsten europäischen Künstlern der Gegenwart. Berühmt wurde er vor allem durch seine "Swimming Pool"-Gemälde der 1960er Jahre, seine einfühlsamen Porträts von Freunden und seiner Eltern, seine Stillleben oder Landschaftsbilder, seine Fotocollagen und Bühnenbilder.Die großformatigen tintenstrahlgedruckten Computerzeichnungen der Ausstellung belegen dies. Die "Lillies" (Farblithographie von 1971) und die anderen druckgraphischen Arbeiten zeigen wie meisterhaft er die druckgraphischen Techniken beherrscht.

Wahrnehmung von Illusion und Wirklichkeit ist ein Hauptthema der Kunst von Patrick Hughes. Als Maler des Paradoxen hat sich der englische Künstler, 1939 in Birmingham geboren, einen internationalen Ruf geschaffen.Seine gemalten Reliefs sind "sich bewegende" Bilder, die die umgekehrte Perspektive ("Reverspective") als Mittel einsetzen.

Julian Opie, 1958 in London geboren, gehört seit fast drei Jahrzehnten zu den bedeutendsten Vertretern der englischen Gegenwartskunst. Opies unverkennbare Bildsprache besteht in der Reduktion individueller Merkmale der menschlichen Figur auf wenige Linien. Das Subjekt wird auf charakteristische Eigenarten der Physiognomie reduziert.


14.04.2016 - 25.05.2016
Max Neumann (geb. 1949 in Saarbrücken) – Arbeiten auf Leinwand und Papier

Vernissage: 14.04.2016
KünstlerIn(nen): Max Neumann

Pressemitteilung
Max Neumann, 1949 in Saarbrücken geboren, studiert bildende Künste in Saarbrücken, Karlsruhe und in Berlin. Seinen Durchbruch gelang ihm in der Berliner Kunstszene Ende der 1970er Jahre. Auch außerhalb Deutschlands stößt sein Werk auf Interesse – davon zeugen zahlreiche Einzel- und Gruppenausstellungen in diversen Ländern, wie etwa in Frankreich, Spanien, Italien, in den USA oder in Japan.



Max Neumanns Bilder zeichnet eine mystische und zugleich kontemplative Grundstimmung aus. Sehr bewusst gibt Neumann seinen Bildern selten einen Titel: Nichts soll dem Betrachter als Vorlage für eine mögliche Interpretation dienen. Die auf den ersten Blick figurativen Bilder – deren Motiv-Repertoire aus bestimmten Formen, Figuren und Dingen, sich in seinem Gesamtwerk stets wiederholt – entziehen sich jedoch bei einer näheren Betrachtung einer „narrativen Bedeutung“(1). Charakteristisch für seine Arbeiten sind dabei vor allem seine anonymisierten, wie Schattenspiele wirkenden Menschen und Köpfe – oft ohne Nase, Augen oder Mund – wie sie in unserer Ausstellung in verschiedenen Versionen zu sehen sind. Dieses ´Dunkle´, das Neumanns Bilder ausmacht, wird jedoch weniger durch den Inhalt oder deren Sinn(gehalt) evoziert, sondern vielmehr durch das „WIE“(2), das heißt durch die Technik, die Form und die Komposition der Bilder.



Eine wesentliche Rolle spielt dabei auch die Wahl der meist gedeckten Farben: Schwarz, Beige, Ocker, Braun, Grau, oft ein dunkles, aggressives Rot und manchmal ein stumpfes Grün. Insbesondere das Schwarz ist in fast allen seinen Werken präsent. Ein „tiefes und üppiges Schwarz, unverständlich und beruhigend zugleich. […] Versteht man die Schwärze richtig, so erfasst man sehr viel leichter die Ambiguität eines Universums, in dem in der Zärtlichkeit Kraft steckt, in der Angst ein Lachen, in der Düsternis Poesie.“(3) In seinen neueren Arbeiten mischt sich unter dieser Schwerfälligkeit eine ausgleichende Leichtigkeit, die sich insbesondere durch die Wahl der Farben und des Farbauftrages kenntlich macht. Hier finden wir z.B. ein helles Blau, leichtes Rosa, helle Grüntöne, Flieder oder ein blasses Gelb – alle samt nahezu transparent aufgetragen. Sie stehen im Kontrast zu den noch immer präsenten und dominierenden dunklen Tönen, die eine melancholische Stimmung auslösen.



Bestimmend für die Wirkung seiner Bilder ist zudem der gewählte Bildaufbau, in dem die Zuordnung der Farbflächen, Figuren und Formen zueinander ein Gleichgewicht erzeugen. Max Neumann tastet sich im Schaffensprozess zunächst völlig unbedarft an die Leinwand ran; er lässt sich von der wässrig aufgetragenen Farbe leiten und die Hand ihren Weg finden. Erst wenn eine erste klare Linie zu erkennen ist, setzt der intellektuelle und bewusste Prozess ein, der zu jenem Gleichgewicht führt.(4) Diese Ausgewogenheit in der Komposition steht im Kontrast zu der Unruhe in der Oberfläche, die zuweilen partiell schraffiert oder gerastert ist.



Durch diese Gegensätze in Form, Farbe, Bildaufbau und Oberflächengestaltung wirken die Bilder oft ambivalent, zugleich ruhig und unruhig, zart und kräftig. In dieser Schwierigkeit sie zu ‚fassen’, sie zu interpretieren, liegt eben auch ihr Reiz und ihre Stärke, denn wie Joachim Sartorius konstatiert, werden sie zu „inneren Orten“(5), in denen jeder Betrachter durch seine eigene Deutung sein eigenes Ich wiedererkennt. In diesem ´WIE´ steckt aber eben auch die Tiefe, das Intellektuelle, die Dichtung und die Musik, die Max Neumann in sich aufgezogen hat und in seinen Bildern verarbeitet, und die seinen Werken dieses spürbare Kontemplative geben.



Die Ausstellung zeigt insgesamt ca. 25 Arbeiten auf Leinwand und Papier, überwiegend aus den letzten Jahren. Einige frühere Arbeiten aus den Jahren 2004-2005 machen die oben beschriebene Entwicklung der Farbgestaltung deutlich. Und auch Neumanns Intention, seinen Bildern jegliche Interpretationsgrundlage zu entziehen, wird in dieser Ausstellung eingelöst: Keine der hier gezeigten Werke haben Titel. Sie laden dazu ein, in sie einzutauchen und mit ihnen in einen Dialog zu treten.



(1), (2), (3) (4) Heinz Peter Schwerfel: „Max und die Seelenwanderer“, in: Carnets de Voyage, "Max Neumann, Peintures et gravures", Maeght Editeur, Paris 1995; zu (2) Vgl. auch Joachim Sartorius, "Engführung, Intensität - Zu neuen Werken von Max Neumann", in: catalogue "Max Neumann - Peintures et Dessins", Musée d´Ixelles, Brussels 2004

(5) Sartorius, Joachim: „Die inneren Orte des Max Neumann“, in: Ausstellungskatalog „Max Neuman“ der Fundación Antonio Pérez/ Diputación de Cuenca, Cuenca 2010


14.04.2016 - 14.05.2016
im Studio: Joan Miró (Barcelona 1893 – 1983 Palma de Mallorca) - Bronzeplastiken und Arbeiten auf Papier

KünstlerIn(nen): Joan Mirò


30.01.2016 - 19.03.2016
Georg Baselitz (geb. 1938 in Deutschbaselitz)
Arbeiten aus dem graphischen Œuvre und Arbeiten auf Papier
KünstlerIn(nen): Georg Baselitz

Pressemitteilung
Georg Baselitz gehört zu den großen „peintres-graveurs“ der zeitgenössischen Kunst. Zum Jahresanfang widmet ihm die Galerie Boisserée eine umfangreiche Ausstellung mit über 50 graphischen Arbeiten aus den letzten 25 Jahren, ergänzt durch einige Arbeiten auf Papier.



Georg Baselitz, am 23.1.1938 in Deutschbaselitz geboren (eigentlich Hans-Georg Kern, seit 1961 Georg Baselitz), lebt heute am Ammersee und in Salzburg. Sein Studium in der DDR muss wegen „gesellschaftlicher Unreife“ bereits nach zwei Semestern abgebrochen werden. 1957 setzt er es in Westberlin, wohin er 1958 auch endgültig umzieht, bei Hann Trier fort.

Schon früh sucht Baselitz nach einem eigenen Auftritt. Er gilt als eigenwilliger und radikaler Künstler, als unbequemer Zeitgenosse von großer Singularität, der Disharmonie liebt und mit Konventionen bricht – ein Rebell, der provozieren will. Bereits im Jahr 1972 kennzeichnet ihn Herbert Peé als „eigensinnigen, zu Zeiten schwerflüssigen Mann, der mit ungeheurer Intensität seine Aussagen hervorbringt und aus einer extremen Außenseiterposition auf den ihm zukommenden Platz in der neueren deutschen Kunst vorrückt“(1).



Bereits im Jahr 1962/63 führt sein Bild „Die große Nacht im Eimer“, welches einen masturbierenden Jungen darstellt, im Museum Ludwig in Köln zu einem Eklat. 1969 entsteht sein erstes Bild in der Motivumkehr „Der Wald auf dem Kopf“. Ab den 1970er Jahren wird er mit seinen „umgekehrten Bildern“ weltweit bekannt. Seine Arbeiten befinden sich heute in zahlreichen internationalen Sammlungen.



Durch die Inversion seiner Motive befreit er den Gegenstand von seiner ursprünglichen Wertigkeit und nimmt dem Bild den konventionell gedachten Inhalt. Zudem befreit er sich von der Abhängigkeit des Motivs, um sich auf das Erarbeiten autonomer bildnerischer Systeme einer gegenstandslosen Malerei konzentrieren zu können. Baselitz erklärt mit seiner Kunst seine „Haltung gegenüber seiner Zeit, der Gesellschaft und der übrigen ihn umgebenden zeitgenössischen Kunst“(2). Seine Kunst entspringt einer intellektuellen Analyse, sie ist energiegeladen, aber weder expressiv noch illustrativ. Seine Motive haben meist biographische Bezüge.



Baselitz gilt als leidenschaftlicher Graphiker, dem es fern liegt, bereits formulierte Bildideen graphisch zu reproduzieren. Vielmehr will er in seinem graphischen Œuvre mit den verschiedenen Techniken des Hoch- und Tiefdrucks schöpferisch experimentieren. Mit seinen Radierungen, Kaltnadelarbeiten sowie den Holz- und Linolschnitten auf Papier erreicht er eine ganz eigene Materialität und Oberflächenpräsenz, die sein graphisches Œuvre auszeichnen.

Museale Einzelausstellungen widmen sich nur selten ausschließlich dem druckgraphischen Werk eines zeitgenössischen Künstlers. Bereits 1979 zeigte Siegfried Gohr in der Kölner Kunsthalle die zwischen 1977 und 1979 entstandenen großformatigen Linolschnitte. Im Jahr 2008 zeigte die Pinakothek der Moderne, München, die Druckgraphiken von Baselitz aus den Jahren 1964 bis 1983.

Gerade die Radierungen von Georg Baselitz sind vergleichbar mit Selbstbeschreibungen oder Selbstreflexion – wie Tagebuchblätter, aber nicht geschrieben, sondern direkt in die Kupferplatte oder in den Wachsgrund gezeichnet. Bei der Graphik wird die Bildfindung durch den graphischen Prozess, das Einbringen der Zeichnung in die Druckplatte, bedingt durch den Widerstand des Druckträgers (Holz, Kupfer oder Linoleum) verlangsamt. Das führt dazu, dass der Prozess des Malens als Erfahrung lesbar wird. Das Ergebnis der Arbeit kann erst nach dem Druck begutachtet werden.



(1) (2): Siegfried Gohr: „Georg Baselitz, Druckgraphik, Prints, Estampes 1963 – 1983“, erschienen 1984 im Prestel-Verlag München

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit meist ganzseitigen farbigen Abbildungen aller Exponate und einem Text von Heinrich Heil. Er wird zu Euro 10 im Inland versandfrei zugeschickt.


12.12.2015 - 23.01.2016
IAN DAVENPORT
GREY LAVENDER | YELLOW ORANGE | BLUE PINK | PURPLE GREEN

KünstlerIn(nen): Ian Davenport

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Ich bin nicht an der Narration eines Bildes interessiert, sondern an den Farben.

(Ian Davenport)



1966 in Kent geboren, studierte Ian Davenport u.a. am Goldsmith College of Art in London, wurde 1991 für den Turner Prize nominiert und nahm an der gleichnamigen Ausstellung in der Tate Gallery London teil. Sein Werk wird seitdem in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen präsentiert und ist im In- und Ausland in öffentlichen Sammlungen wie dem Arts Council of Great Britain, London; dem Dallas Museums of Art, Texas; der Tate Gallery London; der Werkkunst Collection Zürich; dem Von der Heydt Museum, Wuppertal etc. vertreten.



Sein Markenzeichen sind seine „Poured Lines“ und „Puddle Paintings“ (Pfützenbilder), mit denen er international erfolgreich wurde und seine künstlerische Eigenständigkeit entwickelte. Internationale Aufmerksamkeit fand seine 50 Meter lange Farbwand „Poured Lines“ unter einer Eisenbahnbrücke im Süden Londons.



Auf der Suche nach einer neuen künstlerischen Richtung beobachtete Davenport eines Tages fasziniert das Fließen eines Farbtropfens. Die Schwerkraft, die ihn abwärts fließen lässt, und die Zufälligkeit des Weges, den er sich bahnt, inspirierten Davenport, damit zu experimentieren.



Davenport trägt die Farben mit einer Spritze am oberen Bildrand auf und lässt sie auf dünnen Stahlblechen abwärts fließen. Anfangs lässt er die Tropfen sich ihren Weg selbst suchen. Es entstehen unregelmäßige Linien, der Tropfen bewegt sich leicht kurvig nach unten, der Zufall bestimmt das Bild. Dann beginnt Davenport die Bahnen des Tropfens zu lenken. Sie werden gerader, linear. Die frühe Zufälligkeit verschwindet mehr und mehr.



Für die „Puddle Paintings“ unterbricht er den Fluss der Farbe, indem er den unteren Teil der Blechplatte zu einer waagerechten Ebene biegt, auf der die Farbenlinien zu „Pfützen“ auslaufen.



Die 4 ausgestellten großformatigen druckgraphischen Arbeiten gehören zu den aufwendigen Farbradierungen. Um den Fluss der Farben auf die Kupferplatten zu bringen, malt er Studien, die er fotografiert. Auf Grundlage der digitalisierten Fotos entstehen die Druckvorlagen. Eine für die Farbbahnen 1, 4, 7; eine mit den Farblinien 2, 5, 8 und die dritte mit den Farbreihen 3, 6, 9 usw. Die Druckplatten werden nacheinander abgezogen. Arbeiten mit exakten, überschneidungsfreien Druckbildern kontrastieren mit solchen mit weichen, malerischen Übergängen.



Im Studio der Galerie ist die oben abgebildete komplette Folge der 4 großformatigen Duplex Farbradierungen GREY LAVENDER | YELLOW ORANGE | BLUE PINK | PURPLE GREEN, jeweils 116 x 112,5 cm, aus dem Jahr 2014 bis zum 23. Januar 2016 ausgestellt.


28.10.2015 - 23.12.2015
"Hommage à Gerhard F. Reinz"
(12. November 1930 Berlin – 24. Mai 2013 Warendorf)
Ausstellung zum 85. Geburtstag


Vernissage: 28.10.15, 18.30 Uhr
KünstlerIn(nen): Ernst Wilhelm Nay, Emil Schumacher, Antoni Tàpies, Pablo Picasso, Max Ackermann, Eduardo Chillida, Salvador Dalí , Hans Hartung, Marino Marini, Joan Miró, Fred Thieler, Willi Baumeister, Fernando Botero, Walter Stöhrer, Alain Clément, Dietrich Klinge, Marc Chagall, Georges Brague, Serge Poliakoff

Pressemitteilung
Selten widmet eine Galerie einem verstorbenen Kollegen eine Ausstellung. Die Kölner Galeristen Johannes Schilling und Thomas Weber machen hier eine Ausnahme, indem sie mit einer Ausstellung an ihren verstorbenen Kölner Kollegen Gerhard F. Reinz erinnern, der am 12. November dieses Jahres 85 Jahre alt geworden wäre.

4 Jahre nachdem die Galerie Boisserée ihre jetzigen Räume in der Kölner Drususgasse bezogen hatte, eröffnete Gerhard F. Reinz 1959 seine Galerie in Köln, die er unter dem Namen Galerie Orangerie-Reinz 54 Jahre mit großem Erfolg führte. Der 1930 geborene Berliner glänzte in dieser Zeit mit seinen viel beachtetem Ausstellungen und Katalogen sowie seinen Messeständen auf den internationalen Kunstmessen im In- und Ausland. Seine Liebe und sein großes Engagement für die Druckgraphik, seine profunde kunsthändlerische Arbeit im Bereich der Kunst nach 1945, sein Einsatz für zeitgenössische Künstler wie Alain Clément, Dietrich Klinge oder Walter Stöhrer sowie sein einzigartiges berufspolitisches Engagement haben ihn als kompetente und liebenswerte Persönlichkeit des deutschen Kunsthandels für viele unvergesslich werden lassen.



Für die Galerie Boisserée und ihre Galeristen Johannes Schilling und Thomas Weber als nachfolgende Generationen, war Gerhard F. Reinz in vielen Dingen Vorbild und Ansporn zugleich. Es gab nicht nur viele Überschneidungen in der Kunst nach 1945, sondern beide Galerien entwickelten sich zu den wichtigsten Ansprechpartnern für Originalgraphik in Deutschland. Dieses Miteinander, welches trotz der unterschiedlichen Generationen im Fachlichen, Menschlichen und Berufspolitischen einen positiven bleibenden Eindruck hinterlassen hat, hat den Anstoß gegeben, eine Ausstellung als „Hommage à Gerhard F. Reinz“ mit den Künstlern zu konzipieren, für die er sich jahrzehntelang eingesetzt hat. Die Liste der Exponate beginnt bei Max Ackermann (1887 – 1975) und endet bei Fred Thieler (1916 – 1999). Viele Werke stammen unmittelbar aus dem Nachlass des verstorbenen Kölner Galeristen, die Ausstellung wurde von ausgesuchten Exponaten aus den Beständen der Galerie Boisserée ergänzt.



Highlights dieser ausgefallenen Ausstellung sind Leinwände von Ernst Wilhelm Nay ("Chorisch Grau", 1960 und ohne Titel, 1934/35), Emil Schumacher ("Ankh", 1987) und Antoni Tàpies ("Mocador negre", 2008), des Weiteren ein kleines Ölbild von Willi Baumeister („Formen auf Grün“, 1949) sowie eine Tuschezeichnung von Pablo Picasso ("Les masques", 1954). Der Besucher stößt zudem auf zahlreiche ausgesuchte Arbeiten auf Papier u.a. von Max Ackermann, Fernando Botero, Eduardo Chillida, Salvador Dalí, Max Ernst, Hans Hartung, Marino Marini, Joan Miró, Ernst Wilhelm Nay, Emil Schumacher und Fred Thieler. Zu den zeitgenössischen Künstlern, die Gerhard F. Reinz in Köln vertreten hat, gehören Walter Stöhrer, vertreten mit einer großformatigen Leinwand aus den 1970er Jahren ("Janusköpfig"). Der in Südfrankreich lebende Maler Alain Clément ist mit Papierarbeiten, Skulpturen und Leinwänden vertreten, der 1954 in Heiligenstadt geborene süddeutsche Bildhauer Dietrich Klinge zeigt Bronzeskulpturen aus den letzten 6 Jahren. Beide Künstler wollen zur Eröffnung der Ausstellung kommen.

Ausgesuchte graphische Arbeiten u.a. von Braque, Chagall, Dalí, Miró, Poliakoff, Tàpies und Picasso runden die Ausstellung ab, die mit ihren (allen) verkäuflichen Exponaten einen breit gefächerten Eindruck von der Arbeit einer der großen Persönlichkeiten des deutschen Kunsthandels vermittelt.



Alle Exponate sind in einem farbigen, 156 Seiten umfassenden Ausstellungskatalog, der zum Preis von Euro 15 (inklusive Versand) bestellt werden kann, meist ganzseitig abgebildet. Ebenfalls können sie zeitgleich zur Ausstellung auf der Homepage der Galerie Boisserée angesehen werden.


04.09.2015 - 17.10.2015
Zwei Ausstellungen anlässlich der Düsseldorf Cologne Open Galleries 2015

KünstlerIn(nen): Franziskus Wendels, Jannis Kounellis

Pressemitteilung
Franziskus Wendels – "ZEITNAH" – Neue Arbeiten



"Ahnung zu haben, scheint mir ein sehr wichtiger Aspekt unseres Lebens zu sein. Darin steckt die Offenheit für Neues, eine Neugier für das, was unsere bisherige Erfahrung übersteigt. Das Nähren von Ahnungen ist vielleicht die vornehmste Aufgabe der Kunst."

Franziskus Wendels



Zeitnah zu einer Präsentation in der Neuen Galerie des Osthaus Museums Hagen vom 12.11.15–10.01.16, zu der auch ein neuer Katalog erscheint, zeigt die Galerie Boisserée neue Arbeiten auf Leinwand aus den letzten Jahren. Deren Unschärfe evoziert Geheimnisvolles, das Gegenständliche des Bildes wird nur angedeutet und vieles der dargestellten Thematik bleibt offen. Eine Bildaussage kann zwischen Klarheit und Eindeutigkeit des gegenständlichen Inhaltes und deren vollkommenen Auflösung in der Abstraktion angesiedelt werden. Wendels große Aufmerksamkeit gilt dem Licht im (meist) urbanen Umfeld. Zwangsläufig werden die Nacht und der dunkle Raum, in denen das Licht erst Gegenständliches erfahrbar macht, zum zentralen Thema seiner Bilder. Die Arbeiten in der aktuellen Ausstellung beschreiben sowohl den Außenraum, die nächtliche Landschaft oder Stadtlandschaft, als auch den Innenraum, zum Teil mit Blick nach draußen oder von draußen nach innen. Die Kombination von Unschärfe und nächtlicher Lichtsituation kommt der Erinnerung an einen flüchtigen Moment nahe, gleich einem Bruchteil einer Geschichte, deren weiterer Verlauf offen bleibt. Es bleibt dem Betrachter überlassen, die Geschichte zu deuten, welche das Bild und dessen Titel ihm vorgibt.



Zur Ausstellung liegt ein neuer Katalog mit ca. 96 Seiten und meist farbigen Abbildungen sowie einem Text von Tayfun Belgin, Direktor am Osthaus Museums Hagen, vor, zu Euro 15. Er vermittelt einen repräsentativen Überblick über das derzeitige künstlerische Schaffen von Franziskus Wendels und enthält neben einer kurzen Biographie eine Übersicht über wichtige Einzelausstellungen oder Ausstellungsbeteiligungen des Künstlers.





Jannis Kounellis – Multiples (Ausstellung im Studio)

"Ich bin ein Maler, der nicht malt."

Jannis Kounellis



Ein alter schwarzer Mantel, ein Fleischermesser, Jutesäcke, eine schwarze Nähmaschine, alte Zeitungen, Kohlebrocken, Stahl, schwarze Schuhe, ein Kreuz, eine Mandoline und schwarz gedruckte Lithographien ... sind Materialien, mit denen Jannis Kounellis seine namenlosen Objektkästen bestückt, die die Galerie Boisserée in einer kleinen Studioausstellung zeigt.



Kounellis ist eine Schlüsselfigur der zeitgenössischen Modernen. 1936 in Piraeus, dem Hafenviertel von Athen, geboren, ging er 20-jährig nach Rom, um Künstler zu werden und blieb. Er studierte an der Accademia di Belle Arti in Rom. Seit 1960 stellt er international aus, nahm 1972, 1977 und 1982 an der documenta in Kassel sowie mehrfach an der Biennale in Venedig teil. Von 1993 bis 2001 war er Professor an der Kunsthochschule Düsseldorf. Weltweit ist er in renommierten Museen und Sammlungen vertreten.



Als Mitbegründer der italienischen Arte Povera, einer Bewegung, die auf die wachsende Technisierung der 1960er Jahre reagierte, benutzt er für seine Kunst gewöhnliche Dinge des Alltags und der Natur: Eisen, Blei- und Stahlplatten, Öllampen, Holz, Kohlebrocken, Steine, Stoffe, Seile, Erde, ausgediente, achtlos liegengelassene Alltagsgegenstände, abgewetzte Jutesäcke - „Es sind immer benutzte Säcke, schmutzig, staubig, löchrig und mit Öl verschmiert tragen sie die Spuren einer weiten Reise mit sich.“ (Andreas Hoffer, Essl Museum - Kunst der Gegenwart Jannis Kounellis) - und manchmal auch Tiere, wie in der Ausstellung „12 Lebende Pferde“ der Galleria L’Attico, Rom 1969. Immer sind es erst einmal kunstferne Materialien, Fundstücke, mit denen er außergewöhnliche Installationen und Assemblagen schafft. „Doch nicht alleine die Wirkung des Materials und der durch Kunst verfremdeten Zwecksetzung wird reflektiert, sondern das den Dingen und Materialien innewohnende Potential.“ (Ferdinand Ullrich, Jannis Kounellis – Kohle und Stahl, Feuer und Rauch). Kounellis gilt als geschichtsbewusster, intellektueller Künstler. Gegen die Konsumgesellschaft setzt er die Zeugnisse der Arbeit, und immer wieder wird bei ihm etwas vor dem Vergessen bewahrt. „Er sei ein Maler, der nicht malt, sagt Kounellis und unterstreicht damit seine Stellung zwischen den Gattungen und jenseits gattungsspezifischen Denkens.“ (ebd.)





Eröffnung am Freitag, den 4. September 2015 um 19 Uhr (in Anwesenheit von Franziskus Wendels)



Galerie Boisserée, Drususgasse 7-11, D - 50667 Köln

(Nähe Dom, WDR, Wallrafplatz und Museum für Angewandte Kunst)

Telefon: (+49) - (0)221 - 2578519, Telefax: (+49) - (0)221 - 2578550

galerie@boisseree.com, www.boisseree.com

DI-FR 10–18 Uhr, SA 11–15 Uhr, SO und MO geschlossen



Besondere Öffnungszeiten zu den DC-Open 2015:

Freitag, den 04.09. von 18–22 Uhr; Samstag, den 05.09. von 12–19 Uhr; Sonntag, den 06.09. von 12–18 Uhr


06.05.2015 - 13.06.2015
Boisserée goes Pop
KünstlerIn(nen): Robert Indiana, Roy Lichtenstein, Andy Warhol, Tom Wesselmann

Pressemitteilung
Pressetext zur honorarfreien Veröffentlichung (digitale Bilddaten aller Exponate sind abrufbar)

"Before I was shot, I always thought that I was more half-there than all-there – I always suspected that I was watching TV instead of living life. Right when I was being shot and ever since, I knew that I was watching television. The channels switch, but it’s all television."

Andy Warhol

BOISSERÉE GOES POP

Vom 06.05. – 13.06. 2015 zeigt die Galerie Boisserée in ihrer Ausstellung BOISSERÉE GOES POP vor allem Arbeiten der amerikanischen Pop Art Künstler Andy Warhol, Roy Lichtenstein, Robert Indiana und Tom Wesselmann, des Weiteren einige Arbeiten der englischen Pop Art Künstler Richard Hamilton, Patrick Caulfied und David Hockney sowie in deren Nachfolge Arbeiten von Patrick Hughes und Julian Opie.

Coca Cola, Pepsi Cola, Marlboro, Brillo, Kellogg’s Cornflakes, Heinz Tomato Ketchup, Ford – die Warenwelt von damals ist uns immer noch vertraut. Mit dem wirtschaftlichen Aufschwung stieg auch die Kaufkraft in den westlichen Industrienationen, und die Werbebranche entwickelte sich zu einer finanzstarken Industrie. Dabei wurden nicht nur Produkte beworben, sondern auch der damit verbundene Lifestyle. Man vermarktete Emotionen und Wunschbilder. Wer dazu gehören wollte, musste konsumieren. Da viele der späteren Pop Art-Künstler vor ihrem Durchbruch bezeichnenderweise als Werbegrafiker, Reklamemaler oder Schaufenstergestalter arbeiteten, wussten sie um die Qualitäten populärer Sujets und die Möglichkeiten ihrer visuellen Darstellung. Konsequent verbanden sie Alltag und Kunst, durchschauten die Sehnsüchte und der Konsumtrieb der Menschen und die Macht der Medien.

Pop Art spiegelte das Lebensgefühl einer Epoche. Sie verbreitete sich über den gesamten Globus und stellte das konservative Kunstverständnis erneut auf den Kopf. Dem zunehmenden Hype um Produkte und Design, dem zunehmenden Warenfetischischmus setzten die Künstler ihre Auseinandersetzung mit den Chiffren und Symbolen ihrer Zeit entgegen. Einerseits griffen Sie triviale Motive auf, banale Alltagsformen, Bildformen der Konsumgesellschaft, kommerzielle Typographie, andererseits spiegeln die Arbeiten die kritische und ironische Auseinandersetzung mit der Konsumkultur, der Verwundbarkeit dieser scheinbar, perfekten, kalkulierten Wohlstandsgesellschaft, verweisen auf Probleme wie Kriege, Rassentrennung, Vereinsamung in den Großstädten, steigenden Drogenkonsum, mangelnde Individualität in der Massengesellschaft, den Starkult des Hollywoodkinos.

Schwerpunkt der Ausstellung bilden die Arbeiten Andy Warhols. Zu sehen sind u.a. die kompletten Folgen der 4 "Beethoven"-Farbvarianten sowie des Kölner Doms. Des Weiteren der "African Elephant" und der "Orangutan", aus dem Portfolio "Endangered Species" von 1983, der Farbsiebdruck "Vesuvius" von 1985 sowie ein blauer "Truck" aus der gleichnamigen Serie und ein gelber "Electric Chair". Schon zu Lebzeiten war Andy Warhol eine Legende. Er verkörperte den Star neuen Typs und war ein Virtuose der Selbstinszenierung. 1962 entstanden die ersten Serien mit "Campbells Suppendosen" und "Coca Cola Flaschen" sowie Siebdrucke mit dem Motiv der Dollarnoten, des Weiteren u.a. Porträts berühmter Persönlichkeiten und Selbstporträts. Aber kaum eines dieser Porträts entspricht den klassischen Vorbildern und Ansprüchen an das Thema. Sie sind vielmehr Werke der Inszenierung.

Roy Lichtenstein entwickelte bei seinen Kunstwerken eine Schwäche für den Archetyp schöne Frauen. Die in der Ausstellung gezeigte großformatige Arbeit "Reflections on Conversation"von 1990 lässt sich seinen sentimentalen Frauenbildern zuordnen. Die beiden Arbeiten aus dem Mappenwerk "La Nouvelle Chute de l’Amerique (The New Fall of America)" mit Gedichten Von Allen Ginsberg stammen aus dem Jahr 1992.

Robert Indianas "LOVE" zählt zu den bekanntesten Motiven der amerikanischen Pop-Art. Ursprünglich als Weihnachtskarte vom Museum of Modern Art in New York in Auftrag gegeben, avancierte die Darstellung zur Ikone 1960er Jahre. Inhaltlich reicht "LOVE" zurück in Indianas Kindheit, die geprägt war von der im 19. Jahrhundert von Mary Baker Eddy gegründeten "Christian-Science-Lehre". "God is Love" steht in jeder Kirche geschrieben. Diese besonders spezifische Form der amerikanischen Spiritualität, die Teil des besonders amerikanischen Milieus ist und letztlich die Quelle von "LOVE" wurde, hatte der Künstler in seiner Bedeutung immer unterstrichen. In der Ausstellung sind u.a. sowohl das komplette Mappenwerk "The Book of Love" mit 12 Gedichten und 12 farbigen Siebdrucken von 1996 zu sehen, als auch die vierteilige Arbeit "Four Panel Love", einer Folge von 4 Farbsiebdrucken von 1972.

Tom Wesselmanns Leitmotiv wurden Stillleben und weibliche Akte in sexueller Provokation. Die Serie der "American Nudes" datiert seit 1961. Akte oder auch nur Gesichter sind in Schlafzimmer oder Badezimmerinterieurs zu sehen. Kennzeichnend für seine Akte ist die verheißende Pose der Frauen, die sich genauso ungeniert anzubieten scheinen wie Dosenbier und Cornflakes. Sie bestehen in der Regel nur aus fleischfarben angelegten Körpersilhouetten, dem knallroten Kussmund, Brustwarzen, weißen Zähnen, plakativ eingesetzten Geschlechtsmerkmalen. Bei der in der Ausstellung zu sehende Arbeit "Embossed Nude # 1" handelt es sich um ein frühes (1965) serielles Unikat in einer Auflage von 27 Exemplaren.





Ausstellung in Köln 06.05. – 13.06.2015

Die Eröffnung findet am 06.05.2015, um 18.30 Uhr statt.

Galerie Boisserée, Drususgasse 7-11, D - 50667 Köln

(Nähe Dom, WDR, Wallrafplatz und Museum für Angewandte Kunst)

Telefon +49 - (0)221 - 2578519, Telefax +49 - (0)221 - 2578550

galerie@boisseree.com, www.boisseree.com

SO und MO geschlossen, DI-FR 10-18 Uhr, SA 11-15 Uhr


28.01.2015 - 07.03.2015
Patrick Hughes
„Hughesual Perspective“– Malerei und Multiples

KünstlerIn(nen): Patrick Hughes

Pressemitteilung
Patrick Hughes

zum 75. Geburtstag



„Hughesual Perspective“– Malerei und Multiples



Der 1939 in Birmingham geborene Engländer Patrick Hughes ist in der zeitgenössischen Kunst zu einem Begriff für seine dreidimensionalen Bildobjekte geworden, mit denen er den Betrachter mit einer genialen optischen Irritation konfrontiert und sich mit dem zentralen Thema seiner Kunst auseinandersetzt, der Wahrnehmung von Illusion und Wirklichkeit.

In seinem künstlerischen Werk offenbart sich eine kreative, intellektuell und analytisch arbeitende Künstlerpersönlichkeit mit britischem Humor. Bereits 1978 verfasste Patrick Hughes zusammen mit George Brecht das Büchlein „Die Scheinwelt des Paradoxons - eine kommentierte Anthologie in Wort und Bild“.



Anlässlich seines 75. Geburtstages zeigt die Galerie Boisserée zum vierten Mal eine Einzelausstellung in Köln. Der Titel der Ausstellung - „Hughesual Perspective“ - ist ein Wortspiel, welches die Raumerfahrung andeutet, die den Betrachter erwartet. In seinen „sich bewegenden“ Bildern, die die umgekehrte Perspektive („reverspective“) als Mittel einsetzen, konfrontiert der Künstler den Betrachter in illusionistischen Kompositionen mit dem Spiel sich ständig verändernder Perspektiven. Mit der Umkehrung der Perspektive hält uns Patrick Hughes vor Augen wie sehr unsere Wahrnehmung durch das perspektivische Sehen geprägt wird. Die bevorzugten Motive seiner Gemälde und Multiples sind Architekturansichten (wie z.B. „Venetian“), Gemäldegalerien (wie das neue Gemälde „Moving on Bauhaus“ oder die Multiples „Picassos“, „Moving“, eine Hommage an René Magritte, oder „Handy“, eine Hommage an die Pop Art) oder die Kombinationen von Türen und Landschaftsansichten (wie z.B. „Grand Tetons“ oder „Shutters“).



Die Bildobjekte von Patrick Hughes bestehen aus parallelen Dreiecken, deren „Spitzen“ dem Betrachter zugewandt sind. Frontal aus der Distanz betrachtet, vermitteln sie jedoch zunächst den Eindruck einer flachen Oberfläche. Sobald der Betrachter seine Position aber leicht verändert, verändert sich die räumliche Situation auf den Objekten und das Dargestellte scheint sich mit dem vorbeigehenden Betrachter zu bewegen. Diese desorientierende Wirkung der 3D-Arbeiten erzielt Patrick Hughes, indem er die in der Darstellung am weitesten entfernten Motive auf die dem Betrachter zugewandten „Spitzen“ der Dreiecke malt. Die räumliche Situation wird falsch eingeschätzt und es kommt zu Wahrnehmungsirritationen. Auch wenn der Betrachter die Täuschung bereits erkannt und verstanden hat, kann er sich der Täuschung nicht entziehen. Das menschliche Auge ist (fast) nicht in der Lage, die räumliche Anordnung zu sehen. Und selbst bei wiederholter Betrachtung sieht man sie immer wieder mit Erstaunen: die Irritation der Wahrnehmung.



Die Kölner Ausstellung umfasst 11 auf Holz gemalte Bildobjekte aus den letzten Jahren (darunter 8 aktuelle Arbeiten aus 2014) sowie 33 seiner Multiples in Plexiglaskästen. Neben jüngst erschienenen

Editionen wie „Loving“, eine Hommage an Robert Indiana, findet der Sammler auch zahlreiche frühere und inzwischen vergriffene Arbeiten wie „Arcadia“, „Retroperspective“, „Home“, „Double Doors“ oder „Andy“, eine Hommage an Andy Warhol. Zur Ausstellung liegt der 2013 von der Galerie Boisserée publizierte Katalog „Structure of Space“ mit über 40 farbigen Abbildungen und einem Vorwort von Dr. Tayfun Belgin (Direktor Osthaus Museum Hagen) in deutscher Sprache (Euro 10) aus, zudem die von der Flowers Gallery/London im letzten Jahr in englischer Sprache verlegte Monographie „A New Perspective, Patrick Hughes“ mit über 300 Abbildungen auf 240 Seiten (Euro 65). Vom 13.09. –15.11.15 zeigt das Osthaus Museum Hagen Arbeiten von Patrick Hughes zusammen mit einem Filmprojekt von Christoph Böll, welches sich ebenfalls mit dem Thema Wahrnehmung auseinandersetzt.


29.10.2014 - 06.12.2014
Pablo Picasso – „Ich sehe die Dinge in anderer Art“
Arbeiten aus dem graphischen Œuvre und ausgesuchte Keramiken

KünstlerIn(nen): Pablo Picasso

Pressemitteilung
Pablo Picasso – „Ich sehe die Dinge in anderer Art“

Arbeiten aus dem graphischen Œuvre und ausgesuchte Keramiken



Kaum ein Maler des 20. Jahrhunderts hat die Graphik als künstlerisches Medium mehr geschätzt als Pablo Picasso. Seine Liebe zur Radierung, zur Lithographie oder zum Linolschnitt drückt sich in seinem umfangreichen graphischen Oeuvre aus, von dem die Galerie Boisserée im Herbst eine umfangreiche Sammlung von über 100 ausgesuchten Arbei-ten in den Handel bringt.



Neben einigen frühen Radierungen aus den 1920er und 1930er Jahren liegt der Schwerpunkt der Ausstellung auf den zahlreichen Lithographien, die Picasso unmittelbar nach dem zweiten Weltkrieg zusammen mit den Brüdern Mourlot schuf. Darunter finden sich verschiedenste Themenkreise (weibliche Akte, Liebespaare, Stillleben, Stierkampf, Vögel und Tiere, Faune und Fabelwesen, meist weibliche Portraits - darunter zahlreiche seiner Frauen Françoise und Jacque-line und seiner Kinder), die sich in der Ausstellung zu einem umfassenden Überblick seines graphischen Schaffens zu-sammenfügen.

Besonders herausragend sind z.B. die beiden im Januar 1949 entstandenen Lithographien "Femme au fauteuil no. 1 und 4", die in Varianten Françoise Gilot in einem Lehnstuhl sitzend zeigen oder eine drei Jahre früher entstandene Lithogra-phie als ganz zart gehaltene Version der gesuchten, frontalen Portraits von Françoise. Eine der wenigen farbigen Gra-phiken ist der 1959 entstandene Linolschnitt "Bacchanale", der Flötenspieler und Tänzer in einer abstrahierten Land-schaft darstellt. Die Liebe Picassos zu den alten Meistern wird in einem farbigen Mädchenportrait nach Cranach deutlich ("Jeune fille inspirée par Cranach", 1949) oder das Portrait einer Italienerin nach dem Gemälde von Victor Orsel ("L´Ita-lienne", 1953/55), beides ebenfalls Lithographien.

Aufgelockert wird diese umfangreiche Schau von 17 Fotos des 1997 verstorbenen Schweizer Fotographen Edward Quinn, die Picasso in seinem privaten Umfeld mit seiner Familie und Freunden zeigen, und die den „thematischen Ur-sprung“ vieler seiner Graphiken veranschaulichen. Die von Quinn im Foto festgehaltenen beiden Kinder Claude und Paloma finden sich ebenfalls in der Lithographie "La mère et les enfants" von 1953 oder der im gleichen Jahr entstande-nen Radierung "Mère et enfants" / "Françoise, Claude, Paloma: La lecture et les jeux. II" wieder.

Die ausgestellten, überwiegend schwarz-weißen Radierungen und Lithographien, darunter zahlreiche seltene Zustands-drucke (mit Auflagen oft unter 10 Exemplaren, wie die 1953 entstandene Lithographie "Portrait de Madame X") oder sogar von unikatärem Charakter (wie ein in Braun gehaltener Probedruck eines nicht zur Auflage gekommenen Portraits der Schweizer Sammlerin Angela Rosengart), werden in der Ausstellung ergänzt durch zwei kostbare Bücher: Der bibli-ophile Sammler findet ein vollständiges Exemplar der "La Tauromaquia o Arte de torear", Picassos schönstem Buch zum Stierkampf mit insgesamt 26 Original-Aquatintaradierungen, und "El entierro del Conde de Orgaz", ein Buch mit 12 Ra-dierungen aus dem graphischen Spätwerk Picassos, welches zum 88. Geburtstag des Künstlers am 25. Oktober 1969 erschien.

Zudem findet der Besucher einige Beispiele der in Vallauris entstandenen farbigen Keramiken Picassos, die ebenfalls die Einzigartigkeit seiner Bildsprache und seines Formenvokabulars veranschaulichen.



Die Ausstellung und der begleitende gebundene Katalog (Hardcover mit 248 Seiten und ca. 200 meist farbigen Abbil-dungen aller Exponate sowie schwarzweißen Photographien des Künstlers von Edward Quinn, einem Vorwort von Dr. Andrea Wandschneider und einem einführenden Text von Dr. Bernd Apke, zum Preis von Euro 25) entstand in enger Zusammenarbeit mit der Städtischen Galerie in der Reithalle Paderborn, Schloss Neuhaus. Im Sommer dieses Jahres wurde die Sammlung dort zum ersten Mal der Öffentlichkeit vorgestellt.

Der Katalog und alle Exponate können während der Ausstellung unter www.boisseree.com angeschaut werden. Ausge-wählte Arbeiten werden von der Galerie Boisserée zeitgleich zur Ausstellung auf der ifpda printfair New York 2014 und auf der Cologne Fine Art 2014 vorgestellt.



Ausstellung vom 29. Oktober bis 6. Dezember 2014

Die Eröffnung der Ausstellung findet am Mittwoch, den 29. Oktober 2014 um 18 Uhr statt

Es spricht: Dr. Andrea Wandschneider – Direktorin der Städtischen Museen und Galerien Paderborn


05.09.2014 - 18.10.2014
Ralph Fleck - "Farbe"
KünstlerIn(nen): Ralph Fleck

Pressemitteilung
Ralph Fleck – „Farbe“



Als Vorbote einer umfangreichen Ausstellung im Museum Küppersmühle, Duisburg im Frühjahr 2015 zeigt die Galerie Boisserée anlässlich der DC Open Galleries 2014 Arbeiten des 1951 in Freiburg/Breisgau geborenen Künstlers Ralph Fleck. Boisserée holt nach einer langen Pause - Ralph Fleck wurde zuletzt in Köln von Bogislav von Wentzel (1988 und 1990) und Jeane von Oppenheim (1992) ausgestellt – wieder eine Ausstellung des Künstlers in die rheinische Metropole und zeigt primär Leinwände der letzten Jahre.



Seit Jahren nimmt Ralph Fleck in der gegenständlichen Malerei in Deutschland eine singuläre Position ein. Im Ausland wie in London, Amsterdam oder Seoul, erweckt seine Arbeit immer größeres Interesse. Werke des inzwischen 63-jährigen Künstlers befinden sich u.a. in der Bayerischen Staatsgemäldesammlung München, im Kunsthaus Zürich, im Museum Schloss Moyland, im Sprengel-Museum, Hannover oder im Wilhelm Lehmbruck Museum Duisburg.



Zentraler Mittelpunkt der Präsentation ist eine in diesem Jahr entstandene, 330 cm breite Leinwand mit dem Titel „Love Parade 19/V“, die eine bunte Menschenmenge darstellt. Ebenfalls großformatig ist eine aus dem letzten Jahr stammende Leinwand mit dem Titel „Centre Pompidou 25/VII.12“, die einen auf einem Stuhl sitzenden Museumswächter im gleichnamigen Museum in Paris zeigt, der über ein kleines Bild an einer großen weißen Wand zu wachen scheint. Zu Flecks „Fassadenbildern“ gehören die großformatige Arbeit „Montparnasse 3/III“ (200 x 200 cm) als auch zwei kleinere Leinwände („Fassade 9 und 10/XII“, 80 x 70 cm) aus dem Jahr 2011. Ähnlich wie die Fotos von Gursky zeigen sie die gerasterte Gleichförmigkeit einer Betonfassade mit vielen Fenstern und das in ihr enthaltene farbige „Innenleben“ der einzusehenden Räume eines Hochhauses. Aber auch ganz simple Bildinhalte wie ein von der Seite gesehener Stapel liegender Bücher (Stapel 28/V (Paris) von 2009) finden in der Malerei Flecks ihren Platz. Bekannt sind seine „Buchstilleben“, in denen er die linear gefächerte Farbigkeit von nebeneinander stehenden Buchrücken thematisiert, wie in der 120 x 100 cm großen Leinwand „Stillleben 14/IV“ von 2009.

Eine Vogelschauansicht im Detail auf einen Marktplatz („Rastro 8/IV“ von 2009 oder „Feira 18/VIII“ von 2005) regen den Maler an, die graphisch anmutende, farbige Kompositorik des gewählten Bildausschnittes gegenständlicher Thematik mit Pinsel und Farbe auf Leinwand zu bändigen und dabei eine Symbiose von Gegenständlichkeit und Abstraktion zu schaffen. Bekannt sind Ralph Flecks, oft ebenfalls aus der Vogelschau gesehenen, Städtebilder („Stadtbild 3/III (Roma)“ und "Stadtbild 25/VI (Paris)"), die in ihrer speziellen Malweise und dem zoomartigen Bildausschnitt eine magisch anziehende Ausstrahlung besitzen. Die Materialhaftigkeit von gewöhnlichen Dingen des Alltages, wie z.B. der Schale einer geschlossenen Auster, steigert Fleck zu einem pastosen Stillleben auf Leinwand, in der Ausstellung vertreten durch drei aktuelle Arbeiten aus diesem Jahr. Ralph Fleck reizt die Farbigkeit banaler Alltagsthemen, um sie in einer singulären, sehr pastos aufgetragenen und unverdünnten Malerei mit Ölfarbe dem Betrachter in einem neuen Gewand – der gemalten Leinwand – vor Augen zu führen.



Die meisten zitierten Exponate der Ausstellung können während der Ausstellung zeitgleich unter www.boisseree.com angesehen werden.



Ausstellung in Köln vom 5. September bis zum 18. Oktober 2014

Besondere Öffnungszeiten zu den "DÜSSELDORF COLOGNE OPEN GALLERIES 2014“:

Freitag 5.9. 10–22 Uhr und Samstag 6.9. 11–19 Uhr


25.06.2014 - 23.08.2014
Accrochage - Neuankäufe und ausgewählte Exponate aus den Beständen
KünstlerIn(nen): Eduardo Chillida, Christo & Jeanne-Claude, Xenia Hausner, Joan Miró, Antonio Saura, Emil Schumacher, Walter Stöhrer , Andy Warhol, u. a.


07.05.2014 - 14.06.2014
Jürgen Brodwolf - Der Figurist
Vernissage: 07.05.2014, 19 Uhr
KünstlerIn(nen): Jürgen Brodwolf

Pressemitteilung
Jürgen Brodwolf – Der Figurist

Frühe und aktuelle Arbeiten



Zum wiederholten Mal zeigt die Galerie Boisserée eine umfangreiche Einzelausstellung des 1932 in Dübendorf bei Zürich geborenen Künstlers Jürgen Brodwolf zum Thema „Figuren“.

Der ehemalige documenta-Teilnehmer (1977) und Professor für Bildhauerei an der Staatli-chen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart (1982-1994) zählt mit seinen inzwischen 82 Lebensjahren zu den Klassikern der deutschen Kunstszene, seine Arbeiten befinden sich in über 40 öffentlichen Sammlungen (z.B. im Wilhelm-Lehmbruck-Museum, Duisburg oder im Kunsthaus Zürich) und wurden in über 200 Einzel- und Gruppenausstellungen im In- und Ausland gezeigt (z.B. im Sprengel-Museum, Hannover oder der Kunsthalle Mannheim).



Im Zentrum von Jürgen Brodwolfs Werk steht die Beschäftigung mit der menschlichen Figur. Ausgehend von seinen ersten Tubenfiguren im Jahr 1959 aus ausgedrückten, leeren Farb-tuben entstand für Brodwolf ein Ur- und Vorbild einer „inneren Figur“, die sich thematisch durch sein gesamtes künstlerisches Werk zieht. Die wahre Identität des Künstlers äußert sich über die Figur als Medium – sei es als Collage, Objekt, Malerei, Plastik oder Installation. Die Ausstellung versucht an Hand verschiedener Objekte aus unterschiedlichen Werkgrup-pen den Evolutionsprozess ständig neuer Figurentypen nachzuzeichnen.

Brodwolfs Figuren leiden, sie sind verletzt, manchmal sogar tot – doch sie tanzen, lieben und träumen auch und verkörpern essenziell menschliche Erfahrungen. Brodwolfs Figuren sind nicht schön – so wie der erlebende, erleidende oder gar geschundene Mensch nie schön ist. Seine Figuren haben jedoch die Schönheit der Wahrheit, des Wissens, der Summe des Da-seins in sich geborgen. Das Werk dieses außergewöhnlichen Künstlers überzeugt durch sei-ne Konsequenz und Geschlossenheit – seine Figuren sind aus einer inneren Notwendigkeit entstanden.



Die Ausstellung zeigt verschiedenste Beispiele seines künstlerischen Schaffens. Neben frü-hen Objektkästen aus den 1970er Jahren, kleinformatigen Papierarbeiten (darunter der Zyk-lus „Das letzte Bildnis der Meret Oppenheim“), sind auch aktuelle Arbeiten prominent vertre-ten , wie die „Embryo-Figur“ von 2011 (Titel der Einladung) oder die großformatigen Arbeiten „Große Figur“ von 1982/91 oder „Schlafende mit Idolfigur“ von 1990-2010.

Der aus 22 Papierarbeiten bestehende Zyklus „Cato lebt weiter“ wird komplett im Studio der Galerie gezeigt und widmet sich dem Leben und dem Tod einer Widerstandskämpferin ge-gen den Nationalsozialismus – der jungen Frau Cato Bontjes van Beek.



Die Ausstellung öffnet dem Besucher einen Raum, öffnet die Tür in eine künstlerische Welt, die in ihrer Sensibilität, ihrer Sprödheit, Unverwechselbarkeit und Eigenwilligkeit einen nach-haltigen Eindruck hinterlässt – der Welt des „Figuristen“ Jürgen Brodwolf.


21.02.2014 - 26.04.2014
Pierre Soulages - Arbeiten auf Papier und aus dem graphischen Œuvre
KünstlerIn(nen): Pierre Soulages

Pressemitteilung
Pierre Soulages in Köln



Pierre Soulages (geboren am 24. Dezember 1919 in Rodez) gehört als Klassiker der europäischen abstrakten Malerei zu den bekanntesten und wichtigsten lebenden französischen Künstlern der Gegenwart. Bereits in den Jahren 1993 und 2010 zeigte die Galerie Boisserée Einzelausstellungen des Künstlers und legte dabei, neben einigen Arbeiten auf Papier und Leinwand, den Schwerpunkt der Ausstellungen auf das graphische Œuvre. Pierre Soulages hat nicht nur mit seiner Malerei, sondern auch mit seinem ca. 120 Arbeiten umfassenden graphischen Werk eine singuläre Stellung in der internationalen Kunstwelt eingenommen. Besonders die Aquatintaradierung hat für Soulages als künstlerisches Medium eine hohe Bedeutung und dementsprechend sind auch Substanz und Ausdrucksstärke seiner radierten Blätter. Im Gegensatz zu anderen Radierern seiner Generation entwickelt Soulages bereits in den 1950er Jahren radikale Schritte. Er verformt zum Beispiel die ursprünglich rechteckige Radierplatte mit Hilfe der ätzenden Säure und schafft so unregelmäßige, skulptural wirkende Formen. Zudem hat er zum Erreichen eines möglichst intensiven Schwarztones die Kupferplatten zum Teil so tief geätzt, dass Löcher entstanden sind. An diesen Stellen bleibt im Druckprozess die weiße ursprüngliche Papieroberfläche erhalten, „welche – gleichsam einem Licht – über das Braun und das Schwarz der radierten und gedruckten Fläche triumphiert“. Glänzende Beispiele aus der Kölner Ausstellung für diese ausgefallenen und einzigartigen Radierungen von Soulages sind die frühen Arbeiten "Eau-forte VIII, Xa, XI, XII, XIII, XVI, XVII“ aus den Jahren 1957-1961 oder die zwei späteren Radierungen "Eau-forte XX“ und "XXV“ aus den frühen 1970er Jahren.

Die Graphik von Pierre Soulages, der bereits im Jahr 1957 die Pariser Galerie Berggruen eine erste Einzelausstellung widmete, war immer wieder Gegenstand musealer Ausstellungen und wird in dem im Mai 2014 seine Pforten eröffnenden Musée Soulages seiner Heimatstadt Rodez (Südfrankreich) in der Präsentation gebührend hervorgehoben werden. Ein Text des Direktors des zukünftigen Soulages Museums, Benoît Decron, über die Radierungen und das Museum wird im Ausstellungskatalog der Kölner Ausstellung zweisprachig abgedruckt sein.

Anlässlich des soeben vollendeten 94. Geburtstages von Pierre Soulages zeigt die Galerie Boisserée neben drei Beispielen aus dem malerischen Werk (Nussbeizen auf Papier auf Leinwand aufgezogen aus den Jahren 2001-2004) insgesamt 46 verschiedene Arbeiten aus dem graphischen Œuvre des Künstlers. Die umfassende graphische Sammlung mit Beispielen aus fünf Jahrzehnten umfasst 21 Radierungen, 16 Lithographien, 8 Serigraphien und einen

Reliefdruck. Nach den großen Retrospektiven seines malerischen Werks im Centre Georges Pompidou, Paris (2009/2010) oder im Martin-Gropius Bau, Berlin (2010/2011) öffnet die Ausstellung mit Arbeiten auf Papier dem Besucher einen Einblick in einen vielleicht weniger bekannten, aber umso interessanteren Bereich der Kunst von Pierre Soulages – sein graphisches Schaffen. Alle Exponate der Ausstellung sind verkäuflich.



Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit 92 Seiten, farbigen Abbildungen von 49 Exponaten, je 2 Portraits des Künstlers und dem neuen Museum in Rodez, sowie einem Text von Benoît Decron in Deutsch und Französisch zum Preis von Euro 10.


14.11.2013 - 21.12.2013
Lucian Freud - Radierungen
KünstlerIn(nen): Lucian Freud

Pressemitteilung
LUCIAN FREUD

- Radierungen



Lucian Freud, am 8. Dezember 1922 in Berlin geboren, gilt als einer der bedeutendsten Künstler des 20. Jahrhunderts. Seine Porträts und Aktdarstellungen von Freunden und Familienangehörigen zählen zum Eindringlichsten, was die zeitgenössische figurative Malerei zu bieten hat.

Obwohl vor allem als Maler bekannt, ist das Radieren seit 1982 wesentlicher Bestandteil seines künstlerischen Schaffens. Anlässlich der derzeitigen Lucian Freud Ausstellung im Kunsthistorischen Museum Wien zeigt die Galerie Boisserée im Studio sechs Radierungen des Künstlers.

Seine Quelle ist der menschliche Körper. Der Körper wird zum Porträt, und so spricht denn Freud auch von "Nackt- und Kopfporträts".

In seinen Porträts stellt er nackte, wenig schmeichelhafte Körper dar. Die frontal Dargestellten, die Fleischtöne, der pastose Farbauftrag, die üppigen Körper sind das Gegenteil von gefällig, das Gegenteil des heutigen Körperkults perfekter Körper. Freud war nach eigenen Worten fasziniert von den "wunden und abgescheuerten Stellen" und den "verblüffenden Kratern" der vom Leben gezeichneten menschlichen Körper. "Meine Porträts sollen die Menschen zeigen, statt ihnen zu ähneln. Ich will nicht, dass das mein Bild wird, sondern ihres." Davon nahm er sich selbst nicht aus. Die Modelle sollten Körper haben, die den Maler herausfordern.

Weniger bekannt ist das druckgraphische Werke Lucian Freuds. 2007/2008 widmete das New Yorker Museum of Modern Art (MOMA) seinem graphischen Werk daher eine eigene Ausstellung. Mit 75 Radierungen präsentierte die Ausstellung "Lucian Freud: The Painter’s Etching" sein nahezu gesamtes druckgraphisches Werk, von den frühen Experimenten der vierziger Jahre über die Achtziger, in denen er sich der Radierung intensiv widmete, bis in die Gegenwart hinein. Die im Studio der Galerie Boisserée gezeigten Radierungen, die in der New Yorker Ausstellung zu sehen waren und im Katalog besonders besprochen werden, stehen wie sein gesamtes druckgraphisches Werk in einer spannenden Wechselwirkung zu seinen Gemälden. Radierung und Gemälde des Künstlers stehen gleichberechtigt in seinem Gesamtwerk nebeneinander.

Wie viele Künstler kam Freud über die Zeichnung zur Radierung. Bis auf 2 Linolschnitte von 1936 und eine Lithographie von 1944 hat er – bis auf wenige Farbradierungen in den 40er Jahren – ausschließlich Schwarzweißradierungen gemacht.

1982 begann Freuds eigentliche druckgraphische Schaffensphase. Die Radierung wird integraler Bestandteil seiner künstlerischen Arbeit und zu einer Erweiterung seiner Arbeit als Maler. Sie ist nie Abbildung seiner Gemälde sondern vielmehr Ausdruck einer anderen Betrachtungsweise.

Seine Radierungen zeichnen sich durch einfache schwarze Linien aus. In seinen Gemälden änderte er die Oberflächen durch die veränderte Richtung der Pinselstriche. In seinen Radierungen erzielt er einen ähnlichen Effekt, indem er die Nähe der Linien zueinander ändert, sie bündelt, vereinzelt oder schraffiert.

Während in seiner Malerei die Farbwahl äußerst wichtig ist, da die Farben einen großen Teil der emotionalen Wirkung ausmachen, verwendet er beim Radieren nie Farbe, nie Aquatinta. Die Leere der weißen Flächen ersetzt die Körperlichkeit in seinen Gemälden. Die Druckfarben reichen von einem stählernen Schwarz bis zu Braunschwarz.

Die dargestellten Personen sind – wie bei Rembrandt, den Freud verehrte – ihres Umfeldes, ihrer Funktion entzogen. Die Darstellung ist reduzierter und konzentrierter als in der Malerei.

In Lucian Freuds Werk wird der Unterschied zwischen Nacktheit und Porträt bedeutungslos. Er schaut den Porträtierten unter die Haut. Nah und intim und zugleich distanziert. Keine Beschönigung. Keine oberflächlichen Versöhnungen. Kein Mittelmaß. Das Wahre ist hier ungeschönt, nackt, müde, ohne Scham.

Lucian Freud, der Enkel Sigmund Freuds, starb am 20. Juli 2011 in London.


06.09.2013 - 02.11.2013
Max Ernst
Skulpturen, Arbeiten auf Papier, Radierungen und Lithographien

KünstlerIn(nen): Max Ernst

Pressemitteilung
Zum dritten Mal zeigt die Galerie Boisserée eine umfassende Einzelausstellung des 1891 in Brühl geborenen Künstlers, der zu den Gründern und führenden Malern der Pariser Surrealistengruppe zählt. Neben fünf Skulpturen, zwei Multiples sowie 16 Papierarbeiten (darunter fünf „Frottagen“) beinhaltet die Ausstellung eine umfangreiche Sammlung von über 100 Beispielen aus dem graphischen Œuvre.

Unter den Papierarbeiten befinden sich zwei reizvolle frühe Collagen aus dem Jahr 1932 (Kat. Nr. 1,2) sowie aus den 1960er Jahren, darunter die kleinformatige Arbeit „Der Schlangenschwan in der Hundehütte“, Kat. Nr. 6) sowie mehrere kleinformatige „Frottagen“ (darunter „Vegetaux sous la lune“ von 1966, Kat. Nr. 12). Glanzstücke sind eine Collage (mit Tapete und Spielkarten) aus dem Jahr 1966 (Kat. Nr. 10) und die zwei Jahre später entstandene „Buste d’oiseau“ (Vogelbüste, Kat. 13).

Eine Attraktion unter den Bronzeskulpturen ist die über 2 m hohe Einzelfigur aus "Lehrkörper für eine Schule der Totschläger", "Séraphin le néophyte" (Seraphin der Neuling), die erst nach dem Tode von Max Ernst von Dorothea Tanning nach dem 1967 in Sandstein geschlagenen Modell gegossen worden ist (Kat. Nr. 69). Vielen bekannt, da ein weiterer Guss im Kontext des gesamten Ensembles von drei Skulpturen vor dem Max Ernst Museum in Brühl steht. Neben einem grün patinierten Guss der gesuchten Bronze „Janus“ aus dem Jahr 1974 findet der Besucher zwei kleine, an Schachfiguren erinnernde Bronzeskulpturen: "La reine, le fou et le cheval" von 1952 (Kat. Nr. 37) und "Roi, reine et fou" von 1929/30 (Kat. Nr. 22).

Obwohl inzwischen Arbeiten aus dem malerischen Werk bis zu siebenstellige Preise erzielen,

führt das graphische Œuvre von Max Ernst preislich immer noch ein Schattendasein. Das von Werner Spies 1975 herausgegebene Werkverzeichnis der originalgraphischen Arbeiten von Max Ernst verzeichnet 252 Positionen in einer beachtlichen Vielfalt. Gerade bei der Graphik zeigt sich immer wieder die große Experimentierfreude des Künstlers, der es liebte, seine Radierungen nachträglich von Hand zu überarbeiten, indem er sie zusätzlich mit Kreide oder Aquarellfarben kolorierte (z.B. Kat. Nr. 67, 70, 73, 74, 86, 93), Collageelemente einklebte (z.B. Kat. Nr. 85, 109) oder seine Radierungen zunächst als Versuch in verschiedenen Farbvarianten druckte, bevor er sich auf eine endgültige Version für die Auflage festlegte (z.B. Kat. Nr. 27, 58-60, 108).

Absolute Raritäten sind das aus der frühen dadaistischen Bewegung stammende komplette Mappenwerk „FIAT MODES pereat ars“ von 1919 (unmittelbar aus dem Nachlass des Künstlers, Kat. Nr. 20) sowie vier der seltenen Radierungen von 1953 aus der Serie „Das Schnabelpaar“ (Kat. Nr. 38-41). Ebenso findet der Besucher mit Radierungen illustrierte Bücher, darunter eine Vorzugsausgabe von Jaques Prevert’s Buch „Les chiens ont soif“, welche neben drei Farbradierungen eine sehr reizvolle Frottage auf grauem Papier beinhaltet (Kat. Nr. 8), das Buch „Galapagos“ von Antonin Artaud (Kat. Nr. 42) oder das komplette Mappenwerk „Oiseaux en peril“ mit 8 Gedichten seiner letzten Frau Dorothea Tanning, zu denen Max Ernst ein Jahr vor seinem Tod acht großformatige Farbradierungen als Illustrationen schuf (Kat. Nr. 109).

Alle Exponate dieser Ausstellung sind käuflich zu erwerben. Das umfangreiche und in dieser Vielzahl im internationalen Kunsthandel nur selten anzutreffende Angebot wird im begleitenden Ausstellungskatalog auf 160 Seiten mit 141 farbigen Abbildungen und einem Vorwort von Dr. Jürgen Pech vom Max Ernst Museum Brühl vorgestellt (Euro 20 inklusive Versand innerhalb der BRD). Die meisten Exponate können zeitgleich unter www.boisseree.com angesehen werden.



Besondere Öffnungszeiten zu den "DÜSSELDORF COLOGNE OPEN GALLERIES 2013":

Freitag 6.9. 9–22 Uhr und Samstag 7.9. 10–19 Uhr


10.07.2013 - 31.08.2013
175 Jahre Galerie Boisserée
Ausgesuchte Arbeiten aus den Beständen der Galerie anlässlich des Firmenjubiläums
KünstlerIn(nen): Marc Chagall, Joan Miró, Eduardo Chillida, Emil Schumacher, Antonio Saura, Braque Georges, Henri Matisse , Pablo Picasso, Louise Bourgeois, Lucian Freud, David Hockney, Roy Lichtenstein, Andy Warhol, Jeanne-Claude und Christo, Julian Opie, Donald Judd, Sean Scully

Pressemitteilung
Firmengeschichte:

Im Juni 1838 eröffnen Josef und Nikolaus Wilhelm Boisserée, die Neffen der bedeutenden Kunstsammler Sulpiz und Melchior Boisserée, in der Minoritenstraße 11 in Köln die Firma J.& W. Boisserée, zunächst Buchhandlung, später Buch- und Kunsthandlung. 1888 erwirbt der Münsteraner Buchhändler Franz Theodor Helmken das Unternehmen, 1902 übernimmt sein Mitarbeiter Hermann Schilling die Firma und forciert bereits in den 20er Jahren den Kunsthandel. Im Zweiten Weltkrieg werden die Geschäftsräume mehrfach völlig zerstört und müssen schließlich ganz aufgegeben werden. Nach Beendigung des Krieges überträgt Hermann Schilling 1946 die Firma seinem Neffen Walter Schilling (geb.1924), der nun neben dem Sortimentsbuchhandel den Kunsthandel und die Galerietätigkeit zum Kernbereich der Firma J. & W. Boisserée ausbaut und 1955 die Galerieräume an dem heutigen Standort in der Drususgasse 7-11 bezieht. In 30 Jahren zeigt Walter Schilling ca. 260 Ausstellungen, u.a. graphische Arbeiten von Künstlern wie Braque, Chagall, Corinth, Liebermann und Kollwitz. 1988 – im Jahr ihres 150jährigen Bestehens – übernimmt Johannes Schilling (geb. 1959) die Galerie von seinem Vater und beginnt, das heutige Profil der Galerie zu schärfen: Kunst nach 1950 und zeitgenössische Kunst. Nach einem aufwendigen Umbau im Jahr 1993 präsentieren sich die vergrößerten Galerieräume auf 400 qm und verteilen sich auf zwei Etagen. 1995 tritt der Österreicher Thomas Weber (geb.1969) in die Firma ein und wird 1998 neben Johannes Schilling geschäftsführender Gesellschafter. Thomas Weber und Johannes Schilling erschließen sich den internationalen Kunstmarkt, zeigen zahlreiche Ausstellungen mit begleitenden Katalogen und sind auf Messen in Köln, London und New York vertreten. Die Galerie Boisserée entwickelt sich in der Zeit der gemeinsamen Geschäftsführung, nicht nur auf dem Gebiet der klassischen und zeitgenössischen Graphik, zu einer führenden internationalen Galerie.



Jubiläumsausstellung:

Anlässlich ihres 175jährigen Jubiläums zeigt die Galerie Boisserée auf beiden Ausstellungsebenen ausgesuchte Exponate aus ihren Beständen. Highlights sind eine großformatige Monotypie von Marc Chagall aus dem Jahr 1966 ("Les paysans de Saint-Jeannet"); eine expressive, horizontal angelegte Gouache von Joan Miró aus dem Jahr 1970 und eine Gravitation des baskischen Bildhauers Eduardo Chillida aus dem Jahr 1996. Der Besucher stößt aber auch auf eine sensible und frühe Leinwand des deutschen Informellen Emil Schumacher ("Bisal", 1957) oder eine expressive Leinwand eines imaginären Portraits des Spaniers Antonio Saura ("Retrato 4-96", 1996). Unter den Neuankäufen zeitgenössischer Kunst ist ein Monitor mit einer Computeranimation des Engländers Julian Opie ("Sara walking naked", 2003) sowie eine 1980 entstandene Collage und Mischtechnik "Wrapped Reichstag" von Christo & Jeanne-Claude zu erwähnen.

Ausgesuchte graphische Arbeiten sowohl von Klassikern wie Braque, Matisse und Picasso als auch Zeitgenossen wie Bourgeois, Freud, Hockney, Judd, Lichtenstein, Opie und Scully runden das Bild der Jubiläumsausstellung ab.

Im Hinblick auf die Verbindung des Namens Boisserée zum Kölner Dom zeigt die Galerie als Sonderausstellung im Studio sechs Bilder des Kölner Domes aus zwei Jahrhunderten: eine Leinwand mit einer seltenen antizipierten Darstellung des Kölner Domes aus der Gründungszeit der Galerie (Eduard Gerhardt 1813 – 1888 zugeschrieben) wird der kompletten Serie der vier Farbsiebdrucke von Andy Warhol "Cologne Cathedral" von 1985 und dem Multiple von Christo & Jeanne-Claude "Mein Kölner Dom, Wrapped" gegenübergestellt.



Jubiläumskatalog:

Zur Jubiläumsausstellung der Galerie Boisserée erscheint ein umfangreicher illustrierter Katalog mit Fotos der heutigen Galerie und ihrer Firmengeschichte sowie von mehr als 180 Exponaten mit meist farbigen Abbildungen (Euro 20 inklusive Versand im Inland). Alle Exponate können während der Ausstellung auf der Homepage www.boisseree.com angesehen werden.



30.04.2013 - 01.06.2013
Sean Scully - die Radierungen
KünstlerIn(nen): Sean Scully

Pressemitteilung
im Studio der Galerie:

Sean Scully (geb. 1945 Dublin) – die Radierungen

Vorbesichtigung am Samstag, den 27.4.zwischen 11 und 15 Uhr


20.03.2013 - 20.04.2013
"STRUCTURE OF SPACE, Paintings and Multiples by Patrick Hughes"
KünstlerIn(nen): Patrick Hughes

Pressemitteilung
Zeitgleich zur ART COLOGNE 2013 stellt die Galerie Boisserée zum dritten Mal dreidimensionale Bildobjekte des 1939 in Birmingham geborenen Patrick Hughes aus. Beschäftigt man sich mit seinem Werk, so offenbart sich eine kreative, intellektuell und analytisch arbeitende Künstlerpersönlichkeit mit britischem Humor. Bereits 1978 verfasste Patrick Hughes zusammen mit George Brecht das Büchlein "Die Scheinwelt des Paradoxons - eine kommentierte Anthologie in Wort und Bild". Gerade in den letzten 10 Jahren hat er sich als Maler des Paradoxen einen internationalen Ruf geschaffen, seine Arbeiten befinden sich in bekannten Sammlungen wie die der Tate Gallery, London oder der Sammlung Würth in Künzelsau.

Wahrnehmung von Illusion und Wirklichkeit sowie optische Irritationen sind Hauptthemen seiner gemalten Reliefs. Es sind „sich bewegende“ Bilder, die die umgekehrte Perspektive („Reverspective“) als Mittel einsetzen. In illusionistischen Kompositionen konfrontiert er den Betrachter mit dem Spiel sich ständig verändernder Perspektiven. Die bevorzugten Motive seiner Gemälde und Multiples sind Architekturansichten, wobei auch eine Vorliebe für Gemäldegalerien oder die Kombinationen von Türen und Landschaftsansichten (z. B. "Cloudy" von 2008) zu erkennen ist.

„Da meine Türen perspektivisch gemacht und gemalt sind, wodurch die Dinge auf natürliche Weise zu verschwinden scheinen, wenn sie weiter entfernt sind, verwirren sie uns. Und da sie so konstruiert sind, dass die Außenseite nach innen und die Innenseite nach außen gekehrt sind, nimmt der Betrachter sie so wahr, als würden sie sich bewegen. Wenn Sie sich nach rechts bewegen, scheinen sie sich nach links zu bewegen und sich zu öffnen und geben den Blick auf die Natur frei, und wenn Sie sich nach links bewegen, schließen sie sich und verstellen die Sicht.“

Frontal betrachtet, vermitteln die Arbeiten zunächst den Eindruck einer flachen Oberfläche. Sobald der Betrachter seine Position nur leicht verändert, verstärkt der reliefartige Bildgrund den Eindruck der Raumtiefe auf eine rational nicht mehr nachvollziehbare Weise. Die Bildobjekte von Patrick Hughes bestehen aus parallelen Dreiecken, deren Spitzen dem Betrachter zugewandt sind. Die desorientierende Wirkung der 3-D-Gemälde erzielt der Künstler, indem er die in der Darstellung am weitesten entfernten Motive auf die dem Betrachter zugewandten Spitzen der Dreiecke malt. Wird die räumliche Situation falsch eingeschätzt, kommt es zu Wahrnehmungsirritationen. Der falsch gesehene Körper scheint sich mit dem vorbeigehenden Betrachter zu bewegen. (Da unser perspektivisches Sehen sehr stark ausgeprägt ist, sind wir (fast) nicht in der Lage, die räumliche Anordnung richtig zu sehen.).

Die Umkehrung der herkömmlichen Perspektive soll dem Betrachter zeigen, wie festgefahren unsere Sehgewohnheiten sind – die perspektivische Prägung des Menschen ist so stark, dass sie alle anderen Raumerfahrungen negiert. Sie soll überraschen, irritieren und anregen, nachzudenken; das Bewusstsein für Raum und Bewegung sensibilisieren. Was ist ein Bild, wie wird es wahrgenommen, wie hängen Wirklichkeit und unsere Vorstellung von ihr miteinander zusammen, sind Patrick Hughes’ zentrale Themen. Seine Mittel und Methoden erscheinen paradox und sind dabei dennoch von bestechender Konsequenz. Wissen ersetzt nicht das Sehen: Wir sehen die Täuschung auch dann noch, wenn wir sie bereits erkannt haben. Und selbst bei wiederholter Betrachtung sieht man sie immer wieder mit Erstaunen: die Irritation der Wahrnehmung.

Die Kölner Ausstellung umfasst ca. 10 neue auf Holz gemalte Bildobjekte aus den letzten Jahren sowie eine umfangreiche Sammlung seiner Multiples in Plexiglaskästen, darunter auch zahlreiche frühere und inzwischen vergriffene Arbeiten. Einige Arbeiten von Patrick Hughes werden ebenfalls auf unserem diesjährigen Stand auf der ART COLOGNE vom 16.–22.04.2013 zu sehen sein.

Zu Ausstellung erscheint ein umfangreicher Katalog mit über 40 farbigen Abbildungen und einem Vorwort von Dr. Tayfun Belgin, Direktor Osthaus Museum Hagen.


30.01.2013 - 09.03.2013
Antonio Saura – Arbeiten auf Papier und Leinwand
KünstlerIn(nen): Antonio Saura, Imi Knoebel

Pressemitteilung
Parallel zu der umfassenden Retrospektive von Antonio Saura im Museum Wiesbaden (bis zum 7. April 2013) zeigt die Galerie Boisserée zum vierten Mal eine Einzelausstellung des 1998 verstorbenen Malers, der nach Pablo Picasso und Antoni Tàpies zu den wichtigsten in-ternational arrivierten spanischen Künstlern der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zählt und dessen Arbeiten sich in bedeutenden Sammlungen der ganzen Welt befinden (u.a. Museum of Modern Art, New York; Centre Georges Pompidou, Paris; Stedelijk Museum, Amsterdam, Pinakothek der Moderne, München). Den Schwerpunkt der Ausstellung bilden 46 Arbeiten auf Papier unter anderem aus den Werkgruppen "Damas", "Tête", " Le Chien de Goya", "Port-rait", "Montage", ´Manière", "Autodafé" sowie eine Sammlung übermalter Postkarten aus den 1970er Jahren.

Ausgangspunkt für die künstlerische Umsetzung einer Idee auf Papier bildet Sauras Archiv, eine Sammlung von Tausenden von Abbildungen aus Büchern, Fotos, Postkarten und Repro-duktionen von Gemälden, die Saura mit einer ungeheueren Sammelleidenschaft zusammen-getragen hat. Aus diesen Bildelementen entwickelt Saura eine Vorstellung, die er dann wie-derum auf Papier oder Karton überträgt. Einzelne Motive beschäftigen ihn über Jahre hinweg und auf diese greift er immer wieder zurück. Er selbst nennt diesen Prozess "Wiederherstel-lungen. Rekonstruktionen". Zentrales Motiv dabei ist die menschliche Figur, die durch die Malweise, einem schnellen und expressiven Pinselstrich mit pastosem Farbauftrag, und durch die übertriebenen, karikaturhaften Formen, auf den Betrachter ausdrucksstark und emotions-geladen wirkt.

Zur Ausstellung werden drei neu erschienene Bücher des Künstlers vorgestellt: Das umfang-reiche Buch "Über mich selbst" enthält primär autobiographische Texte des Künstlers. Dort äußert sich der Künstler u.a. in dem Kapitel "Damas" über das erotische Begehren als Trieb-kraft des Malens, aber auch über sein künstlerisches Verhältnis zum nackten Körper und zur Aktmalerei. Die Ausstellung steuert zu diesem Thema nicht nur zwei sehr reizvolle und frühe "Damas" als Papierarbeiten aus den 1960er Jahren (Kat. Nr. 1 und 2) bei. sondern auch eine großformatige Chinatusche von 1976 aus der Werkgruppe der "Sesselfrauen" (Kat. Nr. 3), denen in der Wiesbadener Museumsausstellung ein ganzer Saal gewidmet ist. Das kleinfor-matige Papierarbeit "Portrait imaginaire de Phiilippe II" von 1987 (Kat. Nr. 32). sowie die ein-zige Leinwand aus dem Jahr 1996 ("Retrato 4-96", Kat. Nr. 46) zeigen imaginäre Portraits und sind Beispiele für das reduzierte, ausdruckstarke Spätwerk der Malerei Antonio Sauras.

Die Kölner Ausstellung belegt mit repräsentativen Bildbeispielen die geniale zeichnerische Qualität eines Künstlers, dessen Radikalität jeglichen Begriff des Schönen und Gefälligen sprengt und der Genese von Kreativität nachspürt. Der Schock des Betrachters vor der (ver-meintlichen) Deformation weicht bei intensiver Betrachtung dem Staunen vor der Kunst Anto-nio Sauras. Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit einem Vorwort von Alexander Klar (Mu-seum Wiesbaden) mit ca. 60 Seiten und ca. 50 meist farbigen Abbildungen (Euro 10), zusätz-lich liegen die Neuerscheinungen "über mich selbst", "Die Retrospektive", "Die Mauer" und "Pinocchio" in der Galerie aus.





Parallel zeigen wir im Studio der Galerie das vollständige Mappenwerk von Imi Knoebel (geb. 1940 in Dessau) "Rot, Gelb, Weiß, Blau" mit 6 Farbsiebdrucken aus dem Jahre 1995.


15.12.2012 - 19.01.2013
ACCROCHAGE
Neuankäufe und ausgewählte exponate aus den Beständen
KünstlerIn(nen): Eduardo Chillida, Max Ernst, Hans Hartung, Patrick Hughes , Roy Lichtenstein, Henri Matisse, Joan Miró, Julian Opie, Antonio Saura, Pierre Soulages, Antoni Tàpies


15.12.2012 - 19.01.2013
David Hockney - selected prints
KünstlerIn(nen): David Hockney

Pressemitteilung
Im Studio der Galerie parallel zur Ausstellung im Museum Ludwig (vom 27.10.2012-03.02.2013)


24.10.2012 - 08.12.2012
Joan Miró
Graphische Werke, Mischtechniken und bibliophile Bücher aus fünf Jahrzehnten
KünstlerIn(nen): Joan Miró

Pressemitteilung
Eine umfangreiche Sammlung ausgesuchter Originalgraphik sowie zwölf Arbeiten auf Papier Joan Mirós werden in Köln ab dem 24. Oktober in der Galerie Boisserée zu sehen sein. Die Ausstellung umfasst über 120 Exponate des 1983 in Palma de Mallorca verstorbenen Künstlers und wurde zuvor in der Städtischen Galerie in Paderborn – Schloß Neuhaus bereits zum ersten Mal der Öffentlichkeit vorgestellt.

Unter den Arbeiten auf Papier befinden sich zwei zarte kleinformatige Aquarelle aus den 60er Jahren (Nr. 8/9) sowie zwei Mischtechniken aus den 70er Jahren (Nr. 11/12). Von besonderem Reiz sind eine frühe Arbeit ohne Titel von 1957 (Tusche und Wachskreide, Nr. 5) sowie eine strengere, 56 cm hohe Mischtechnik aus dem Jahr 1950 (Nr. 1).

Zu den frühesten Arbeiten gehören – noch aus der surrealen Periode des Künstlers – fünf seltene schwarzweiße Radierungen aus den Jahren 1933–38 (Nr.15–19) sowie eine Folge weiterer Radierungen, die alle Ende der 40er Jahre während des ersten Aufenthaltes Mirós in New York entstanden sind (Nr. 21–35).

Glanzpunkte der Ausstellung sind zwei über 230 cm große Farblithographien aus dem Jahr 1975, die mit ihrer kleinen Auflage von nur 35 Exemplaren auf dem Kunstmarkt kaum noch auftauchen (Nr. 108/109). Mit 160 cm Breite ebenso beeindruckend ist die farbintensive Farbaquatintaradierung "Le bagnard et sa compagne" (Der Sträfling und seine Gefährtin, Nr. 100) sowie die beiden nur gering kleineren, farbigen Radierungen "Danseuse créole" (Kreolische Tänzerin, Nr. 116) und "Galathée" (Galateia, Nr. 111).

Unter den bibliophilen Büchern findet man das frühe, 1950 entstandene Buch "Mavena" mit im Papier integrierten Blütenblättern, Grashalmen und Farnspitzen sowie einer Farblithographie (Nr.58), oder ein äußerst seltenes Mappenwerk mit 14 Farb- und 12 Aquatintaradierungen von Miró mit dem Titel "Héraclite d´Éphèse" (Heraklit von Ephesus, Nr. 72). Zu den schönsten illustrierten kleinformatigen Büchern gehört "La bague d´aurore" aus dem Jahr 1957, oder Mirós allererstes Buch aus dem Jahr 1927 mit dem Titel "Il était une petite pie" (Es war eine kleine Elster, Nr. 15).



Die komplett zum Verkauf stehende Sammlung, die Johannes Schilling und Thomas Weber in den letzten Jahren zusammengetragen haben, verzichtet bewusst auf häufig reproduzierte, eher plakativ wirkende Miró-Motive, sondern zeichnet sich vielmehr durch die Vielzahl der kleinformatigen, zarten und sensiblen Arbeiten des Künstlers aus. Beispiele hierfür sind drei Farbradierungen aus der Serie "Feuilles éparses" (Verstreute Blätter) aus dem Jahre 1965 (Nr. 68–70), oder eine Folge von sieben farbigen Radierungen aus der Serie "Fusées" von 1959 (Nr. 55). Erwähnenswert sind auch fünf farbige Radierungen aus der späten Serie „Gaudí“, die dem gleichnamigen katalanischen Architekten gewidmet ist (Nr.117–121).



Zur Ausstellung erscheint ein 243 Seiten umfassender, gebundener Katalog mit ca. 200 meist farbigen Abbildungen sowie Fotos des Künstlers bei der Arbeit an seinen Graphiken. Die Fotos stammen von dem 1923 in Rorschach (Schweiz) geborenen Fotografen Ernst Scheidegger. Das Vorwort im Katalog schrieb Dr. Andrea Wandschneider, Leiterin der Städtischen Museen und Galerien Paderborn, der einführende Text stammt von Dr. Norbert Nobis (bis 2010 Leiter der Graphischen Sammlung des Sprengel Museums Hannover). Der Katalog mit allen Abbildungen kann über die Homepage der Galerie Boisserée virtuell durchgeblättert werden. Er kostet Euro 25 und wird gegen Zusendung eines Betrages von Euro 30 im Inland auch per Post zugeschickt.


31.08.2012 - 06.10.2012
Emil Schumacher (1912–1999)
zum 100. Geburtstag

Malerei und Graphik

KünstlerIn(nen): Emil Schumacher

Pressemitteilung
Anlässlich der Ausstellung des Emil Schumacher Museums in Hagen "Malerei ist gesteigertes Leben

– Emil Schumacher im internationalen Kontext" und anlässlich seines 100. Geburtstages zeigt die Köl-ner Galerie Boisserée zum dritten Mal eine umfassende Einzelausstellung des deutschen Informellen.

Dem Programmschwerpunkt der Galerie folgend, umfasst die Ausstellung neben einer großformatigen Leinwand aus dem Jahr 1959 ("Helle Landschaft") über 20 Gouachen auf Papier vorwiegend aus den 1980er und 1990er Jahren. Zur Ausstellung wird auch die im August erscheinende Monographie des Künstlers von Ernst-Gerhard Güse ausliegen, die einen umfassenden Einblick in seine Malerei vermit-telt. Einen weiteren Schwerpunkt der Ausstellung bilden über 30 Radierungen aus vier Jahrzehnten.



Schumacher hat als einer der großen deutschen Nachkriegskünstler die "Stunde Null" und den Neuan-fang nach Faschismus und Krieg wörtlich genommen. Mehr als vier Jahrzehnte trieb er die Fortentwick-lung der abstrakt-expressionistischen Bildsprache voran. Dabei war sein malerisches Werk von Anfang an von großer Intensität und Energie geprägt. Auch in den letzten zehn Jahren erfuhr das Werk Emil Schumachers eine große Wertschätzung, zudem wurde dem Künstler in seiner Heimatstadt Hagen am 28.8.2009 ein eigenes Museum eröffnet.



Sein graphisches Œuvre zeichnet sich dadurch aus, dass es Schumacher wie kaum einem anderen Zeitgenossen gelungen ist, seine Kunst so unmittelbar und kraftvoll auch über die Radiertechnik zu vermitteln. Die Graphik als Medium hat ihn von seinen künstlerischen Anfängen an begleitet. Sie ist für ihn genauso selbstverständlich wie die Malerei – seine Malerei ist graphisch geprägt, seine Graphik ist malerisch bestimmt. Die Technik der Aquatintaradierung kommt in der künstlerischen Intention der des Malens am nächsten. Aufgrund der zum Teil tiefen Ätzung der Druckplatten weisen seine Radierungen eine stoffliche, haptisch wahrnehmbare Darstellungsqualität auf, die Emil Schumacher sehr geschätzt hat. Zwischen einem meist dominierenden formalen Gerüst in Schwarz nutzt er alle Zwischentöne der Aquatintatechnik aus, arbeitet zudem mit der "kalten Nadel" und entwickelt im Laufe der Jahre eine sehr unkonventionelle, spontane Bearbeitung der Radierplatten. Schumacher ist es in seinen Radierungen gelungen, Authentizität und Materialhaftigkeit in den künstlerischen Prozess des Radierens zu legen, die in der abstrakten Graphik des 20. Jahrhunderts in dieser Ausdruckskraft nur selten anzutreffen sind.



Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit 72 Seiten und 60 meist farbigen Abbildungen zum Preis von Euro 10.



Besondere Öffnungszeiten zu den "DÜSSELDORF COLOGNE OPEN GALLERIES 2012":

Freitag 7.9. 9–22 Uhr, Samstag 8.9. 10–20 Uhr, Sonntag 9.9. 12–18 Uhr


31.08.2012 - 06.10.2012
José María Mellado
Photographie

KünstlerIn(nen): José María Mellado

Pressemitteilung
Anlässlich der "PHOTOKINA 2012" und der "21. Internationale Photoszene Köln 2012" zeigt die Galerie Boisserée zum zweiten Mal Arbeiten des 1966 in Almería geborenen Spaniers José María Mellado.

Die als kleine Studioausstellung konzipierte Präsentation konzentriert sich auf vier ausgesuchte großformatige Digigraphien (pigmentierte Tintendrucke) aus den Jahren 2006–2010.

“ICEBERG I” zeigt eine 290 cm breite, auf Island entstandene, in kühlen Grau- und Weißtönen gehaltene Eislandschaft. "FROM HEAVEN TO EARTH v2" – ein ebenfalls ein Jahr später auf Island entstandenes Meisterwerk – zeigt einen von Wolken verhangenen Berg. Der Kontrast der warmen Farbe des erdverbundenen Bereiches und der kühlen Farbigkeit des Himmels macht die besondere Faszination aus. Der Reiz des dritten Photos mit dem Titel "LA CABAÑA Y LA MONTAÑA QUE GRITA“ (The Hut and the Howling Mountains) liegt in der Gegenüberstellung eines winzigen Häuschens vor der bedrohlich wirkenden Kulisse einer jungen Gebirgsformation, ebenfalls vor zwei Jahren auf Island entstanden. Die vierte Arbeit entstand 2008 in Kolumbien und vermittelt einen faszinierenden "Raumklang" der "SALTO DEL TEQUENDAMA" (Tequendama Falls), ein eigenwilliger Blick in das wolkenverhangene Flusstal mit seitlichen Ruinen eines verlassenen Hotels.



Mellado entdeckt bereits im Alter von 14 Jahren seine Leidenschaft für die Photographie, studiert zunächst Computerwissenschaften und erhält Auszeichnungen für seine ersten photojournalistischen Arbeiten. Doch seine Meisterschaft im Umgang mit dem Medium zeigt sich, als er sich vom Dokumentarischen dem Künstlerischen zuwendet und mittels digitaler Technik beginnt, Landschaft, Architektur und Industrie virtuos in Szene zu setzen. Gewürdigt wurden seine Arbeiten bereits mit über 100 Preisen, zahlreichen Ausstellungen und Ankäufen für internationale Sammlungen, u. a. für das Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofía in Madrid oder das Chazen Museum of Art in Wisconsin.

Diese kleine zweite Einzelausstellung in Deutschland bietet dem Besucher die Möglichkeit, in seine Bildwelten unwirklicher, konstruierter Schönheit von Natur und gebauter Umwelt einzutauchen. Die Farbphotographien entfalten ihre intensive und poetische Strahlkraft aufgrund der meisterhaft aufgespürten geometrischen Kompositionsstrukturen und der Manipulationen sowie einer Intensivierung von künstlichem und natürlichem Licht und einer partiellen Verstärkung oder Schwächung der Farben. Mellado schafft aus einer uns topographisch bekannten Umgebung Szenerien, die einerseits eine frappierende Ruhe und Stille ausstrahlen, andererseits dem Betrachter aber auch rätselhaft erscheinen. Atmosphärisch aufgeladen, spüren wir sehr wohl das Unnatürliche dieser Bilder – können es dennoch nicht greifen. Auch wenn jede photographische Aufnahme bereits eine subjektive Äußerung des Autors ist, schöpft Mellado ganz besonders die Möglichkeiten der digitalen Technik aus. So findet er in dieser überhöhten Schönheit und faszinierenden Befremdlichkeit seinen unverwechselbaren künstlerischen Ausdruck. Sein Auge ist ihm Erfahrung und führt ihn beim Sehen, das Licht und die Darstellung des Sichtbaren sind für ihn der zentrale Inhalt.



Besondere Öffnungszeiten zu den "DÜSSELDORF COLOGNE OPEN GALLERIES 2012":

Freitag 7.9. 9–22 Uhr, Samstag 8.9. 10–20 Uhr, Sonntag 9.9. 12–18 Uhr und zur

"21. Internationale Photoszene Köln 2012": Freitag 21.9. 9–20 Uhr, Samstag 22.9. 10–18 Uhr


20.06.2012 - 18.08.2012
Christo & Jeanne-Claude
(geb. 1935 Gabrovo/Bulgarien)
(Casablanca, Französisch-Marokko 1935 – 2009 New York City)
Arbeiten aus dem graphischen Œuvre aus den Jahren 1969-2011

KünstlerIn(nen): Christo & Jeanne-Claude

Pressemitteilung
Christo und Jeanne-Claude wurden beide am 13. Juni 1935 geboren und gehören zu den populärsten Künstlerpaaren des 20. Jahrhunderts. Sie erhielten internationale Anerkennung durch ihre gemeinsam konzipierten Verhüllungsaktionen, meist von Landschaft oder Architektur. Christo übernahm den künstlerischen Part, Jeanne-Claude war eine hervorragende Organisatorin für die oft mühevolle Kleinarbeit jahrelanger Vorbereitungen. Dennoch trafen sie in beiden Bereichen die Entscheidungen stets gemeinsam.

Christo, der dem Lehrplan der kommunistischen Regierung an der Kunstakademie in Bulgarien nicht folgen wollte, floh 1957 über Wien und Genf nach Paris. Dort lebte er zunächst unter armseligen Verhältnissen und verdiente sich sein Geld durch Auftragsarbeiten von Portraits. Über eine seiner Auftraggeberinnen lernte er deren Tochter und seine zukünftige Frau Jeanne-Claude kennen.

Christo erlebte in Paris den "Verpackungs-Chic" einer kapitalistischen Welt. In diesem Umfeld begann er mit seinen ersten Verhüllungen und Verpackungen, nutze aber für diese ganz einfache und armselige Materialien und inszenierte seine Verpackungsobjekte so, dass das Verpackte nicht nur unsehbar wird, sondern der zu vermutende Gegenstand darunter zum Zentrum der Neugierde des Betrachters wird.

1961 inszeniert das Künstlerpaar sein erstes Projekt im öffentlichen Raum, eine Verhüllung von Metallfässern im Kölner Hafen. Am 27. Juni 1962 versperren Christo und Jeanne-Claude die Pariser Rue de Visconti mit großen Ölfässern und kommentieren so den soeben erfolgten Bau der Berliner Mauer. Zwei Jahre später verlegen sie ihren Hauptwohnsitz in die USA und haben wichtige Ausstellungen bei Castelli/New York und in der Düsseldorfer Galerie Schmela.

1968 nimmt Christo mit einem 5600 Kubikmeter großen, ballonartigen Objekt an der documenta IV teil. Zwei Jahre später erfolgt das spektakuläre Projekt "Valley Curtain", wo das Künstlerpaar ein ganzes Tal in den Rocky Mountains verhüllt. 1980 wird ein weiteres monumentales Projekt umgesetzt, die "Surrounded Islands", eine Verhüllung der kompletten Uferbereiche von 11 Inseln bei Miami. 1985 wird die "Pont Neuf" in Paris verhüllt, 1990 installiert das Künstlerpaar unter dem Namen "Umbrellas" tausende von überdimensionalen gelben und blauen Schirmen gleichzeitig in Japan und Kalifornien. Im Jahr 1995 erfolgt die spektakuläre Verhüllung des Reichstages in Berlin - die Aufzählung wichtiger Beispiele von Projekten könnte fortgeführt werden.

Christo und Jeanne-Claude haben mit den Verhüllungsaktionen keine bleibenden Kunstwerke geschafft, da alle Projekte nach der Fertigstellung immer wieder abgebaut worden sind. Somit sind diese Projekte, die von Kritikern gerne auch als "nutzlose Aktionen" bezeichnet wurden,

immaterielle Kunstwerke in Form bleibender Erinnerungen. Jeder, der zum Beispiel den verhüllten Reichstag life erleben konnte, wird von der unvergesslichen Faszination berichten, die ihm in der Erinnerung für immer geblieben ist.

Die Projekte wurden von Christo und Jeanne-Claude über Jahre vorbereitet und waren meist äußerst kostspielig. So verschlang das Projekt "Umbrellas" allein 26 Millionen Dollar.

Christo wollte als Künstler immer frei sein und hat seine Projekte immer selber finanziert und die Unterstützung von Sponsoren strikt abgelehnt. Die Finanzierung der Projekte erfolgte stets durch den Verkauf von Zeichnungen, Collagen, graphischen Editionen sowie Fotos oder Filmen.



Die Galerie Boisserée zeigt in der aktuellen Ausstellung neben zwei Zeichnungen zum Thema "Reichstag in Berlin" und der "Ponte Sant´ Angelo, Rom" eine Sammlung von über 25 graphischen Editionen aus den Jahren 1969-2011 in signierten und nummerierten Auflagen. Diese dokumentieren die seit langem geplanten, aber bisher nicht realisierten Vorhaben. So befinden sich in der Ausstellung beide der inzwischen sehr gesuchten Graphiken des verhüllten Kölner Domes, sowie die neueste graphische Edition zu der von Christo seit Jahrzehnten geplanten Verhüllung der Ponte Sant´ Angelo in Rom. Die graphischen Editionen des Künstlerpaares Christo und Jeanne-Claude faszinieren durch die häufig anzutreffende Kombination von Fotographien, technischen Konstruktionszeichnungen wie auch dreidimensional aufgebrachten Stoffcollagen, die die Blätter geradezu objektartig wirken lassen. Kurios ist die Collage-Lithographie "Wrapped Snoopy House", die die von Christo verpackte Hundehütte der bekannten Comicfigur darstellt. Ausdruckstark ist eine im Jahr 2003 entstandene Lithographie mit Collage mit dem Titel "Wrapped Building", die sich mit dem Projekt eines zu verhüllenden Hochhauses in New York auseinandersetzt.



18.04.2012 - 26.05.2012
Roy Lichtenstein - selected prints
KünstlerIn(nen): Roy Lichtenstein

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Die Galerie Boisserée zeigt in ihrem Studio:

Roy Lichtenstein (Manhattan 1923 – 1997 Manhattan) - selected prints


29.02.2012 - 21.04.2012
Eduardo Chillida
KünstlerIn(nen): Eduardo Chillida

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Radierungen, Lithographien, Holzschnitte und Siebdrucke,

Arbeiten auf Papier und Skulpturen



Parallel zu der Ausstellung im Kunstmuseum Pablo Picasso Münster

(bis 22.4.2012) zeigt die Galerie Boisserée zum dritten Mal eine umfangreiche Ausstellung des 2002 verstorbenen, international arrivierten spanischen Bildhauers Eduardo Chillida. Die Kölner Ausstellung beinhaltet zwei Terrakotta-Skulpturen aus den frühen 1990er Jahren aus der Werkgruppe "Lurra", einige Papierarbeiten - darunter eine weiße "Gravitation" aus dem Jahr 1987 sowie über 130 Arbeiten aus dem graphischen Œuvre. Dieses genießt mit über 700 Arbeiten einen hohen Stellenwert und erfährt von Sammlern seit langem internationale Beachtung. Boisserée ist es gelungen, fast 1/5 des gesamten graphischen Œuvres aus den letzten 40 Jahren zusammen-zustellen, was als Verkaufsausstellung im internationalen Kunsthandel derzeit einmalig sein dürfte.

Chillidas Thema ist die Auseinandersetzung mit dem Begriff des Raumes, dessen Bewegtheit durch geformte Materie, dem Verhalten von Leere, Volumen und ihren Begrenzungen. Es ist eine vollkommene Hinwendung zur abstrakten Form, die natürlich in enger Beziehung zu seinen Skulpturen steht. Bei seinen Arbeiten auf Papier findet allerdings keine Hinleitung zur Drei-dimensionalität statt, sondern eine bewusste Betonung der meist schwarz gehaltenen Flächigkeit, unterbrochen durch weiße, ausgesparte Linien und Räume. Reinhold Hohl spricht in diesem Zusammenhang vom „zweidimensionalen Raum“, also nicht perspektivisch und nicht raumillusionierend. Seine Graphiken sind keine (Ab)bilder von Skulpturen, sie wirken vielmehr für sich selbst. Seine Bildgegenstände erinnern an nichts Bekanntes, weder an etwas aus der Wirklichkeit noch an etwas aus der Geometrie. Es ist als wären sie aus einer anderen Welt. Aber trotz ihrer Fremdartigkeit werden sie dem Betrachter schnell vertraut.



Glanzpunkte der graphischen Sammlung sind das 1997 entstandene Mappenwerk "Hommage à Johann Sebastian Bach" mit 11 geprägten Siebdrucken sowie die komplette Serie der frühen 5 Holzschnitte aus der Mappe "Beltza" aus dem Jahr 1969. Bei den großformatigen Blättern seien die 160 cm hohe Aquatintaradierung "Hommage à Aimé Maeght" von 1988 sowie die 1976 entstandene Radierung "Euzkadi V" (Baskenland V) erwähnt.

Nur selten anzutreffen ist die signierte und komplette Suite der 7 Lithographien auf Japanpapier zu "Max Hölzer: Meditation in Kastilien". Der Sammler bibliophiler Bücher findet in der Ausstellung das ebenfalls seltene, in den 60er Jahren entstandene Werk "Le chemin de devins / Ménerbes" sowie ein Exemplar des Collagen enthaltenen Buches von Martin Heidegger

"Die Kunst und der Raum", vom Künstler und Autor signiert.



Ein umfassender Katalog mit allen ausgestellten Arbeiten (156 Seiten,

162 meist farbige Abbildungen) kann zum Preis von 20 Euro (inkl. Versand in der BRD) über die Galerie Boisserée bestellt werden. Er ist aber auch während der Ausstellung unter www.boisseree.com einzusehen.


25.01.2012 - 10.03.2012
Patrick Caulfield - "Quelques poèmes de Jules Laforgue"
KünstlerIn(nen): Patrick Caulfield

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Patrick Caulfield gehört zu den Malern, die es ungern sahen, wenn der Begriff Pop Art in Verbindung mit ihrem Werk verwendet wurde. Doch ungeachtet seines Widerstandes gegen jede Kategorisierung ergaben sich aus seinen Themen und Motiven und seinen bildnerischen Methoden bleibend gültige Ikonen der englischen Pop Art.



Patrick Caulfield, 1936 in London geboren und dort 2005 verstorben, studierte von 1956 - 1960 an der Chelsea School of Art, von 1960 - 1963 gemeinsam mit David Hockney und R.B. Kitaj am Royal College of Art in London. Noch als Student nahm er 1961 an der Ausstellung „Young Contemporaries“ in London teil. Nach Beendigung seines Studiums kehrte er als Hochschullehrer 1963 – 1971 an die Chelsea School of Art zurück. 1964 war er einer der Künstler, die an der Pop Art-Ausstellung „New Generation“ in der Whitechapel Gallery in London teilnahmen. Seither wurde sein Werk in zahlreichen britischen und internationalen Ausstellungen präsentiert.



1964 entstanden Caulfields erste druckgraphische Arbeiten. Im Laufe der Jahre wurden sie immer reduzierter, schematischer und direkter. Formale Überlegungen standen für ihn an primärer Stelle. Sie konzentrierten sich auf das Verhältnis einer klar umrissenen Form und einer kräftigen, nuancenlosen Farbe. Um eine formale Lösung, die ansonsten vielleicht eher hermetisch wirkte, leichter zugänglich zu machen, nutzte er für seine Formen eine der Welt um ihn herum entlehnte Bildersprache.



Die Druckherstellung wurde für ihn zur essentiellen Ausdrucksform und Grund für die Beliebtheit seines druckgraphischen Werks.



Caulfield war Meister der visuellen Illusionen. Die so einfach dargestellten Dinge und Räume sind voller Anspielungen und Andeutungen. In Jules Laforgue (Montevideo 1860 – 1887 Paris) fand Caulfield einen Seelenverwandten. Witzig, ironisch, voller Melancholie beschreibt Laforgue in seinen Texten, Gedichten und Erzählungen die einfachen, kleinen Dinge des Alltags; die irdischen Umstände des täglichen Lebens.

1860 in Montevideo als Sohn einer Emigrantenfamilie geboren, kehrte Jules Laforgue mit sechs Jahren nach Frankreich zurück und wurde zunächst Sekretär von Charles Ephrussi. Nach dem Tod seines Vaters verließ er Paris und ging nach Berlin.

„Die Gattin des alten Kaiser Wilhelm hatte einen Vorleser, das war ein Franzose. Dass er auch ein Dichter war, wusste sie nicht und niemand – so ängstlich verbarg Jules Laforgue seine Qualitäten vor der Welt. … Der kaiserliche Vorleser war einundzwanzig Jahre alt, als er im Jahre 1881 über Koblenz an den Berliner Hof kam; er blieb – mit Unterbrechungen und Urlaubsreisen – bis zum Jahre 1881.“ Von T.S. Eliot, Ezra Pound und anderen Autoren des 20. Jahrhunderts sehr geschätzt, starb er unter erbärmlichen Verhältnissen und so gut wie vergessen in Paris.

Die in der Ausstellung zu sehende Edition „Some Poems of Jules Laforgue” (1973) enthält 22 druckgraphische Arbeiten von Patrick Caulfield und 12 Gedichte von Jules Laforgue. Die bibliophilen Bücher in englischer oder französischer Sprache werden ergänzt durch signierte Einzelblätter aus Vorzugsausgaben des Buches.



Die Lampen und Fenster, die verlassen wirkenden Restaurants in ihrer scharfwinkligen Geometrie von Licht und Schatten, die ein wenig geöffneten Vorhänge, die leeren Kleiderständer und Blumenvasen machen sichtbar, was nicht sichtbar ist. Sie erzählen von Glück und Trauer, stattgefundenen und nicht eingehaltenen Verabredungen, von Lebensfreude oder Einsamkeit. In ihrer Isoliertheit sind die Objekte und Motive Zeugnis ihrer Selbst und immer wieder bleibt es dem Betrachter vorbehalten, das im Werk Angelegte zu ergänzen und zu vollenden.





Peter Panter, Die Weltbühne, 27.09.1927, Nr. 39, S. 482




10.12.2011 - 28.01.2012
ACCROCHAGE
Neuankäufe und ausgewählte Exponate aus den Beständen
KünstlerIn(nen): Marc Chagall, Pablo Picasso, Louise Bourgeois, Andy Warhol, Sean Scully, Max Ernst, Roy Lichtenstein, Joan Miró, Max Ackermann, Josef Albers, Richard Hamilton, Antoni Tàpies, Maurice Estève, David Hockney, Sol Le Witt, Helmut Newton, Robert Motherwell, Antonio Saura, Emil Schumacher, Franziskus Wendels

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Neuankäufe und ausgewählte Exponate aus den Beständen (u.a. Max Ackermann, Josef Albers, Jürgen Brodwolf, Marc Chagall, Eduardo Chillida, Christo, Antoni Clavé, Guillaume Corneille, Karl Fred Dahmen, Peter Doig, Max Ernst, Maurice Estève, Richard Hamilton, Hans Hartung, David Hockney, Patrick Hughes, Henning Kürschner, Sol Le Witt, Roy Lichtenstein, Marino Marini, Henri Matisse, Joan Miró, Ernst Mollenhauer, Robert Motherwell, Ernst Wilhelm Nay, Helmut Newton, Ben Nicholson, Julian Opie, Pablo Picasso, Serge Poliakoff, Antonio Saura, Emil Schumacher, Sean Scully, Pierre Soulages, Wolfgang Troschke, Raoul Ubac, Jan Voss, Andy Warhol, Franziskus Wendels)


22.10.2011 - 25.10.2011
Marc Chagall -
Arbeiten aus dem graphischen Œuvre und auf Papier
KünstlerIn(nen): Marc Chagall

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Marc Chagall

Arbeiten aus dem graphischen Œuvre und auf Papier



Marc Chagall wurde am 7. Juli 1887 in Witebsk, Weißrussland, geboren und starb am 28. März 1985 in St. Paul de Vence. Mit seinem einzigartigen Bilderkosmos gehört er nicht nur zu den be-deutenden Einzelgängern der Kunst des 20. Jahrhunderts, sondern zählt auch zu den hervorra-genden Graphikern dieser Zeit.

Beflügelte Wesen, Menschen, Tiere aber auch Gegenstände schweben durch die Lüfte. Liebes-paare, mitunter hinter oder in Blumensträußen halb versteckt, finden sich in seinen Werken. Die Kuh, der Esel, der Ziegenbock, der Hahn und das Pferd (Tiere des Stetls), die Häuserreihen von Witebsk (oft auf dem Kopf stehend), Dorfleute und Pferdewagen, die Geige, die Wanduhr, der Baum (Symbol des Lebens), farbenprächtige Blumensträuße und Früchte, Engel oder synonym dafür Vögel (Bildzeichen für Wesen, die sich zwischen den Welten hin und her bewegen), mytho-logische Tiere (der Fisch, der Löwe, der Phönix), der Maler, das Atelier, die Mutter mit Kind, die Mondsichel (Zeichen für Gott, den Namen Gottes), der Gekreuzigte, der Rabbi, die Thorarollen, die Kerze, der drei-, fünf oder siebenarmige Leuchter, Zwitterwesen, biblische Themen, die Welt des Zirkus, der Eiffelturm, die Seinebrücken, die Wahrzeichen von Paris - viele dieser mit seinem Na-men eng verbundenen Bildinhalte finden sich auch in seinen Lithographien, Radierungen und Holzschnitten wieder.

Die Ausstellung in der Galerie Boisserée umfasst mit über 80 Exponaten neben einer Monotypie und vier kleinformatigen Zeichnungen eine umfassende Sammlung zum Teil seltener Graphiken und vermittelt dem Besucher Beispiele seines graphischen Schaffens von den frühen 20erJahren bis hin zu den späten Farblithographien der frühen 80er Jahre. Chagalls Graphik ist weitläufig be-kannt durch seine zahlreichen, in Zusammenarbeit mit Fernand Mourlot und Charles Sorlier ent-standenen Farblithographien, von denen in der Ausstellung zahlreiche wichtige Beispiele (wie z.B. "Les fleurs rouges" von 1973 oder "Le bouquet de peintre" von 1967) vertreten sind. Für viele un-bekannter sind Chagalls Radierungen, die besonders die zeichnerische Qualität seiner Kunst in den Vordergrund stellen und von denen Boisserée über 20 Beispiele zeigt (z. B. "Le chemin de croix" von 1967 oder "Tombe du père" von 1922/23) . Zudem stößt der Besucher auf Chagalls sel-ten anzutreffende farbige Holzschnitte, die der Künstler als Illustration zu seinen 1968 veröffentli-chen Gedichten (Poèmes) schuf, der endgültige Zustand zum Teil ergänzt von seltenen Zustands-drucken. Aus dem Nachlass der Brüder Mourlot beinhaltet die Ausstellung einige meist unsignierte Zustandsdrucke, die in Ihrer Authentizität und bisweilen ihrem Unikatcharakter das Gesamtbild der Ausstellung abrunden (wie z.B. ein unsigniertes Ausstellungsexemplar von "Maternité rouge" von 1980 oder ein farbiger Zustandsdruck von "Le peintre sur Paris" von 1957)



Nach der letzten Einzelaufstellung von Marc Chagall in der Galerie Boisserée im Jahr 2002/2003 wird auch diese umfangreiche Verkaufsausstellung in einem Katalog mit 108 Seiten, 83 Exponaten und 140 farbigen Abbildungen dokumentiert, der im Inland gegen Zusendung von Euro 15 per Post zugesandt wird.



Ausstellung vom 22. Oktober bis 25. November 2011



Sonderschau auf der COLOGNE FINE ART & ANTIQUES 2011 vom 16.11.–20.11.11 Halle 11.2 Stand E28/F29


09.09.2011 - 15.10.2011
Jan Voss - neue Arbeiten
KünstlerIn(nen): Jan Voss

Pressemitteilung
Pressetext zur honorarfreien Veröffentlichung



Jan Voss - neue Arbeiten



Jan Voss wurde 1936 in Hamburg geboren. Bereits 1960 zog er in seine Wahlheimat Paris und gehört heute in Frankreich zu den bekanntesten Künstlern der Gegenwart. Seit vielen Jahren vertritt die Galerie Boisserée Jan Voss in der Bundesrepublik und zeigte bereits 2002, 2005 und 2008 Einzelausstellungen. Zu den diesjährigen "DC Open" sind auf beiden Ausstellungsebenen Arbeiten aus den letzten Jahren zu sehen. Die Vitalität, Farbigkeit und Präsenz der z.T. großformatigen neuen Leinwände (wie z.B. die 5 m große Arbeit "So alleine" von 2008 oder die 3 m große Arbeit "Wo drückt der Schuh?" von 2010) bestimmen die Atmosphäre der über 30 Exponate umfassenden Show.



Ähnlich wie für seine Zeitgenossen Arman oder Villeglé aber auch Télémaque, Erro und andere Künstler des Nouveau Réalisme und der Figuration Narrative, wird für Jan Voss die künstlerische Auseinandersetzung mit der Realität seines urbanen Lebensumfeldes bestimmend. Ein zentrales Thema begleitet wie ein roter Faden das ganze Werk des Künstlers: Ordnung und Chaos, Aufbau und Zerfall eines in der Schwebe befindlichen Zustandes. Die Arbeiten von Jan Voss zeigen in seiner unverwechselbaren Handschrift unser Leben als einen vielschichtigen, oft chaotischen Zeitverlauf. In unserer medial geprägten Zeit reflektiert er die unzumutbare Summe von Zeichen, die wir täglich aufzunehmen und zu verarbeiten haben.

Aus der Umbruchsituation der 60er Jahre - Nouveau Réalisme und Figuration Narrative auf der einen Seite, auf der anderen Einflüsse der amerikanischen Pop Art - findet Jan Voss zu einem eigenen Weg. Es ist faszinierend, wie der Künstler seine Themen durch das Experimentieren mit den verschiedensten Materialien zu immer neuen Werkgruppen und Ausdrucksmöglichkeiten führt.

Da sind die kleinfigurigen, gegenständlichen, fast comicartig-narrativen Zeichnungen und Bilder der 60er Jahre, die, nach und nach abstrahiert und fragmentiert, in den frühen 70er Jahren übergehen in farblich reduzierte Liniengeflechte. Ein früheres Werk von 1994 auf Sperrholz mit dem Titel "Hindernisse" dokumentiert das bereits seit den 90er Jahren beginnende Interesse des Künstlers, haptisch wahrnehmbare Materialität durch Einbeziehung von Collagen mit Papier, Karton, Leinwand oder Holz zu erreichen. Seit den 80er Jahren bestimmt mehr und mehr die Farbe das Werk des Künstlers, die Malerei wird dichter, farbintensiv und expressiv. Ende der 90er Jahre entsteht eine Werkgruppe mit dem Titel "Wandlung", in der Jan Voss in einer raster- oder schachbrettartigen Grundordnung einzelne Zeichen oder Fragmente von Zeichen aus seinem malerischen Vokabular so einbringt, dass die Dynamik die symmetrische Grundordnung "überwuchert", ihre formale Strenge überwindet und sich dadurch ein faszinierendes Spannungsverhältnis aufbaut . Eine andere Werkgruppe "Remue ménage"

("Durcheinander") zeigt ein Netzwerk farbiger Linien, die offenbar mit Tempo auf die weiße Leinwand gezeichnet wurden. Farbige Papierreliefs wie die Arbeit "Site 78" entstehen aus einer Art Reservoir verworfener Zeichnungen und Aquarelle, die auf diese Weise zu einer neuen Bestimmung finden.

Ebenfalls entstehen Reliefs aus einem Spezialkarton, "Figurants", sowie großformatige Holzreliefs

und farbige Holz- und Keramikplastiken.



Zu dieser Ausstellung erscheint ein Katalog mit 36 farbig abgebildeten Objekten, einem Vorwort von Johannes Schilling sowie schwarz-weißen Fotos des Künstlers im Atelier des Bonner Fotografen Jürgen Eis, der zum Preis von Euro 10 im Inland kostenfrei versandt wird.



Ausstellung vom 9. September bis 15 Oktober 2011

Eröffnung am Freitag, den 9. September um 19:00 in Anwesenheit des Künstlers

Die Galerie hat anlässlich der "DÜSSELDORF COLOGNE OPEN GALLERIES" besondere Öffnungszeiten: Freitag, 09.09.2011 (bis 22:00); Samstag, 10.09.2011 (bis 20:00); Sonntag, 11.09.2011 (12:00–18:00)






15.06.2011 - 06.08.2011
Karl Fred Dahmen
KünstlerIn(nen): Karl Fred Dahmen

Pressemitteilung
umfangreiche Einzelausstellung in Köln:



KARL FRED DAHMEN

(Stolberg 1917 – 1981 Preinersdorf)

Malerei, Materialbilder und Objektkästen - anlässlich seines 30. Todestages





Am 12. Januar diesen Jahres jährte sich der 30. Todestag des 1917 in Stolberg bei Aachen geborenen Künstlers Karl Fred Dahmen. Dahmen gilt als eine der profilierten Persönlichkeiten der deutschen Nachkriegskunst und seine Arbeiten sind in den Sammlungen fast aller namhaften Museen in der Bundesrepublik vertreten. Auch international stieß seine Arbeit auf Interesse; Werke befinden sich in zahlreichen Museen in Europa und in den USA.

Dahmens erfolgreiche und international beachtete künstlerische Laufbahn in den 60er und 70er Jahren wurde leider viel zu früh beendet - der Künstler verstarb bereits im Alter von 63 Jahren in Preinersdorf im Chiemgau in Folge eines Gehirntumors.



Die Galerie Boisserée hat sich in den letzten 20 Jahren immer wieder intensiv mit dem künstlerischen Werk K.F. Dahmens auseinandergesetzt. Thomas Weber erstellte 2003 das Werkverzeichnis in zwei Bänden, welches 1637 Arbeiten auf 1192 Seiten in fast 1100 farbigen Abbildungen präsentiert. Zum 30. Todestag zeigt die Galerie Boisserée nun eine retrospektiv angelegte Präsentation in einer umfangreichen Einzelausstellung mit über 60 Werken. Auch wenn Dahmens Frühwerk nachhaltig mit dem Begriff des deutschen Informel verbunden ist, so macht die Ausstellung deutlich, dass der Künstler im Anschluss an die so genannte terrestrische Zeit auch in den 60er und 70er Jahren im Chiemgau ein beachtliches Werk geschaffen hat, welches an Singularität und Eigenständigkeit ebenso spannend ist wie die von Sammlern so geschätzte Werkphase zwischen 1958 und 1964. Dieses wird in der Ausstellung mit wichtigen Beispielen aus dem Bereich seiner Materialbilder und Objektkästen belegt.



Beginnend mit frühen, von der École de Paris beeinflussten abstrakten Arbeiten der 50er Jahre (Kat. Nr. 1) liegt ein Schwerpunkt der Ausstellung auf den informellen Arbeiten der Stolberger Zeit, die u.a. vom Eindruck der Tagebaulandschaft seiner Stolberger Heimat beeinflusst waren. Dahmen war ein Künstler, der sich immer mit dem beschäftigte, was unmittelbar um ihn herum zu sehen war. Er setzte in einer sehr authentischen Art und Weise wahrgenommene Gegenständlichkeit in abstrakte Malerei um. "Ich male keine Landschaften, sondern ich mache sie" - war sein Motto. In der Ausstellung befinden sich zahlreiche Materialbilder auf Leinwand oder Collagen aus Papier aus dieser von Sammlern gesuchten "terrestrischen Periode" des Künstlers (Kat. Nr. 20 und Nr. 17).

Zur gleichen Zeit beginnt K.F.Dahmen mit seinen so genannten Montagebildern, wo er in die Malerei zunehmend Materialien wie Holz, Leder, Metalle und Fundgegenstände des Alltages oder aus dem Sperrmüll als Collage integriert und damit eine neue formale Organisation der Bilder ankündigt. In der Ausstellung befindet sich z.B. das "Montagebild mit Korsett" (Kat. Nr. 28) oder das "Montagebild mit 3 Ölpäckchen" von 1965 (Kat. Nr. 23).

1967 übernimmt K.F.Dahmen den Lehrstuhl für Malerei an der Akademie der Bildenden Künste in München und zieht in den Chiemgau. Dieser Ortswechsel hat elementaren Einfluss auf sein künstlerisches Werk. Er hat zunächst Schwierigkeiten mit seiner neuen Umgebung, stellt sich aber diesem Anspruch, und es entstehen Materialbilder und verglaste Objektkästen, die sich mit der angetroffenen Landschaft, den Materialien auf seinem alten Bauernhof und den Eindrücken in seinem Arbeitsalltag auseinandersetzen. Gerade die bis 1975 entstandenen, verglasten Objektkästen zeigen sein ausgeprägtes formales Bewusstsein, seinen Sinn für formale Reduktion und Spannung in einer Balance von Intellekt und Intuition. Die Ausstellung zeigt zahlreiche dieser unverwechselbaren Objektkästen. Dahmen setzt hier Fundsücke des Alltages in einen neuen Zusammenhang, er baut Eindrücke von Landschaften oder persönliche Erlebnisse in diese Kästen, baut grüne Polsterkissen, die an die Form der Hügel der Hochmoore im Chiemgau erinnern (Kat. Nr. 31), baut helle "Galgenkästen" (die daran erinnern, dass den ganzen Winter lang die Kühe im Stall an Stricke angebunden sind (Kat. Nr. 30)). Mit diesen Objektkästen will er aber weniger Geschichten erzählen, sondern sie vielmehr provozieren. In der Ausstellung besonders hervorzuheben ist die Arbeit "Maskuline Legende" (Kat. Nr. 38), "Chiemgau-Legende" (Kat. Nr. 36) oder "Aggression" (Kat. Nr. 39). Die in diesem Zusammenhang wohl wichtigste großformatige Arbeit ist der über 2 m hohe "Objektkasten grün 3 Flaschen" (Kat. Nr. 45), der in der letzten großen musealen Retrospektive in der Modernen Galerie des Saarland-Museums Saarbrücken 1985 ausgestellt worden ist.

Das relativ zarte und sensible malerische Spätwerk des Künstlers wird gerne als "Kammermusik" im Gesamtœuvre des Künstlers bezeichnet, seine Arbeiten werden zarter und subtiler, es entstehen die horizontal gegliederten "Furchenbilder" auf Leinwand, von denen besonders eine großformatige, über 2 m breite Arbeit aus dem Jahr 1978 einen dominanten Platz in der Ausstellung einnimmt (Kat. Nr. 48). Parallel dazu entstehen zarte, monochrom gehaltene Zeichnungen auf Papier, die ebenfalls durch horizontal verlaufende Linien und ab 1978 - wie die Arbeiten auf Leinwand - zusätzlich durch chiffreartige Kürzel gekennzeichnet sind (Kat. Nr. 53).



Die umfassende Einzelausstellung in der Galerie Boisserée versucht, einen repräsentativen Überblick über das künstlerische Werk von K.F.Dahmen zu vermitteln, dessen Arbeit in den letzten Jahren wieder zunehmend, gerade auch von jüngeren Sammlern, Beachtung geschenkt wird. Es wäre wünschenswert, wenn diese Ausstellung Anstoß dafür sein könnte, eine längst fällige und in großem Rahmen angelegte Retrospektive des Künstlers in einem deutschen Museum zu zeigen, um das imposante Werk K.F. Dahmens wieder einer breiteren Öffentlichkeit ins Bewusstsein zu bringen.



Zur Ausstellung der Galerie Boisserée erscheint ein Katalog mit einem Vorwort von Johannes Schilling mit 72 Seiten und 55 meist farbigen Abbildungen (Euro 10 inklusive Versand im Inland). Alle Exponate können während der Ausstellung auf der Homepage www.boisseree.com angesehen werden.






13.04.2011 - 28.05.2011
Dubuffet / Accrochage
KünstlerIn(nen): Jean Dubuffet, George Braque, Marc Chagall, Hans Hartung, Pablo Picasso, Julian Opie, Antoni Tàpies, andere Künstler

Pressemitteilung
im Studio: "Die Kraft des Ursprünglichen"

Arbeiten auf Papier und Lithographien von Jean Dubuffet (Le Havre 1901 – 1985 Paris)

und eine Bochio-Schutzfigur, Benin



ACCROCHAGE

Neuankäufe und ausgewählte Exponate aus den Beständen

(u.a. mit Arbeiten von Braque, Chagall, Hartung, Léger, Lichtenstein, Miró,

Opie, Picasso, Saura, Scully, Tàpies)

Zur Ausstellung erscheint ein neuer Katalog aus den Beständen


23.02.2011 - 02.04.2011
Antoni Tàpies (geb.1923 Barcelona)
Malerei und Graphik
KünstlerIn(nen): Antoni Tàpies

Pressemitteilung
Antoni Tàpies – Malerei und Graphik

Arbeiten auf Holz, Leinwand und Pappe, Radierungen, Lithographien, Holzschnitte, bibliophile Bücher und Mappenwerke



Zum zweiten Mal zeigt die Galerie Boisserée auf zwei Ausstellungsebenen ihrer Kölner Galerieräume eine umfangreiche Einzelausstellung des inzwischen 87jährigen, international arrivierten katalanischen Künstlers Antoni Tàpies. Er gehört er zu den wichtigsten spanischen Künstlern der Gegenwart, und seine Arbeiten sind in den internationalen Museen vertreten. Viele kennen seine materialbetonte Malerei, die durch Auftragen dicker Farbpasten entsteht, dem Abkratzen derselben, verbunden mit Collagen verschiedenster Materialien und Fundstücken sowie an Graffiti erinnernden Übermalungen. Das in der Ausstellung gezeigte, 1988 entstandene Materialbild auf Holz mit dem Titel "Sud" (170 x 195, Nr. 5) vereint viele dieser typischen malerischen Mittel miteinander. Diese Arbeit sowie eine, ein Jahr später entstandene, großformatige und vorwiegend in Schwarz gehaltene Leinwand mit dem Titel "Negre amb corbes" (Schwarz mit Bögen, Nr. 6) gehören zu den Highlights der ausgestellten großformatigen Gemälde. Eine kleinformatige, beidseitig in einem kräftigen Orange-Rot übermalte Sperrholzplatte aus dem Jahre 1977 mit dem Titel "Rojo sobre madera" (Rot auf Sperrholz, Nr. 1) und eine Arbeit auf Wellkarton auf Leinwand aus dem Jahre 1988 mit dem Titel "Pissarra" (Schiefertafel, Nr. 4) sind ebenfalls herausragende Beispiele für die Materialhaftigkeit der Kunst von Antoni Tàpies.



Tàpies als begeisterter und renommierter "peintre-graveur" beherrscht zudem alle originalgraphischen Techniken und hat es – wie nur ganz wenige seiner Zeitgenossen - verstanden, die Kraft seiner Malerei in seiner

Druckgraphik zu fesseln. Viele seiner zum Teil mit Übermalungen versehenen farbigen Radierungen besitzen auf Grund der "Carborundumtechnik" eine plastische Qualität, die weit über das hinausgeht, was man bei Druckgraphik allgemein gewohnt ist. Beispiele hierfür sind das Blatt "Gran taca roja" (Großer roter Fleck, Nr. 29) oder "Cobert de roig" (Bedeckt mit Rot, Nr. 55) und "A 4" (Nr. 57) sowie "Forma blanca" (Nr. 73).

Seine Liebe zur Collage findet sich ebenfalls im graphischen Oeuvre wieder; so findet der Betrachter in einigen graphischen Arbeiten Papiercollagen (ohne Titel, Lithographie auf Wellkarton, Nr. 30), Stoffcollagen ("Empreinte", Nr. 40 und "Díptic", Nr. 72) oder Collagen von dünnem Sperrholz ("Empremtes – Spuren“, Nr. 90).



Die Galerie Boisserée zeigt über 80 graphische Arbeiten unterschiedlichster Formate vorwiegend aus den letzten 25 Jahren. Besonders beeindruckend sind einige Großformate wie die im Jahr 1988 entstandene, 200 x 200 cm große Farbradierung "Díptic" (Nr. 72), ein 150 x 250 cm großer Holzschnitt aus der 1992 entstandenen "Suite Erker II" (Nr. 85) oder die ebenfalls fast 200 x 200 cm große Farbradierung "Cara i mans sobre negre" (Gesicht und Hände auf Schwarz, Nr. 81) aus dem Jahr 1990. Von den bibliophilen Mappenwerken des Künstlers ist das in Format, Umfang und Komplexität des Entstehungsprozesses sicherlich außergewöhnliche Buch "Cartes per a la Teresa" (mit 62 Lithographien des Künstlers, Nr. 21) sowie das mit Gedichten von Octavio Paz von Tàpies illustrierte Buch "Petrificada petrificante" (samt Suite der 8 signierten Farbradierungen, Nr. 32) besonders erwähnenswert. Die meisten der graphischen Exponate sind in dem bisher in 4 Bänden erschienenen, von Galfetti begonnenen und von Homs fortgeführten Werkverzeichnis der Graphik von Antoni Tàpies dokumentiert. Zur Ausstellung der Galerie Boisserée erscheint ein Katalog mit einem Vorwort von Barbara Catoir mit 96 Exponaten auf 156 Seiten mit 165 meist farbigen Abbildungen (Euro 20 inklusive Versand im Inland). Alle Exponate können während der Ausstellung auf der Homepage www.boisseree.com angesehen werden.



Ausstellung vom 23. Februar bis zum 2. April 2011(über Karneval vom 03.- 08.03. geschlossen)

Sondershow auf der ART COLOGNE vom 13.04.– 17.04.11 Halle 11.2 Stand D 003


23.02.2011 - 02.04.2011
Antoni Tàpies - Malerei und Graphik
KünstlerIn(nen): Antoni Tàpies

Pressemitteilung
Antoni Tàpies – Malerei und Graphik

Arbeiten auf Holz, Leinwand und Pappe, Radierungen, Lithographien, Holzschnitte, bibliophile Bücher und Mappenwerke



Zum zweiten Mal zeigt die Galerie Boisserée auf zwei Ausstellungsebenen eine umfangreiche Einzelausstellung des inzwischen 87jährigen, international arrivierten katalanischen Künstlers Antoni Tàpies, der zu den wichtigsten spanischen Künstlern der Gegenwart gehört. Sein Name "Tapiès" bedeutet auf katalanisch "Mauer", und viele seiner Bilder erinnern an von Narben und Zeichen der Jahrhunderte überzogene Mauerflächen - es sind die Gedanken und Erfahrungen des Künstlers, die sich in diesen Bildern verschlüsselt artikulieren. Viele seine Bilder sind folglich sehr materialbetont, entstehen durch Auftragen dicker Farbpasten, dem Abkratzen derselben, verbunden mit Collagen verschiedenster Materialien und Fundstücken sowie an Graffiti erinnernde Übermalungen. Seine Kunst ist voller Spiritualität, voller Rätsel und Geheimnisse. Doch seine Gemälde müssen nicht enträtselt werden, denn erst wenn "der Intellekt an der kurzen Leine ist, kann sich das Unbewusste entfalten" (Antoni Tàpies). Das in der Ausstellung gezeigte, 1988 entstandene Materialbild auf Holz "Sud" (170 x 195, Nr. 5) vereint viele dieser typischen malerischen Mittel miteinander. Diese Arbeit sowie eine, ein Jahr später entstandene, großformatige und vorwiegend in Schwarz gehaltene Leinwand mit dem Titel "Negre amb corbes" (Schwarz mit Bögen, Nr. 6) gehören zu den Highlights der ausgestellten großformatigen Gemälde. Eine kleinformatige, beidseitig in einem kräftigen Orange-Rot übermalte Sperrholzplatte aus dem Jahre 1977 mit dem Titel "Rojo sobre madera" (Rot auf Sperrholz, Nr. 1) und eine Arbeit auf Wellkarton auf Leinwand aus dem Jahre 1988 mit dem Titel "Pissarra" (Schiefertafel, Nr. 4) sind ebenfalls herausragende Beispiele für die Materialhaftigkeit der Kunst von Antoni Tàpies.

Einen besonderen Schwerpunkt in dieser Ausstellung legt die Galerie Boisserée wie immer auf das graphische Œuvre des Katalanen Tàpies als begeisterter und renommierter "peintre-graveur" beherrscht zudem alle originalgraphischen Techniken und hat es – wie nur ganz wenige seiner Zeitgenossen - verstanden, die Kraft seiner Malerei in seiner Druckgraphik zu fesseln. Viele seiner zum Teil mit Übermalungen versehenen farbigen Radierungen besitzen auf Grund der "Carborundumtechnik" eine plastische Qualität, die weit über das hinausgeht, was man bei Druckgraphik allgemein gewohnt ist. Beispiele hierfür sind das Blatt "Gran taca roja" (Großer roter Fleck, Nr. 29) oder "Cobert de roig" (Bedeckt mit Rot, Nr. 55) und "A 4" (Nr. 57) sowie "Forma blanca" (Nr. 73). Seine Liebe zur Collage findet sich ebenfalls im graphischen Oeuvre wieder; so findet der Betrachter in einigen graphischen Arbeiten Papiercollagen (ohne Titel, Lithographie auf Wellkarton, Nr. 30), Stoffcollagen ("Empreinte", Nr. 40 und "Díptic", Nr. 72) oder Collagen von dünnem Sperrholz ("Empremtes – Spuren“, Nr. 90).

Die Galerie Boisserée zeigt über 80 graphische Arbeiten unterschiedlichster Formate vorwiegend aus den letzten 25 Jahren. Besonders beeindruckend sind einige Großformate wie die im Jahr 1988 entstandene, 200 x 200 cm große Farbradierung "Díptic" (Nr. 72), ein 150 x 250 cm großer Holzschnitt aus der 1992 entstandenen "Suite Erker II" (Nr. 85) oder die ebenfalls fast 200 x 200 cm große Farbradierung "Cara i mans sobre negre" (Gesicht und Hände auf Schwarz, Nr. 81) aus dem Jahr 1990. Von den bibliophilen Mappenwerken des Künstlers ist das in Format, Umfang und Komplexität sicherlich außergewöhnliche Buch "Cartes per a la Teresa" (mit 62 Lithographien des Künstlers, Nr. 21) sowie das von Tàpies illustrierte Buch "Petrificada petrificante" (mit Gedichten von Octavio Paz, samt Suite der 8 signierten Farbradierungen, Nr. 32) besonders hervorzuheben. Die meisten der graphischen Exponate sind in dem bisher in 4 Bänden erschienenen, von Galfetti begonnenen und von Homs fortgeführten Werkverzeichnis der Graphik von Antoni Tàpies dokumentiert. Zur Ausstellung der Galerie Boisserée erscheint ein Katalog mit einem Vorwort von Barbara Catoir mit 96 Exponaten auf 156 Seiten mit 166 meist farbigen Abbildungen (Euro 20 inklusive Versand im Inland). Alle Exponate können während der Ausstellung auf der Homepage www.boisseree.com angesehen werden.



Ausstellung vom 23. Februar bis zum 2. April 2011

(über Karneval vom 3.–8. März 2011 geschlossen)

Sondershow auf der ART COLOGNE vom 13.–17. April 2011 Halle 11.2 Stand D 003



Galerie Boisserée, Drususgasse 7-11, D - 50667 Köln

(Nähe Dom, WDR, Wallrafplatz und Museum für Angewandte Kunst)

Telefon: 0221-2578519, Telefax: 0221-2578550

E-mail: galerie@boisseree.com, www.boisseree.com

SO und MO geschlossen, DI - FR 10–14 / 15–18, SA 11–15 Uhr


12.01.2011 - 16.02.2011
Franziskus Wendels - "Raumdeutung" - neue Arbeiten auf Leinwand
KünstlerIn(nen): Franziskus Wendels

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Unschärfe in gegenständlich-figurativen Gemälden als Stilprinzip in der Gegenwartskunst ist Merkmal einiger nach 1960 geborener Künstler. Zu diesem Thema zeigt die Hamburger Kunsthalle vom 11. Februar - 22. Mai 2011 eine Ausstellung mit Arbeiten von 20 Künstlern (darunter Franziskus Wendels), deren künstlerisches Schaffen ca. 20 Gemälden und einem Film von Gerhard Richter gegenüberstellt wird.



Unschärfe gegenständlicher Thematik führt nicht nur zum Verschleiern und Weichzeichnen, sondern evoziert zudem Geheimnisvolles. Die Arbeiten des Malers Franziskus Wendels sind hierfür bestes Beispiel. Das Gegenständliche des Bildes wird nur angedeutet, vieles der dargestellten Thematik aber bleibt offen. Dieses treibt der Künstler bis zu einer bewussten Unkenntlichmachung voran, um seine Bildaussage zwischen Klarheit und Eindeutigkeit des gegenständlichen Inhaltes bis hin zur vollkommenen Auflösung in der Abstraktion anzusiedeln.

Seit jeher setzt sich Wendels mit dem Thema Licht im urbanen Umfeld auseinander. Zwangsläufig werden die Nacht und der dunkle Raum, in denen das Licht erst Gegenständliches erfahrbar macht, zum zentralen Thema seiner Malerei.

Monochrome Farbpigmentfelder, die den Bildern auch bei strengem Bau spannende Unschärfe und Vagheit verleihen, bringen immer wieder künstliches Licht in Erscheinung. Die Arbeiten in der aktuellen Ausstellung beschreiben sowohl den Außenraum, die nächtliche Landschaft oder Stadtlandschaft, als auch den Innenraum, zum Teil mit Blick nach draußen. Besonders in der Arbeit "All we know 4" (Katalog Seite 12) erscheint das Leuchten der Großstadt und die Reflektion auf einzelnen Gegenständen im Raum in einem seltsamen Zusammenklang. Die Kombination von Unschärfe und nächtlicher Lichtsituation kommt der Erinnerung an einen flüchtigen Moment nahe, gleich einem Bruchteil einer Geschichte, deren weiterer Verlauf offen bleibt. Es bleibt dem Betrachter überlassen, die Geschichte zu deuten, welche das Bild und dessen Titel ihm vorgibt. Die Titel vieler Leinwände wie zum Beispiel "Blind date" oder "Ciao Bella" eignen sich, die Phantasie des Betrachters zu beflügeln, ohne eine konkrete Vorgabe zu leisten.



Die Ausstellung umfasst kleine und großformatige Leinwände von Franziskus Wendels, die alle in den letzten Jahren entstanden sind. Die Souveränität der abstrahierenden Reduktion zieht sich wie ein roter Faden durch die Ausstellung. Aus dem Rahmen fällt eine Leinwand, in der der Künstler mit unterschiedlich warmen Lichtwerten spielt (Katalog Seite 59): sie zeigt ein Haus in einer kaltweißen, nächtlichen Schneelandschaft, zu der die einzige im Haus vorhandene warmtonige Lichtquelle einen markanten Kontrapunkt setzt. Zwei neue Arbeiten aus der Werkgruppe "Rendezvous" überraschen in ihrer Farbigkeit. Der Betrachter begegnet beleuchteten, hallenartigen Innenräumen und wird durch den Titel mit der Emotionalität des Augenblickes konfrontiert, die ein großer anonymer Raum auf den Eintretenden ausüben kann, der kurz vor einer Verabredung steht, deren Ausgang offen ist.



Zur Ausstellung erscheint ein neuer Katalog mit 94 Seiten, 54 meist farbigen Abbildungen und einem Text von Tayfun Belgin, Direktor am Osthaus Museums Hagen, zu Euro 15. Er vermittelt einen repräsentativen Überblick über das derzeitige künstlerische Schaffen von Franziskus Wendels und enthält neben einer kurzen Biographie eine Übersicht über wichtige Einzelausstellungen oder Ausstellungsbeteiligungen des Künstlers.


27.11.2010 - 06.01.2011
ACCROCHAGE Ausgewählte Malerei und Graphik aus den Beständen
KünstlerIn(nen): Ernst Max, Pierre Soulages, Henri Matisse, Joan Miró, Patrick Hughes, Roy Lichtenstein, Hans Hartung, Julian Opie, Antonio Saura, Eduardo Chillida


09.10.2010 - 20.11.2010
Georges Braque - Arbeiten aus dem graphischen Œuvre und auf Papier

KünstlerIn(nen): George Braque

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Georges Braque (1882–1963) gilt zusammen mit Pablo Picasso als Schöpfer des Kubismus und damit als Wegbereiter der Kunst des 20. Jahrhunderts.



Von Anfang an hat er dem graphischen Œuvre seine Aufmerksamkeit geschenkt und sich mit den künstlerischen Möglichkeiten der druckgraphischen Verfahren beschäftigt. „Es macht mir unsägliche Lust, auf dem Gebiete der Graphik nach einer neuen Methode, nach einer neuen Technik zu suchen, um das, was ich fühle, genau ausdrücken zu können.“



Blumen, griechisches Profil, Teekanne, Äpfel, Zitronen und Vögel sind seine bevorzugten Motive. In ihrer Reduziertheit und dem Verzicht auf alles Beschreibende und Überflüssige sind sie von hoher poetischer Ausdruckskraft.



In enger Zusammenarbeit mit der Städtischen Galerie in der Reithalle Paderborn – Schloss Neuhaus – entstand die Ausstellung, für die die Galerie Boisserée über 150 graphische Arbeiten und Arbeiten auf Papier zusammengetragen hat, die alle Schaffensperioden (1911–1963) und Themenkreise (kubistische Blätter, griechische Mythologie, Blumen, Stillleben, Vögel) umfassen.



Die Ausstellung begleitet ein umfassender Katalog – das erste deutschsprachige Kompendium mit 147 farbigen Abbildungen seiner graphischen Arbeiten – sowie 11 Portraits und Künstlerphotos in schwarzweiß.


03.09.2010 - 02.10.2010
José María Mellado - Photographie
KünstlerIn(nen): José Maria Mellado

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José María Mellado (geb. 1966 in

Almería, Spanien) entdeckt bereits im

Alter von 14 Jahren seine Leidenschaft

für die Photographie. Beharrlich,

auch während seines Studiums der

Computerwissenschaften, verfolgt er sein

Hobby – gewinnt Auszeichnungen für seine

photojournalistischen Arbeiten. Doch seine

tatsächliche Genialität im Umgang mit dem

Medium zeigt sich erst, als er sich vom

Dokumentarischen dem Künstlerischen

zuwendet und mittels digitaler Technik

beginnt, Landschaft, Architektur und Industrie

virtuos in Szene zu setzen. Gewürdigt wurden

seine Arbeiten bereits mit über 100 Preisen,

zahlreichen Ausstellungen und Ankäufen

für internationale Sammlungen, u. a. für das

Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofía in

Madrid oder das Chazen Museum of Arts in

Wisconsin.

Anlässlich der "DÜSSELDORF COLOGNE

OPEN GALLERIES" (03.–05.09.2010) und

der "IPK Internationale Photoszene Köln"

parallel zur "PHOTOKINA" (21.–26.09.2010)

präsentiert die Galerie Boisserée eine erste

und umfangreiche Einzelausstellung des

spanischen Photographen in Deutschland.

Hier bietet sich dem Besucher die Möglichkeit,

in die Bildwelten unwirklicher, konstruierter

Schönheit von Natur und gebauter Umwelt

einzutauchen. Die Farbphotographien entfalten

ihre intensive und poetische Strahlkraft

aufgrund der meisterhaft aufgespürten

geometrischen Kompositionsstrukturen

und der Manipulationen, d. h. meist

einer Intensivierung von künstlichem

und natürlichem Licht und der partiellen

Verstärkung oder Schwächung der Farben.

Zudem betont Mellado häufig ganz bewusst

kleine Details, die an die Wirklichkeit

erinnern – inmitten einer hyperrealen Welt.

Der Photograph sucht und findet diese

Traumwelten in fantastischen Landschaften

auf Island, in den Städten Südamerikas,

aber auch in vermeintlich banalen Ansichten

riesiger Fabriken. Aus dieser, uns bekannten

Umgebung zaubert er Szenerien, die

einerseits eine frappierende Ruhe und Stille

ausstrahlen, die andererseits den Betrachter

aber auch rätselhaft erscheinen und in eine

gewisse Unruhe versetzen. Atmosphärisch

aufgeladen, meist dämmrig, unter einem

mit dichten Wolken verhangenen Himmel

und menschenleer, spüren wir sehr wohl

das Unnatürliche dieser Bilder – können

es dennoch nicht greifen. Auch wenn

jede photographische Aufnahme immer

eine subjektive Äußerung des Autors ist,

schöpft Mellado doch ganz besonders die

Möglichkeiten der digitalen Technik aus. So

findet er in dieser überhöhten Schönheit

und faszinierenden Befremdlichkeit seinen

unverwechselbaren künstlerischen Ausdruck.

Sein Auge ist ihm Erfahrung und führt ihn

beim Sehen. Das Licht und die Darstellung des

Sichtbaren sind für ihn der zentrale Inhalt.



Besondere Öffnungszeiten zu den "DÜSSELDORF COLOGNE OPEN GALLERIES":

Freitag, 3. September bis 22.00, Samstag, 4. September bis 20.00 und Sonntag, 5. September 12.00 - 18.00

Besondere Öffnungszeiten zur "20. IPK Internationale Photoszene Köln" parallel zur "PHOTOKINA" (21.–26.09.2010):

Freitag, 24. September bis 20.00, Samstag, 25. September bis 18.00 und Sonntag, 26. September 11.00 - 18.00


14.07.2010 - 21.08.2010
im Studio: Serge Poliakoff
Ausgewählte Arbeiten aus dem graphischen Œuvre

KünstlerIn(nen): Serge Poliakoff



27.05.2010 - 03.07.2010
Francis Bacon - the prints
KünstlerIn(nen): Francis Bacon

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Pressetext zur honorarfreien Veröffentlichung



Francis Bacon – the prints



„… ich bin ein sehr optimistischer Mensch.“ „Ich fände es schön, das Leben zu feiern, und ich denke auch immer, dass ich das tue. Aber dann kommen die Neurosen meines Jahrhunderts dazwischen, die Neurosen der Zeit, in der ich lebe.“ Dies sagt der irische Maler Francis Bacon (Dublin 1909 – 1992 Madrid) 1991 in einem Interview kurz vor seinem Tod. Es ist ein Statement, das die konträren psychischen als auch künstlerischen Dispositionen Bacons widerspiegelt. 1945 löst das Triptychon Drei Studien zu Figuren am Fuße einer Kreuzigung (1944) einen ersten Skandal aus und auch ein großer Teil des folgenden Œuvres zieht das Publikum aufgrund der singulären Maltechnik, aber vor allem aufgrund der unmittelbaren und oft gewalttätigen Ausdruckskraft in den Bann. Den abgründi-gen, erschütternden Gemälden steht der Gentleman und belesene Bacon mit seiner Korrektheit ge-genüber, der keineswegs die Absicht hat, nur die dunkle Seite der menschlichen Existenz darzustel-len. „Ich setze mich nur damit auseinander, wie das Leben allgemein ist." Und für Bacon ist es ein Leben mit „viel Krieg“: Als Kind erlebt er den Ersten Weltkrieg, im Teenageralter leidet er unter sei-ner Homosexualität – die er auch später noch als „Gebrechen“ bezeichnet, im Zweiten Weltkrieg birgt er als Sanitäter die Verletzten der Bombenangriffe auf London. Zweimal verliert er nach lang-jähriger Beziehung einen Liebespartner, erst Peter Lacy, dann George Dyer. Er lebt ein Leben im Exzess zwischen Atelier, Bar und Casino, zwischen Sadomasochismus, Drogen- und Alkoholkon-sum, behält jedoch stets seinen ungewöhnlich scharfen Verstand und große Diszipliniertheit bezo-gen auf seine künstlerische Tätigkeit.

Francis Bacon ist Maler. Dennoch entscheidet er sich wahrscheinlich Anfang der 1970er Jahre da-für, zeitgleich oder kurz nach Entstehung Lithographien und Radierungen in limitierter Auflage von seinen Gemälden anfertigen zu lassen. Mit seiner eigenhändigen Signierung und Nummerierung dieser graphischen Arbeiten unterstreicht er seine Wertschätzung für die entstandenen Lithogra-phien, Aquatintaradierungen und Offsetlithographien. Der Galerie Boisserée ist es gelungen, 26 der vermutlich insgesamt 54 entstandenen Graphiken zusammenzutragen. So bietet die Kölner Ausstel-lung einen umfassenden Einblick in die Bilderwelt von „Englands berühmtesten Maler seit William Turner“ („The Independent“), dessen Ruhm 2008 im Verkauf seines „Triptychon 1976“ für 86,3 Milli-onen US-Dollar gipfelt.

Isoliert im Zentrum seiner Arbeiten steht entweder ein Tier oder Kadaver, ein Portrait, doch meist die menschliche Kreatur, die in ihrer häufig verkrüppelten, torsohaften und blutig-fleischigen Erschei-nung zum Ausdruck extremer Gewalt, Sexualität und schicksalhaften Daseins wird. In einem nicht näher zu bestimmenden Raumgefüge entstehen Szenen voller Dynamik, Unschärfe und partieller Unkenntlichkeit, die selbst in den berühmten Triptychen selten einen narrativen Charakter haben, sondern vielmehr einzelne Fassetten der Baconschen Wirklichkeit wiedergeben.

Der überzeugte Autodidakt Bacon hat sich intensiv mit der Kunstgeschichte auseinandergesetzt. Als er 1927 in Paris eine Ausstellung von Picasso sieht, ist er tief von dessen klassischen Zeichnungen beeindruckt. Ebenso spiegeln sich Werke des Expressionismus, Surrealismus, der Romantik, des späten Goyas, Michelangelos oder Rembrandts in seinen Arbeiten wieder. Fotografien, beispiels-weise die Bewegungsstudien von Muybridge, Aufnahmen von Athleten, Freunden, Geliebten oder ihm selbst, verarbeitet er ebenfalls in seinen menschlichen Studien. Trotz aller Bezüge bleibt sein Œuvre im Technischen wie Inhaltlichen singulär. Vom Beginn seiner Karriere bis heute hat sein Werk generationenübergreifend Faszination ausgelöst. Seine Arbeiten mögen viele schockieren, doch berühren sie spätestens nach genauerer Betrachtung in ihrer Schonungslosigkeit das existen-ziell Menschliche in uns.



Ausstellung vom 27. Mai bis 3. Juli 2010



Galerie Boisserée, Drususgasse 7-11, D - 50667 Köln

(Nähe Dom, WDR, Wallrafplatz und Museum für Angewandte Kunst)

Telefon +49-(0)221-2578519, Telefax +49-(0)221-2578550

galerie@boisseree.com, www.boisseree.com

SO und MO geschlossen, DI - FR 10–14 / 15–18 Uhr, SA 11–15 Uhr


04.05.2010 - 22.05.2010
ACCROCHAGE
Ausgewählte Malerei und Graphik aus den Beständen

KünstlerIn(nen): Eduardo Chillida, Pablo Picasso, Max Ernst, Hans Hartung, Marino Marini, Henri Matisse, Saura Antoni, Franziskus Wendels, Pierre Soulages, Marc Chagall, Peter Doig, Guillaume Corneille, Joan Miró, Julian Opie


17.03.2010 - 24.04.2010
Patrick Hughes
Malerei und Multiples

Vernissage: 17.03.2010 um 18 Uhr
KünstlerIn(nen): Patrick Hughes

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Pressetext zur honorarfreien Veröffentlichung

Alle Exponate können während der Ausstellung auf unserer Homepage angesehen und als digitale Bilddaten angefordert werden.



Patrick Hughes

Malerei und Multiples



Als Maler des Paradoxen hat sich der englische Künstler Patrick Hughes, 1939 in Birmingham geboren, einen internationalen Ruf geschaffen. Seine Arbeiten befinden sich in bekannten Sammlungen wie die der Tate Gallery, London oder der Sammlung Würth in Künzelsau. Wahrnehmung von Illusion und Wirklichkeit sowie optische Irritationen sind Hauptthemen seiner Kunst. Anlässlich seines 70. Geburtstages und zeitgleich zur ART COLOGNE stellt die Galerie Boisserée zum zweiten Mal seine dreidimensionalen Bildobjekte in Köln aus.

Patrick Hughes gemalte Reliefs sind „sich bewegende“ Bilder, die die umgekehrte Perspektive („Reverspective“) als Mittel einsetzen. In illusionistischen Kompositionen konfrontiert er den Betrachter mit dem Spiel sich ständig verändernder Perspektiven. Die bevorzugten Motive seiner Gemälde und Multiples sind Architekturansichten, wobei eine Vorliebe für Gemäldegalerien und Kombinationen von Türen und Landschaftsansichten zu erkennen ist.

„Da meine Türen perspektivisch gemacht und gemalt sind, wodurch die Dinge auf natürliche Weise zu verschwinden scheinen, wenn sie weiter entfernt sind, verwirren sie uns. Und da sie so konstruiert sind, dass die Außenseite nach innen und die Innenseite nach außen gekehrt sind, nimmt der Betrachter sie so wahr, als würden sie sich bewegen. Wenn Sie sich nach rechts bewegen, scheinen sie sich nach links zu bewegen und sich zu öffnen und geben den Blick auf die Natur frei, und wenn Sie sich nach links bewegen, schließen sie sich und verstellen die Sicht.“

Frontal betrachtet, vermitteln die Arbeiten zunächst den Eindruck einer flachen Oberfläche. Sobald der Betrachter seine Position nur leicht verändert, verstärkt der reliefartige Bildgrund den Eindruck der Raumtiefe auf eine rational nicht mehr nachvollziehbare Weise. Die Bildobjekte von Patrick Hughes bestehen aus parallelen Dreiecken, deren Spitzen dem Betrachter zugewandt sind. Die desorientierende Wirkung der 3-D-Gemälde erzielt der Künstler, indem er die in der Darstellung am weitesten entfernten Motive auf die dem Betrachter zugewandten Spitzen der Dreiecke malt. Wird die räumliche Situation falsch eingeschätzt, kommt es zu Wahrnehmungsirritationen. Der falsch gesehene Körper scheint sich mit dem vorbeigehenden Betrachter zu bewegen. (Da unser perspektivisches Sehen sehr stark ausgeprägt ist, sind wir (fast) nicht in der Lage, die räumliche Anordnung richtig zu sehen.) Die Umkehrung der herkömmlichen Perspektive soll dem Betrachter zeigen, wie festgefahren unsere Sehgewohnheiten sind – die perspektivische Prägung des Menschen ist so stark, dass sie alle anderen Raumerfahrungen negiert. Sie soll überraschen, irritieren und anregen, nachzudenken; das Bewusstsein für Raum und Bewegung sensibilisieren.

Was ist ein Bild, wie wird es wahrgenommen, wie hängen Wirklichkeit und unsere Vorstellung von ihr miteinander zusammen, sind Patrick Hughes’ zentrale Themen. Seine Mittel und Methoden erscheinen paradox und sind dabei dennoch von bestechender Konsequenz. Wissen ersetzt nicht das Sehen: Wir sehen die Täuschung auch dann noch, wenn wir sie bereits erkannt haben. Und selbst bei wiederholter Betrachtung sieht man sie immer wieder mit Erstaunen: die Irritation der Wahrnehmung. So zeigt sich denn, dass die Faszination am Ungewissen und der Irritation ungebrochen ist.

Die Kölner Ausstellung umfasst 10 gemalte Bidobjekte aus den letzten 2 Jahren sowie ca. 12 Multiples in Plexiglaskästen. Die in diesem Jahr entstandene mit einer Breite von 230 cm spektakuläre Arbeit "Our House" sowie einige kleinformatigere Arbeiten von Patrick Hughes werden ebenfalls auf einer Sonderschau auf unserem diesjährigen Stand D 11 Halle 11.2 auf der ART COLOGNE vom 21.04.–25.04. zu sehen sein.



Ausstellung vom 17.03. - 24.04.2010

Eröffnung am 17.03. um 18 Uhr in Anwesenheit des Künstlers



Galerie Boisserée, Drususgasse 7-11, D - 50667 Köln

(Nähe Dom, WDR, Wallrafplatz und Museum für Angewandte Kunst)

Telefon 0221-2578519, Telefax 0221-2578550

galerie@boisseree.com, www.boisseree.com

SO und MO geschlossen, DI - FR 10–14 / 15–18 Uhr, SA 11–15 Uhr


03.02.2010 - 06.03.2010
Marino Marini - "Pferd und Reiter"
Radierungen und Lithographien

KünstlerIn(nen): Marino Marini

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Pressetext zur honorarfreien Veröffentlichung

(Die Abbildungen des Ausstellungskataloges - siehe auch unter www.boisseree.com - sind für Illustrationszwecke freigegeben und können auf Wunsch digital zur Verfügung gestellt wer-den)



Marino Marini – „Pferd und Reiter"

Kaum ein Künstlername der Modernen Kunst ist so eng mit dem Thema "Pferd und Reiter" verbunden wie der von Marino Marini. Dieses dokumentiert eine Ausstellung in der Kölner Galerie Boisserée, die über 60 seiner Radierungen und Lithographien ausschließlich zu die-sem Themenkomplex vorstellt. Unter den Exponaten aus drei Jahrzehnten befindet sich z.B. das vollständige, zwölf Farbaquatintaradierungen umfassende Mappenwerk „Idea e spazio“ (1963) oder die vollständige Serie der 23 kleinformatigen Radierungen aus der Mappe "Mari-no Marini Gravures" - schwarz-weiße Radierungen, die vorwiegend bereits in den 1950er und 1960er Jahren entstanden, die aber allesamt erst 1970 in Paris verlegt worden sind. Beispiel für die farbig sehr expressive späte Graphik Marino Marinis sind die vollständige Serie der acht Farblithographien "Chevaux et Cavaliers" aus dem Jahr 1972 sowie zwei großformatige Farbradierungen aus der Serie "Marino from Goethe", die kurz vor seinem Tod gedruckt wor-den sind

Im Jahr 1901 in Pistoia geboren, erlangt der italienische Bildhauer, Maler und Graphiker Mari-no Marini bereits in den 1930er Jahren öffentliche Anerkennung aufgrund einiger Einzelaus-stellungen, Preise und Teilnahmen u. a. an der Biennale in Venedig oder der Pariser Welt-ausstellung. Die Begegnung mit dem berühmten amerikanischen Kunsthändler Curt Valentin 1947 legt den Grundstein für seinen internationalen Ruhm. Dieser verhilft ihm zu Museums-schauen u. a. in New York, denen weitere in den großen Ausstellungshäusern der Welt fol-gen. Marini erhält international namhafte Kunstpreise wie etwa den ersten Preis für Skulptur der Biennale in Venedig und ist heute in vielen bedeutenden Museumssammlungen vertreten. 1973 wird der Künstler in Florenz mit einem Marini-Museum gewürdigt.



In der Kölner Ausstellung kann der Besucher Marinis Interpretation der traditionsreichen Iko-nographie des Cavaliere nachverfolgen. In der Konstellation Pferd und Mensch findet der Künstler den Ausdruck für Mythos und Wirklichkeit, Schönheit und Verderben, Tapferkeit und menschliches Versagen. Nach den Erfahrungen des Krieges wird es zum Leitbild seiner tragi-schen Weltsicht: Die unruhigen, sich aufbäumenden Tiere mit ihren stürzenden Reitern sind Marinis Symbol für die Existenzbefragung der Menschheit. Die Formen bizarrer Silhouetten von Mensch und Tier sind in ihrer Zweidimensionalität gebunden und auf wenige Linien und Flächen reduziert. Der Bildhauer verzichtet in seinen Lithographien und Radierungen auf jeg-liche Evozierung von Dreidimensionalität. Doch in dem genialen Zusammenspiel von Expres-sivität, Abstraktion und kühner und dennoch ausgewogener Kompositionen von Form und Farbe entfalten sich eine beeindruckende Dynamik und Ausdruckskraft.





Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit allen Exponaten zum Preis von 15 EUR


09.12.2009 - 23.01.2010
Pierre Soulages - Malerei und Graphik
Vernissage: 09.12.2009, 18 Uhr
KünstlerIn(nen): Pierre Soulages

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Pierre Soulages

Einzelausstellung zum 90. Geburtstag



Pierre Soulages gehört zu den bekanntesten und wichtigsten lebenden französischen Malern

der Gegenwart. Im Frühjahr 1993 zeigte die Galerie Boisserée zum ersten Mal eine Einzelausstellung des Künstlers, bereits damals neben einigen Arbeiten auf Papier schwerpunktmäßig Arbeiten aus dem graphischen Œuvre. Seitdem verbinden die Galerie und Pierre und Colette Soulages eine freundschaftliche Beziehung.

Am 24. Dezember diesen Jahres wird Pierre Soulages 90 Jahre alt. Das Musée National d´Art Moderne im Centre Pomidou in Paris zeigt anlässlich seines Geburtstages vom 14. Oktober 2009 bis zum 8. März 2010 eine umfassende Retrospektive seines malerischen Werkes (www.centrepompidou.fr).

Pierre Soulages gehört aber nicht nur innerhalb der abstrakten französischen Malerei zu den

herausragenden Malern, er hat zudem auch im graphischen Bereich eine singuläre Stellung in der europäischen Kunst eingenommen. Die Graphik hat für ihn eine vergleichbare Bedeutung wie seine Malerei und dementsprechend sind auch die Substanz und Ausdruckstärke einzelner Blätter. Seine Aquatintaradierungen, Lithographien und Serigraphien sind folglich immer wieder Gegenstand musealer Ausstellungen. Auch anlässlich seines diesjährigen Geburtstages zeigt das Musée d’Art Moderne et Contemporain in Strasbourg unter dem Titel "Soulages, le temps du papier" vom 31.10.2009 - 3.1.2010 eine umfangreiche Einzelausstellung, die fast vollständig sein graphisches Œuvre mit Katalog vorstellt (www.musees-strasbourg.org). Dieses ist mit ca. 120 Arbeiten im Vergleich zu anderen wichtigen Graphikern der Moderne im Umfang überschaubar.

Der Galerie Boisserée ist es gelungen, neben zwei jüngeren Beispielen aus dem malerischen Werk fast ein Viertel des graphischen Œuvres des Künstlers Pierre Soulages zusammenzutragen. Die Malerei und Graphik wird nun anlässlich seines runden Geburtstages in einer Einzelausstellung in Köln gewürdigt. Die aus 32 Arbeiten bestehende graphische Sammlung umfasst 17 Radierungen, 8 Lithographien, 6 Serigraphien und einen Reliefdruck aus fünf Jahrzehnten und öffnet dem Besucher einen Einblick in einen vielleicht weniger bekannten, aber umso interessanteren Bereich der Kunst von Pierre Soulages. Alle Exponate der Ausstellung sind verkäuflich.



Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit 60 Seiten und 37 meist farbigen Abbildungen zum Preis von Euro 10.

Ausstellung vom 9. Dezember 2009 bis 23. Januar 2010

Eröffnung am Mittwoch, den 9. Dezember um 18 Uhr


24.10.2009 - 28.11.2009
ACCROCHAGE - Ausgewählte Malerei und Graphik aus den Beständen
KünstlerIn(nen): Pablo Picasso, Opie Julian, Matisse Henri , Tàpies Antoni


04.09.2009 - 10.10.2009
Emil Schumacher - Radierungen und Arbeiten auf Papier
Vernissage: 05.09.2009, 12 Uhr
KünstlerIn(nen): Emil Schumacher

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Emil Schumacher (1912–1999)

Radierungen und Arbeiten auf Papier



Anlässlich der Eröffnung des Emil-Schumacher-Museums in Hagen am 28.8.2009 und des 10jährigen Todesjahres des deutschen Malers Emil Schumacher zeigt die Kölner Galerie Boisserée eine umfas-sende Einzelausstellung. Dem Programmschwerpunkt der Galerie folgend, umfasst die Ausstellung neben Arbeiten auf Papier vorzugsweise seine farbigen Aquatintaradierungen, vorwiegend aus den 1980er und 1990er Jahren. Schumacher hat als einer der großen deutschen Nachkriegskünstler die "Stunde Null" und den Neuanfang nach Faschismus und Krieg wörtlich genommen. Über mehr als vier Jahrzehn-te trieb er die Fortentwicklung der abstrakt-expressionistischen Bildsprache voran, dabei war sein malerisches Werk von Anfang an von großer Intensität und Energie gekennzeichnet.



Kaum einem abstrakten deutschen Maler ist es gelungen, seine Kunst so unmittelbar und kraftvoll über die Radiertechnik zu vermitteln wie Emil Schumacher. Die Graphik als Medium hat ihn von seinen künstlerischen Anfängen an begleitet. Sie ist für ihn genauso selbstverständlich wie die Malerei - seine Malerei ist graphisch geprägt, seine Graphik ist malerisch bestimmt.

Die Technik der Aquatintaradierung kommt in der künstlerischen Intention der des Malens am nächsten: Auf Grund der zum Teil tiefen Ätzung der Druckplatten kommt ihr eine stoffliche, haptisch wahrnehmbare Darstellungsqualität zu Gute, die Emil Schumacher sehr geschätzt hat und die besonders sein graphisches Œuvre auszeichnet.

Zwischen einem meist dominierenden, formalen Gerüst in Schwarz nutzt er alle Zwischentöne der Aquatintatechnik aus, arbeitet zudem mit der "kalten Nadel" und entwickelt im Laufe der Jahre eine sehr unkonventionelle, spontane Bearbeitung der Radierplatten. Seine Radierungen können als "materialhafte Sensationen" auf Papier eines leidenschaftlichen "peintre-graveurs" bezeichnet werden, der die Kupfer-platten verletzt, faltet und deren rechtwinklige Form aufgibt und es somit schafft, eine Authentizität und Materialhaftigkeit in den künstlerischen Prozess des Radierens zu legen, die in der abstrakten Graphik des 20. Jahrhunderts in dieser Qualität nur selten anzutreffen sind.



Die Ausstellung in der Galerie Boisserée zeigt neben einigen der gesuchten Farbaquatinten der 1970er Jahre (wie die Arbeiten 1/1972 und 4/1974) schwerpunktmäßig die Radierungen der 1980er und 1990er Jahre. Höhepunkte seines graphischen Schaffens stellen die drei zum Teil fast 2 m großen Farbaquatintaradierungen 3/1990, 3/1993 (Eulenspiegel) und 4/1993 (Weg) dar, sowie eine in Spanien entstandene, 16 Blatt umfassende Serie gleichgroßer, zum Teil sehr farbintensiver und tief geätzter Aquatintaradierungen aus dem Jahr 1990. Ein besonderes Angebot für den Sammler sind die BAT (Bon à tirer) - Exemplare der vier Farbaquatintaradierungen 4-7/1991, die inhaltlich an Höhlenzeichnungen erinnern.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit 68 Seiten und 52 meist farbigen Abbildungen zum Preis von Euro 10.



Eröffnung anlässlich der "Düsseldorf Cologne Open 2009" am Samstag, den 5.10. um 12 Uhr

durch Dr. Alexander Klar, Wissenschaftlicher Leiter Emil Schumacher Museum Hagen



Besondere Öffnungszeiten zur der "Düsseldorf Cologne Open 2009":

Freitag, 4.10. –22 Uhr, Samstag 5.10. 10–20 Uhr, Sonntag 6.10. 12–16 Uhr


14.08.2009 - 29.08.2009
ACCROCHAGE - Ausgewählte Malerei und Graphik aus den Beständen
KünstlerIn(nen): Pablo Picasso, Dahmen Karl Fred, Voss Jan, Franziskus Wendels, Antoni Tàpies


17.06.2009 - 08.08.2009
Henri Matisse - Arbeiten aus dem graphischen Œuvre und Zeichnungen
KünstlerIn(nen): Henri Matisse

Pressemitteilung
Der Triumph der Linie -

Graphik und Zeichnungen von Henri Matisse in Köln



Nach acht Jahren zeigt die Kölner Galerie Boisserée im Juni 2009 zum zweiten Mal graphische Arbeiten von Henri Matisse (1869 - 1954), der neben Picasso zu den bedeutendsten Künstlern der Moderne zählt. Sein brillantes, schwarz-weißes, graphisches Œuvre dürfte vie-len Besuchern weitaus weniger bekannt sein als seine farbige Malerei. Die Verkaufsausstel-lung mit einer ausgesuchten Sammlung von fast 60 Lithographien, Radierungen und einigen Arbeiten auf Papier dürfte mit über 60 Exponaten im internationalen Kunsthandel derzeit ein-malig sein.



"Was mich am meisten interessiert, ist weder das Stillleben noch die Landschaft – es ist die Figur." Porträts und Akte von weiblichen Figuren sind folglich das Hauptthema des graphi-schen Œuvres von Matisse. Bei der Wahl der graphischen Techniken beschränkt er sich ausschließlich auf Radierung, Lithographie und Aquatinta. Im Gegensatz zu seinem maleri-schen Werk ist das wichtigste gestalterische Mittel nicht die Farbe, sondern die Linie, die, laut Matisse, die direkte Umsetzung seiner Empfindung und ihr reinster Ausdruck ist.



In den 20er Jahren entstand eine Reihe mit Odalisken-Darstellungen. Beeinflusst durch Rei-sen nach Marokko, durch die "Haremsdamen" von Ingrès und Delacroix und Aktdarstellun-gen von Gustave Courbet sind bei diesen Arbeiten seine Modelle mit orientalisch anmuten-den Kleidungsstücken und Accessoires ausgestattet (z.B. "Nu sur chaise de repos sur fond moucharabieh" von 1922). Ende der 20er Jahre entstehen Lithographien, die die Modelle mit Möbelstücken wie Sessel ("Intérieur, la lecture" 1925), Spiegel ("Danseuse reflétée dans la glace" 1927) oder Utensilien wie Wasserkannen zeigen ("Torse à l´aiguière", 1927).

Nur zwei Jahre später entstehen eine Reihe weiblicher Aktdarstellungen, die auf die Umriss-linien der Körper der dargestellten Frauen reduziert sind. Die Ausstellung beinhaltet zehn dieser gesuchten und nur selten anzutreffenden (Auflagen zwischen 4 und 25 Exemplaren), kleinformatigen und zeitlos wirkenden Radierungen, wie z.B. das Blatt "Nu allongé, les jambes repliées, avec un collier" von 1929. Stilistisch verwandt, wenn auch in der Abstraktion noch reduzierter, sind die in den 1940er Jahren lithographierten Frauenportraits von Matisse, wie z.B. die seiner Tochter "Marguerite" aus dem Jahre 1945. Von den ausdruckstarken und von Sammlern geschätzten breitrandigen Portrait-Aquatinten aus dem graphischen Spätwerk des Künstlers bietet Boisserée vier Beispiele in der Ausstellung an, darunter das Blatt "Nadia, visage de trois-quarts" (1948) und "Jeune étudiant de profil" (1952).



Zur Ausstellung erscheint ein umfangreicher Katalog mit 96 Seiten, 59 farbig abgebildeten Exponaten und acht Archivfotos des Künstlers (u.a. von Brassaï), der gegen eine Schutzge-bühr (Euro 15) im Inland per Post zugesandt wird. Er kann auch ab Ausstellungsbeginn unter www.boisseree.com angesehen werden. Die Eröffnung findet am Mittwoch, den 17. Juni um 18.00 Uhr statt, es spricht Dr. Uwe Westfehling, Leiter der graphischen Sammlung des Wallraf-Richartz-Museum - Fondation Corboud.


22.04.2009 - 30.05.2009
Henning Kürschner
KünstlerIn(nen): Henning Kürschner

Pressemitteilung
Henning Kürschner

Arbeiten auf Leinwand und Papier





Parallel zur diesjährigen ART COLOGNE zeigt die Galerie Boisserée Arbeiten auf Papier und Leinwände des 1941 in Wernigerode geborenen Malers Henning Kürschner.

Henning Kürschner war Schüler von Prof. Fred Thieler und bis vor kurzem Professor an der Hochschule der Bildenden Künste in Berlin. Im Jahr 1996 zeigte Boisserée zum ersten Mal

seine Arbeiten in einer Einzelausstellung anlässlich der Kölner Premieren.

Kürschners Arbeiten beinhalten trotz einer starken Abstraktion Gegenständliches, erzählen Geschichten. Seine farbig äußerst kraftvolle und kompositorisch starke Malerei nimmt in den jüngsten Arbeiten fast plakative, ruppige und provokante Züge an.

Die Ausstellung spannt einen Bogen über die letzten 20 Jahre seines künstlerischen Schaf-fens. Zum einen stellt sie Leinwände aus den letzten Jahren vor, darunter zwei mehrteilige, bis zu 3 m breite Leinwände aus dem Jahr 2008. Auf der anderen Seite stellt die Ausstellung

besonders seine Arbeiten auf Papier in den Vordergrund, darunter auch einige kleinformatige Arbeiten auf aus den 90er Jahren.

Unter den schwarz-weißen Papierarbeiten sei auf eine fast 2 m breite Zeichnung auf schwe-rem Bütten aus dem Jahr 2002 hingewiesen.



Arbeiten von Kürschner befinden sich u.a. in der Sammlung der Nationalgalerie Berlin, der Bayerischen Staatsgemäldesammlung und der Pfalzgalerie Kaiserslautern

Zur Ausstellung liegt der 1998 im Wienand-Verlag erschienene Bildband "Henning Kürschner - Malerei/Arbeiten auf Papier", herausgegeben von Andrea Firmenich und Burkhard Leismann zum Preis von Euro 25 aus.



Die Eröffnung der Ausstellung findet - im Rahmen der gemeinschaftlichen Eröffnungen der Kölner Galerien zur ART COLOGNE - am Mittwoch, den 22. April 2009 um 18 Uhr in Anwe-senheit des Künstlers statt.


22.04.2009 - 30.05.2009
Robert Indiana - "L O V E"

KünstlerIn(nen): Robert Indiana


07.03.2009 - 11.04.2009
ACCROCHAGE - Ausgewählte Malerei und Graphik aus den Beständen
KünstlerIn(nen): Pablo Picasso, Joan Miró, Antoni Tàpies, Eduardo Chillida, Karl Fred Dahmen, Patrick Hughes


27.01.2009 - 28.02.2009
Josef Albers - "Homage to the Square"
KünstlerIn(nen): Josef Albers


21.01.2009 - 28.02.2009
Antonio Saura - "Erótica"
KünstlerIn(nen): Antonio Saura

Pressemitteilung
Antonio Saura – „Erótica"

Zu Beginn des neuen Jahres zeigt Boisserée zum dritten Mal eine umfangreiche Show des 1998 verstorbenen, international arrivierten Malers Antonio Saura mit dem Titel „Erótica". Saura, dessen Arbeiten sich in bedeutenden Sammlungen der ganzen Welt befinden (u.a. Museum of Modern Art, New York; Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofía, Madrid; Cent-re Georges Pompidou, Paris; Stedelijk Museum, Amsterdam; Pinakothek der Moderne, Mün-chen), wird in dieser Ausstellung mit seinen erotischen Zeichnungen präsentiert, die im letzten Jahr im Museum "Les Abattoirs" von Toulouse zu sehen waren.

Die Kölner Ausstellung ist ein Vorbote eines der wohl aufwendigsten Buchprojekte über Anto-nio Saura mit dem Titel "Über mich selbst" (voraussichtlicher Erscheinungstermin Ende 2009). Dieses Buch enthält primär autobiographische Texte des Künstlers; in dem Kapitel "Damas" äußert er sich über das erotische Begehren als Triebkraft des Malens, aber auch über sein künstlerisches Verhältnis zum nackten Körper und zur Aktmalerei.

Zentrales Motiv der fast 50 Papierarbeiten ist zum einen der weibliche Körper ("Dama") in ver-schiedensten Posen, zum anderen das verschlungene Paar während der Kopulation ("Cópu-la"). Das Thema "Erótica" beschäftigte Saura intensiv, und er hat es immer wieder in den letzten vier Jahrzehnten seines künstlerischen Schaffens in seiner unverwechselbaren Malweise, einem schnellen und expressiven Pinselstrich mit oft übertriebenen, karikaturhaften Formen zu Papier gebracht. Die größtenteils kleinformatigen, zarten und intimen Zeichnungen, die alle unmittelbar aus dem Nachlass des Künstlers stammen, zeigen weibliche Körper, ausgestreckt auf Sofas liegend, in Sesseln sich räkelnd oder als "nackte Landschaft" deformiert. In einigen Arbeiten ist die weibliche Figur deutlich zu erkennen, wie zum Beispiel in einer Tuscharbeit mit dem Titel "Strip-tease" aus dem Jahre 1961, in anderen Arbeiten ist man froh, im kreatür-lichen Wirrwarr amorph und animalisch wirkender Gestalten ein Anzeichen von Gegenständ-lichkeit aufzuspüren, um zum Beispiel ein Augenpaar, einen Kopf, eine weibliche Brust oder eine Vulva zu entdecken. Antonio Saura schrieb selbst zu diesen Arbeiten: "…man hat das außerordentliche und fremdartige Gefühl, der Enthüllung all dessen beizuwohnen, was in der erscheinenden Wirklichkeit verborgen ist."

Die Ausstellung belegt mit repräsentativen Bildbeispielen die geniale zeichnerische Qualität

eines Künstlers, dessen Radikalität jeglichen Begriff des Schönen und Gefälligen sprengt und der Genese von Kreativität nachspürt. Der Schock des Betrachters vor der (vermeintlichen) Deformation weicht bei intensiver Betrachtung dem Staunen vor der Kunst Antonio Sauras.



Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit einem Text von Antonio Saura, 52 Seiten und

47 meist farbigen Abbildungen (Euro 10), zusätzlich liegt der in 2008 von Jacques Henric

herausgegebene Bildband über Antonio Saura mit dem Titel "Erótica" in französischer

Sprache, mit 256 Seiten und über 175 farbigen Abbildungen, zum Preis von Euro 58 aus.


29.11.2008 - 24.01.2009
ACCROCHAGE
Neuerwerbungen sowie ausgewählte Malerei und Graphik aus den Beständen
KünstlerIn(nen): Eduardo Chillida, Antoni Tàpies, Sean Scully, Karl Fred Dahmen, Roy Lichtenstein, Richard Hamilton, David Hockney, René Magritte


20.08.2008 - 11.10.2008
Eduardo Chillida
obra grafica – Arbeiten aus dem graphischen Oeuvre
Vernissage: Mittwoch, den 20.8. um 18 Uhr
KünstlerIn(nen): Eduardo Chillida

Pressemitteilung
Eduardo Chillida - Obra gráfica

Arbeiten aus dem graphischen Œuvre



Zum zweiten Mal zeigt die Galerie Boisserée Radierungen, Holzschnitte und Lithographien des 2002 verstorbenen, international arrivierten spani-schen Bildhauers Eduardo Chillida.

Chillida, der als brillanter Graphiker alle originalgraphischen Techniken beherrschte, hat es geschafft, die Kraft seiner bildhauerischen Tätigkeit auch im zweidimensionalen Medium zu fesseln: Seine Graphiken besitzen eine plastische Qualität, die sowohl in der Auffassung von Unter- und Hin-tergrund, in der Wahl des Papieres als auch in der Behandlung der Fläche hervortritt. Chillida hat ein unverwechselbares und absolut zeitlos anmu-tendes graphisches Oeuvre hinterlassen, welches inzwischen international hohe Wertschätzung erfährt. Trotz der Bezüge zu seinem skulpturalen Werk hat es Chillida immer abgelehnt, seine Graphik als bloße Vorstudie zu sehen. Vielmehr versucht er über die Graphik, seine verschiedenen Vor-stellungen der Entwicklungen im dreidimensionalen Raum aufzuzeigen. Gerade die Reduzierung der abstrakten Form und die graphische Umset-zung in Schwarz und Weiß führt zu der beachtenswerten Ausdruckskraft seiner graphischen Blätter, der sich kein Betrachter entziehen kann. Viele Ideen zu seinen plastischen Arbeiten finden sich in seinen Holzschnitten, Radierungen und Lithographien wieder. Schwingende Formen überlagern sich, stehen sich gegenüber, durchdringen sich oder greifen in einen ima-ginären Raum.



Glanzpunkte der Sammlung sind u.a. die sechs großen Aquatintaradierun-gen aus der Serie "Inguru" aus dem Jahr 1968, die ein Jahr später entstan-denen fünf Holzschnitte aus der Mappe "Beltza", 16 kleinformatige Holz-schnitte aus der Serie "Mas Allá" aus dem Jahr 1973 sowie eine Folge von 9 Aquatintaradierungen zu Gedichten von Joan Brossa aus der Serie "A Peu pel Llibre" aus dem Jahre 1994.



Als Verkaufsausstellung mit fast 100 graphischen Arbeiten unterschiedli-cher Formate, vorwiegend aus den letzten 40 Jahren, stellt diese Präsenta-tion im internationalen Kunsthandel eine Besonderheit dar.



Ein umfassender Katalog mir allen ausgestellten Arbeiten kann (zum Preis von 15 Euro inkl. Versand in der BRD) über die Galerie Boisserée bestellt werden, ist aber auch während der Ausstellung unter www.boisseree.com einzusehen.


16.04.2008 - 30.05.2008
Franziskus Wendels – neue Arbeiten
Vernissage: .4.08, 18 Uhr
KünstlerIn(nen): Franziskus Wendels


20.03.2008 - 10.04.2008
Sol LeWitt. Arbeiten auf Papier / Works on paper
KünstlerIn(nen): Sol LeWitt

Pressemitteilung
Der Meister der Konzeptkunst

Der amerikanische Künstler Sol LeWitt gehörte zu den bedeutenden Entwicklern der konzeptuellen Kunst. Diese Bewegung, ab Mitte der 60er Jahre in Amerika von ihm maßgebend geprägt, zeichnet die Abwendung von der Erfindung eigener Bildwelten zu Gunsten von klar definierten, scheinbar objektiven Bildinhalten aus. Sol LeWitt arbeitete fast immer in Serien. Selbst auferlegten Regeln folgend, entwickelte er neue Abwandlungen verschiedener Grundformen. Er drehte sie um einige Grade, unterteilte sie gemäß eines arithmetischen oder mathematischen Prinzips, er veränderte ihre Farben. Aus Rechtecken, Kreisen und Zylindern, aus Kegeln und Vielecken lassen sich auf diese Weise zahlreiche verschiedene Figuren und neue Raummodelle entwickeln. Die Graphik bot den Künstlern der konzeptuellen Bewegung eine hervorragende Ausdrucksform, um seriell zu arbeiten. In dieser Zeit wurde die Technik des graphischen Blattes zum äquivalenten Ausdruckmittel zu Malerei und Skulptur. Dementsprechend hoch ist das Interesse von Sammlern für dieses Medium. Die in der Galerie Boisserée gezeigten Graphiken des vollständigen Mappenwerkes "Forms derived from a cube" (1991) sind in einer Serie von 12 Blättern gearbeitet. Sie verstehen sich als Einzelblätter, wurden jeweils einzeln signiert und numeriert und sind hervorragende Beispiele aus dem Werk des im vergangenen Jahr verstorbenen Künstlers. Neben dem kompletten Mappenwerk sind vier Einzelblätter dieser Serie sowie vier Farbsiedrucke aus der Serie "Circle" (1991) und ein Unikat Tusche und Gouache auf Papier von 1988 zu sehen.


23.01.2008 - 15.03.2008
Patrick Hughes. Dreidimensionale Bildobjekte - Unikate und Multiples
Vernissage: 23.01.2008, 18.00 h
KünstlerIn(nen): Patrick Hughes

Pressemitteilung
Optische Irritationen – Visuelle Phänomene



Wahrnehmung von Illusion und Wirklichkeit ist ein Hauptthema seiner Kunst. Als Maler des Paradoxen hat sich der englische Künstler Patrick Hughes, 1939 in Birmingham geboren, einen internationalen Ruf geschaffen.



Seine gemalten Reliefs sind „sich bewegende“ Bilder, die die umgekehrte Perspektive („Reverspective“) als Mittel einsetzen. In illusionistischen Kompositionen konfrontiert er den Betrachter mit dem Spiel sich ständig verändernder Perspektiven. Die bevorzugten Motive seiner Gemälde und Multiples sind Architekturansichten, wobei eine Vorliebe für Gemäldegalerien und Kombinationen von Türen und Landschaftsansichten zu erkennen ist. „Türen können Geheimnisse preisgeben und verbergen.“



„Da meine Türen perspektivisch gemacht und gemalt sind, wodurch die Dinge auf natürliche Weise zu verschwinden scheinen, wenn sie weiter entfernt sind, verwirren sie uns. Und da sie so konstruiert sind, dass die Außenseite nach innen und die Innenseite nach außen gekehrt ist, nimmt der Betrachter sie so wahr, als würden sie sich bewegen. Wenn Sie sich nach rechts bewegen, scheinen sie sich nach links zu bewegen und sich zu öffnen und geben den Blick auf die Natur frei, und wenn Sie sich nach links bewegen, schließen sie sich und verstellen die Sicht.“



Frontal betrachtet, vermitteln die Arbeiten zunächst den Eindruck einer flachen Oberfläche. Sobald der Betrachter seine Position nur leicht verändert, verstärkt der reliefartige Bildgrund den Eindruck der Raumtiefe auf eine rational nicht mehr nachvollziehbare Weise.



Die Oberflächen seiner Unikate und Multiples sind parallele Dreiecke, deren Spitzen dem Betrachter zugewandt sind. Die desorientierende Wirkung seiner 3-D-Gemälde erzielt Patrick Hughes, indem er die in der Darstellung am weitesten entfernten Motive auf die dem Betrachter zugewandten Spitzen der Dreiecke malt. Wird die räumliche Situation falsch eingeschätzt, kommt es zu Wahrnehmungsirritationen. Der falsch gesehene Körper scheint sich mit dem vorbeigehenden Betrachter zu bewegen. (Da unser perspektivisches Sehen sehr stark ausgeprägt ist, sind wir (fast) nicht in der Lage, die räumliche Anordnung richtig zu sehen.)



Die Umkehrung der herkömmlichen Perspektive soll dem Betrachter zeigen, wie festgefahren unsere Sehgewohnheiten sind - die perspektivische Prägung des Menschen ist so stark, dass sie alle anderen Raumerfahrungen negiert. Sie soll überraschen, irritieren und anregen, nachzudenken; das Bewusstsein für Raum und Bewegung sensibilisieren.



„Meine Kunst basiert auf dem Verständnis der Arbeitsweisen des wahrnehmenden Verstandes. Es wird immer offensichtlicher, dass der Verstand wahrnimmt, indem er ein vielschichtiges Bündel aktiver Annahmen einsetzt und das ‚Bild auf der Retina’ weniger von einer zentralen Intelligenz entschlüsselt wird. Ich hoffe, dass meine Arbeiten Beispiele dafür sind, wie wir sehen.“



Was ist ein Bild, wie wird es wahrgenommen, wie hängen Wirklichkeit und unsere Vorstellung von ihr miteinander zusammen, sind Patrick Hughes’ zentrale Themen. Seine Mittel und Methoden erscheinen paradox und sind dabei dennoch von bestechender Konsequenz.



Wissen ersetzt nicht das Sehen: Wir sehen die Täuschung auch dann noch, wenn wir sie bereits erkannt haben. Und selbst bei wiederholter Betrachtung sieht man sie immer wieder mit Erstaunen: die Irritation der Wahrnehmung. So zeigt sich denn, dass die Faszination am Ungewissen und der Irritation ungebrochen ist.


02.12.2007 - 16.02.2008
ACCROCHAGE. Ausgewählte Malerei und Graphik aus den Beständen
KünstlerIn(nen): Walter Stöhrer, Karl Fred Dahmen, Franziskus Wendels, Jürgen Brodwolf, Patrick Caulfield, Georges Braque, Pablo Picasso, Antoni Tàpies, Joan Miró


24.10.2007 - 24.11.2007
Ernst Mollenhauer. Arbeiten auf Leinwand und Papier
Vernissage: 24.10.07, 18.00 h
KünstlerIn(nen): Ernst Mollenhauer

Pressemitteilung
Ernst Mollenhauer (Tapiau 1892–1963 Düsseldorf)

- ein Expressionist aus Ostpreußen



Ernst Mollenhauer wird 1892 in Tapiau/Ostpreußen geboren. Lovis Corinth, ein Freund seines Vaters, unterstützt ihn, an der Kunstakademie in Königsberg von 1913 bis 1922 zu studieren. Bereits 1919 beginnt seine Freundschaft zu Max Pechstein, den er in Nidden auf der Kurischen Nehrung kennenlernt. Dort heiratet er 1920 die Tochter von Hermann Blode, dessen Gasthof er bis 1945 leitet. Die Nazis erklären Mollenhauers expressionistische Kunst für "entartet" und erteilen ihm 1939 Mal- und Ausstellungsverbot. Das gesamte vor 1945 entstandene Werk Mollenhauers fällt bis auf wenige Ausnahmen sowjetischen Truppen zum Opfer.



1946 baut sich Ernst Mollenhauer in Kaarst bei Düsseldorf eine neue Existenz auf. 1950 erhält er ein Atelier in Düsseldorf, später ein zweites in Keitum auf Sylt. Er beginnt mit dem Versuch, die verlorengegangene Welt von Nidden und der Kurischen Nehrung mit Farben aus der Erinnerung heraufzuholen und wieder lebendig zu machen. Dieses gelingt ihm auf der Nordseeinsel Sylt, wo er beeindruckt ist vom Meer, Himmel, Watt und Licht. Der Verlust von 25 Jahren seiner Arbeit als tiefe existenzielle Erfahrung bewirkt in seinem Spätwerk sehr eigenständige und zeitlose Züge, Mollenhauer entwickelt eine kraftvolle, stark farbige, expressive Malerei mit festem Rhythmus. Die Farben haben nur noch wenig mit Objektgebundenheit zu tun, sondern dienen der Sichtbarmachung seiner emotionalen Zustände. Seine expressive Landschaftsmalerei wird zu einem Extrakt aus Beobachtung, Empfindung und formaler Erfindung. Ernst Mollenhauer gehört zu der von Rainer Zimmermann beschriebenen "verschollenen Generation", die zwischen 1890 und 1905 geboren wurde. Eine Generation von Künstlern, die zwischen den, zum Teil 10 Jahre früher geborenen, den Expressionismus begründenden Künstlern wie Pechstein und Schmidt-Rottluff und jenen jungen Künstlern stehen, bei denen nach dem Zweiten Weltkrieg eine Abwendung vom Gegenständlichen hin zur abstrakten, informellen Malerei im Vordergrund steht. Wie kein anderer deutscher Künstler der 50er und 60er Jahre stellt Mollenhauer Erde, Himmel und Natur zeitlos und allgemeingültig dar. Obwohl er häufig als Spätexpressionist bezeichnet wird, führt er tatsächlich mit seinen Arbeiten den Expressionismus bis zur letzten Steigerung, bis an die Grenze einer Kunst, die durch ihr Abgehen von der Wirklichkeit zu eigenen Begriffen und Metaphern führt. Mit der kontinuierlichen Verdichtung der geistigen Bildaussage führt Mollenhauers Werk über die Einflüsse der Akademie und Max Pechsteins hinaus - ein selbstsicheres und ausdrucksstarkes malerisches Werk voller Intensität, welches den expressionistischen Stil in einer persönlichen Variation erweitert.



Arbeiten von Ernst Mollenhauer befinden sich u.a. im Wilhelm-Lehmbruck-Museum in Duisburg, dem Altonaer Museum in Hamburg und im Schleswig-Holsteinischen Landesmuseum im Schloss Gottorf. Nach der letzten Ausstellung in Köln im Jahr 2003 und der Retrospektive in der Gemäldegalerie der Stadt Königsberg im Jahr 2005 zeigt die Galerie Boisserée, die exklusiv den Nachlass des Künstlers vertritt, in einer Verkaufsausstellung 7 Leinwände und 29 Arbeiten auf Papier. Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit 72 Seiten, 39 farbig abgebildeten Exponaten und einem Vorwort von Walter Vitt zu Euro 10.


12.09.2007 - 13.10.2007
Edward Quinn: "The Rich and the Famous". Vintages and later prints
Vernissage: 12.09.07, 18 Uhr
KünstlerIn(nen): Edward Quinn


13.06.2007 - 05.08.2007
Joan Miró
Vernissage: 13.06.2007, 18.00 Uhr
KünstlerIn(nen): Joan Miró


13.06.2007 - 05.08.2007
Joan Miró. Radierungen, Lithographien und Arbeiten auf Papier
Vernissage: 13.06.2007, 18.00 h
KünstlerIn(nen): Joan Miró

Pressemitteilung
Eine umfangreiche Sammlung ausgesuchter Originalgraphik sowie Arbeiten auf Papier Joan Mirós werden in Köln ab dem 13. Juni in der Galerie Boisserée zu sehen sein. Die Ausstellung umfasst 78 Exponate des 1983 in Palma de Mallorca verstorbenen, international arrivierten, spanischen Vertreters der europäischen Nachkriegskunst.



Zu den frühesten Arbeiten gehört eine kleinformatige Radierung aus dem Jahr 1938 („Serie rouge et noir“, Kat. 1) sowie zwei seltene Blätter aus dem Jahre 1947, die während des ersten Aufenthaltes Mirós in New York entstanden sind (Kat. 2 und 3). Beispielhaft für die Kreativität des Künstlers im Umgang mit Trägermaterialien ist eine Übermalung einer Radierung aus dem Jahre 1952/53, die er zuvor auf ein Pergament (Tierhaut) gedruckt hat (Kat. 10). Zu den schönsten frühen Farblithographien des Künstlers gehört die „Vogelfängerfamilie“, ein Blatt aus dem Jahre 1955 (Kat. 13).



Die Sammlung, die Johannes Schilling und Thomas Weber zusammengetragen haben, verzichtet bewusst auf häufig reproduzierte, schwarztonige Miró-Motive, sondern zeichnet sich vielmehr durch ihre Vielzahl kleinformatiger, zarter, sensibler Radierungen des Künstlers aus.

Beispiele hierfür sind die Farbradierungen „Verstreute Blätter“ aus dem Jahre 1965 (Kat. 15), „Hängebrücken“ aus dem Jahr 1964 (Kat. 27) sowie „Lied der Gegensätze“ aus dem Jahr 1976 (Kat. 54). Erwähnenswert sind auch sechs Blätter aus der späten Serie „Gaudí“, die dem gleichnamigen katalanischen Architekten gewidmet ist (Kat. 61-66).



Glanzpunkt der Ausstellung sind vier großformatige Farbradierungen, die Miró allesamt im Jahre 1967 schuf, darunter ein Exemplar des gesuchten und ausdrucksstarken Blattes „Équinoxe“ (Kat. 30-33). Zu den größtformatigen graphischen Arbeiten Mirós gehören die Farbradierung „Die lästernde Eule“ von 1975 (Kat. 50) sowie eine seiner letzten Aquatintaradierungen, die „Händlerin der Farben“ von 1981 (Kat. 72), die 181 x 121 cm misst.



Qualität und Quantität der Sammlung, die als Verkaufsausstellung derzeit in Europa eine Besonderheit darstellt, machen die Ausstellung in Köln zu einem Muss für jeden Freund der farbintensiven Kunst Joan Mirós.



Zur Ausstellung erscheint ein umfassender Katalog mit über 90 meist farbigen Abbildungen sowie Fotos des Künstlers bei der Arbeit an seinen Graphiken in Zusammenarbeit mit seinen Druckern. Die Fotos stammen von dem 1923 in Rorschach (Schweiz) geborenen Fotografen Ernst Scheidegger. Das Vorwort im Katalog schrieb Dr. Achim Sommer, Direktor des Max Ernst Museums Brühl. Der Katalog mit allen Abbildungen kann über die Homepage der Galerie Boisserée virtuell durchgeblättert werden. Er wird gegen Zusendung eines Verrechnungsschecks über Euro 15 im Inland auch per Post zugeschickt.


18.04.2007 - 26.05.2007
Caulfield, Graig-Martin und Opie
„the medium is the message“
Vernissage: 18.04.2007, 18.00 Uhr
KünstlerIn(nen): Patrick Caulfield, Michael Graig-Martin, Julian Opie


07.12.2006 - 13.04.2007
Künstler der Galerie. Malerei und Graphik aus den Beständen
KünstlerIn(nen): Jan Voss, Franziskus Wendels, Rolf Urban, Henning Kürschner, Wolfgang Troschke


25.10.2006 - 02.12.2006
Antoni Tàpies
Arbeiten aus dem graphischen Oeuvre
Vernissage: 25.10.2006, 18.00 h
KünstlerIn(nen): Antoni Tàpies

Pressemitteilung
Zur Ausstellung erscheint ein farbiger Katalog


01.09.2006 - 14.10.2006
Der Vogel bei Georges Braque und Max Ernst
Eine Gegenüberstellung ausgesuchter Originalgraphike
Vernissage: 01.09.2006, 18.00 h
KünstlerIn(nen): Georges Braque, Max Ernst


13.06.2006 - 24.08.2006
Künstler der Galerie
Malerei und Graphik aus den Beständen
KünstlerIn(nen): Pablo Picasso, Max Ernst, Eduardo Chillida, Karl Fred Dahmen, Emil Schumacher, Jan Voss, Wolfgang Troschke, Rolf Urban


28.04.2006 - 10.06.2006
Xenia Hausner
Waschtag - Neue Arbeiten
KünstlerIn(nen): Xenia Hausner

Pressemitteilung
Die in Berlin lebende Österreicherin Xenia Hausner nimmt in der gegenständlichen Malerei

der Gegenwart als international vertretene Künstlerin eine starke Position ein.



Neben Einzelausstellungen in der Kunsthalle Wien und dem Museum der Bildenden Künste

Leipzig (1997), dem Käthe-Kollwitz-Museum in Berlin und dem Staatlichen Russischen Museum

St. Petersburg (2000), dem Rupertinum, Museum der Moderne in Salzburg (2001) war ihr Werk in den letzten Jahren auf verschiedenen internationalen Messen vertreten, darunter der

Art Palmbeach (2006), der Arco Madrid, Art Chicago, Art Basel (2004) und der Art Cologne,

Art Chicago, Art Basel Miami (2003).



Xenia Hausners Thema ist der Mensch. Dabei interessiert sie nicht die Abbildung der äußeren Erscheinung, sie inszeniert vielmehr intime Konstellationen und zeigt so wahre Figuren in erfundenen Geschichten. Sie beschreibt die Erfahrungen zwischenmenschlicher Beziehungen

– Liebe, Einsamkeit, Sehnsucht – in einem Raum wie einer privaten, gemalten Bühne, Experimentier-feld und Untersuchungsort, deren Spieler keine andere Rolle als die ihres eigenen Ich darstellen

und deren Publikum auf eine einzige Betrachterperson reduziert ist. Ihre Figuren – sei es klassische Acrylmalerei auf Hartfaser oder auch ihre malerischen Arbeiten auf Fotos – können den Betrachter durch ihre sinnliche Intensität derart in Bann ziehen, dass das als Momentaufnahme erscheinende Sujet selbst dabei in den Hintergrund tritt.



Die Fotografie war ursprünglich für die Künstlerin ein Hilfsmittel visuellen Erinnerns, wurde

als „Werkzeug“ für Arbeitsprozesse und kompositorische Gestaltungen herangezogen und im „Vorraum“ der Malerei eingesetzt. Dann tauchte sie als partielles Collageelement auf ihren großformatigen Gemälden auf. In den neuesten „Mixed Media”-Arbeiten führt Xenia Hausner

auf „analogem“ Weg die Verbindung von Foto und Farbe herbei und setzt diese spannungsreich gegeneinander. Das überdimensionale Foto wird zum stimulierenden Untergrund für den darauf folgenden Farbeinsatz und malerischen Prozess. Auf dem Weg vom Foto zum Gemälde erreicht

die Künstlerin eine enorme Steigerung der Ausdrucksintensität und macht dabei den Arbeitsprozess bewusst sichtbar. In dem Spannungsfeld von Realem und Imaginärem gewinnen die Arbeiten einen fast lyrischen Gestus, der ihrem künstlerischen Werk einen neuen Akzent verleiht.



Die Kölner Galerieausstellung zeigt neben den neuesten Arbeiten aus 2006 auch einige Arbeiten,

die in den letzten beiden Museumsausstellungen der Künstlerin im LudwigMuseum in Koblenz (20.11.05–29.01.06) und im KunstHaus Wien (15.02.06–14.05.06) zu sehen waren.


Bestand

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