Januar 2011 - Ausstellungseröffnung in Südhessen
FINISAGE am 29.4.2011 in DPD Gallery in Aschaffenburg
KUNSTSTÜCK VR
„Geprägt vom Silicon Valley, dem Mekka des Informationszeitalters und von zwei Weltreisen setzt PICMAR seine Reisebeobachtungen in neue, surreale, farbenprächtige Multimedia-Welten um. Treibgut aus vier Kontinenten, die in abstrakter oder photorealistischer Dreidimensionalität …………………“
DREIDIMENSIONALE WELTEN, geschaffen mit eben dem Perfektionismus den die Lichtstrahlverfolgungsmathematik mit computertechnologischer Unterstützung erst möglich macht. Visualisierung von ausgedachten dreidimensionalen Räumen, welche durch Licht zum Leben erweckt werden. PICMAR träumt komplexe Wesen, Flora und Fauna, Wüsten und Ozeane - und mit dem Werkzeug Computer setzt die Welten detailreich um. Der künstlerische Ansatz liegt dabei in der mathematisch-surrealen Komplexität, was die teils naive vordergründige Aesthetik eher verschleiert.
PHOTOREALISMUS – ist auch und gerade in der virtullen Computerkunst idealisierte Entfremdung, die bei PICMAR auf geradezu provokante Weise in soziokulturelle Beziehungsgeflechte und lokale Pfründe Eingriff nimmt (weshalb diese Computergrafik auf der Ausstellung nicht zu sehen ist). Der vergoldete Adonis oder die ebenso schimmernde Venus als Bogenschütze/in – Übernahme des Sezessions-Symbols – erscheint nur in spezifischen Details als angeblich realistisch, Haltung, Haar und Muskulatur entsprechen griechisch-klassizistischem Vorbild; den Cesaren-Statuen nachempfunden, vergoldet. Elemente des Hyperrealismus, beispielsweise denkbar als überschärft dargestellte Falten auf dem Genital des Bogenschützen, fehlen – auch dies Detail ist idealisiert, maßstäblich und chauvinistisch groß.
In den schier unbegrenzt denkbaren Dimensionen leistet das Medium jedoch unzählige Ebenen (die sich auch nur wieder im Monitor erkennen lassen), und besticht durch unendlich abstufbare Farben- und Formenvielfalt, von Künstlern meist mit fremden, phantastischen Welten beseelt, seinen Phantasiegebilden.
Es stellt höchste Anforderungen an seine Vorstellungskraft und legt eben aufgrund seiner grenzenlosen Vielfalt die Begrenztheit künstlerischen Vorstellungsvermögens und kunsthistorischer Kenntnis schonungslos offen. Computerkunst gerät so zum Psychogramm des Künstlers, zu öffentlicher Prostitution, zu offen sichtbarem Bekenntnis einerseits, andererseits erfahren Lebensgefühl, Dynamik, Farbfreudigkeit und Einbildungskraft nachvollziehbaren Ausdruck.
So schrieb ein Kunstkritiker über PICMAR