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Ausstellungen Museen

Pressemitteilungen
Pressemitteilungen
23.10.2025 - 08.02.2026 Face2Face
Hessisches Landesmuseum Darmstadt (Darmstadt)
Pressemitteilung
Gesichter sind allgegenwärtig. Sie schauen uns aus Zeitungen und Magazinen an, sie begegnen uns auf Werbeplakaten, im Instagram-Feed oder auf TikTok. Das Gesicht gilt als Ausdruck der Persönlichkeit. Bereits im Kindesalter lernen wir in Gesichtern zu lesen, Blicke zu deuten. Nicht zuletzt in unserer digitalen Welt mit Facebook und Selfie ist das Gesicht das Medium von Ausdruck, Selbstdarstellung und Kommunikation.

In der Präsentation »Face2Face« geht es um Sehen und Angesehenwerden, um das Wechselspiel zwischen dem eigenen Gesicht und dem Antlitz des Anderen – oder dem eigenen Spiegelbild. Ein Gesicht, das von niemandem gesehen wird, existiert nicht. Denn erst der Widerblick macht das Gesicht.

Zeichnungen, Druckgrafiken, Fotografien und Plakate aus dem reichen Fundus der Graphischen Sammlung zeigen auf, wie unser Wissen um Mienenspiel und Gesichtsausdruck durch Artefakte geprägt ist: Von der Renaissance bis heute findet die Deutung und Erforschung der Gesichter in der Kunst statt. Dabei überbrücken die Porträts mühelos den zeitlichen Abstand von Jahrhunderten, wirken Darstellungen aus der Romantik so modern, als seien sie heute entstanden oder umgekehrt.

Hessisches Landesmuseum Darmstadt (Darmstadt)

12.10.2025 - 25.01.2026 Yayoi Kusama
Fondation Beyeler (Riehen)
Pressemitteilung
Im Herbst 2025 wird die Fondation Beyeler die erste Retrospektive der berühmten japanischen Künstlerin Yayoi Kusama (*1929, Matsumoto) in der Schweiz präsentieren. Die in enger Zusammenarbeit mit der Künstlerin und ihrem Atelier organisierte Ausstellung gewährt einen gesamtheitlichen Einblick in Kusamas über sieben Jahrzehnte umspannendes künstlerisches Schaffen. Gezeigt werden sowohl ikonische Werke als auch ältere Arbeiten, die in Europa noch nie zu sehen waren, aber auch neue Produktionen sowie einer ihrer beliebten Infinity Mirror Rooms (Unendlichkeits-Spiegelräume). Die Künstlerin, die zu den Superstars der zeitgenössischen Kunst zählt, hat mit ihrer Erkundung repetitiver Muster und Strukturen – namentlich durch ihre charakteristischen Polka Dots und Spiegelräume, die die Betrachter:innen in unendliche Welten entführen – Kultstatus erlangt. Die Ausstellung unterstreicht die Vielfalt der künstlerischen Medien, mit denen Kusama im Laufe der Jahre gearbeitet hat, darunter Malerei, Skulptur, Installationen, Zeichnung, Collage, Happenings, Live-Performances, Mode und Literatur.

«Yayoi Kusama» wird von der Fondation Beyeler in Zusammenarbeit mit dem Museum Ludwig in Köln (14. März – 2. August 2026) und dem Stedelijk Museum in Amsterdam (11. September 2026 – 17. Januar 2027) organisiert.

Fondation Beyeler (Riehen)

28.09.2025 - 21.09.2025 Wolf Suschitzky
Fotografie-Forum der StädteRegion Aachen (Monschau)
Pressemitteilung
Die große Retrospektive präsentiert als Deutschlandpremiere das Werk des österreichisch-britischen Fotografen und Kameramanns Wolfgang „Wolf“ Suschitzky (1912-2016).
Suschitzky wuchs in einer mehr den Lehren der Wiener Sozialdemokratie als ihren traditionell jüdischen Wurzeln verpflichteten Familie auf. Sein Vater Wilhelm betrieb die erste sozialistische Buchhandlung Wiens. Während ein großer Teil seiner Familie im Holocaust den Tod fand, überlebte Suschitzky im britischen Exil. In London fand er Zugang zum britischen Documentary Film Movement und wurde selbst zu einem wichtigen Vertreter dieser Bewegung, deren Ziel es war, soziale Verhältnisse naturalistisch abzubilden.
Neben frühen Arbeiten aus Österreich und den im Londoner Exil entstandenen Bildern der heute berühmten Serie „Charing Cross Road“ wird die Schau sämtliche relevanten Teile des Werkes des 2016 verstorbenen Fotografen in den Blick nehmen. Dazu zählen unter anderem Aufnahmen, die oft am Rande von Dreharbeiten entstanden und globale Lebens- sowie Arbeitsbedingungen dokumentieren. Mit seinen Projekten setzte Suschitzky ebenso den sozialen Wohnungsbau und politische Protestbewegungen, aber auch politische Eliten und Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Kunst und Kultur ins Bild. Sein Œuvre gleicht einer umfassenden Abbildung der Gesellschaft, der ein subtiler Kommentar zu sozialen Ordnungen und globalen Machtverhältnissen innewohnt.
Suschitzky setzte zeitlebens vor allem jene Themen ins Bild, die bereits dem väterlichen Literaturbetrieb ein Anliegen waren, und blieb dabei stets dem Naturalismus der britischen Dokumentarfilmbewegung verpflichtet.
Zur Ausstellung erscheint in Kooperation mit dem Fotohof Salzburg ein umfangreicher Katalog zu Leben und Werk Wolf Suschitzkys.

Fotografie-Forum der StädteRegion Aachen (Monschau)

27.09.2025 - 28.12.2025 Von der Schlosskapelle zum Assamsaal
Museum Schloss Ettlingen (Ettlingen)
Pressemitteilung
Eine Studioausstellung zum 350. Geburtstag der Markgräfin Sibylla Augusta

Museum Schloss Ettlingen (Ettlingen)

27.09.2025 - 02.11.2025 Pe Wolf
Städtische Galerie Karlsruhe (Karlsruhe)
Pressemitteilung
Schnitt, Verschiebung, Trennung, Verdoppelung: Mit diesen präzisen und spielerischen Eingriffen erschafft Pe Wolf seine ebenso ungewöhnlichen wie eigenständigen Fotoarbeiten. Seine künstlerische Praxis schöpft aus dem Alltag und verwandelt persönliche Momente in universelle Bildwelten. Seit er 2014 mit seiner Ausstellung „ohne Auftrag“ erstmals einen umfassenden Einblick in sein fotografisches Werk gewährte, hat Wolf seine visuelle Sprache konsequent weiterentwickelt. Mit neuen Arbeiten kehrt er nun in die SGK zurück und bietet einen frischen Blick auf die Auseinandersetzung mit seinem Lebensumfeld, auf Reisen eingefangene Eindrücke und die Poesie beiläufiger Szenen, die er in eindringliche Stillleben verwandelt.

Foto: Pe Wolf, Streifen, 2020

Städtische Galerie Karlsruhe (Karlsruhe)

27.09.2025 - 22.02.2026 Özlem Günyol & Mustafa Kunt Ratatataa
Städtische Galerie Karlsruhe (Karlsruhe)
Pressemitteilung

Özlem Günyol (*1977) und Mustafa Kunt (*1978) arbeiten seit 2007 in Frankfurt am Main zusammen. Nach ihrem Studium an der Hacettepe Universität in Ankara schlossen sie ihre Ausbildung an der Frankfurter Städelschule ab – Günyol bei Ay?e Erkmen, Kunt bei Wolfgang Tillmans. Ihre Werke thematisieren gesellschaftspolitische und historische Fragen, indem sie die Bedeutung von Sprache und Symbolen in Diskursen über Macht und Autorität untersuchen. Für ihre vielseitigen, formal oftmals minimalistischen Installationen wurden sie mehrfach ausgezeichnet, zuletzt 2017 mit dem HAP Grieshaber-Preis.

Zentrales Anliegen ihrer Arbeit ist die Reflexion über Identitätsbildung, die durch kulturelle, soziale und politische Rahmenbedingungen geprägt wird: In „Hemzemin“ (2014) verwandelten sie beispielsweise einen Fahnenmast in eine Bodenplatte, wodurch das Symbol nationaler Repräsentanz entmachtet wird. In „Flag-s“ (2009) überlagern sie die Flaggen aller Nationen zu einer schwarzen Fläche und hinterfragen so die Macht von Repräsentationszeichen. Die Städtische Galerie Karlsruhe widmet Özlem Günyol und Mustafa Kunt eine umfassende Ausstellung mit neuen und vergangenen Projekten.

Foto: Free Solo, 2019-2022, Performance / Installation, Foto: Nazl? Erdemirel

Städtische Galerie Karlsruhe (Karlsruhe)

22.08.2025 - 11.01.2026 WOLKEN
Hessisches Landesmuseum Darmstadt (Darmstadt)
Pressemitteilung
Wolken gehören zu den faszinierendsten und zugleich allgegenwärtigen Phänomenen unserer Atmosphäre. Wolken erscheinen in den unterschiedlichsten Formen. Sie können Dürren beenden, aber auch Überschwemmungen und Verwüstung bringen. Sie beeinflussen unser Wetter, unser tägliches Leben und spielen eine entscheidende Rolle im komplexen Klimasystem. Nie war es wichtiger als heute, Wolken zu verstehen.

Die Ausstellung lädt zu einer erlebnisreichen Reise durch die Welt der Wolken ein. Mit atemberaubender, multimedialer Visualisierung spektakulärer Wetterereignisse, aktuellen wissenschaftlichen Informationen, 3D-Wolkenmodellen und Exponaten aus der Sammlung des Hessischen Landesmuseum macht die Ausstellung das greifbar, was über unseren Köpfen am Himmel passiert. Durch ein Experiment können die Besuchenden vor Ort das Phänomen der Wolkenbildung live erleben. Die Ausstellung hilft, die verschiedenen Wolkengattungen zu unterscheiden, vermittelt anschaulich wissenschaftliche Hintergründe und bietet Einblicke in die aktuelle Wolken-Forschung.

Die Ausstellung »Wolken« ermöglicht es den Besuchenden, selbst zu »Wolkenforschenden« zu werden und die dynamischen Prozesse, die unseren Planeten beeinflussen, besser zu verstehen.

Hessisches Landesmuseum Darmstadt (Darmstadt)

12.07.2025 - 02.11.2025 Kunst & Liebe Zeitgenössische Künstlerpaare im Miteinander und Gegenüber
Schloss Achberg (Achberg)
Pressemitteilung
Kunst ist mehr als ein Beruf und Liebe ist mehr als ein Gefühl.

Wie gelingt Künstler/innenpaaren die “work-life-balance”? Warum arbeiten einzelne Paare bewusst zusammen, während andere getrennte Ateliers wählen? Wie und wo finden die internen fachlichen Diskussionen statt, im Atelier oder am Küchentisch?

Die Ausstellung will am Beispiel ausgewählter Künstler/innenpaare einen Blick hinter die Kulissen wagen und wird dabei auch einzelne gesellschaftliche Klischees bewusst hinterfragen. In einem Rundgang durch verschiedene Gattungen und Stile werden Beziehungsebenen und Kunstwerke miteinander in Verbindung gebracht. Im Mittelpunkt der Ausstellung steht das Narrativ “Kunst & Liebe”: emotional, wirtschaftlich und gesellschaftlich!

Unter anderem mit: Isa Dahl & Daniel Wagenblast / Andrea & Nikolaus Kernbach / SUPER VIVAZ

Kuratorin: Andrea Dreher

Schloss Achberg (Achberg)

06.07.2025 - 11.01.2026 Mittsommer! Stimmungslandschaften des Nordens 1880–1920
Museum Kunst der Westküste (Alkersum/Föhr)
Pressemitteilung
In Dänemark, Norwegen, Schweden und Finnland wird der Mittsommer mit großen ausgelassenen Festen began­gen. Das klare Licht an den langen Tagen um die Som­mersonnenwende und die sogenannten Weißen Nächte tauchen die Landschaften in eine ganz einzigartige Stim­mung. Im Zeitraum zwischen 1880 und 1920, in dem die moderne skandinavische und finnische Kunst eine Hochphase erlebte, entwickelten Künstler*innen eine neue Bildsprache, die den Eigentümlichkeiten und Ge­fühlslagen ihrer Herkunftsländer Ausdruck verlieh. Rea­lismus, Naturalismus, Impressionismus und Symbolis­mus hießen die neuen Strömungen. Die Freilichtmalerei förderte eine an der Wirklichkeit orientierte, dennoch subjektive Wahrnehmung der eigenen Zeit.

Die Ausstellung bietet einen breiten Überblick über die künstlerischen Entwicklungen in den Ländern des Nor­dens und präsentiert Werke der bedeutendsten Maler*in­nen wie Anna Ancher, Peder Severin Krøyer, Bruno Lil­jefors, Akseli Gallen-Kallela, Helene Schjerfbeck und Christian Skredsvig. Die Schau ist zudem außergewöhn­lich, weil die rund 70 Gemälde vornehmlich aus einer hochkarätigen norddeutschen Kunstsammlung stammen, zu der das MKdW exklusiven Zugang hat. Viele der Wer­ke werden erstmals öffentlich gezeigt.

Abb.:Akseli Gallen-Kallela, Sonnenuntergang über dem Ruovesi-See, 1915-16, Collection Broere Charitable Foundation

Museum Kunst der Westküste (Alkersum/Föhr)

29.06.2025 - 21.09.2025 Die Tugend der Reduktion
Fotografie-Forum der StädteRegion Aachen (Monschau)
Pressemitteilung
Unter dem Begriff Reduktion wird gemeinhin das Zurückführen auf ein geringeres Maß verstanden. Ebenso kann Reduktion als eine Art der Vereinfachung beschrieben werden. Mit einer Vielzahl von visuellen Strategien versuchen Fotograf_innen, den Blick auf das Wesentliche zu lenken. Neben virtuosen Kompositionen und Kontrasten gibt es in der Ausstellung gleichsam Details zu entdecken, die sich nur bei genauerem Hinsehen erschließen.
Anton Stankowski oder Herbert List suchten die Reduktionen in ihren zurückgenommenen, minimalistischen Kompositionen, mit denen sie Alltäglichem neues Leben einhauchten. Hier sind es eine starke Linienführung und ein durchdachtes Formenspiel, die den Blick auf das Motiv lenken und die Aufmerksamkeit bündeln.
Andere künstlerische Positionen bestechen durch eine geballte Konzentration auf das Motiv selbst, erzielt durch Komposition und Bildausschnitt. Den farbenfrohen und kontrastreichen Aufnahmen von Cristina de Middel oder Paolo Pellegrin wohnt eine ganz besondere Kraft inne, der sich die Betrachtenden nur schwer entziehen können. Landschaftsaufnahmen von Friedrich Seidenstücker, Barbara Klemm oder Burt Glinn entführen ganz unmittelbar in einen eigenen atmosphärischen Kosmos und lassen der Imagination freien Lauf. Wenngleich einige der präsentierten Werke detailreich sind, offenbart sich doch unmittelbar ihre grundlegende Aussage: Sie können als Aufforderung verstanden werden, anders zu sehen, um das Wesentliche der Welt zu erkennen.
Körperhaltungen lassen sich als reduzierter Ausdruck der Persönlichkeit verstehen, wie die Porträts von Philippe Halsman oder Max Scheler eindrucksvoll belegen. Nur eine einzige Aufnahme vermag es bereits, das Wesen der Abgebildeten wiederzugeben.
Wie unterschiedlich die Tugend der Reduktion ausgestaltet wird, das zeigen die rund 160 Aufnahmen der Ausstellung. Sie fungieren gleichsam als Parkour für das Sehen und fragen einmal mehr: Was benötigt ein gutes Foto wirklich?

Fotografie-Forum der StädteRegion Aachen (Monschau)

15.06.2025 - 21.09.2025 Vija Celmins
Fondation Beyeler (Riehen)
Pressemitteilung
Die Fondation Beyeler widmet der Zeichnerin und Malerin Vija Celmins (*1938, Riga) eine umfängliche Einzelausstellung. Celmins’ Kunst zeichnet sich durch eine subtile, zugleich auch kraftvolle Bildsprache aus. Anfangs fokussierte sich die Künstlerin auf Alltagsgegenstände sowie Katastrophen- und Kriegsszenen. Bald wandte sie sich den Oberflächenstrukturen von Spinnennetzen, Ozeanen und Wüsten und später insbesondere dem Nachthimmel und Galaxien zu. Ihre Bilder entziehen sich einem flüchtigen Blick; lässt man sich jedoch auf sie ein, entfalten sie eine faszinierende Schönheit im Wechselspiel von Nähe und Distanz. Die Ausstellung präsentiert eine Auswahl von Celmins’ seit den 1960er-Jahren bis heute geschaffenen Werken und macht so die magische Wirkung ihrer Bildwelten erlebbar. Auch werden einige Skulpturen – von Celmins selbst als «dreidimensionale Malereien» bezeichnet – zu sehen sein. Abgerundet wird die Schau durch eine neue Gruppe von Werken, die Celmins’ langjährige intensive Auseinandersetzung mit Oberflächen und Tiefenräumlichkeit fortführen. Es handelt sich um die bedeutendste Präsentation von Celmins’ Werk in Europa seit beinahe 20 Jahren.

Fondation Beyeler (Riehen)

15.06.2025 - 02.11.2025 The Outer Inner World – Nicolai Howalt
Museum Kunst der Westküste (Alkersum/Föhr)
Pressemitteilung
Die Strukturen, Prozesse und Prinzipien des Lebens spiegeln sich im Kleinsten wie im Größten auf verblüffend ähnliche Weise wider. Der dänische Künstler Nicolai Howalt (* 1970) sucht in seiner Arbeit den Bezug zur Wissenschaft und ihrer Geschichte. Sein ästhetischer Ansatz wirft auch existenzielle Fragen zu unserer Rolle in einer verwobenen Welt auf.



Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen vier neuere, sich berührende Werkserien: Des Maßstabes beraubt, gleicht der Blick in den Kosmos dem in eine Petrischale – und umgekehrt. Digitale Bildinformationen vom Mars gewinnen als physische Fotografien einen vertrauten Ausdruck (A Journey: The Near Future), während Fotogramme von Pilzsporen wie Galaxien anmuten (F.U.N.G.I.). Vielfältig im Ausdruck wiederholt Howalt auf gealterten Fotopapieren das Motiv des ältesten lebenden Baumes der Welt, dessen Wurzeln wiederum auf Pilzsysteme angewiesen und ihnen zugleich ausgeliefert sind (Old Tjikko). Auch richtet er die Kamera auf die Sonne und macht mithilfe historischer Linsen – im Spiel aus Absicht und Zufall – das für das menschliche Auge nicht Sichtbare sichtbar (Light Break).



Nicolai Howalt ist Absolvent der dänischen Schule für künstlerische Fotografie Fatamorgana in Kopenhagen. In seinen experimentellen Serien lotet er die Grenzen seines Mediums aus. Die Ausstellung ist eine Kollaboration mit der Martin Asbæk Gallery, Kopenhagen, und der Galerie Maria Lund, Paris. Es erscheint ein Katalog in deutscher und englischer Sprache.

Bild: Nicolai Howalt, Wavelength 723-0 nm, 2014–17, from the series Light Break, Courtesy Nicolai Howalt & Martin Asbæk Gallery, © VG Bild-Köln

Museum Kunst der Westküste (Alkersum/Föhr)

06.06.2025 - 12.04.2026 Bild und Macht. Zeppelin-Fotografie im Fokus
Zeppelin Museum Friedrichshafen (Friedrichshafen)
Pressemitteilung
Erweitert durch zeitgenössische künstlerische Positionen von Aziza Kadyri, Christelle Oyiri und dem Kollektiv Ebb.global & Neïl Beloufa

Wie transportieren Bilder Macht? Wie tragen sie zur Konstruktion von Geschichte bei? Wie werden sie manipuliert? Wann werden sie zu Propaganda?

Anlässlich des 125. Jubiläums des ersten Aufstiegs eines Zeppelin-Luftschiffs eröffnet das Zeppelin Museum eine außergewöhnliche Ausstellung: Bild und Macht. Zeppelin-Fotografie im Fokus. Vom 6. Juni 2025 bis zum 12. April 2026 beleuchtet sie erstmals die Bedeutung des Zeppelins als visuelles und symbolisches Motiv in der Fotografie. Sie untersucht dabei, wie Bilder vom Zeppelin in verschiedenen politischen Kontexten zur nationalen Selbstrepräsentation und Machtausübung eingesetzt wurden und fragt in einer Zeit, in der Bilder allgegenwärtig sind, nach der Macht der Bilder, ihrer Manipulation und ihrem Wahrheitsgehalt. Internationale zeitgenössische Künstler*innen wie Aziza Kadyri, Christelle Oyiri und dem Kollektiv Ebb.global & Neïl Beloufa erweitern die Ausstellung mit neuen Werken, die speziell hierfür entwickelt wurden und einen queer-feministischen und nicht-westlichen Blick auf das Thema werfen. Die Ausstellung wird unter anderem von der Baden-Württemberg Stiftung und der ZF Kunststiftung gefördert.

Zwischen 1900 und 1940 wurde der Zeppelin zum Staatssymbol für die Eroberung des Himmels, für militärische Dominanz, technische Überlegenheit und globale Vernetzung. Selbst in unterschiedlichen Regimen wie dem Kaiserreich, der Weimarer Republik und der NS-Diktatur war das Bild des Luftschiffs ein mächtiges Werkzeug der politischen Propaganda, das die politische Agenda der jeweiligen Regierungen unterstützte und die Bevölkerung von den Visionen einer aufstrebenden, machtfokussierten Nation überzeugte.

Die Ausstellung stellt historische Fotografien, die überwiegend aus dem Archiv des Zeppelin Museums stammen, in den Mittelpunkt und untersucht, wie der Zeppelin in verschiedenen Epochen des 20. Jahrhunderts als Bildmotiv eingesetzt wurde, um Ideologien zu transportieren und die öffentliche Wahrnehmung zu steuern. So wird unter anderem besonders beleuchtet, wie der Zeppelin gleichzeitig technische Überlegenheit und die Vision einer global vernetzten Zukunft symbolisierte, die von militärischer Macht begleitet war.

Ergänzt wird die Ausstellung durch eigens konzipierte Werke der international tätigen, zeitgenössischen Künstler*innen Aziza Kadyri, Christelle Oyiri und dem Kollektiv Ebb.global & Neïl Beloufa. Diese Werke entstehen im engen Dialog mit der einzigartigen Fotosammlung des Zeppelin Museums und stellen sie in neue Deutungsbezüge. Aus einer nicht-westlichen, queer-feministischen Perspektive regen die künstlerischen Arbeiten dazu an, die Bedeutung und Instrumentalisierung von Bildern differenziert zu hinterfragen und sowohl ein kritisches Verständnis zu Bildproduktion als auch zu tradierten Bildregimen zu entwickeln. Im Dialog mit den historischen Exponaten dekonstruieren sie visuelle Herrschaftsstrategien, hinterfragen die Bedeutung nationaler Symbole und öffnen das Bildarchiv für marginalisierte Stimmen.

Die Ausstellung bietet so nicht nur einen tiefen Einblick in die Geschichte der Zeppelinfotografie, sondern fordert auch zu einer Reflexion über die heutige Bildkultur und die Macht von visuellen Medien heraus. Sie zeigt, wie Bilder seit jeher als Instrument der Machtausübung genutzt werden – und wie sie auch heute noch unsere Wahrnehmung und Interpretation der Welt beeinflussen. Gleichzeitig bietet sie die Möglichkeit, kritisch über die Bedeutung von Archiven für die Konstruktion von Geschichte nachzudenken.

Bild und Macht. Zeppelin-Fotografie im Fokus ist eine einzigartige Gelegenheit, die Geschichte einer der faszinierendsten Erfindungen der modernen Welt und ihres Symbolgehalts aus einer neuen Perspektive zu erleben. Das Zeppelin Museum lädt Besucher*innen ein, sich mit der historischen Bedeutung des Zeppelins und mit der Macht von Bildern in der Gegenwart auseinanderzusetzen.

Künstler*innen: Aziza Kadyri, Christelle Oyiri, Ebb.global & Neïl Beloufa
Fotograf*innen: Lotte Eckener, Emil Otto Hoppé, Alfred Eisenstaedt, Martin Munkacsi, Wolff und Tritschler, Angelika von Braun
Kurator*innen: Claudia Emmert (Direktorin), Barbara Waibel (Leiterin Abteilung Archiv), Christine Buecher (Wissenschaftliche Mitarbeiterin Abteilung Archiv), Mara-Johanna Kölmel (Leiterin Abteilung Kunst) und Mark Niehoff (Wissenschaftlicher Mitarbeiter Abteilung Kunst)
Projektleitung: Stephanie Milling (Wissenschaftliche Mitarbeiterin Abteilung Kunst)
Förderung und Medienpartnerschaft: Baden-Württemberg Stiftung, Freundeskreis zur Förderung des Zeppelin Museums, Kunststiftung Zeppelin Museum Friedrichshafen e.V, ZF Kunststiftung, SWR Kultur

Zeppelin Museum Friedrichshafen (Friedrichshafen)

25.05.2025 - 03.08.2025 Jordan Wolfson: Little Room
Fondation Beyeler (Riehen)
Pressemitteilung
Die Fondation Beyeler freut sich, die neue Virtual-Reality-Installation Little Room des amerikanischen Künstlers Jordan Wolfson (*1980) zu präsentieren. Diese immersive Arbeit, die in der Fondation Beyeler zum ersten Mal öffentlich gezeigt wird, lädt die Besucherinnen und Besucher ein, in ein experimentelles Raumerlebnis einzutauchen, in dem sie eine zentrale Rolle einnehmen. Little Room setzt sich mit den komplexen Überschneidungen von realen, virtuellen und imaginären Welten auseinander. Wolfsons Arbeit beleuchtet die dunkleren Seiten der menschlichen Erfahrung und wirft gleichzeitig existenzielle Fragen zu Bewusstsein und Identität auf. Das Ausstellungsprojekt wird von der Fondation Beyeler in Zusammenarbeit mit der LUMA Stiftung organisiert und von der Thomas und Doris Ammann Stiftung, der George Economou Collection, der AMA Collection sowie von Sadie Coles HQ, Gagosian und David Zwirner unterstützt.

Fondation Beyeler (Riehen)

24.05.2025 - 31.08.2025 Lea Gocht anhedonia II Kunstpreis der Werner-Stober-Stiftung
Städtische Galerie Karlsruhe (Karlsruhe)
Pressemitteilung


Lea Gocht (*1995 in Weingarten) erhält den Werner-Stober-Förderpreis 2024, der mit einer Ausstellung in der Städtischen Galerie Karlsruhe verbunden ist. Von 2013 bis 2020 studierte sie an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe bei Toon Verhoef, Kalin Lindena und Corinne Wasmuht, deren Meisterschülerin sie 2021 war. Ihre Arbeiten – Skulpturen, Installationen und Papierarbeiten – spielen mit unerwarteten Materialkombinationen und setzen sich mit Fragen zu Form, Raum und Verdichtung auseinander. Sie treten in einen Dialog mit der Architektur und den Betrachtenden, laden zur Reflexion ein und ermutigen, sich auf das Fremdartige einzulassen.

Der mit 5.000 Euro dotierte Preis würdigt junge Kunst von Absolventinnen der Kunstakademie Karlsruhe und wird jährlich von der Werner-Stober-Stiftung verliehen.

Foto: Lea Gocht, Anhedonia, 2024, Foto: Galerie Brutal, Hannover

Städtische Galerie Karlsruhe (Karlsruhe)

22.05.2025 - 24.08.2025 Candida Höfer. Fotografien
Hessisches Landesmuseum Darmstadt (Darmstadt)
Pressemitteilung
Candida Höfer ist eine der weltweit anerkanntesten deutschen Fotografinnen. Sie gehört, wie Andreas Gursky oder Thomas Ruff, zu den Schülern Bernd und Hilla Bechers an der Düsseldorfer Kunstakademie und zu den wichtigen Vertretern der Düsseldorfer Fotoschule. Dort studiert sie von 1973 bis 1982. Bekannt geworden ist sie mit präzise komponierten Aufnahmen von Innenräumen öffentlicher Gebäude. Sie zeigt im großen Format menschenleere Säle in Museen, Opernhäusern, Theatern, Kirchen, Zoologischen Gärten oder Bibliotheken, Orte der Begegnung, der Kommunikation, der Erinnerung und des Wissens, aber auch der Entspannung und Erholung. Dabei versteht die Künstlerin ihre Arbeiten nicht als Architekturfotografien, sondern als Porträts von Räumen, deren Funktion und kulturelle Bedeutung sichtbar werden.

Das über fünf Jahrzehnte gewachsene Œuvre von Candida Höfer zählt zur fotografischen Avantgarde der Gegenwart. Wichtige nationale und internationale Einzel- und Gruppenausstellungen bedeutender Institutionen zeigen ihre Werke, wie beispielsweise 1991 die Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf, 1992 das Museum of Contemporary Art in Sydney, 1993 das Museum Ludwig in Köln oder 1997 das St. Louis Art Museum. Die in Köln lebende Fotografin wurde für ihr Werk vielfach ausgezeichnet, zuletzt erhielt sie im Jahr 2024 den renommierten Käthe-Kollwitz-Preis der Akademie der Künste Berlin.

Die Ausstellung »Candida Höfer. Fotografien« präsentiert einen breiten Überblick über das Werk der Künstlerin. Die atemberaubenden Großformate mit Porträts großer Säle werden ebenso zu sehen sein wie neuere Fotoserien, in denen sich Candida Höfer etwa mit provisorischen Beleuchtungskörpern beschäftigt.

Die Ausstellung wird in Kooperation mit der Künstlerin speziell für das Hessische Landesmuseum Darmstadt zusammengestellt und in unmittelbarer Nachbarschaft zum »Block Beuys« präsentiert.

Hessisches Landesmuseum Darmstadt (Darmstadt)

09.05.2025 - 18.05.2025 Over the Rainbow
Fondation Beyeler (Riehen)
Pressemitteilung
The Fondation Beyeler is hosting a special presentation of its collection to mark this year’s Eurovision Song Contest (ESC) in Basel. Inspired by the legendary song Over the Rainbow from the famous musical film The Wizard of Oz (1939), the exhibition pays homage to the music, colourfulness and diversity that characterise the ESC.

The rainbow, a fascinating natural phenomenon created by the interaction of sun and rain, is the central theme of this collection showcase, which revolves around light, water and the power of colour. Continuing in this vein, Ugo Rondinone’s spectacular rainbow light sculpture we are poems, 2011, will also be installed on the roof of the museum especially for the ESC.

It was the ancient goddess of the rainbow, Iris, whom Auguste Rodin elevated to a revolutionary figure of modern art. Inspired by this, the collection showcase at the Fondation Beyeler displays a colourful spectrum of works by famous artists, which come together to form a multifaceted and unifying ‘rainbow’. From Claude Monet to Pablo Picasso, from Andy Warhol to Marlene Dumas and Wolfgang Tillmans – the exhibition brings together masterpieces of modern and contemporary art.

Works by Claude Monet, Vincent van Gogh, Paul Cézanne, Henri Rousseau, Pablo Picasso, Wassily Kandinsky, Piet Mondrian, Max Ernst, Alberto Giacometti, Mark Rothko, Francis Bacon, Andy Warhol, Marlene Dumas, Jean-Michel Basquiat, Elizabeth Peyton und Wolfgang Tillmans will be on display.

Fondation Beyeler (Riehen)

07.05.2025 - 11.05.2025 Die Wüste lebt – Eine Ausstellungsperformance. Rotraud von der Heide, Daniela Butsch, Rui Zhang
GEDOK Künstlerinnenforum Karlsruhe (Karlsruhe)
Pressemitteilung
Werke von Rotraud von der Heide, Aktionskünstlerin, Berlin (Die Wüste lebt. Historisches Kunst- und Nachhaltigkeitsprojekt der 1980er Jahre), Daniela Butsch, Berlin (Nachtprojektion) und Rui Zhang/HfG Karlsruhe (Interaktive Installation zur Verschmutzung der Meere).

Die Ausstellung ist der feministischen Aktivistin und Aktionskünstlerin Rotraud von der Heide, Berlin gewidmet und präsentiert ihr nachhaltiges, klima- und menschenfreundliches Kunstprojekt „Die Wüste lebt“ aus den 1980er Jahren, in dem sie städtebauliche und soziale Utopien entwickelte.
Die Ausstellung wird zu einer Ausstellungsperformance, denn die Künstlerin ist während der Ausstellungsdauer präsent. Sie wird über ihre Arbeit sprechen. Diskussions- und Gesprächsrunden lassen einen lebendigen Kunst-Aktions-Raum entstehen.

Kontextualisiert wird das historische Nachhaltigkeits-Kunstprojekt mit jüngeren Werken, die filmisch und installativ auf die Weltenmeere verweisen, so das Video „Speed Manipulation“ der Film- und Bewegtbildkünstlerin Daniela Butsch, Berlin. Ihre Nachtprojektion verlängert die Ausstellung in den öffentlichen Raum hinein.
Nachtprojektion Mi bis So, 19 – 22 Uhr

Die Installation „Jellystic“ der in China geborenen Medienkünstlerin Rui Zhang, derzeit Studierende an der HfG Karlsruhe, ist interaktiv und thematisiert die Verschmutzung der Meere.

Eröffnung am Mittwoch 7.05. um 19 Uhr

Begleitprogramm am Freitag, 09.05.2025 um 18 Uhr
Gespräch mit Architekturstudierenden und Rotraud von der Heide, in Kooperation mit Cola Taxi Okay e. V. Die Veranstaltung beginnt im GEDOK Forum mit einer Einführung und wird fortgesetzt in den nahe gelegenen Räumen von Cola Taxi Okay, Kulturzentrum, Kronenstr. 25.

Mit freundlicher Unterstützung der Stadt Karlsruhe, der Städtischen Galerie Karlsruhe und der Hochschule für Gestaltung HfG Karlsruhe, Bereich MK-Sound

GEDOK Künstlerinnenforum Karlsruhe (Karlsruhe)

03.05.2025 - 12.10.2025 Street Photography Lee Friedlander, Garry Winogrand, Joseph Rodríguez Präsentation im Fotoraum
Museum Ludwig (Köln)
Pressemitteilung
Das Leben auf den Straßen der Großstadt übt seit jeher eine große Faszination auf Fotograf*innen aus. Diese dokumentieren nicht nur städtebauliche Umwälzungen, sondern holen immer auch einzelne Passant*innen aus der Anonymität der Masse heraus und rücken sie in das Licht der Aufmerksamkeit. Die Stadt und die Fotografie sind seit dem 19. Jahrhundert über die Idee der Moderne unmittelbar miteinander verbunden. Mitte des 20. Jahrhunderts entwickelte sich die Street Photography zu einem eigenen einflussreichen Genre. Das lag auch an der Entwicklung handlicher Kleinbildkameras wie der Leica, die größere Beweglichkeit bei gleichzeitiger Diskretion ermöglichten. Die Fotograf*innen konnten überall und schnell reagieren, ohne entdeckt zu werden. Sie erforschten den öffentlichen Raum ohne Eingriffe oder gestellte Posen und fingen authentische und spontane Momente ein, die zuvor nicht bildwürdig waren. Es galt, den „entscheidenden Moment“ (nach Henri Cartier-Bresson) zu erfassen – jenen flüchtigen Augenblick, in dem Licht, Komposition und Ereignis zu einer aussagekräftigen Geschichte verschmelzen.

Die Präsentation in den Fotoräumen des Museum Ludwig ist drei Protagonisten aus zwei Generationen der Street Photography gewidmet: Garry Winogrand (*1928 in New York–1984), Lee Friedlander (*1934 in Aberdeen, Washington, lebt und arbeitet in New York) und Joseph Rodríguez (*1951 in Brooklyn, lebt und arbeitet in New York). Alle drei zeichnen sich durch eine entschiedene fotografische Haltung aus, die trotz des gemeinsamen Sujets zu unterschiedlichen Ergebnissen führt. Die Präsentation umfasst ikonische Fotografien aus den 1960er bis 1980er Jahren neben weniger bekannten Beispielen aus dem jeweiligen Œuvre. Die Arbeiten stammen aus Schenkungen der Familie Bartenbach von 2015, einer Schenkung von Volker Heinen aus dem Jahr 2018 sowie aus Erwerbungen seit 2001.

Winogrand und Friedlander wurden 1967 durch die wegweisende Ausstellung New Documents im Museum of Modern Art, New York, bekannt. Überraschend war an ihren Fotografien, dass sie mit bildnerischen Konventionen brachen, indem sie zum Beispiel auf einen geraden Horizont oder einen Ausschnitt, der das eigentliche Bildmotiv ins Zentrum stellt, verzichteten. Winogrand arbeitete häufig mit kippenden Horizontlinien, um einen neuen Blick auf die Realität zu provozieren. Der Bildausschnitt erscheint flüchtig, ebenso wie die bewusst in Kauf genommenen Unschärfen, Über- und Unterbelichtungen oder Gegenlichtaufnahmen. Friedlander wiederum schuf Kompositionen, in denen störende Elemente wie Schatten, Schilder, Masten und Straßenlaternen den Blick behindern und irritierende Spiegelungen die räumliche Orientierung erschweren.

In den Werken von Winogrand und Friedlander, die in der Präsentation mit jeweils zwanzig Aufnahmen exemplarisch vorgestellt werden, wird die Fotografie selbstreflexiv eingesetzt: Beim Betrachten der Motive bringt sich das technische Medium in Erinnerung. Auf diese Weise rücken die formalen Aspekte der Fotografie in den Vordergrund, die den analytischen Blick auf das Abgebildete schärfen. Die emotionale Eindeutigkeit der Motive und der Appell zur Einfühlung treten hingegen zurück. Diese war für die Vorstellung einer engagierten Fotografie in der sozialdokumentarischen Tradition in den USA zentral. Rodríguez sieht sich in eben dieser Tradition. Er vertritt den Anspruch, denen Sichtbarkeit zu verleihen, die gemieden und ignoriert werden. Dazu nimmt er Kontakt mit den Fotografierten auf und erzählt ihre Geschichten. Viele der Fotografien sind mit kurzen Kommentaren versehen, die Aufschluss über die Aufnahmesituation geben. In seinen Fotografien sind ebenfalls besondere Perspektiven, überraschende Ausschnitte und Spiegelungen zu finden, die über die Momenthaftigkeit der Aufnahme hinaus auch die Subjektivität seines empathischen Blicks betonen. Aus seiner Taxi-Serie werden rund zwanzig Fotografien gezeigt.

Diese Präsentation ist die erste in den neuen, im ersten Obergeschoss zentral gelegenen Fotoräumen des Museum Ludwig.
Kuratorin: Barbara Engelbach
#StreetPhotography #MLxPhotography

Museum Ludwig (Köln)

01.05.2025 - 06.07.2025 "Unyielding Repetition" - eine Intervention von Alex Besta in der Ausstellung "Gathering Moss on wor
Städtische Galerie Fruchthalle (Rastatt)
Pressemitteilung
Mit ihrer erstmals in Deutschland gezeigten Videoinstallation "Unyielding Repetition" knüpft die Künstlerin Alex Besta an die Themen der Ausstellung „Gathering Moss on worm-like Grounds" (2.2. - 6.7.2025) an und ergänzt sie um historische und materielle Aspekte. Ausgangspunkt der Arbeit sind digital rekonstruierte Fragmente von Steinskulpturen, deren Oberflächen von Jahrhunderten der Erosion gezeichnet sind. Die in Paris entstandene Installation verwebt 3D-Scans, organisches Material und eine atmosphärische Klangkomposition zu einer poetischen Erzählung über Zeit, Zerfall und das Spannungsfeld zwischen menschlicher Gestaltung und natürlichen Prozessen. Natur erscheint hier nicht als passive Kulisse, sondern als formgebende Kraft und als stille Autorin neuer Bilder und Bedeutungen. "Unyielding Repetition" lädt dazu ein, Fragen nach künstlerischem Erbe, Vergänglichkeit und ökologischer Verantwortung neu zu stellen.
Rahmenprogramm:
1. Mai, 15:30 Uhr: Eröffnung, die Künstlerin ist anwesend
8. Mai, 16:30 Uhr: Führung (ca. 1h)
1. Juni und 15. Juni, 14 Uhr: Kombiführung in Fruchthalle und Stadtmuseum (ca. 1,5h), Treffpunkt: Fruchthalle
6. Juli: Ende der Ausstellung

Städtische Galerie Fruchthalle (Rastatt)

30.04.2025 - 04.05.2025 KLEIDUNG – Re-cycling – Up-cycling – RE-THINKING. Angewandte Kunst/Art Design der GEDOK
GEDOK Künstlerinnenforum Karlsruhe (Karlsruhe)
Pressemitteilung
Aktion des GEDOK Fachbereichs „Angewandte Kunst/Art Design“ mit Upcycling-Kleidung

Es braucht Esprit, Fantasie, Begeisterung und handwerkliches Können, um Alltagsmaterialien, die ihrer Funktion entzogen wurden, in opulente, glamouröse und verführerische Kreationen zu verwandeln.
Die dabei entstandenen Kleider und Roben sind nicht nur originell, sondern eigenständiger künstlerischer Ausdruck von Johanna Reutter, Zdenka Brock und Dagmar Hawener, Künstlerinnen der Gruppe Angewandte Kunst/Art Design der GEDOK Karlsruhe.

Rathaus Foyer am Marktplatz + GEDOK Künstlerinnenforum
Eröffnung am 30.04. um 19 Uhr

Abb.: Johanna Reutter

GEDOK Künstlerinnenforum Karlsruhe (Karlsruhe)

12.04.2025 - 03.08.2025 Francis Alÿs – Kids Take Over
Museum Ludwig (Köln)
Pressemitteilung
Das Museum Ludwig präsentiert mit Francis Alÿs – Kids Take Over eine außergewöhnliche Ausstellung, in der Kinder im Mittelpunkt stehen. Der international hoch renommierte Künstler Francis Alÿs hatte große Einzelausstellungen im MoMA in New York, in der Tate in London, in zahlreichen Museen, darunter in Houston, Shanghai, Mexico City, Basel und auf der Biennale in Venedig 2022. 2023 erhielt er den Wolfgang-Hahn-Preis der Gesellschaft für Moderne Kunst am Museum Ludwig.
30 Videoarbeiten und Gemälde seiner Serie Children’s Games mit spielenden Kinder aus der ganzen Welt sind nun im Museum Ludwig zu sehen. Durch ein Outreach-Projekt mit Kölner Kindern wird diese Präsentation um eine partizipative Dimension erweitert.

Francis Alÿs (*1959 Antwerpen, lebt in Mexiko-Stadt) dokumentiert seit 25 Jahren Kinderspiele aus unterschiedlichsten Regionen der Welt. Seine Arbeit zeigt Kinder unter anderem beim Seilspringen, Reifenjagen oder bei Schneeballschlachten – in unterschiedlichen Klimazonen, in Städten und auf dem Land, in Steppen oder Wäldern. Einige Spiele sind uns allen bekannt, bei anderen erschließen sich die Regeln erst nach einer Weile.

Die Konzentration und Aufregung der Kinder, ihre Freude und Anspannung ist universell. Vielen Filmen ist durch die Landschaften und das Analoge der Spiele eine gewisse Zeitlosigkeit zu eigen. Andere, die z.B. das Fangenspiel mit Maske während der Covid-Pandemie zeigen, sind zeitgebundener, ebenso die kürzlich in der Ukraine entstandenen Werke, wo die Kinder den Krieg in ihre Spiele integrieren. Manchmal tauchen geopolitische Machtverhältnisse und koloniale Ungleichheiten auf. So rollen Kinder im Kongo in einem alten Autoreifen einen Berg runter, der sich bei näherem Hinsehen als Abraumhalde einer Kobaltmine herausstellt.
Alÿs‘ Children’s Games zeugen von Kreativität, Resilienz und der tiefen Verbundenheit der Kinder, von Spiel als beinahe utopischer Ausdruck von Gemeinschaft und Tradition über kulturelle und klimatische Unterschiede hinweg.
Eine Besonderheit der Ausstellung ist die partizipative Zusammenarbeit mit Kindern aus Köln: Francis Alÿs hat einen Teil der Ausstellungsräume an sie übergeben. 50 Schüler*innen, die wie die Kinder in den Filmen 8 bis 13 Jahre alt sind, gestalten hier gemeinsam eine Spielzone und ein Kindermuseum. Über ein Jahr lang haben die Klassen 3b der Gemeinschaftsgrundschule Köln-Lindweiler und der 6a/b der Adolph Kolping-Hauptschule in Köln-Kalk an diesem Ausstellungsprojekt gearbeitet. Aus der Sammlung des Museums wählten sie Kunstwerke für das von ihnen kuratierte Kindermuseum aus. Ihr Museum sowie die freie Spielzone sind ein Experiment von Kindern für Kinder: Sie kommentieren die Gemälde, Skulpturen und Videoarbeiten aus ihrer Perspektive und laden zum Gucken und Mitmachen ein.
Darüber hinaus realisiert Francis Alÿs einen neuen Film mit den Kölner Kindern, der als Teil der Children’s Games im Juni seine Premiere in der Ausstellung hat.
Mit Francis Alÿs – Kids Take Over verwirklicht das Museum Ludwig sein bisher größtes Outreach-Projekt. Während der Ausstellung werden viele Kinder das Museum besuchen, über hundert ausgewählte Klassen lädt das Museum zu ihrem ersten Museumsbesuch ein und übernimmt die Fahrtkosten, die für viele ein Hindernis darstellen.
Die Ausstellung verwandelt das Museum Ludwig in einen Ort, an dem globale und lokale Perspektiven zusammengeführt werden. Sie lädt dazu ein, die Kraft der Kunst und des Spiels zu entdecken und die Perspektive von Kindern, die Stimmen der Zukunft, zu würdigen und durch sie das Museum neu zu erleben.

Kurator*innen: Rita Kersting, Santi Grunewald

Die Ausstellung wird gefördert vom Landschaftsverband Rheinland (LVR), der Gesellschaft für moderne Kunst am Museum Ludwig e.V., von Russmedia, der Victor Rolff Stiftung, der Brigitte Wagner-Halswick Stiftung, der RheinEnergieStiftung Kultur, der Bundeszentrale für politische Bildung, der Imhoff Stiftung, der MoBeyer Stiftung und der Peter und Irene Ludwig Stiftung. Darüber hinaus wird sie von der Galerie Peter Kilchmann großzügig unterstützt.

Soziale Medien
Wir nutzen den Hashtag #MLxFrancisAlÿs für unsere Posts zur Ausstellung.


Museum Ludwig (Köln)

12.04.2025 - 29.06.2025 Käthe Kollwitz. MUT!
Schloss Achberg (Achberg)
Pressemitteilung
Selbstbestimmt, unangepasst und mutig widersetzte sich Käthe Kollwitz (1867–1945) den Konventionen ihrer Zeit. Inmitten von radikalen Umbrüchen, Kriegen und Krisen bezog sie mit ihrer schonungslosen wie berührenden Kunst klar Position: für Humanität und Solidarität, gegen Krieg und Unrecht. Mit großem Gespür für Provokation und Dramaturgie ermutigte sie die Menschen, ebenfalls Stellung zu beziehen.

Ihre Ausdrucksformen und Themen sind für eine Künstlerin zu ihrer Lebenszeit die große Ausnahme: In über 50 Schaffensjahren entstanden zahlreiche Zeichnungen, Druckgrafiken und Plastiken. Sie konzentrieren sich formal und inhaltlich auf das Wesentliche, berühren eindringlich und sind in den Bildthemen zeitlos und zutiefst menschlich: Liebe, die innige Beziehung zwischen Mutter und Kind, Selbstreflektion, aber auch die Schattenseiten des Lebens wie Krieg, Not und Abschied von geliebten Menschen.

Schloss Achberg präsentiert aus der einzigartigen Kollwitz-Sammlung Ute Kahl rund 120 Arbeiten und gibt somit Einblick nicht nur in die vielen Facetten der Sammlung, sondern auch in das mutige Werk und Leben einer der bedeutendsten Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts.

Seit fast 30 Jahren fasziniert und berührt die Kunst von Käthe Kollwitz die Kölner Sammlerin Ute Kahl. Es habe sie direkt bei der ersten Begegnung in einer Galerie gepackt und nicht mehr losgelassen, erzählt sie. Heute umfasst die Sammlung über 300 Papierarbeiten und Plastiken, darunter zahlreiche Handzeichnungen und Plakate, seltene farbige Grafiken sowie die großen Zyklen (u.a. Ein Weberaufstand, Bauernkrieg und Tod). Sie gehört zu den bedeutendsten Privatsammlungen der Kunst von Käthe Kollwitz weltweit.

„Ich habe immer aus dem Herzen heraus gesammelt. Das hat – ohne dass es mir zunächst bewusst gewesen ist – zu Schwerpunkten geführt. Mutter-und-Kind-Motive, Anti-Kriegs-Motive und Werke, die die schwierige Situation der Arbeiter aufzeigen, sind der Hauptanteil.“
Ute Kahl, Sammlerin

Die Ausstellung wird kuratiert von Michael C. Maurer und Marie-Theres Pecher. Begleitend erscheint ein reich illustrierter Katalog mit Beiträgen von Ute Kahl, Alexandra von dem Knesebeck, Katharina Koselleck, Michael C. Maurer, Marie-Theres Pecher und Annette Seeler.

Schloss Achberg (Achberg)

12.04.2025 - 19.10.2025 200 Jahre KIT – 100 Objekte. Teile des Ganzen. Ausgewählte Objekte aus der Geschichte des KIT
ZKM | Zentrum für Kunst und Medien (Karlsruhe)
Pressemitteilung
KIT zu Gast im ZKM | Karlsruhe
2025 feiert das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) als eine der ältesten Technischen Universitäten Deutschlands einen runden Geburtstag: 200 Jahre sind seit der Gründung der Polytechnischen Schule Karlsruhe als erster Vorgängerinstitution vergangen.

Mit einer facettenreichen Ausstellung zu diesem 200. Gründungsjubiläum ist das KIT ab dem 11. April 2025 zu Gast im ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe. Das KIT präsentiert seine Geschichte in 100 Objekten – vor Ort auf dem Museumsbalkon des ZKM und virtuell. Viele Angehörige und Alumni des KIT und aus dessen Umfeld sind dem „Call for Objects“ gefolgt und haben so zum großen Schatz an Gegenständen und Geschichten zur Ausstellung beigetragen: Historische wissenschaftliche Geräte, Gegenstände aus dem Alltagsleben und echte Raritäten, wie der Wasserstoff-Bulli aus den 1980er Jahren, Maschinenbaumodelle von 1860, Designikonen, wie die Sistrah-Leuchte von 1930, oder auch ein Roboter aus der modernen ARMAR-Familie sowie zahlreiche historische Dokumente und Artefakte. Sie repräsentieren einerseits die Institution KIT und bieten andererseits Einblicke hinter die Kulissen. Die Ausstellung vermittelt, wie sich aus dem 1825 begonnenen Technikunterricht die heutige universitäre Aufgabe des KIT entfaltete. Gleichzeitig wird deutlich, wie aus der 1956 begonnenen Arbeit zur Erschließung einer neuen Energiequelle die Großforschung entstand. Die Jubiläumsausstellung beleuchtet darüber hinaus die heutige Identität des KIT als die Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft und als eine der größten und ältesten Wissenschaftseinrichtungen Deutschlands.

ZKM | Zentrum für Kunst und Medien (Karlsruhe)

11.04.2025 - 11.01.2026 Katharina Grosse. The Sprayed Dear. Im Kunstgebäude
Staatsgalerie Stuttgart (Stuttgart)
Pressemitteilung
Die Staatsgalerie Stuttgart lädt Sie herzlich zur Großen Landesausstellung 2025 ein, die erstmals das außergewöhnliche dreidimensionale Werk von Katharina Grosse in den Fokus rückt. Die 1961 in Freiburg im Breisgau geborene Künstlerin ist international für ihre einzigartigen, raumgreifenden Bilder bekannt. Die Ausstellung bietet den ersten umfassenden Überblick über ihr bisher unbekanntes plastisches und skulpturales Schaffen und beleuchtet damit auch die Anfänge der international renommierten Malerin – von den 1980er Jahren bis heute.

Grosse überschreitet die Grenzen der Zweidimensionalität und bemalt nicht nur traditionelle Leinwände, sondern ganze Räume, Fassaden und Landschaften. Ihr experimenteller Ansatz schafft immersive Erfahrungen. Höhepunkt der Ausstellung ist eine eigens für den 26 m hohen Kuppelsaal des Kunstgebäudes geschaffene, ortsbezogene Installation, die für jeden Menschen Grosses Kunst sinnlich erfahrbar macht.

Seit über fast drei Jahrzehnten verwendet Grosse die Sprühtechnik, um ihre leuchtenden, lebendigen Bilder über Leinwände, Innen- und Außenräume sowie verschiedene Objekte wie Steine, Holz und Möbeln hinwegzumalen. Skulpturale Formen aus Aluminium, Bronze und Styropor werden durch die Integration von Farben und natürlichen Materialien wie Holz zu lebendigen, dynamischen Kompositionen. Die Ausstellung im Kunstgebäude am Schlossplatz – im Herzen der Landeshauptstadt – zeigt erstmals frühe Werke aus den 1980er Jahren bis hin zu neuesten Leinwandarbeiten, Skulpturen und In situ Arbeiten. Die in Stuttgart präsentierten Werke bieten damit einen umfassenden Überblick über Grosses vielfältiges Œuvre und zeigen die unerschöpfliche Bandbreite der Malerei auf verschiedenen Materialien, mit denen sie das Möglichkeitsfeld der Gattung neu definiert!

Eine Kooperation der Staatsgalerie Stuttgart mit dem Studio Katharina Grosse.

Staatsgalerie Stuttgart (Stuttgart)

06.04.2025 - 22.06.2025 Fotokunst im Exil. 1928-1949
Fotografie-Forum der StädteRegion Aachen (Monschau)
Pressemitteilung
Ab dem 6. April widmet sich das Fotografie-Forum einem besonderen Kapitel der europäischen Geschichte: Zehn künstlerische Positionen zeigen, wie Fotograf_innen im Exil weiterhin tätig waren, nachdem die politischen Verhältnisse in den 1930er Jahre sie dazu zwangen, ihre Heimat zu verlassen. Die ausgewählten Presse- und Reportageaufnahmen sowie künstlerischen Fotografien zeigen unterschiedliche Strategien, sich der neuen Umgebung anzupassen. Sie demonstrieren gleichzeitig, wie entscheidend das Medium der Fotografie in den jeweiligen Exilländern von emigrierten Personen geprägt wurde. Die von der Leitung des Fotografie-Forums Dr. Nina Mika-Helfmeier kuratierte Ausstellung fußt auf umfangreichen Recherchen in historischen Archiven in Berlin, Paris, Salzburg und New Hampshire sowie auf zahlreichen Gesprächen mit Historiker_innen und Kunstsammler_innen.
„Für die Ausstellung galt es zunächst mehrere tausend Fotos aus den 20er und 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts zu sichten. Jener Zeit in der die Fotografie stark von der ‚Neuen Sachlichkeit‘ und dem Bauhaus beeinflusst wurde.“ (Kuratorin & Leiterin des Fotografie-Forums Dr. Nina Mika-Helfmeier)
Als Ausgangspunkt lassen sich die gezeigten Arbeiten Martin Munkácsis verstehen, bei denen er 1933 die Machtübergabe Paul von Hindenburgs an Adolf Hitler für die Nachwelt dokumentiert. Im Auftrag der Berliner Illustrirte Zeitung hielt der jüdisch-ungarische Fotograf diesen für die Geschichte Europas denkwürdigen Tag fest. Die Machtergreifung der Nationalsozialisten lässt sich für die avantgardistische Kunstszene als Zäsur begreifen. Insbesondere für jüdische Künstler_innen bedeutete sie Ausgrenzung und Berufsverbote, aber auch Angst vor Inhaftierungen oder gar um das eigene Leben. Viele flohen vor dieser unmittelbaren Bedrohung ins Exil.
Lotte und Ruth Jacobi emigrierten nach New York und mussten ihr gemeinsam betriebenes Fotostudio in Berlin zurücklassen. Im Exil porträtiert Lotte Jacobi zunächst berühmte Deutsche, die ebenfalls flüchten mussten. So verdanken wir der Fotografin ikonische Porträts von Albert Einstein oder Thomas Mann. Später war es ihr möglich, in New York wieder ein eigenes Atelier zu eröffnen und sich experimentellen Verfahren, wie den Photogenics, zuzuwenden.
Gerti Deutschs bewegte Biografie bezeugt, dass für den Start in den Exilländern zuweilen ein besonderes Geschick für die eigene Vermarktung notwendig war. Ihr eröffnetes Fotostudio in der Londoner Bond Street firmierte unter dem Slogan „Gerti Deutsch of Vienna“. Mithilfe sogenannter Musterbücher, die eine Auswahl aus ihrem Portfolio wiedergaben, bewarb sie sich bei Londoner Redaktionen um Aufträge. Als eine der wenigen Frauen wurde sie damals Reporterin bei der Picture Post, für die sie unmittelbar nach dem Krieg in ihre Heimatstadt Wien zurückkehrte. Eine der für das Magazin entstandene Reportage widmete sich der Ankunft von Kriegsheimkehrern. Besonders bemerkenswert erscheint hierbei, dass es Deutsch gelingt, die hoffnungsvollen Nuancen und die Freude am Wiedersehen festzuhalten.
Als einer der bedeutendsten Kriegsfotografen gilt heute Robert Capa. Der jüdische Fotograf floh 1933 von Deutschland zunächst nach Paris und emigrierte 1939 in die USA. Als Fotoreporter hält er ab 1936 das Kriegsgeschehen in Spanien fest. Aus nächster Nähe zeigt er die erbitterten Kämpfe zwischen den aufständischen nationalistischen Truppen Francisco Francos und den Internationalen Brigaden in Katalonien. An der Grenze zu Frankreich begleitet er die Ströme von Zivilist_innen, die versuchen, den Grausamkeiten des Krieges zu entkommen. Mit seinem Credo „Wenn deine Bilder nicht gut genug sind, warst du nicht nah genug dran.“ revolutionierte Capa die fotografische Berichterstattung nachhaltig.
Der zweite Teil der Ausstellung widmet sich der unmittelbaren Zeit nach Ende des Zweiten Weltkrieges. Hoffnung und Zuversicht paaren sich in den versammelten Aufnahmen mit dem Bild von Zerstörung und Leid. David Seymour dokumentierte 1948 beispielsweise im Auftrag des 1946 gegründeten Kinderhilfswerks UNICEF die Situation von Kindern in fünf vom Krieg verwüsteten europäischen Ländern: Österreich, Griechenland, Ungarn, Italien und Polen. „Als Fotograf spreche ich die Sprache der Bilder. Ich sehe mich um und versuche aufzunehmen, was ich sehe. Und in den letzten sechs Monaten habe ich eine Menge gesehen…“, sagte Seymour im UNESCO-Magazin über seine Dokumentation. Die Fotos der Reportage berühren bis heute und erscheinen vor dem Hintergrund politischer Entwicklungen wieder erschreckend aktuell.
„Fotokunst im Exil“ bietet einen umfassenden Einblick in ein besonderes Kapitel der europäischen Geschichte und zeigt zugleich, welche weitreichenden Folgen dieses für das Leben und die künstlerische Karriere von einzelnen Fotograf_innen hatte. Die präsentierten Aufnahmen, von denen einige zum ersten Mal in Deutschland gezeigt werden, könnten dabei nicht unterschiedlicher sein. Sie alle eint, dass sie ambivalente Emotionen offenbaren: Trauer angesichts des Verlustes der alten Heimat, aber auch Hoffnung auf eine friedliche, bessere Zukunft.

Fotografie-Forum der StädteRegion Aachen (Monschau)

05.04.2025 - 20.09.2026 The Story That Never Ends. Die Sammlung des ZKM
ZKM | Zentrum für Kunst und Medien (Karlsruhe)
Pressemitteilung
Mit der Ausstellung »The Story That Never Ends. Die Sammlung des ZKM« gibt das ZKM | Karlsruhe einen umfassenden Einblick in die eigene Sammlung, die mit ca. 12.000 Werken zu den größten und bedeutendsten Medienkunstsammlungen der Welt gehört. Die Ausstellung erzählt nicht nur von den miteinander verwobenen Geschichten von Kunst und Technologie, sondern auch von den Herausforderungen, die die schnelllebigen technologischen Medien für Museen weltweit mit sich bringen.
 
Die Geschichte der Medienkunst von den 1950er-Jahren bis heute
Elektrifizierung und Digitalisierung haben die Welt verändert. Dieser Wandel erfasste nicht nur unseren Alltag, sondern wirkte sich auch auf das künstlerische Schaffen aus. 
Seit Beginn des 20. Jahrhunderts nutzen Künstler:innen diese sich rasant weiterentwickelnden Technologien und erweitern so kontinuierlich die Ausdrucksmöglichkeiten der Kunst: Das Spektrum reicht von Video-, Licht- und Klangkunstwerken, über motorbetriebene kinetische Objekte, bis hin zu computerbasierten interaktiven Installationen oder Werken, die mithilfe von künstlicher Intelligenz erzeugt wurden. 
Mit etwa 100 Arbeiten zeichnet »The Story That Never Ends« diese Entwicklungslinien der apparativen Künste und ihre Öffnung zu den Kategorien Raum, Zeit und Bewegung sowie Interaktion und Partizipation nach – von den 1950er-Jahren bis in die Gegenwart. Eine Auswahl bedeutender Schlüsselwerke, die wichtige Momente und Meilensteine der Medienkunst repräsentieren, stellen die Vielfalt und den Einfluss dieser technologischen Entwicklungen dar. Marie-Jo Lafontaines monumentale Videoskulptur »Les larmes d’acier« (1987), mit der sie auf ironische Weise die komplexen Begriffskonstellationen „Mann, Maschine, Macht und Sexualität“ paradigmatisch dekonstruiert sowie Bill Violas Video-Klanginstallation »Stations« (1994), die zentrale Aspekte seines künstlerischen Schaffens wie grundlegende Themen menschlichen Daseins vereint oder Jeffrey Shaws »Virtual Sculpture« (1981), die für frühe Experimente der Augmented Reality steht, bilden hier eine kleine Auswahl an Beispielen. 
Gleichzeitig macht die Ausstellung auch den sozial- und gesellschaftspolitischen Rahmen, in dem die Werke entstanden sind nachvollziehbar, um Rückschlüsse und Bezüge zu den drängenden Fragen unserer heutigen Zeit zu ermöglichen: Feministische Arbeiten früher (Medienkunst-)Pionierinnen, wie beispielsweise pezoldo (aka Friederike Pezold), Lynn Hershman Leeson, Kirsten Geisler oder Rebecca Horn, sind hier genauso zu nennen wie Arbeiten, die die Auswirkungen der Massenmedien wie Fernsehen (Nam June Paik, Wolf Vostell), die Verbindung zwischen Technologie und Militär, Grenzen und Überwachung oder Gewalt im digitalen Raum (Paul Garrin, Hanna Haaslahti, David Rokeby) oder natürliche Ökosysteme (Justine Emard, Claudia González Godoy) reflektieren. Immer wieder hinterfragen Künstler:innen die Möglichkeiten und Auswirkungen neuer Medien, denken und gestalten sie um, und bringen so neue soziale und kulturelle Narrative hervor, die den Diskurs über unser Verhältnis zu Technologie prägen. 
Wir betrachten Kunst, wie der Ausstellungstitel suggeriert, als eine Geschichte, die niemals enden wird, solange es Menschen gibt. Dass wir nicht wissen, welche Form sie in der Zukunft annehmen wird, hat sie mit der Technologie gemeinsam. Unser Wissen über die Vergangenheit und Gegenwart beeinflusst, wie wir die Zukunft gestalten und das, was noch kommen wird, wertschätzen.

Die Medienkunstrestaurierung
„Die Geschichte, die niemals endet“ spielt nicht nur auf die künstlerische Entwicklung, sondern auch auf die Herausforderungen an, mit denen Museen konfrontiert sind, die Medienkunstwerke sammeln: Technische Geräte sind nicht für die Ewigkeit gemacht, Datenträger zerfallen, Softwarestandards sind rasch überholt und Medienformate sind nach wenigen Jahren nicht mehr lesbar. Das bedeutet, dass Werke kontinuierlich von Restaurator:innen überwacht und technisch aktualisiert werden müssen. Welche Auswirkungen hat dies auf die Kunst und unser kulturelles Gedächtnis? Welche Fähigkeiten müssen wir entwickeln, um nicht nur eine Zukunft zu haben, sondern auch eine Vergangenheit?
Das ZKM verfügt über eine international anerkannte Expertise in der Konservierung und Restaurierung von Medienkunst. Da diese konservatorischen und restauratorischen Arbeiten jedoch vornehmlich im Verborgenen geschehen, geht »The Story That Never Ends« einen radikalen Schritt: Die Entscheidung, welche Schlüsselwerke aus der Sammlung in der Ausstellung gezeigt werden, wurde den Restaurator:innen des ZKM anvertraut. Sie bringen so verborgene Schätze ans Licht, die aufgrund von aufwändigen Erhaltungsmaßnahmen zum Teil seit Jahrzehnten nicht mehr öffentlich sichtbar waren. Da die Werke selbst nicht unbedingt die Komplexität ihrer Technik und die Herausforderungen ihrer Erhaltung offenbaren, bietet die Ausstellung zusätzlich eine Einführung in die Technikgeschichte und in die Konservierungsstrategien für diese Art von Werken.

Der Blick von der Vergangenheit in die Zukunft
»The Story That Never Ends« erzählt somit anhand der einzigartigen Sammlung des ZKM nicht nur die faszinierende Geschichte der Medienkunst. Sie macht auch die Fragilität unserer elektrifizierten und digitalisierten Zivilisation deutlich. Die Ausstellung ermöglicht einen tiefgehenden Einblick in die Kunst- und Technikgeschichte des 20. und 21. Jahrhunderts und zeigt, wie Geschichte den Blick auf die Gegenwart schärft und anregt, mögliche Zukünfte zu imaginieren.

ZKM | Zentrum für Kunst und Medien (Karlsruhe)

05.04.2025 - 06.07.2025 »Paul Reichle zum 125. Geburtstag – Vom Bauhaus nach Bietigheim« & »Katharina Trudzinski – Slalom«
Staedtische Galerie Bietigheim-Bissingen ( Bietigheim-Bissingen)
Pressemitteilung
Paul Reichle zum 125. Geburtstag – Vom Bauhaus nach Bietigheim
5. April bis 6. Juli 2025

Aus Anlass seines 125. Geburtstages widmet die Städtische Galerie dem Maler Paul Reichle (1900–1981) eine umfangreiche Retrospektive. Die Anregungen, die er 1924/25 am Weimarer Bauhaus erhalten hatte, blieben für den Künstler ein Leben lang prägend. 1927 trat er eine erste Anstellung bei den Deutschen Linoleumwerken an und zog mit seiner Frau nach Bietigheim, wo er bis zu seinem Tod lebte und wirkte. Die Auseinandersetzung mit Paul Klee und Wassily Kandinsky, später mit der École de Paris sowie die Freundschaft mit Willi Baumeister führten ihn zu einer spielerischen Art der Bildfindung und Komposition. So entwickelte er ein Repertoire an abstrakten Formen, die sich zunächst – vom Gegenstand abgeleitet – geometrischen Formen annähern, später einen gegenständlichen Kern nur noch erahnen lassen. Von 1935 bis 1965 war er bei DLW als Kolorist und Farbberater beschäftigt. Nach Beendigung seiner beruflichen Tätigkeit steigerte sich Reichles Produktivität nochmals, so dass bis zu seinem Tode sogar der Großteil seiner Hunderte von Kreidezeichnungen und insgesamt über 700 Gemälde entstand.

Hängt auch bei Ihnen zuhause »ein Reichle«? Wir sind neugierig: Schicken Sie uns doch von »Ihrem Reichle« ein Foto und eine weitere Aufnahme mit diesem Gemälde in seinem Umfeld – im Wohnzimmer über dem Sofa, neben der Garderobe oder beim Esstisch: galerie@bietigheim-bissingen.de
Alle Einsendungen werden auf einer Fotowand in der Ausstellung präsentiert – denn Paul Reichles Kunst lebt! Und dies möchten wir zeigen!


Katharina Trudzinski – Slalom
5. April bis 6. Juli 2025

Die Kreidezeichnungen, Öl- und Acrylgemälde Paul Reichles werden in der Doppelausstellung durch Zeichnungen, Reliefs und Rauminstallationen der Berliner Künstlerin Katharina Trudzinski (*1977) ergänzt. Sie arbeitet ebenfalls mit einer abstrakten – teilweise geometrischen, teilweise amorphen – Formensprache. In ihren Aquarellen und Zeichnungen geben sich diese Formen mit Karo- und Streifenmustern ein fröhliches Stelldichein. Über die plane Bildfläche geht die Künstlerin hinaus, wenn sie in kräftigen Farben bemalte Holzformen zu vielschichtigen Reliefs arrangiert.

Ihre Skulpturen erobern sich gar den Museumsraum. Die flachen, aber großen farbigen Elemente klemmen in Fensternischen, lehnen in Ecken und umspielen Pfeiler. Auf den jeweiligen Ort bezogen sind auch ihre spielerisch-humorvollen Interventionen im öffentlichen Raum, die dem städtischen Alltag Poesie verleihen und die sie in Fotografien festhält. Katharina Trudzinskis gattungsübergreifende Werke zeigen auf, welch ungebrochene Faszination und Aktualität die abstrakte Formensprache in der Gegenwart hat.


Begleitprogramm

Öffentliche Führungen
Sonntag, 13. April, 11.30 Uhr
Sonntag, 27. April, 16.30 Uhr
Sonntag, 11. Mai, 11.30 Uhr
Sonntag, 25. Mai, 16.30 Uhr
Sonntag, 15. Juni, 11.30 Uhr
Sonntag, 29. Juni, 16.30 Uhr

Tanz, Kunst, Action
Offenes Haus mit Kurzführungen, Workshops und Tanzperformances in Kooperation mit der Kunstschule Labyrinth
Sonntag, 6. April, 14–18 Uhr

Führung für Lehrkräfte
Montag, 7. April, 17 Uhr

Vormittagsführung für Menschen mit Demenz
Dienstag, 8. April, 10 Uhr

Vormittagsführungen für Senior*innen
Mittwoch, 23. April, 10 Uhr
Dienstag, 1. Juli, 10 Uhr

After-Work-Kurzführungen mit Apéritif
Mittwoch, 7. Mai, 16.30 Uhr
Dienstag, 3. Juni, 17 Uhr

Familien-Fun-Freitag
Das Museumserlebnis für Groß & Klein mit einer Kombination aus Führung und Workshop
Freitag, 9. Mai, 15 Uhr

Kunst, Kaffee und Kuchen
Führung mit anschließendem Kaffee und Kuchen
Donnerstag, 15. Mai, 15 Uhr mit Dr. Petra Lanfermann
Freitag, 27. Juni, 14.30 Uhr mit Dr. Isabell Schenk-Weininger

Lesekreis Galerie
Donnerstag, 5. Juni, 18.30 Uhr

Känguru-Führung
für Eltern mit Babys im Tragetuch oder Kinderwagen
Montag, 23. Juni, 15 Uhr

Kreative Schreibwerkstatt
mit Barbara Knieling vom Lieblingsbuch-Laden
Donnerstag, 3. Juli, 18 Uhr


Unser umfangreiches Workshop-Programm für Kinder und Jugendliche entnehmen Sie bitte dem gesonderten Flyer oder unserer Website.

Führungen für Gruppen und Schulklassen nach telefonischer Vereinbarung

Begrenzte Teilnehmerzahl! Anmeldung empfohlen per Telefon oder Email!

Studioausstellungen

Alexis Bust Stephens
Urban Artist aus Sucy-en-Brie
noch bis 27. April 2024

Doris Graf
XPlacesToBe
ab 15. Mai 2025
Eröffnung am Mittwoch, 14. Mai, 19 Uhr

Demnächst…
Linolschnitt heute XIII
Grafikpreis der Stadt Bietigheim-Bissingen
25. Juli bis 26. Oktober 2025


Wir laden Sie herzlich ein zur Eröffnung der Doppelausstellung

Paul Reichle zum 125. Geburtstag – Vom Bauhaus nach Bietigheim
& Katharina Trudzinski – Slalom

am Freitag, 4. April, um 19 Uhr

Es sprechen:

Jürgen Kessing
Oberbürgermeister

Dr. Isabell Schenk-Weininger
Leiterin Städtische Galerie

Musikalische Umrahmung:
Blechbläserquartett der Musikschule Bietigheim-Bissingen
unter der Leitung von Ralf Janßen


Öffnungszeiten
Dienstag, Mittwoch, Freitag 14–18 Uhr
Donnerstag 14–20 Uhr
Samstag, Sonntag 11–18 Uhr
Karfreitag bis Ostermontag 11–18 Uhr
Maifeiertag, Himmelfahrt, Pfingsten und Fronleichnam 11–18 Uhr


Eintritt frei!
Alle Führungen: 4 €
Kunst, Kaffee und Kuchen: 10 €
Familien-Fun-Freitag: 10 € pro Familie
Tanz, Kunst, Action: Freiwillige Spende
Schreibwerkstatt: 15 €
Private Gruppenführung: 60 € (Di–Fr. zu den Öffnungszeiten) / 70 € (außerhalb der Öffnungszeiten und wochenends)

Die Galerie ist inklusive Sanitäranlage barrierefrei.


Städtische Galerie Bietigheim-Bissingen
Hauptstraße 60–64
74321 Bietigheim-Bissingen
Telefon 07142 74-483
Telefax 07142 74-446
http://galerie.bietigheim-bissingen.de
galerie@bietigheim-bissingen.de

Staedtische Galerie Bietigheim-Bissingen ( Bietigheim-Bissingen)

05.04.2025 - 06.07.2025 Waldemar Cordeiro. Konstellationen. Von Konkreter Kunst zur Computerkunst.
ZKM | Zentrum für Kunst und Medien (Karlsruhe)
Pressemitteilung
Mit der Ausstellung »Konstellationen. Von Konkreter Kunst zur Computerkunst« zeigt das ZKM die erste Retrospektive des brasilianischen Künstlers, Theoretikers und Designers Waldemar Cordeiro (1925–73) in Deutschland. Als einflussreicher Wegbereiter der Konkreten Kunst spielte Cordeiro eine entscheidende Rolle in der Geschichte der brasilianischen Kunst des 20. Jahrhunderts. Sein vielfältiges Werk reicht von abstrakter und geometrischer Kunst über sozial engagierte bis zu computergenerierter Kunst.

In der Ausstellung im ZKM wird das Werk Waldemar Cordeiros anhand von vier Phasen seines Schaffens vorgestellt: Die erste Phase, der »Concretismo« (Konkrete Kunst) der späten 1940er- und 1950er-Jahren, ist durch präzise Linien und die abstrakte Anordnung farbiger Flächen gekennzeichnet. Mit der »Geometria Intuitiva« (Intuitive Geometrie) wandte sich Cordeiro vom Streben nach einer rationalen Form ab, begann, organische Formen, helle tropische Farben und den Zufall mit einzubeziehen sowie sich verstärkt dem Publikum zuzuwenden. Mit »Popcreto« – eine Mischung aus Pop Art und Konkreter Kunst – reagierte er vor dem Hintergrund des Militärputschs in Brasilien im Jahr 1964 auf die Bewegung des neuen Realismus in der Kunst. »Arteônica«, eine Wortneuschöpfung Cordeiros, bezeichnet die vierte Phase, in der er in den späten 1960er- und frühen 1970er-Jahren „arte“ (Kunst) und „electrônica“ (Elektronik) verband.

Als einer der ersten Künstler in Südamerika befasste sich Waldemar Cordeiro in den 1960er-Jahren mit der damals noch neuen Computertechnologie und stand in engem Austausch mit Pionieren und Theoretikern der Computerkunst. Ab 1968 realisierte Cordeiro zusammen mit dem Physiker Giorgio Moscati (*1934) Werke, die als die ersten computergenerierten Kunstwerke Lateinamerikas gelten. Durch seine Teilnahme an verschiedenen internationalen Ausstellungen wie der »Tendencies 4. Computers and Visual Research« (1969) in Zagreb (Kroatien, ehemals Jugoslawien) und die von ihm in São Paulo organisierten Ausstellungen »Computer Plotter Art« (1970) und »Arteônica« (1971) hatte Cordeiro entscheidenden Anteil an der Verbreitung der Computerkunst, die er als eine logische Fortentwicklung der Konkreten Kunst ansah. Cordeiro war damit einer der den wenigen Künstler weltweit, die jene oft betonte Verbindung zwischen Konkreter Kunst und Digitaler Kunst in ihrer eigenen Biographie verkörperten.

Die Ausstellung im ZKM basiert auf der Retrospektive »Waldemar Cordeiro. A Singular Constellation«, die 2024 in der The Mayor Gallery in London gezeigt wurde. In Karlsruhe wird sie durch Fotografien, Briefe und Drucksachen aus den Beständen der Sammlung und Archive des ZKM ergänzt, die Cordeiros Vernetzung mit der internationalen Computerkunstbewegung dokumentieren.

Die Ausstellung eröffnet am 04.04.2025 um 19 Uhr gemeinsam mit der Sammlungsausstellung »The Story That Never Ends«. Wir laden Sie herzlich zur Eröffnung ein!

ZKM | Zentrum für Kunst und Medien (Karlsruhe)

05.04.2025 - 27.07.2025 Martin Furtwängler. Core Collection. Malerei
Kunstsammlung Jena (Jena)
Pressemitteilung
Martin Furtwängler ist als Maler, Zeichner, Grafiker und Büchermacher ein Wanderer zwischen vielen künstlerischen Möglichkeiten. Das Werk hat einen enormen Umfang und wurde bisher in zahlreichen Ausstellungen gezeigt und aus deren spezifischen Blickwinkeln publiziert. Unsere Ausstellung stellt die Malerei auf Holz, Leinwand und Papier in den Mittelpunkt.

Kunstsammlung Jena (Jena)

04.04.2025 - 27.04.2025 4 – 4. Daniela Butsch, Ruth Kasper, Sabine Schäfer, Rotraud von der Heide. Fotografie/Medienkunst
GEDOK Künstlerinnenforum Karlsruhe (Karlsruhe)
Pressemitteilung
Eine Gruppenausstellung des Fachbereichs Fotografie/Medienkunst
Vier Künstlerinnen, vier Elemente, vier Himmelrichtungen, die Vernissage der Ausstellung, die am 04.04. stattfindet. – Die Zahl Vier prägt in verschiedener Hinsicht diese Gruppenausstellung des Fachbereichs Fotografie und Medienkunst.
Sabine Schäfer verwendet naturwissenschaftliche Klang- und Bildmaterialien für ihre Arbeiten. Die ausgestellten Werke sind visuell und auditiv durch die Insektenwelt inspiriert: den Mikrokosmos von Insektenkörpern in den Bildwerken und Soundscapes, geformt aus dem Mikrokosmos von Tierstimmen, die per Audio QR-Code abrufbar sind.
Die Intermedia- und Bewegtbild-Künstlerin Daniela Butsch zeigt unter anderem die filmische Arbeit „time & space“ und bezieht sich auf das Element Raum. Für diese Arbeit erhielt sie 2016 beim Amy-Johnson-Film-Festival in Hull den 2. Preis in der International section.
Die Arbeiten von Ruth Kasper entstehen durch eine Kombination aus Fotografie und Malerei. So transformiert sie ursprüngliche Motive in völlig neue Kompositionen, die Tiere, Straßen oder Landschaften aus ihrem Kontext lösen und ihnen eine neue Bühne geben.
Von der feministischen Aktivistin und Aktionskünstlerin Rotraud von der Heide wird eine Fotodokumentation ihres Projektes „Musensitz“ zu sehen sein (Abb.). Aus der ehemaligen US-Abhörstation auf dem Teufelsberg in Berlin gestaltete sie „ein Kunstwerk, das dem Ort seine Inspiration und Würde zurückgibt“ (Zitat der Künstlerin).

Vernissage am Freitag, 04.04.2025, 19 Uhr
Einführung: Simone Maria Dietz, Kunsthistorikerin, M.A.
Musik: Soundscapes von Sabine Schäfer

Begleitprogramm
Freitag, 25.04.2025 um 17.30 Uhr
Zwischenstopp „4 – 4“ im Rahmen der Eröffnung der Kunstwochen für Klima und Umwelt. Mit Begrüßung und kurzer Einführung zur Ausstellung durch Sabine Schäfer

GEDOK Künstlerinnenforum Karlsruhe (Karlsruhe)

23.03.2025 - 22.06.2025 Heidi Gerullis - Black and Metal
Museum Art.Plus (Donaueschingen)
Pressemitteilung
Bitumen und Silber – zwei Materialien, tief aus der Erde gewonnen. Während sie meist industriell genutzt werden, dienen sie in der Kunst von Heidi Gerullis als gestalterische Elemente. In ihrer Bildkomposition treten sie als Gegenspieler auf – oder besser gesagt als partnerschaftliche Gegenspieler.

Der kompakten schwarzen, opaken Masse steht das hauchdünne, glänzende Blattsilber gegenüber. Sie treten in einen Dialog, vielleicht sogar in einen Wettstreit der Elemente. Wie im Schachspiel wechselt der Sieger – mal dominiert Schwarz, mal Weiß. Doch in diesem Spiel der Kräfte gibt es keinen endgültigen Gewinner: Beide begegnen sich auf Augenhöhe und entfalten gemeinsam ihre volle Ausdruckskraft.

Museum Art.Plus (Donaueschingen)

21.03.2025 - 14.09.2025 VAGINAL DAVIS: FABELHAFTES PRODUKT
Gropius Bau (Berlin)
Pressemitteilung
20 Jahre nachdem die Künstlerin, Autorin und Performerin Vaginal Davis von Los Angeles nach Berlin zog, zeigt der Gropius Bau die erste umfassende Einzelausstellung ihres Werks in Deutschland. In ihrem wegweisenden Schaffen verbinden sich Punk und Glamour, queerer Aktivismus und Schwarze Gegenkultur sowie Widerstand und Begehren. Vaginal Davis: Fabelhaftes Produkt vereint großformatige Installationen, Malereien, Video- und Filmarbeiten, Zines, Texte, Musik sowie Performance und bietet einen umfassenden Überblick über Davis’ vielschichtige Praxis und ihre künstlerischen Zusammenarbeiten. Im Rahmen der Ausstellung wird die Installation Choose Mutation des CHEAP Kollektivs (Vaginal Davis, Daniel Hendrickson, Susanne Sachsse, Marc Siegel und Gäst*innen), mit Fotografien von Annette Frick, gezeigt. Fabelhaftes Produkt lädt in das Universum von Vaginal Davis ein, das von literarischen Heldinnen, mythischen Figuren und echten Ikonen bewohnt wird.

Initiiert vom Moderna Museet, Stockholm, in Zusammenarbeit mit dem Gropius Bau, Berlin, und MoMA PS1, New York



Vaginal Davis, 2019, Sammlung Vaginal Davis, Foto © Hector Martinez

Gropius Bau (Berlin)

21.03.2025 - 27.04.2025 Rolf Escher "Die Stille zeichnen" - Arbeiten aus 5 Jahrzehnten
Kunstverein Kreis Soest e. V. (Soest)
Pressemitteilung
1936 in Essen geboren, besuchte Rolf Escher die Kunstakademie Düsseldorf und gründete früh sein erstes Atelier. Die Eröffnung einer florierenden Radierwerkstatt 1968 in Essen-Stadtwald, machte ihn in der Folge zu einem Meister der Radierung. Die Vielzahl von nationalen und internationalen Auszeichnungen zeugen von seiner Anerkennung. Der Erfolg seiner Druck- und Zeichenkunst fand auch in etlichen Ausstellungen, beispielsweise in der Bibliothèque Royale Albert I. in Brüssel, dem Art Institute of Chicago und dem Museum Folkwang in Essen seinen Niederschlag. Bis ins Jahr 2000 gab der Künstler im Rahmen von Lehrtätigkeiten sein Wissen weiter, seither widmet er sich einzig der Kunstschöpfung. In Eschers Werken domnieren Orte und Gegenstände, die von menschlichem Einwirken berichten oder daran erinnern, jedoch zumeist ohne den Menschen physisch darzustellen. Die Räume und Requisiten erzählen selbst über die dortigen Geschehnisse und den Lauf der Geschichte. So auch in dieser Ausstellung. „Erhaben“ und still wirken seine Requisiten im Raum, eine ganz besondere Form des Stilllebens.

Kunstverein Kreis Soest e. V. (Soest)

09.03.2025 - 04.05.2025 GERHARD LANGENFELD BILDERDENKEN 1982 - 2025 Städtische Galerie "Fähre" ehrt den Maler Gerhard L
Städtische Galerie "Fähre" (Bad Saulgau)
Pressemitteilung
Bekannt wurde er in Süddeutschland wegen seiner schwarzen Bilder. Heute spielt der Bad Saulgauer Maler Gerhard Langenfeld virtuos mit der dunkelsten aller Farben. Konfrontiert mit der Vielfalt des Farbspektrums im Licht verwandelt das in verschiedensten Tönen eingesetzte Schwarz die abstrakten Bilder in Räume und Landschaften mit Horizonten. Aus Anlass von Langenfelds 70. Geburtstag zeigt die Städtische Galerie „Fähre“ im Alten Kloster in Bad Saulgau ab 9. März 2025 einen charakteristischen Überblick über Langenfelds variantenreiches Werk, das seit 1982 bis heute entstanden ist. Die Ausstellung trägt den programmatischen Titel „Bilderdenken“. Sie lädt dazu ein, einen Künstler aus Oberschwaben neu zu entdecken, der sein Denken und malerisches Schaffen in über vierzig Jahren mit unvorstellbarer Konsequenz zur Ausformung einer eigenständigen künstlerischen Position vorangetrieben hat.


Neben Langenfelds ersten, farbgestischen Werken aus den 1980er Jahren und Zeichnungen, zeigt die Überblicksausstellung viele Teile aus besonderen Werkreihen, die die Vielfalt seiner technischen Mittel zum Ausdruck bringen. In Reihen und anderen Ordnungen gehängte Arbeiten, so aus der am 10. Januar 2003 begonnenen unendlichen 'Schwarzproben', der 'black magic'-Serie oder den Serien 'Reflection' und 'Horizonte', kreieren unerwartete Erlebnisse stiller Räume, Weiten und Landschaften, die das Sehen schulen. Aktuelle Bilder aus der Serie 'Schwarzlichtfarbraum' vervollständigen die Ausstellung. Auch wenn in Langenfeld Arbeiten die Farbe Schwarz zu dominieren scheint, bleibt das Bild ein "Bild mit Licht. Ich male nichts Anderes", sagt Langenfeld. „Farbe, Licht und Raum im malerischen Prozess sind für mich eine Art Bildmatrix“. Ausgewogen balancieren seine Arbeiten so zwischen purer Malerei und konzeptioneller Kunst.

Bad Saulgau ehrt mit der Überblicksausstellung bereits zum zweiten Mal den 1955 der Stadt geborenen Künstler. Im Gedächtnis geblieben ist Langenfelds erste, markante Einzelausstellung in der städtischen Galerie „Fähre“ im Jahr 2006 unter dem Titel „Schwarz und mehr Farben“. Der damalige Galerieleiter Andreas Ruess bezeichnete Langenfelds ikonische 'Schwarzmalerei' damals als Gegenentwurf zur schnelllebigen Zeit mit ihren immer neuen Visualisierungstechniken und -strategien. „Im Dialog mit dieser Welt setzt er deutliche Zeichen, die in ihrer Widerständigkeit gegen den herrschenden Zeitgeist den Betrachter herausfordern und zum Nachdenken anregen.“ „Das Sehen wird bei Gerhard Langenfeld zum Abenteuer“, schreibt heute der Kunsthistoriker und Kulturwissenschaftler Wolfgang Ullrich.
„Mit dieser Ausstellung schreibt die „Fähre“ ihren Erzählstrang herausragender Künstlerinnen und Künstler aus Oberschwaben fort. Gerhard Langenfelds Werk wird die Räume der städtischen Galerie verwandeln“, freut sich Kulturamts- und Galerieleiterin Alexandra Karabelas.

Städtische Galerie "Fähre" (Bad Saulgau)

23.02.2025 - 11.01.2026 Über das Sichtbare hinaus – Jochen Hein und Miguel Rothschild
Museum Kunst der Westküste (Alkersum/Föhr)
Pressemitteilung
Aus dem Artist-in-Residence-Programm des MKdW wurden zwei Künstler ausgewählt, die mit sehr unterschiedlichen Techniken arbeiten, aber eine große Begeisterung teilen: die intensive Auseinandersetzung mit der Natur.


Der deutsche, in Hamburg lebende Maler Jochen Hein (* 1960) sowie der argentinische, in Berlin tätige Installationskünstler Miguel Rothschild (* 1963) loten in ihren Werken das Verhältnis von Mensch und Natur neu aus. Die Landschaft wird zur bestimmenden Größe. Oftmals lässt sich nicht sagen, ob es eine Natur vor oder nach den Menschen ist – jegliche zivilisatorische Zeugnisse fehlen in ihr und erschweren damit, die reale Größe der Landschaft zu ermessen.


Die Künstler begeistern sich für alle Witterungsphänomene – Stürme überziehen das Land, Nebel steigen auf, Wolken regnen sich ab, Sonnenstrahlen dringen durch Laubwerk. Immer wieder werden neue atmosphärische Stimmungen in den oftmals monumentalen Bildformaten eingefangen. Gerade die schnellen Wetterwechsel, denen die Natur auf Föhr ausgesetzt ist, bilden einen Motivkreis. Oft scheint es, als würden die Bildräume über ihre realen Begrenzungen ausgreifen. Jochen Hein arbeitet zudem in Serien, um die tageszeitlichen Veränderungen zu visualisieren, die dem Land, dem Meer und dem Himmel immer wieder eine andere Ausdruckskraft verleihen. Demgegenüber bricht Rothschild die Bildoberflächen auf, durchlöchert sie sogar oder fügt ihnen Brandstellen hinzu. Die Betrachtenden werden gefordert, sich ihrer Beziehung zur Urkraft der Natur im Wissen um die sich dramatisch verändernden klimatischen Bedingungen zu stellen.

Abb.: Jochen Hein, Expecting Rain, 2024, © Courtesy of the artist

Museum Kunst der Westküste (Alkersum/Föhr)

23.02.2025 - 27.04.2025 Universen der Farbe. Malerei von Hanspeter Münch
Museum Schloss Ettlingen (Ettlingen)
Pressemitteilung
„Meine Bilder atmen im Licht der Farben“
Hanspeter Münch 2019.

Licht und Farbe sind die autonomen Ursubstanzen von Hanspeter Münchs künstlerischen Arbeitens. Assoziationen mit Motiven aus der gegenständlichen Welt wie Vegetation und Landschaften sind in seinen bewegten Farbräumen und Modulationen immer wieder zu erahnen. Münch entwickelt seine Malerei mit großer Verve, ausdrucksstarker Gestik und einem sicheren Gespür für die Sinnlichkeit der Farbe.
Mit dieser Ausstellung im Ettlinger Schloss würdigt die Stadt Ettlingen das Werk und den Künstler Hanspeter Münch anlässlich seines 85. Geburtstages. Sie umfasst vor allem Werke der letzten fünf Jahre und Serien von Papierarbeiten.

Museum Schloss Ettlingen (Ettlingen)

16.02.2025 - 04.05.2025 Der Schlüssel der Träume. Surrealistische Meisterwerke der Collection Hersaint
Fondation Beyeler (Riehen)
Pressemitteilung
In einer Weltpremiere zeigt die Fondation Beyeler erstmals surrealistische Meisterwerke der Collection Hersaint. Die Ausstellung umfasst rund 50 Schlüsselwerke von Künstler:innen wie Salvador Dalí, Max Ernst, René Magritte, Joan Miró, Pablo Picasso, Man Ray, Dorothea Tanning und vielen anderen. Die Bilder greifen zentrale Themen des Surrealismus auf, wie beispielsweise den Traum, das Unbewusste, die Verwandlung oder den Wald als Ort des Rätselhaften. Begründet wurde die Sammlung von dem Bankier Claude Hersaint, der im Alter von 17 Jahren sein erstes Gemälde von Max Ernst erwarb. Es entwickelte sich eine lebenslange Leidenschaft für die Kunst, die in eine der bedeutendsten Sammlungen surrealistischer Malerei mündete. Die Gemälde aus der Sammlung Hersaint werden im Dialog mit Werken der Fondation Beyeler präsentiert.

Die Ausstellung entsteht dank der Unterstützung durch Claude Hersaints Tochter Evangéline Hersaint und ihrer Frau Laetitia Hersaint-Lair.

Fondation Beyeler (Riehen)

15.02.2025 - 10.08.2025 gute aussichten – junge deutsche fotografie 2023/2024
Städtische Galerie Karlsruhe (Karlsruhe)
Pressemitteilung


Die Ausstellung „gute aussichten – junge deutsche fotografie 2023/2024“ spannt einen weiten Bogen von KI-basierter Bildgenerierung über das Ineinandergreifen von Realität und Virtuellem zu Zeiten von Sozialen Medien bis hin zu labyrinthischen Beziehungsgeflechten zwischen Politik, Landschaft und Biografien. Neben tradierten Themen, die sich im aktualisierten Gewand präsentieren, wie beispielsweise die Selbstbefragung von Künstler*innen, sind es speziell die medial allgegenwärtigen Themen unserer Zeit, die von den sieben jungen Kunstschaffenden aufgenommen und in ihren Konfliktpotenzialen demonstrativ vor Augen geführt werden.

Die Kooperation mit „gute aussichten“, dem 2004 gegründeten Ausstellungsprojekt zur Förderung junger Fotograf*innen in Deutschland, präsentiert in seiner zwanzigsten Edition erstmals auch in der SGK die von einer Fachjury prämierten Projekte.

Künstler*innen: Béla Avi Beinhold, Massimiliano Corteselli, Lea Greub, Matthias Grund, Lia Meret Lehmkuhl, Denisa Poteca, Maya Vieth

Foto: Maya Vieth, Während wir schlafen, ziehen Wölfe um die Häuser, 2023, Foto: www.guteaussichten.org

Städtische Galerie Karlsruhe (Karlsruhe)

02.02.2025 - 06.07.2025 Gathering Moss on worm-like Gounds
Städtische Galerie Fruchthalle (Rastatt)
Pressemitteilung
Die Ausstellung untersucht die Verbindungen von Kunst, Natur und Ökologie anhand der Sammlung der Städtischen Galerie Fruchthalle, welche die Themen Wasser, Boden und Regionalität verhandeln. Im Mai 2025 greift die Installationskünstlerin Alex Besta mit einer Arbeit in die Ausstellung ein und vertieft den Dialog über Verantwortung und ‚Kinship‘, also dem eng verwobenen Netz der Verbundenheit aller Lebewesen.

Städtische Galerie Fruchthalle (Rastatt)

01.02.2025 - 24.08.2025 Choose Your Filter! Browser Art seit den Anfängen des World Wide Web
ZKM | Zentrum für Kunst und Medien (Karlsruhe)
Pressemitteilung
Wir alle greifen täglich über Webbrowser auf das Internet zu. Die Frage, wie Browser dabei bestimmen, was wir online erleben, hat auch Künstler:innen schon früh fasziniert. Ausgehend von einem Forschungsprojekt des KIT-Instituts Kunst- und Baugeschichte zu Browserkunst gibt die Ausstellung »Choose Your Filter!« Einblicke in 30 Jahre Browser-Entwicklung. Dabei könnt Ihr selbst über interaktive Installationen Browser-Visionen entdecken und ausprobieren.

ZKM | Zentrum für Kunst und Medien (Karlsruhe)

26.01.2025 - 25.05.2025 Nordlichter
Fondation Beyeler (Riehen)
Pressemitteilung
Zu Beginn des Jahres präsentiert die Fondation Beyeler die Gruppenausstellung «Nordlichter». Im Fokus der Ausstellung stehen rund 80 Landschaftsgemälde von Künstlerinnen und Künstlern aus Skandinavien und Kanada, die zwischen 1880 und 1930 entstanden sind, darunter Meisterwerke von Hilma af Klint und Edvard Munch. Sie alle verbindet der boreale Wald als eine gemeinsame Inspirationsquelle. Die scheinbar unermesslichen Wälder, das strahlende Licht der im Sommer schier endlosen Tage, die langen Nächte im Winter und Naturphänomene wie das Nordlicht haben eine eigene moderne nordische Malerei hervorgebracht, die bis heute eine besondere Anziehungskraft und Faszination ausübt. Der boreale Wald, der sich südlich und nördlich des Polarkreises erstreckt und zu den grössten Urwäldern der Erde zählt, wurde dabei zunehmend als eine Seelenlandschaft dargestellt. Es ist das erste Mal, dass diese Bilder in dieser Konstellation in Europa zu sehen sein werden. Die Gruppenausstellung bietet die Möglichkeit, die Entwicklung der nordischen Landschaftsmalerei in der modernen Kunst anhand ausgewählter Werke von Helmi Biese, Anna Boberg, Emily Carr, Prinz Eugen, Gustaf Fjæstad, Akseli Gallen-Kallela, Lawren Harris, Hilma af Klint, J. E. H. MacDonald, Edvard Munch, Iwan Schischkin, Harald Sohlberg und Tom Thomson nachzuverfolgen und dabei Künstler:innen zu entdecken, die vielen Besucher:innen noch unbekannt sein dürften.

«Nordlichter» ist eine Ausstellung der Fondation Beyeler, Riehen/Basel, und des Buffalo AKG Art Museum, Buffalo, New York.

Fondation Beyeler (Riehen)

25.01.2025 - 27.04.2025 »Alexis Bust Stephens – Urban Artist aus Sucy-en-Brie«
Staedtische Galerie Bietigheim-Bissingen ( Bietigheim-Bissingen)
Pressemitteilung
Alexis Bust Stephens (*1983) lebt in Sucy-en-Brie, der französischen Partnerstadt Bietigheim-Bissingens. Im Bereich der Urban Art ist er eine bemerkenswerte Doppelbegabung: Als Tänzer in HipHop- und Breakdance-Formationen trat er früh international auf. Als Maler schloss er sich der Pariser Street Art- und Graffiti-Szene an. Beides verbindet er in seinen heutigen bildnerisch-künstlerischen Werken. In diesen stellt er meist tanzende, springende, sich drehende, ja fliegende Menschen in einem Stil dar, für welchen er sich auch vom Abstrakten Expressionismus anregen ließ: Tanz und Bewegung, Energie und Rhythmus überträgt er in ausdrucksstarke, pulsierend-gestische Malerei und Zeichnung. Regelmäßig erhält Alexis Bust Stephens Aufträge für Wandmalereien und wird zu internationalen Street Art Festivals eingeladen. Jüngst wurde er beauftragt, die neuen olympischen Sportdisziplinen für das Olympia Museum in Lausanne zu malen. Alexis Bust Stephens ist einer der aufregendsten aufstrebenden Künstler der französischen Urban Art.

Begleitprogramm

After-Work-Kurzführungen mit Apéritif
Dienstag, 18. Februar, 16.30 Uhr
Mittwoch, 12. März, 17 Uhr
Donnerstag, 24. April, 17.30 Uhr

Familien-Fun-Freitag
Kombination aus Führung und Workshop für Groß und Klein
Freitag, 21. März, 15 Uhr

Tanz, Kunst, Action
Offenes Haus mit Tanzperformances, Kurzführungen und Workshops
Sonntag, 6. April, 14–18 Uhr

Känguru-Führung
für Eltern mit Babys im Tragetuch oder Kinderwagen
Montag, 14. April, 15 Uhr

Kinder-Workshops:
U6: In Bewegung
Freitag, 21. Februar, 14–15.30 Uhr (3- bis 5-Jährige)
Experimentelles Sketching
Samstag, 22. März, 14–17 Uhr (10- bis 12-Jährige)


Begrenzte Teilnehmerzahl! Anmeldung empfohlen per Telefon oder Email!

Wir laden Sie herzlich ein zur Eröffnung am Freitag, 24. Januar, um 19 Uhr sowie zur Live-Painting-Aktion am Samstag und Sonntag, 25. und 26. Januar, jeweils von 15–18 Uhr. Seien Sie live dabei, wenn der Künstler eine Wandmalerei in der Städtischen Galerie realisiert!


Öffnungszeiten
Di, Mi, Fr 14–18 Uhr
Do 14–20 Uhr
Sa, So 11–18 Uhr
Karfreitag bis Ostermontag 11–18 Uhr

Eintritt frei
After-Work-Führung: 4 €
Känguruführung: 4 €
Tanz, Kunst, Action: freiwillige Spende
Familien-Fun-Freitag: 10 € pro Familie
Die Städtische Galerie ist inklusive Sanitäranlage barrierefrei.

Städtische Galerie Bietigheim-Bissingen
Hauptstraße 60–64
74321 Bietigheim-Bissingen
Telefon 07142 74-483
Telefax 07142 74-446
galerie@bietigheim-bissingen.de
http://galerie.bietigheim-bissingen.de



Staedtische Galerie Bietigheim-Bissingen ( Bietigheim-Bissingen)

19.01.2025 - 27.04.2025 Boris Petrovsky. Turbatory.
Kunstmuseum Singen (Singen)
Pressemitteilung
Künstler, die mit Licht, Bewegung und Druckluft in all ihren künstlerischen, physischen und metaphysischen, materiellen wie immateriellen Dimensionen arbeiten, gibt es nicht viele in der Euregio Bodensee. Boris Petrovsky, geboren 1967 in Konstanz, arbeitend in Radolfzell, ist einer, der sich mit seinem künstlerischen Ansatz, seinen Ausstellungen und Preisen längst mit internationaler Reichweite in die Licht- und medialen Künste eingeschrieben hat.

Die Ausstellung im Kunstmuseum Singen versammelt Leuchtobjekte, Licht- und Schattenprojektionen, Leuchtschriften, Sounds, aber auch Zeichnungen zu einem Parcours, der als eine einzige, große performative Gesamtinstallation die Vielfalt und Dynamik sowohl dieses Werks, aber auch der Gattung sinnlich erfahrbar machen. Erstmals in einer Museumsausstellung werden Petrovskys neue pneumatische Objekte, die wie eigenständige Wesen wirken, umfassender vorgestellt.

Kunstmuseum Singen (Singen)

19.01.2025 - 27.04.2025 Teil vom Ganzen. Arbeiten auf Papier aus der Sammlung des Kunstmuseums Singen.
Kunstmuseum Singen (Singen)
Pressemitteilung
Unverändert ist die Kunst der Graphik – ganz gleich, ob es sich um Handzeichnungen oder Druckgraphiken handelt – Ausdruck der künstlerischen Persölichkeit. Arbeiten auf oder mit Papier sind fester, wichtiger und vervollständigender Bestandteil jeder Sammlung – auch die des Kunstmuseums Singen. Gerade in den letzten Jahren sind viele Arbeiten als Schenkungen, Ankäufe oder Nachlässe neu in das Museum eingegangen. Sie wurden konservatorisch, aber auch, wenn nötig, restauratorisch ausstellungsfähig gemacht. Unter diesen Arbeiten finden sich Werke von Künstlern, deren Œuvre zu den Schwerpunkten der städtischen Kunstsammlung zählen, die mit Ausstellungen im Kunstmuseum Singen zu sehen waren, aber auch solche, die auf der Liste fehlender Positionen standen.

Ausgehend von Werken der »Höri-Künstler« wie Otto Dix, Max Ackermann, Curth Georg Becker oder Erich Heckel sind Arbeiten weiterer moderner wie zeitgenössischer Künstler zu sehen. Diesen lichtempfindlichen Schatz mit zahlreichen Highlights und Entdeckungen der Öffentlichkeit zugänglich zu machen – das ist das Anliegen dieser Schau.

Kunstmuseum Singen (Singen)

01.12.2024 - 18.05.2025 Update! Die Sammlung neu sichten Szenenwechsel 2
Städtische Galerie Karlsruhe (Karlsruhe)
Pressemitteilung
Mit dem Künstler*innenraum: Kubra Khademi. Bread, Work, Freedom

Angela Merkel, Kamala Harris und Hillary Clinton, aber auch Benazir Bhutto, Margaret Thatcher und Ursula von der Leyen: die afghanische Künstlerin Kubra Khademi (*1989) trifft hochrangige Politikerinnen in fünf großformatigen Diptychen, um gemeinsam mit ihnen eine neue Weltordnung zu etablieren. Dafür greift die Künstlerin auf religiöse und mythologische Motive zurück und stellt die Kraft der Weiblichkeit, der Liebe und Zärtlichkeit metaphorisch dem Krieg und der Gewalt des Patriarchats entgegen.

Auslöser für diese humorvollen aber zugleich provokanten Aktdarstellungen ist der offene Brief „Bread, Work, Freedom“, den die Künstlerin 2022 an die politisch einflussreichsten Frauen der Welt richtet. In diesem fordert sie unter anderem dazu auf, eine externe afghanische Regierung zu bilden – bestehend aus ausschließlich Frauen. Der Brief bleibt unbeantwortet und führt zu den hochpolitischen Werken, die ab dem 1. Dezember 2024 im Künstler*innenraum im Rahmen des „Szenenwechsel 2“ der Sammlungsausstellung in der Städtischen Galerie Karlsruhe zu sehen sind.

Unter dem Ausstellungstitel „Update! Die Sammlung neu sichten“ lädt die SGK zweimal im Jahr dazu ein, ihre eigenen Bestände immer wieder neu zu entdecken. Auf 1.500 qm Ausstellungsfläche begegnen sich im ersten und zweiten Obergeschoss des Museums Malerei, Skulptur, Grafik, Fotografie und Videokunst in medien- und epochenübergreifenden Themenräumen. Werke von mehr als 90 Künstler*innen aus einer Zeitspanne von rund 180 Jahren gehen spannende Dialoge ein und beleuchten Fragen unserer unmittelbaren Gegenwart.

Foto: Kubra Khademi, Untitled - Diptyque 02, from the series Bread, Work, Freedom, 2024, Sammlung CH6 © Bertrand Michau

Städtische Galerie Karlsruhe (Karlsruhe)

01.12.2024 - 27.04.2025 Schatten von Wind – Kalin Lindena
Städtische Galerie Karlsruhe (Karlsruhe)
Pressemitteilung
Mit großformatigen Leinwänden verwandelt Kalin Lindena (*1977) den Projektraum der SGK in einen Erfahrungsraum: Die eigens für die Schau entstandenen Werke überschreiten die Grenzen der klassisch rechteckigen Form und stellen die künstlerische Geste in den Mittelpunkt. Diese von Lindena als „Shapes“ bezeichneten Wandobjekte visualisieren Bewegungslinien, die von den Betrachtenden fortgeschrieben werden und Assoziationen zur Graffiti-Kunst wecken. Die Ausstellung „Schatten von Wind – Kalin Lindena“ ist die zwölfte Präsentation des Förderkreises der Städtischen Galerie Karlsruhe e.V.

Foto: Kalin Lindena, Schatten von Wind, 2024, Courtesy Kalin Lindena -Galerie Nagel Draxler (c) Udo-Meinel

Städtische Galerie Karlsruhe (Karlsruhe)

30.11.2024 - 21.04.2025 Sehstücke. Alfred Ehrhardt und Elfriede Stegemeyer
Museum Ludwig (Köln)
Pressemitteilung
In einer Doppelpräsentation zeigt das Museum Ludwig neu erworbene Fotografien von Alfred Ehrhardt (1901–1984) in Dialog mit Aufnahmen von Elfriede Stegemeyer (1908–1988). Sie sind sich im Leben nie begegnet und doch teilten sie einige Jahre ein gemeinsames Interesse: das Fotografieren von Wasser, Strand und Sand.

Ehrhardt studierte 1928/1929 am Dessauer Bauhaus Malerei, u.a. bei Paul Klee und Wassily Kandinsky. 1933 wurde er wegen seiner modernistischen Kunstauffassung von den Nationalsozialisten aus dem Schuldienst an der Hamburger Landeskunstschule entlassen. Mit seiner Kamera suchte er Strukturen und abstrakte Formen im Dünensand der Kurischen Nehrung und im Watt. Er entdeckte Erhabenes im Detail – seine Form der inneren Emigration. Immer ging es ihm um das Wirken von „Urkräften“, abseits der Zivilisation, um „das Wesentliche“. 1967 fasste er es so zusammen: „Es kam mir darauf an, bereits im Ausschnitt das organisch Ganze zu zeigen, was nur möglich ist, wenn man die Statik einer Erscheinungsform in der Wahl des Ausschnitts überwindet und das dynamische Element des Objekts so im Licht und im Winkel fasst, dass trotz des Ausschnitts das Ganze lebendig wird. Man darf also auf dem Gebiet der Fotografie durchaus von einer Gestaltung sprechen. Sie besteht allerdings nicht in optischen Kniffen und Tricks. Sie besteht vielmehr in einer Art grundsätzlich neuen Sehens, das uns das Wesentliche der Dinge offenbart.“ Publiziert hat Ehrhardt seine Werke in Fotobüchern wie „Die Kurische Nehrung“ (1934) und „Das Watt“ (1937) oder später in „Wattenmeer. Formen und Strukturen“ (1967). Neben den Aufnahmen im Freien entstanden im Atelier neusachliche Vergrößerungen von Muschelschalen und Schneckengehäusen, später auch avantgardistische Filme wie der 1959 veröffentlichte und preisgekrönte „Tanz der Muscheln“.

Auch Elfriede Stegemeyer hatte zunächst in anderen Medien künstlerisch gearbeitet bevor sie 1932 zur Kamera griff. Sie stand in engem Kontakt zur Künstler*innengruppe der Kölner Progressiven und der Dadaisten und ging noch einen Schritt weiter: sie nutzte Fotografien, die sie auf Sylt, auf Ibiza – wo sie den Künstler Raoul Hausmann besuchte – und auf Sizilien angefertigt hatte für Collagen oder übermalte sie mit dem Pinsel. „ich stehe zu sehr hinter meiner arbeit“, schrieb sie um 1981 an den Kunsthistoriker Uli Bohnen, „als dass ich sie etikettieren könnte, aber wenn ich darüber nachgrübele, würde ich sie bei ‚naturlieb‘ einordnen, weil ich alles lebendige in gefahr sehe, und irgendwo meine ich, dass ich durch meine arbeit dem kern der dinge nähergekommen bin, ich lasse mein ‚ding‘ möglichst von selber wachsen, was ich dazu tue ist beobachten, untersuchen, einkreisen, verbinden – auch auf die gefahr von fehlschlüssen. wenn wir uns nicht selbst riskieren, gewinnen wir das lebendige nicht. Deshalb riskiere ich folgende betrachtung: ich glaube nicht, dass abstraktion allein zielführend ist. struktur ist an sich keine abstraktion. aber sie umschliesst sie und schliesst sie aus. Ich meine, man sollte alle doktrinen vermeiden, sie hemmen den natürlichen fluss.“
Ein Großteil von Elfriede Stegemeyers Werk wurde 1943 bei einem Bombenangriff zerstört.

Sowohl Elfriede Stegemeyer als auch Alfred Ehrhardt ersetzten das klassische Seestück, also die maritime Darstellung, durch die Seherfahrung natürlicher Strukturen. Beide griffen zur Zeit des Nationalsozialismus zur Kamera, einem Medium, das weniger im Fokus der NS-Kunstzensur und -zerstörung stand. Sie wandten sich in ihren Bildern der Natur zu, und vom Menschen ab und wählten mit ihrer Kamera Ausschnitte, die die Natur abstrahieren. Elfriede Stegemeyer und Alfred Ehrhadt zählten zur fotografischen Avantgarde und wurden erst spät wirklich entdeckt.

Alle Aufnahmen der Präsentation sind Neuzugänge in der Sammlung Fotografie des Museum Ludwig. Alfred Ehrhardts Werke stammen aus einer großzügigen Schenkung der Familie Bartenbach. Elfriede Stegemeyers Fotografien wurden jüngst aus dem Nachlass des Galeristen Gerd Sander erworben, der mit dazu beigetragen hatte, Stegemeyers Werk bekannt zu machen. Einmal mehr zeigt sich: Die fotografische Moderne ist noch immer nicht auserzählt.

Museum Ludwig (Köln)

23.11.2024 - 21.04.2025 Sung Hwan Kim. Protected by roof and right-hand muscles Mit Beiträgen von David Michael DiGregorio
ZKM | Zentrum für Kunst und Medien (Karlsruhe)
Pressemitteilung
Die gemeinsam mit dem Van Abbemuseum in Eindhoven organisierte Ausstellung ist die bisher größte Einzelausstellung von Sung Hwan Kim in Europa. Sie zeigt komplexe Installationen des koreanischen Künstlers, darunter viele Video- und Performance-Arbeiten, die in musikalischer Zusammenarbeit mit dem Musiker und Komponisten David Michael DiGregorio (alias dogr) entstanden sind.

ZKM | Zentrum für Kunst und Medien (Karlsruhe)

17.11.2024 - 22.06.2025 Momente der Klarheit – Janus la Cour und das neue Bild der Natur
Museum Kunst der Westküste (Alkersum/Föhr)
Pressemitteilung
Kuratiert von Florian Illies

Janus la Cour (1837–1909), an der dänischen Westküste geboren, gilt es wiederzuentdecken – vor allem in seiner Modernität. Bekannt als großer Einsiedler, hatte er bei seiner ersten Italienreise 1867 den Traum von einem perfekten Bild: ein leerer Strand, wild und öde. In den Schweizer Bergen, im warmen Italien, aber besonders bei seinen Wanderungen an den heimischen Stränden bei Århus suchte er seitdem karge, einsame Orte auf und verherrlichte sie in seiner fast meditativen Kunst. Bis heute faszinieren diese oft seriell angelegten menschenleeren Monumente der Stille. Nicht zuletzt hält er eine gefährdete Natur fest, die in der fortschreitenden Industrialisierung Europas zu verschwinden droht, und betont damit zugleich seine Ablehnung des impressionistischen Paris, das er wie alle Großstädte abscheulich fand. Er animiert uns, innezuhalten.

Die Ausstellung ? entstanden in Kooperation des MKdW und der Nivaagaards Malerisamling in Nivå, Dänemark ? basiert auf Meisterwerken aus der Berliner Janus-la-Cour, Sammlung von Christoph Müller, und wird um Leihgaben aus Privatsammlungen sowie wichtigen dänischen Museen ergänzt. Erweitert wird sie um zeitgenössische Perspektiven: Die Maler Per Kirkeby und Sven Drühl, die selbst La-Cour-Sammler waren beziehungsweise sind, setzen sich in ihren Werken direkt oder indirekt mit La Cours Kunst auseinander.

Museum Kunst der Westküste (Alkersum/Föhr)