Ausstellungsarchiv
23.06.2024 - 15.09.2024
Sie muss nicht immer schillernd sein. Modefotografie
Pressemitteilung
Zwischen dem 23. Juni und dem 15. September steht das Fotografie-Forum der StädteRegion Aachen ganz im Zeichen der Mode. Rund 160 Arbeiten namhafter Künstler_innen wie Henri Cartier-Bresson, Lotte Jacobi oder Robert Capa ermöglichen einen Einblick in rund 100 Jahre des Genres der Modefotografie, die aus unserem Alltag, Dank großer Plakate und zahlreicher Magazine, nicht wegzudenken ist.
Die Wechselbeziehung zwischen Mode und Fotografie ist fast so alt, wie das künstlerische Medium selbst. Mitte des 19. Jahrhunderts entstanden die ersten Vorläufer: Adolphe Braun hielt die Comtesse Virginia Oldoini am Hof Napoleons III. in verschiedenen Kleidern fest. Die Edeldame gilt damit als das erste Fotomodel der Geschichte. Bei einem Ausstellungsrundgang zeigt sich, welche Tendenzen und Ideen seitdem in die Modefotografie Einzug gehalten haben.
Aufnahmen aus den 1920er und 30er Jahren präsentieren die zarten Anfänge der Modefotografie. Mondän begegnen den Besucher_innen die Models beispielsweise bei Yva. Die als Else Ernestine Neulaender geborene Fotografin spezialisierte sich 1927 mit ihrem Studio auf Aufnahmen für Zeitschriften und Magazine. Statt eines ausstaffierten Studios mit historisierten Requisiten setzte Yva auf moderne Aufnahmetechniken, die sich insbesondere durch eine piktoralistisch verschwommene Lichtsetzung in leeren Räumen auszeichnet.
Fotograf_innen wie Hermann Landshoff bringen die neuste Haute Couture mit Beginn der 1950er Jahre auf die Straße, hinein ins öffentliche Leben. Statt in theatralischen Posen, hält Landshoff die Models auf dem Fahrrad, im Luftsprung oder unter Wasser fest. Durch den bewussten Einsatz von Bewegungsunschärfe sowie außergewöhnliche Perspektiven wirken die Aufnahmen ungezwungen und spontan. „Die Aufnahmen Hermann Landshoffs waren für die damalige Zeit bahnbrechend“, erläutert die Kuratorin und Leiterin des Fotografie-Forums Dr. Nina Mika-Helfmeier, „Sie versprühen eine ungeahnte Leichtigkeit und zeigen ein neuartiges Lebensgefühl. Spannend ist nicht zuletzt, dass hier auch ein neues und authentischeres Frauenbild propagiert wird.“
Die Ausstellung gewährt ebenso Einblicke hinter die Kulissen der Modeindustrie. Eve Arnold porträtierte 1950 eine Modenschau von Afro-Amerikanerinnen in Harlem. Die sensible Studie hält eine marginalisierte Community fest, die in der damals weiß-geprägten Modeindustrie keinen Platz zugestanden bekam und ihre Runway-Shows selbst organisierte. Einige Jahre später zeigt Inge Morath, mit welchem Aufwand neue Kollektionen in der Modehauptstadt Paris inszeniert werden. Unter dem Thema „Die Schöne und das Biest“, werden mondän gekleidete Models mitsamt großen Hunden über den Laufsteg geschickt und von den umgebenden Fotograf_innen bestmöglich in Szene gesetzt.
Neue fotografische Positionen wie Martin Parr, Cristina de Middel oder Jérôme Sessini zeigen innerhalb der Schau ungewöhnliche und farbenfrohe Wege der Präsentation von Fashion-Items. Die Wuppertaler Künstlerin Isabelle Wenzel geht sogar so weit, die Beziehung zwischen Fotografin und Model gänzlich aufzulösen - meist ist sie beides in Personalunion. Mithilfe des Selbstauslösers inszeniert sie sich in akrobatischen Posen. Die Kleidungsstücke erlangen dadurch eine eigene skulpturale Qualität. Die Grenzen zwischen künstlerischer Fotografie und klassischer Modefotografie verschwimmen hier zusehends.
In einem spanungsvollen Miteinander verdeutlichen die Aufnahmen, welche Grenzen die Modefotografie in fast hundert Jahren ausgetestet hat. Schlaglichtartig geben die fotografischen Positionen darüber hinaus Aufschluss über die Wechselwirkung zwischen Mode, gesellschaftlichen Veränderungen und historischen Ereignissen.
14.04.2024 - 16.06.2024
Bankgeheimnisse
Pressemitteilung
Von skurrilen und herzerwärmenden Alltagssituationen
Ausstellung „Bankgeheimnisse“ widmet sich dem Sujet der Sitzbank
Mit rund 150 Arbeiten rückt die neue Präsentation im Fotografie-Forum Monschau ein besonderes Möbelstück in den Fokus: die Bank. Sie ist aus unserem Alltag nicht wegzudenken, begegnen wir ihr doch im Park, an der Straße, im Bahnhof oder im Wartezimmer. Das Bänke Schauplätze für ganz unterschiedliche Geschichten sind, beweisen die 28 präsentierten Künstler_innen der Ausstellung. Auf der ganzen Welt haben sie Menschen auf Sitzbänken festgehalten. Ein ebenso breites Panorama bilden die fotografischen Genres: Neben klassischer Street Photography reihen sich ebenso Porträtfotos berühmter Persönlichkeiten, wie Bob Dylan oder Marilyn Monroe, und inszenierte Fotografien aneinander.
Es ist nicht die erste monothematische Ausstellung im Fotografie-Forum. Bereits im vergangenen Jahr widmete sich die Schau „The Jump“ dem Motiv des Sprungs in der Fotografie. Die Fotografien der Sitzbänke zeigen nun einzigartige und für sich abgeschlossene Geschichten, die die Imaginationskraft der Betrachtenden herausfordern. Viele der dargestellten Szenen entbehren nicht einem gewissen Humor, wie die Kuratorin und Leiterin des Fotografie-Forums Dr. Nina Mika-Helfmeier betont: „Viele in der Ausstellung vertretene Fotografen lieben skurrile Alltagsszenen, aus denen sich eine natürliche, nicht erzwungene Komik ergibt.“ Barbara Klemms Arbeit Stuttgart 1972 führt zum Beispiel drei im Park schlafende Personen durch die fotografische Linse mit einer antiken Skulptur zusammen. Bei dieser unbeabsichtigten Begegnung stellt sich die Frage, welche der Figuren eigentlich lebendig ist und warum sich zwischen ihnen eine Art seltsame Verwandtschaft bemerken lässt.
Elliott Erwitts Fotografie, die am Rande eines Jahrmarkts in Kalifornien entstanden ist, besticht ebenso durch eine gewisse Komik: Auf einer Bank sind drei einzelne Frauen versammelt, die unter einem Schild mit der Aufschrift „Lost Persons Area“ stehen. Aufgrund des verlorenen und fragenden Blicks einiger der Protagonistinnen bleibt unklar, ob hiermit der Sammelpunkt für entzweite Familien und Gruppen gemeint ist, oder sich das Schild als Kommentar zu den dort versammelt, ziemlich verloren wirkenden Frauen verstehen lässt. Die Bank fungiert hier als eigener Mikrokosmos im öffentlichen Raum, in dem spannende Begegnungen stattfinden, die manches Mal fast surreal anmuten.
Dass das Sitzmöbel ebenso als Ort der inneren Einkehr fungieren kann, zeigt eindrucksvoll Thomas Hoepkers Aufnahme eines älteren Herren im Ritan Park in Beijing. Mit seiner Pfeife hat er es sich auf einer Parkbank gemütlich gemacht. Sogar seinen Vogel hat er aus dem kleinen Käfig genommen und scheint mit ihm ein geistiges Zwiegespräch zu führen. Durch die Sonne in besonders stimmungsvolles Licht getaucht, strahlt die Fotografie eine unglaubliche Ruhe aus. Sie wirft aber ebenso Fragen danach auf, wo solche Oasen in unserer heutigen hektischen Welt noch zu finden sind.
Die Sitzbank dient innerhalb der Ausstellung als Ausgangspunkt, um Humorvolles, Skurriles aber auch Melancholisches sowie Aufrüttelndes zu entdecken. Da uns das Motiv nur allzu gut aus dem eigenen Alltag bekannt ist, bieten sich unzählige Anknüpfungspunkte, um tief in die Bilder einzutauchen und in einen empathischen Dialog mit den Dargestellten zu treten.
Die Arbeiten Jürgen Klaukes bilden im zweiten Obergeschoss einen Exkurs in die künstlerische Fotografie. Hier wird das Sitzmöbel – sorgsam inszeniert - zum eigenständigen Akteur im Bild und verweist nicht zuletzt auf grundlegende Fragen der menschlichen Existenz. Klaukes Werke schließen die inhaltliche Klammer der Schau, indem sie zeigen, welche Möglichkeiten das Medium der Fotografie eröffnet. Wenngleich alle präsentierten Arbeiten ein und dasselbe Motiv haben, könnte die Bandbreite der künstlerischen Inszenierungen nicht größer sein.
„Bankgeheimnisse“ ist bis zum 16. Juni in Monschau zu sehen, der Eintritt ist frei.
Gezeigte Fotograf_innen:
A. Abbas, Eve Arnold, Bruno Barbey, Sibylle Bergemann, Ian Berry, Robert Capa, Bruce Davidson, Gerti Deusch, Nikos Economopoulos, Alfred Eisenstaedt, Elliott Erwitt, Leonard Freed, Burt Glinn, Thomas Hoepker, Richard Kalvar, Jürgen Klauke, Barbara Klemm, Elliott Landy, Herbert List, Constantine Manos, Peter Marlow, Inge Morath, Ruth Orkin, Bill Perlmutter, Max Scheler, Dimitri Soulas, Dennis Stock, Patrick Zachman
18.02.2024 - 07.04.2024
Wieder-Entdeckt. Fotografie der 1930er Jahre
Pressemitteilung
Die 1930er Jahre stehen im Fokus dieser umfassenden Ausstellung. Rund 160 Arbeiten geben einen ungeahnten Einblick in ein ereignisreiches Jahrzehnt, in dem bedeutende Tendenzen der Fotografie ihren Anfang nahmen. Auch diese gilt es, neben bisher unbeachteten Künstler_innen, wiederzuentdecken.
Als „Erfinder der Dokumentarfotografie“ porträtierte Walker Evans (1903–1975) die US-amerikanische Landbevölkerung. Seine Fotografien sind Zeugnisse der Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise und geben noch heute beeindruckende Alltagseinblicke – nüchtern und mit erzählerischer Klarheit. Maßstäbe für die Fotografie setzte ebenso Edith Tudor-Hart (1908–1973). Als österreichisch-britische Exilfotografin war sie von Strömungen der sozialdokumentarischen Fotografie beeinflusst und beschäftigte sich mit Themen wie sozialer Ungleichheit, progressiver Pädagogik oder moderner Architektur. Welche experimentellen Ansätze bereits in den 30er Jahren existierten, demonstrieren die Aufnahmen Anton Stankowskis (1906–1998). Unerwartete Perspektiven, Bildausschnitte und Details zeigen, wie vielseitig der später gefeierte Künstler und Grafiker, der aus dem Ruhrgebiet stammt, aus dem Medium der Fotografie zu schöpfen wusste.
In der zweiten Etage des Fotografie-Forums zeigen wir kürzlich wiedergefundene Aufnahmen des Hamburgers Fide Struck (1901–1985). Mit erstaunlichem Blick für Details porträtierte Struck die Arbeiter_innen des Hamburger Fischmarktes sowie städtische Szenen zwischen Straßenbahn und Börsentreiben.
Die Vernissage findet am 18.02.2024 um 12 Uhr im Bürgersaal, Austr. 7 in Monschau statt.
23.04.2023 - 11.06.2023
Hannes Kilian
Fotografien 1937 - 1976
Pressemitteilung
Hannes Kilian (1901–1999) gehört zu den bedeutendsten Fotografen in Deutschland. Besonderes bewegend sind seine Bilder vom zerstörten Stuttgart, die er 1944 aufnahm. Sie zeigen die zerbombten Häuser, Trümmerfrauen, Schwarzmarkthändler und Kriegsheimkehrer. In der Folgezeit entwickelte Kilian sich dank vielfältiger Aufträge zu einem der profiliertesten Chronisten des Wiederaufbaus im Südwesten und Westen des Landes. Obwohl die Schauplätze seiner journalistischen Fotografie überwiegend in der Westzone lagen, fehlt der Blick auf den Osten und die Berliner Mauer nicht.
Hannes Kilian arbeitete als freier Fotograf für zahlreiche renommierte Zeitschriften und Magazine. Aber er war nicht nur Chronist und Pressefotograf. Ob seine imposanten Architektur- oder ästhetischen Modefotografien: Entscheidend waren stets sein Blick auf eine künstlerische Bildkomposition und das besondere Gespür für Licht und Schatten. Kilians Reisereportagen aus Italien, Spanien, Ägypten, Israel, Portugal oder Frankreich sind legendär.
Viele Bilder offenbaren sein großes Talent, Bewegung mit der Kamera festzuhalten. Kilian faszinierte Schauspiel, Ballett und Oper. Seine Tanz- und Theaterfotografien halten keine Details fest, sondern erklären den Tanz, den Sprung, die Bewegung zum entscheidenden Moment.
500.000 Fotos hinterließ Hannes Kilian, ein noch weitgehend ungehobener Schatz. Nur ein Teil wurde in Illustrierten, Zeitungen und Büchern veröffentlicht. In der Ausstellung gezeigt werden ca. 150 Fotoaufnahmen, die von seiner Witwe Gundel Kilian zur Verfügung gestellt wurden. Ihr und Lukas Kilian, dem Enkel des verstorbenen Fotografen, danke ich sehr für die wertvolle Begleitung und Fachexpertise bei der Sichtung des Fotomaterials. Ein ganz besonderer Dank gilt ebenso der Berliner Galeristin Johanna Breede. Ohne sie wäre diese Ausstellung nicht realisierbar gewesen.
Die Ausstellung wird durch Herrn Städteregionsrat Dr. Tim Grüttemeier in Anwesenheit von Gundel Kilian eröffnet.
19.03.2023 - 11.06.2023
Von Menschen und Kunst. Fotografien von René Burri, Stefan Draschan, Alfred Eisenstaedt, Elliott Erw
Pressemitteilung
In ihren Anfängen galt die Fotografie als treues Abbild der Realität. Durch das Spiel mit Kompositionen, Perspektiven und mit Hilfe experimenteller Techniken erhoben die Fotograf_innen einen künstlerischen Anspruch. In Museen wurde die Fotografie zunächst als Mittel zur Dokumentation und Archivierung der dort ausgestellten Werke eingesetzt. Peu à peu emanzipierte sie sich von dieser Aufgabe. Nicht zuletzt durch das Fotografieren von Besucher_innen in Museen entstanden neue, eigene Kunstwerke.
Im Rahmen der Ausstellung „Von Menschen und Kunst“ zeigen wir auf der 2. Etage des Fotografie-Forums ca. 60 Arbeiten, die die Reaktion der Menschen auf Kunst in Museen und im öffentlichen Raum thematisieren. Betrachtet man die im Rahmen der Ausstellung präsentierten Menschen-im-Museum-Bilder, fallen die mitunter offenkundigen Ähnlichkeiten zwischen den Besucher_innen und den Museumsbildern auf. Die meisten gehen unbefangen mit den Klassikern des Kunstkanons um. Einige betrachten sie mit respektvollem Staunen, andere nutzen die Ruhe der Museen und die vorhandenen Sitzmöglichkeiten, um ein kleines Schläfchen zu halten. So kann das Zusammenspiel von tausend-, ja millionenfach angeschauten Kunstwerken und ihrem Publikum manchmal zur unterhaltsamen Sehschule werden.
Die Herangehensweise der Kuratorin Dr. Nina Mika-Helfmeier wurde durch die Arbeiten von Barbara Klemm, Ruth Orkin und Stefan Draschan inspiriert. Der letztgenannte, bekannte österreichische Fotograf zeigt in seinen Arbeiten verblüffende Korrespondenzen zwischen Kunst und Besucher_innen. Seit Jahren pendelt er zwischen Wien, Berlin, Neapel und Paris, um Menschen in Museen zu fotografieren. Inzwischen ist das Sujet „Menschen im Museum“ für Stefan Draschan ein beliebtes Internet-Meme. Dabei steht bei ihm stets der spontane Moment im Mittelpunkt seines Interesses. Die Social-Media-Community war begeistert von seinen online präsentierten Fotos und verlinkte sie millionenfach auf Facebook, Tumblr, Twitter und Instagram. Während für Stefan Draschan die Jagd auf Motive im Museum zu einem festen Bestandteil seiner fotografischen Arbeit geworden ist, zeigt die Ausstellung aber auch weitere humorvolle Fotografien, die international bekannte Fotograf_innen von Menschen und Kunst machten.
Die Ausstellung ist bis zum 11. Juni zu sehen, der Eintritt ist frei.
Fotocredit: Museo del Prado, 1995 © Elliott Erwitt/ Magnum Photos
12.02.2023 - 16.04.2023
Ellen Auerbach. Barbara Klemm
Fotografien 1929-2019
Pressemitteilung
Im Februar starten wir im Fotografie-Forum der StädteRegion Aachen mit der ersten Ausstellung in diesem Jahr. Sie zeigt uns, wie atmosphärisch die deutsch-amerikanische Fotografin Ellen Auerbach (geb. Rosenberg) u. a. die Stationen ihres Exils in Palästina und England festzuhalten wusste. Ihre Arbeiten präsentieren wir zusammen mit Werken von Barbara Klemm, der „Grande Dame“ der Schwarz-Weiß-Fotografie, die ein halbes Jahrhundert lang die wichtigen Ereignisse der deutschen Geschichte und Politik in ausdrucksstarken Aufnahmen festhielt. Das beeindruckende Œuvre von Barbara Klemm umfasst Landschaften, ikonenhafte Bilder von zeitgeschichtlich relevanten Ereignissen, Reisereportagen und Porträts künstlerischer Persönlichkeiten.
Ellen Auerbach (1906–2004) stammte aus einem bürgerlich-jüdischen Elternhaus. Mit 18 Jahren begann sie ein Studium der Bildhauerei in Karlsruhe, wo sie die Eltern von Barbara Klemm, Fritz Klemm und Gräfin Antonia von Westphalen, kennenlernte. 1929 zog sie nach Berlin, um eine fotografische Ausbildung bei Walter Peterhans (Bauhaus in Dessau) zu absolvieren. International bekannt wurde sie in den 1930er Jahren durch ihre gemeinsame Arbeit mit der Künstlerin Grete Stern, mit der sie das Berliner Fotostudio ringl + pit gründete. Im Rahmen unserer Ausstellung werden u. a. Arbeiten von perfekt ausgeleuchteten Stillleben aus den 30er Jahren, Landschaften von den Exilstationen Auerbachs sowie Stadtszenen aus dem New York der 40er Jahre zu sehen sein.
Barbara Klemm, 1939 in Münster geboren, trat nach ihrer Ausbildung in einem Porträtatelier in Karlsruhe ab 1959 eine Stelle als Fotolaborantin bei der Frankfurter Allgemeinen Zeitung an. Bald belieferte sie die Redaktion mit eigenen Bildern, zunächst in freier Mitarbeit, ab 1970 bis Ende 2005 als fest angestellte Redaktionsfotografin für Politik und Feuilleton. Zahlreiche Ausstellungen wurden Barbara Klemms fotografischer Arbeit schon gewidmet, etwa 1991 anlässlich der Eröffnung des Museums für Moderne Kunst in Frankfurt a. M., 1999 im Deutschen Historischen Museum in Berlin oder 2013 eine Retrospektive im Martin-Gropius-Bau in Berlin. Barbara Klemm wurde u. a. mit dem Dr.-Erich-Salomon-Preis der Deutschen Gesellschaft für Photographie, dem Hessischen Kulturpreis und dem Max-Beckmann-Preis der Stadt Frankfurt am Main ausgezeichnet. Im Jahre 2010 wurde sie in den Orden Pour le mérite für Wissenschaft und Künste aufgenommen.
Mit Ellen Auerbach verband Barbara Klemm eine lange Freundschaft. Die Ausstellung vereint die individuellen Sichtweisen und Perspektiven der beiden Freundinnen auf das fotografische Sujet. Gezeigt werden ca. 150 Fotoaufnahmen, mit freundlicher Unterstützung von privaten Leihgebern sowie Leihgaben der Akademie der Künste in Berlin.
Die Vernissage findet am 12.2.2023 um 12 Uhr im Aukloster (Austr. 7 in Monschau), in Anwesenheit von Barbara Klemm statt.
23.10.2022 - 18.12.2022
Berlin-Venedig-Monschau. Illusionen
Pressemitteilung
Was verbindet Venedig, Berlin und Monschau? Alle drei Städte sind am Wasser zu Hause. Venedig wurde inmitten der Lagune eines flachen Binnenmeers erbaut, Berlin liegt an der Spree und Monschau bekanntlich an der Rur. Zudem gelten alle drei Städte als touristische Attraktion, auch wenn Monschau natürlich bei Weitem weniger bekannt ist.
Die Fotografin Katharina John und ihr Mann, der Schauspieler und Musiker Ulrich Tukur, wohnen und leben abwechselnd in Venedig und Berlin. Monschau haben sie auf Einladung der StädteRegion Aachen im Rahmen eines Stipendiums des Fotografie-Forums kennengelernt und sich gemeinsam der Stadt angenähert.
Katharina John und Ulrich Tukur begaben sich auf die Suche nach Brücken zwischen Illusion und tatsächlichem Dasein. Was Katharina John mit ihren fotografischen Porträts herausgefunden hat, ergänzt und erweitert Ulrich Tukur durch Texte und Tonaufnahmen.
Foto: Venedig 2011© Katharina John
25.09.2022 - 18.12.2022
René Groebli. Early Work
Pressemitteilung
Die Ausstellung „Early Work“ widmet sich dem Werk des Schweizers René Groebli, einem der brillantesten Schwarz-Weiß-Fotografen überhaupt.
Schon als 26-Jähriger wurde er zur Teilnahme an der legendären Ausstellung „The Family of Man“ eingeladen, die Edward Steichen für das Museum of Modern Art (MoMA) in New York kuratierte. In den frühen 1950er Jahren arbeitete er als Reportagefotograf für internationale Magazine wie Life oder Picture Post sowie für die Londoner Agentur Black Star in Afrika und dem Nahen Osten.
Im Rahmen der Ausstellung sind viele seiner Fotogeschichten wie die „Magie der Schiene“ (Rail Magic), „Das Auge der Liebe“ (The Eye of Love) oder „Beryl Chen“ zu sehen. In seinen Bildern hielt Groebli Dynamik, Geschwindigkeit, Geruch, Gefühle und Geräusche fest. Er fotografierte, was nicht greifbar ist. In der Geschichte der Fotografie hat kaum ein anderer Fotograf sinnliche Wahrnehmung so sichtbar abgelichtet und dokumentiert, wie Groebli.
Die Ausstellung umfasst rund 140 schwarz-weiß Arbeiten, die zwischen 1945 und 1955 entstanden sind.
Sie wurde kuratiert von René Groebli, Dr. Thomas Buchsteiner und Dr. Nina Mika-Helfmeier
12.06.2022 - 18.09.2022
COLLECTION 20:2
Klassiker & Ikonen der Fotokunst. Lieblingsbilder
Pressemitteilung
Die Sammlung des Fotografie-Forums der Städteregion Aachen, bestehend aus Dauerleihgaben, Schenkungen und Ankäufen, ist in den vergangenen Jahren stetig gewachsen. Heute umfasst sie fast 500 Arbeiten. Ein Teil der Sammlung wurde bereits 2021 der Öffentlichkeit präsentiert. Ab dem 12.6.2022 wird auf allen drei Ebenen des Hauses, in allen 14 Kabinetten, der zweite Teil der Sammlung mit etwa 230 Fotoaufnahmen gezeigt werden, faszinierende Aufnahmen die zwischen 1928 und 2019 entstanden sind.
Das Herzstück unserer Sammlung bilden zahlreiche Aufnahmen aus dem Bereich der Straßenfotografie, darunter Ikonen der Fotokunst, die auch in führenden europäischen Fotosammlungen zu finden sind. Berühmte Aufnahmen aus weltläufigen Metropolen wie New York oder Paris werden im Rahmen der Ausstellung ebenso zu sehen sein, wie Meisterwerke der Schwarz-Weiß-Fotografie, die für ihren humorvollen Blick berühmt sind.
Ein beachtlicher Teil der Ausstellung ist dem Thema „Lesen“ gewidmet. Er ist eine Hommage an die Schönheit und Verlockung des Lesens, an die überwältigende Kraft des geschriebenen Wortes, an die besondere Beziehung des Menschen zu Büchern. Sie mache die Freude am Lesen deutlich, die wir empfinden, wenn wir - vertieft in eine Geschichte - unserer Phantasie erlauben in die geschriebene Welt einzutauchen und alles andere um uns herum vergessen.
Die Ausstellung wurde kuratiert von Frau Dr. Nina Mika-Helfmeier
Mit freundlicher Unterstützung von:
EWV, Sparkasse Aachen, Magnum Photos, Herbert List Estate, Max Scheler Estate, Johanna Breede photokunst
Fotocredit: New York, 1979 © Bruce Gilden / Magnum Photos
13.03.2022 - 05.06.2022
YVA. FRIEDA RIESS
Fotografien 1919-1937
Pressemitteilung
Mit unserer neuen Ausstellung widmen wir uns nun zwei großartigen – leider in Vergessenheit geratenen - Fotografinnen und Vertreterinnen dieser Zeit: Yva und Frieda Riess.
„Die Riess“, wie sie von den Zeitgenossen genannt wurde, gehört zu den größten Fotografinnen der Weimarer Republik. Ihr Foto-Atelier war in den zwanziger Jahren Berlins eine Institution. Dort gingen Künstler, Literaten, Schauspieler, Sportler und Politiker ein und aus, um sich porträtieren zu lassen. „Tuschend mit Hilfe des Lichts“, so beschreibt der Schriftsteller Gottfried Benn die besondere Arbeitsweise der Fotografin, die sich bei ihrer Arbeit von dem Ausdruckswillen des Expressionismus beeinflussen ließ.
Die stark an der expressionistischen Malerei orientierten Porträts von Frieda Riess wurden 1925 in der berühmten Berliner Galerie Alfred Flechtheim zum ersten Mal ausgestellt.
Ebenfalls 1925 eröffnete Yva (Else Neuländer-Simon) ihr erstes Atelier, in dem später Helmut Newton bis 1938 eine Lehre absolvierte. „Dass ich bei Yva lernen durfte, war der Olymp für mich“, so Newton.
Im Rahmen der Ausstellung sind zahlreiche, für diese Zeit spektakuläre Modeaufnahmen von Yva zu sehen, darunter die legendären Inszenierungen von Damenbeinen in Seidenstrümpfen. In ihrer Werbefotografie setzte sie die Mehrfachbeleuchtung ein, eine für die surreale Fotografie typische Technik, die sie meisterhaft beherrschte. Mit ihren technisch aufwendig und perfekt inszenierten Werbe- und Modeaufnahmen avancierte Yva zur Spezialistin der Modefotografie.
Die Ausstellung umfasst rund 130 Schwarz-Weiß-Aufnahmen, darunter beeindruckende Porträts und spektakuläre Modeaufnahmen dieser Zeit.
Die kuratorische Arbeit für diese Ausstellung – die im Fotografie-Forum der Öffentlichkeit zum ersten Mal präsentiert wird – begann bereits 2018. Hierbei wurde Dr. Nina Mika-Helfmeier von Marion Beckers und Elisabeth Moortgat (beide Mitbegründerinnen des Verborgenen Museums in Berlin) und dem Ullstein-Verlag großartig unterstützt, denen unser herzlicher Dank gebührt.
Auf der 2. Etage ist parallel dazu bis zum 22.05.2022 die Ausstellung „En Route to Cologne. Fotografien von Lee Miller (1942-45)“ zu sehen.
Der Eintritt ist frei!
Die Ausstellung wird am 13. März um 12 Uhr im Bürgersaal des Auklosters (gegenüber dem Fotografie-Forum) durch den Städteregionsrat Dr. Tim Grüttemeier eröffnet.
Auf unserer Website (www.kuk-monschau.de) finden Sie aktuelle Informationen über die Voraussetzungen zur Teilnahme an der Vernissage und über den Besuch der Ausstellung.
13.02.2022 - 22.05.2022
EN ROUTE TO COLOGNE
Fotografien von Lee Miller (1942–1945)
Pressemitteilung
Das Fotografie-Forum der StädteRegion Aachen öffnet am 12. Februar nach der Winterpause wieder. Zu sehen sind zwei Ausstellungen: die Sammlungsausstellung" ALLIANZEN Collection 20:1" (bis 06.03.2022) sowie die Ausstellung „En route to Cologne“, deren Vernissage am 13.02.2022 stattfindet. Diese widmet sich insbesondere den fotografischen Arbeiten, die die amerikanische Fotografin Lee Miller im Rahmen ihrer Tätigkeit als Kriegsfotografin für die Magazine "Vogue" und "Life" in der Aachener Region aufnahm. In zahlreichen Bildern dokumentierte sie von 1944 bis 1945 entscheidende Momente des Kriegsgeschehens in Europa, wie die Befreiung von St.-Malo oder Paris durch die Alliierten. Im Januar 1945 folgte sie den alliierten Truppen über das Elsass und die Ardennen. Dabei machte sie auf ihrem Weg nach Köln auch in Aachen und der Umgebung Halt, Bilder, die nun zum ersten Mal in einer Ausstellung präsentiert werden. Lee Millers Fotografien dokumentieren einerseits schonungslos das Ausmaß der Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs, die schweren Verletzungen und Toten. Andererseits zeigen sie aber auch, dass das Leben schon kurz nach Kriegsende trotz aller Widrigkeiten auf irgendeine Weise weiterging. Der Weg der US-Truppen führte Lee Miller anschließend in den Süden Deutschlands, wo sie die Befreiung der Konzentrationslager Dachau und Buchenwald begleitete und gemeinsam mit David E. Scherman als Erste Hitlers Privatwohnung in München dokumentierte. Es folgten weitere Stationen wie Leipzig und Wien, wo sie den Selbstmord von treuen Nationalsozialisten oder schwer verletzte Kinder in einem Krankenhaus auf eindrucksvollen Bildern festhält. Gezeichnet von dem Gesehenen und Erlebten kehrte Lee Miller 1946 nach Großbritannien zurück und gab die Arbeit als Fotografin auf.
In der Ausstellung wird die filmische Dokumentation „Lee Miller. Der Weg auf die andere Seite des Spiegels“ von Sylvain Roumette gezeigt.
Die Ausstellung wird kuratiert von Dr. Nina Mika-Helfmeier und ist eine Zusammenarbeit mit dem Lee Miller Archiv und der Kunst- und Kulturstiftung Opelvillen Rüsselsheim.
07.11.2021 - 06.03.2021
Allianzen – Collection 20:1
Pressemitteilung
20 Jahre Kunst- und Kulturzentrum ist für uns ein willkommener Anlass, einen ersten Überblick über die eigene Sammlung des heutigen Fotografie-Forums in Monschau zu geben. Der Titel „Allianzen“ bezieht sich auf die zahlreichen schönen Verbindungen, die sich durch die Ausstellungen in den letzten Jahren ergeben haben. Aus den vielen Kontakten zu Künstlern, Leihgebern, Museen und Galerien sind immer wieder neue Projekte und Kooperationen entstanden, zuletzt ein enger Kontakt zur regionalen Fotografie-Szene. Von diesen Allianzen profitiert bis heute auch die beachtliche Kollektion des Fotografie-Forums, aus der nun zum ersten Mal nach 20 Jahren mit 130 Arbeiten ein Teil der Sammlung präsentiert wird – daher auch „20:1“.
Die Sammlung umfasst vier Themenbereiche: Zahlreiche Fotografen_innen, wie Barbara Klemm, Robert Lebeck oder Max Scheler, dokumentieren in ihren Reportagen die Entwicklung Deutschlands von 1945 bis 1989. Roger Ballen, Jürgen Klauke oder Herbert List dagegen sind Vertreter der inszenierten Fotografie. Einen ebenso wichtigen Teil der Sammlung widmet sich der Porträtfotografie, die unter anderem von Anton Corbijn und Stephan Vanfleteren in der Sammlung vertreten ist. Aber auch die Suche nach dem Besonderen im alltäglichen Leben, wie das Motiv der spielenden Kinder aus ganz unterschiedlichen Kulturkreisen oder die Bank, die nicht nur als Rastplatz, sondern auch als Ort der Kommunikation dienen kann, ist ein verbindendes Element der Jubiläumsausstellung und vertritt den Bereich der Straßenfotografie. Alltagsszenen, die auf den ersten Blick skurril oder witzig erscheinen, weisen subtil auf schwierige soziale Verhältnisse oder auf Missstände innerhalb der Gesellschaft hin. Sie zeigen die Bühne des Lebens in all ihren Facetten.
Kuratorin: Dr. Nina Mika-Helfmeier
Wir danken den folgenden Kooperationspartnern für ihre Unterstützung:
Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen
StädteRegion Aachen
EWV
Sparkasse Aachen
Kuk e V.
Foto: Barbara Klemm, Garmisch-Partenkirchen, 1983
29.08.2021 - 19.12.2021
Donata Wenders
Pressemitteilung
Anlässlich des 20-jährigen Jubiläums freuen wir uns sehr darauf, Ihnen die Arbeiten der ersten Stipendiatin des Fotografie-Forums, Donata Wenders, präsentieren zu können. Sie hat sich auf Spurensuche begeben und ist der langen Tradition der Feintuchproduktion in Monschau und Umgebung gefolgt. In Form einer fotografischen Kurzfilm-Installation zeigt sie die Tuchmacherei im Wandel der Zeit und spürt dabei der Frage nach: Wie bewahren wir eine Tradition, in der sich der Mensch vom einstigen Hauptakteur zu einem prozessbegleitenden Beobachter gewandelt hat? Zusätzlich zu der Installation, die sie zu diesem Thema entwickelt hat, zeigen wir weitere Arbeiten aus ihrem fotografischen Œuvre, die die Grenzen zwischen Zeichnen, Malen, Fotografie und Film aufheben.
Gefördert werden die Ausstellung und das Stipendium vom Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen.
Foto: Donata Wenders, At sunset, Butte 2020
29.08.2021 - 26.09.2021
Allianzen -
Erstes Fotografie-Festival der StädteRegion Aachen
Pressemitteilung
Das erste Fotografie-Festival der StädteRegion Aachen lädt vier Wochen lang zu einem besonderen Rundgang durch die Region ein. Von Monschau über Roetgen nach Aachen werden an 14 Orten in 16 Ausstellungen 67 renommierte internationale und regionale Fotokünstler unter dem Thema „Allianzen“ ausgestellt. Mit dabei sind unter zahlreichen anderen Roger Ballen, Nomi Baumgartl, Lillian Birnbaum, René Burri, Anton Corbijn, Elliott Erwitt, Stuart Franklin, Hannes Kilian, Thomas Höpker, Martin Parr und Steve McCurry. Das Thema „Allianzen“ ist bewusst offen gehalten, es kann sich sowohl auf eine Verbindung unter den ausgestellten Künstlern beziehen, als auch auf eine Verbindung des Themas oder der Künstler zum jeweiligen Ausstellungsort. So lädt das Fotografie-Festival zu einer Entdeckungsreise an verschiedene Orte ein, an denen sich die Fotografie als Medium mit vielfältigen Möglichkeiten präsentiert. Bewusst wurde nach besonderen Orten gesucht, woraus eine Mischung aus Galerien und unterschiedlichen Kultureinrichtungen entstanden ist.
Die teilnehmenden Orte sind:
Fotografie-Forum der Städteregion Aachen (Monschau), Kreuzgang im Aukloster (Monschau), MONART Galerie (Monschau), Galerie einmalich (Roetgen), ARTCO Gallery (Aachen), Galerie am Elisengarten (Aachen), Galerie Freitag 18.30 (Aachen), Galerie S. (Aachen), Raum für Gäste (Aachen), Raum für Kunst (Aachen), Raststätte (Aachen), Stadtbad (Aachen), Pfarrkirche St. Jakob (Aachen), Burg Frankenberg (Aachen) bis 03.10.2021.
Der Eintritt ist kostenlos, zum Festival gibt es einen Katalog und ein Flyer, der an den einzelnen Stationen ausliegt. Alles zu den Öffnungszeiten und den Orten gibt es auch online unter ww.kuk-monschau.de/ Fotografie-Festival 21.
Das Fotografie-Festival ist eine Initiative des Fotografie-Forums in Monschau und der Stabsstelle für Kultur der StädteRegion Aachen. Großzügig gefördert wird das Festival, das alle zwei Jahre stattfinden soll, vom LVR und der StädteRegion Aachen.
Schirmherr: Dr. Tim Grüttemeier
Kuratorin: Dr. Nina Mika-Helmeier
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit: Tanja Wessolowski M.A.
Foto: Martin Parr, Cannes, France 2018 c Martin Parr/ Magnum Photos
25.07.2021 - 31.10.2021
Stefan Moses
Die ganze Welt ist eine Bühne! Porträts und Momentaufnahmen
Pressemitteilung
Stefan Moses war einer der bekanntesten deutschen Nachkriegsfotografen – ein Chronist seiner Zeit. In zahlreichen internationalen und innerdeutschen Reportagen vor allem für den „Stern“ hielt er Menschen sowie einschneidende gesellschaftliche und politische Ereignisse des letzten Jahrhunderts in zahlreichen Fotografien fest. Dabei stellte Moses das Konzept des entscheidenden Moments „moment décisive“ in Frage und widmete sich vielmehr dem flüchtigen Moment, dem „moment fugitive“, der erst durch die Sequenz aufeinanderfolgender Bilder deutlich wird.
Moses’ Interesse an den Menschen dokumentieren seine außergewöhnlichen Porträts. Ihre Besonderheit ist, dass sie die Person außerhalb ihres gewohnten Umfelds zeigen, beispielsweise indem Moses sie vor einer grauen Filzwand stehen lässt, ein ungewohntes Element einfügt oder ihr eine spontane Aufgabe stellt. So entstanden großartige Serien berühmter Persönlichkeiten wie „Künstler machen Masken“, „Große Alte im Wald“, „Selbst im Spiegel“, „Deutsche West“ und „Deutsche Ost“, aus denen eine Auswahl in der Ausstellung zu sehen sein wird.
Die Ausstellung entstand in Zusammenarbeit mit Else Bechteler-Moses und Johanna Breede. Zur Ausstellung erscheint ein Katalog. Der Eintritt ist frei.
Foto: Stefan Moses, Straßenbahnschaffnerinnen, Köln 1963
20.03.2021 - 18.07.2021
Das bin ich! Sicher? That's me! Sure?
Claude Cahun, Philippe Halsman, Jürgen Klauke, Martin Liebsch
Pressemitteilung
Die Ausstellung widmet sich dem Rollenspiel mit Identitäten. Was macht die Identität eines Menschen aus? Welche Rolle spielen hierbei das Geschlecht, die Religion oder die soziale Stellung in der Gesellschaft? Die Frage nach der eigenen Identität steht im Zentrum der Ausstellung. Sie zeigt, wie Künstler_innen in ihren Arbeiten die Grenzen des Annehmbaren ausloten, neue soziale Rollen erproben und gesellschaftliche Tabus überschreiten. Während einige Fotokünstler_innen sich mit Posen des Fremden inszenieren, nutzen andere ihren Körper als Medium für multiple Identitäten. Die hier präsentierten Arbeiten fügen sich zu einer Foto-Galerie, die die Versuche der Kunstfotograf_innen zur Selbst- oder Neufindung eindringlich und beeindruckend dokumentiert.
Die Ausstellung wurde realisiert mit Unterstützung der Victor Rolff-Stiftung, Jersey Heritage und Magnum Photos.
Copyright: Inge Morath, ohne Titel, aus der Serie "Masken mit Saul Steinberg", 1961©Inge Morath/Magnum Photos
07.02.2021 - 04.07.2021
Jede Jeck is anders! Karneval - Tradition und Gegenwart
Pressemitteilung
mit Fotoarbeiten von Richard Kalvar, Olivia Arthur, Ian Berry, René Burri, Robert Capa, Elliott Erwitt, Leonard Freed, Bruce Gilden, Harry Gruyaert, David Alan Harvey, Card De Keyzer, Martin Parr
und Plastiken von Doris Moisa und Jacques Tilly
Der Karneval ist ein jahrhundertealtes Brauchtum, dessen besonders starke Ausprägung sich im Rheinland und unserer Region findet. Seit Langem ist der Karneval als fünfte Jahreszeit fest in unserem Jahresablauf verankert. Außerhalb Deutschlands sind wohl der Karneval in Venedig und in Rio de Janeiro die beiden bekanntesten Formen dieses Festes.
Die Ausstellung in der zweiten Etage des Fotografie-Forums zeigeunterschiedliche Blickwinkel auf den Karneval und seinen Wandel im Laufe der Zeit. Das dokumentieren zahlreiche Fotografien. Ein besonderes Highlight ist die Fotoserie von Richard Kalvar, die er während der Aachener Karnevalssession 2019/20 aufgenommen hat. Darin versucht er, die verschiedenen Aspekte dieses Phänomens greifbar zu machen: Wie stellt sich der Sitzungskarneval, wie der Straßenkarneval dar und war ist von der ursprünglichen Tradition des Karnevals eigentlich geblieben? Zusätzlich zu zahlreichen Originaldokumenten haben Jacques Tilly und Doris Moira für die Ausstellung groß- und kleinformatige Plastiken entworfen.
Den Besucher erwarten interaktive Elemente und wissenswerte Informationen zur Geschichte des Karnevals in der Städteregion Aachen und Umgebung.
Copyright: Richard Kalvar, Pennball im Eurogress, aus der Serie "Karneval in Aachen, 2020"©Richard Kalvar/Magnum Photos
07.02.2021 - 14.03.2021
Jacques-Henri Lartigue – „Das Leben ist bunt“ (Deutschlandpremiere)
Pressemitteilung
ACHTUNG, aktuelle Information: Das Fotografie-Forum bleibt bis zum 07.02.2021 geschlossen.
Infolge der temporären Schließung haben sich Ausstellungstermine für 2020 verschoben, daher bitte zur Sicherheit immer auf der Website des Fotografie-Forums nach aktuellen Informationen schauen. Die nachfolgend beschriebene Lartigue-Ausstellung wird NICHT im ursprünglich geplanten Zeitraum (21.06.-13.09.2020) stattfinden, sondern wurde in den Herbst/ Winter verschoben. Aufgrund der Schließung seit November 2020 wird die Ausstellung voraussichtlich nun vom 07.02.21-14.03.2021 gezeigt.
Die Farbfotografien des französischen Fotografen Jacques-Henri Lartigue (1894–1986) sind der Öffentlichkeit noch weitgehend unbekannt, obwohl sie fast ein Drittel seines bei der Médiathèque de l‘Architecture et du Patrimoine bei Paris aufbewahrten Œuvres, bestehend aus 120.000 Negativen, ausmachen. Lartigue kommt unverkennbar von der Malerei: „Ich war schon immer Maler. Folglich sehe ich alles mit meinen Maleraugen. Für mich sind Leben und Farbe untrennbar…“, so der Künstler selbst.
Die Ausstellung trägt den Titel „Das Leben ist bunt“ und umfasst rund 140 Farbfotografien, die in ihrer Gesamtheit als Hommage an die Leichtigkeit des Lebens verstanden werden können. Ob farbenfrohe Blütenwiesen, eine mondäne Feier mit Picasso an der Côte d’Azur, ob schneebedeckte Bäume in einem Pariser Park oder ein Picknick am Meer in der Bretagne – stets überträgt sich die Leichtigkeit des Seins auf den Betrachter.
Bildhinweis:
Jacques-Henri Lartigue: Simone Roussel fährt den "Zweirädrigen Bob", Rouzat, Frankreich, September 1913 ©Ministère de la Culture France/Association des Amis de Jacques-Henri Lartigue, France
30.05.2020 - 13.09.2020
Robert Lebeck – „Porträts von Menschen und Ländern“
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ACHTUNG, aktuelle Information: Das KuK ist seit dem 6. Mai 2020 unter den für Ausstellungshäuser üblichen Auflagen wieder für Publikum geöffnet. Infolge der temporären Schließung haben sich Ausstellungstermine für 2020 verschoben, daher bitte zur Sicherheit immer auf der KuK-Website nach aktuellen Informationen schauen. Die nachfolgend beschriebene Lebeck-Ausstellung ist neu terminiert für den Zeitraum 30. Mai bis 13. September 2020.
Robert Lebeck (1929–2014) war einer der bedeutendsten deutschen Fotojournalisten der Nachkriegszeit. Seine Fotografien von Romy Schneider, Josef Beuys, Herbert von Karajan und anderen Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens sind unvergessen. Über 30 Jahre lang reiste er als Fotoreporter für das Magazin „Stern“ um die Welt. Dem zugewandten und charismatischen Fotografen fiel es leicht, mit Menschen in Kontakt zu kommen, egal aus welcher gesellschaftlichen Schicht, egal an welchem Ort der Welt. Vor seiner Kamera waren sie alle gleich, auch in der Unbefangenheit, mit der sie sich für den Fotografen öffneten: Elvis Presley, Woody Allen oder der unbekannte Mann auf der Straße.
Die Ausstellung umfasst ca. 130 Schwarz-Weiß-Aufnahmen, die zwischen den späten 1950er und 90er Jahren entstanden sind. Neben Porträts werden Reisereportagen z. B. aus dem „verbotenen Land“ Russland, aus Japan, den USA und Europa zu sehen sein. Dank der wertvollen Unterstützung von Cordula Lebeck, der Ehefrau und engsten Mitarbeiterin des Fotografen, hat das KuK nun eine breitgefächerte Auswahl aus zum Teil unveröffentlichtem Material zusammengestellt.
Bildhinweis:
Wäscherinnen in Cullera, Spanien, 1964 ©Robert Lebeck
16.02.2020 - 31.05.2020
Wenn dat Kunst ist, bin ich jeck! Christo verhüllt Monschau 1971
Pressemitteilung
ACHTUNG, aktuelle Information: Das KuK ist seit dem 6. Mai 2020 unter den für Ausstellungshäuser üblichen Auflagen wieder für Publikum geöffnet. Infolge der temporären Schließung haben sich Ausstellungstermine für 2020 verschoben, daher bitte zur Sicherheit immer auf der KuK-Website nach aktuellen Informationen schauen. Die nachfolgend beschriebene Christo-Sonderausstellung ist über das ursprünglich vorgesehene Enddatum 31. Mai 2020 hinaus bis auf Weiteres auf der zweiten Etage des KuK zu sehen.
Ein bekannter Rurblick zwischen Bürgerhäusern, Haller und Burgteile waren im Herbst 1971 nicht zu sehen. 6000 Quadratmeter Polypropylengewebe und 3107 Meter Leine versperrten den Menschen den Blick auf diese Wahrzeichen von Monschau. „Wenn dat Kunst ist, bin ich jeck!“, tat so mancher kund, als er erfuhr, dass die Verhüllungen einen kreativen Hintergrund hatten. Kein Geringerer als Christo, heute als "der" Wrap-Art-Star weltweit gefeiert, damals immerhin als aufstrebender zeitgenössischer Künstler schon international unterwegs, hatte die Verhüllungen auf Einladung des "Kunstkreises Monschau" skizziert, konzipiert, geplant. Den Aufbau, der am 16. September 1971 begann, leitete er allerdings nicht persönlich, da er zeitgleich bei seinem Großprojekt "Valley Curtain" in Colorado/USA weilte. Die Kunstaktion teilte derweil Monschau: Von Verschandelung der Stadt war sogar die Rede, bald auch davon, „so etwas“ sei gar keine Kunst. Andererseits fühlten zahlreiche junge Menschen sich von Christo inspiriert, experimentierten enthusiastisch mit dessen Ausdrucksformen. Die Emotionen kochten hoch, positiv wie negativ: Die verhüllten Wahrzeichen entzückten, verwirrten, empörten die Menschen bis zum 24. Oktober 1971, machten auf jeden Fall neugierig.
„Wenn dat Kunst ist, bin ich jeck! Christo verhüllt Monschau 1971“ nimmt Materialien aus der Sammlung von Kaspar Vallot, seinerzeit Mitinitiator des Christo-Projekts und im Vorstand des Kunstkreises, als Ausgangspunkt und schlägt eine Brücke bis in die Gegenwart. Der Kuratorin und KuK-Leiterin Nina Mika-Helfmeier ist besonders wichtig, die kontroversen Reaktionen von damals wertneutral und durchaus auch mal mit Humor zu betrachten. Auf einer Art Parcours auf der gesamten zweiten Etage des KuK ergründen Besucher anhand von Exponaten, Informationstafeln, einer Hörstation, zwei je etwa zehnminütigen Filmen, einem begehbaren Vergangenheits-Wohnzimmer und plastisch dargestellten Anekdoten das Thema spielerisch-entdeckend. Die multimediale Aufarbeitung vereinfacht allen Altersklassen den Zugang und macht Christos Aktion buchstäblich erfahrbar. Zu den Highlights gehören ein WDR-Film von 1971, der Zeitzeugen zu Wort kommen lässt, und als "Gegenstück" aus dem Hier und Jetzt ein vom KuK in Auftrag gegebener Film, in dem Zeitzeugen mit der Distanz zu damals ihre Erinnerungen aufleben lassen.
Achtung: Es handelt sich um eine Wiederaufnahme. Die Ausstellung wurde am 27. Oktober 2019 eröffnet und war bis zum Beginn der Winterpause am 16. Dezember 2019 zu sehen. Nach der Winterpause wird die Christo-Schau am 16. Februar 2020 auf der zweiten Etage parallel zur ersten Haupt-Ausstellung 2020 wiedereröffnet.
Das Motiv bitte bei Verwendung stets mit folgendem Copyright versehen: Verhüllter Haller, Christo-Aktion in Monschau, 1971 ©Karl-Heinz Melters
16.02.2020 - 24.05.2020
Ruth und Lotte Jacobi – „Fotografien von Lotte (1896-1990) und Ruth (1899-1995) Jacobi“
Pressemitteilung
ACHTUNG, aktuelle Information: Das KuK ist seit dem 6. Mai 2020 unter den für Ausstellungshäuser üblichen Auflagen wieder für Publikum geöffnet. Infolge der temporären Schließung haben sich Ausstellungstermine für 2020 verschoben, daher bitte zur Sicherheit immer auf der KuK-Website nach aktuellen Informationen schauen. Die nachfolgend beschriebene Jacobi-Ausstellung ist bis 24. Mai 2020 verlängert.
Lotte Jacobi wurde als Repräsentantin der „Neuen Fotografie“ bereits in den zwanziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts bekannt. Berühmt machten sie ihre Persönlichkeitsbildnisse u. a. von Lotte Lenya, Albert Einstein oder Käthe Kollwitz. Ruth stand Zeit ihres Lebens im Schatten ihrer berühmten Schwester Lotte. Das Œuvre von Ruth ist bis heute weitgehend unbekannt geblieben.
Bildhinweis:
Lotte Jacobi: Schauspielerin Lotte Lenya, Berlin, 1928 ©The University of New Hampshire, 2019
Die Ausstellung vereint zum ersten Mal weltweit das fotografische Werk – bestehend aus Porträts, Stillleben, Reportagen, Lichtbildern und Experimentalaufnahmen – der beiden Schwestern. Neben den Schwarz-Weiß-Aufnahmen werden im Rahmen der Ausstellung zahlreiche Briefe, persönliche Dokumente und Fotos der Familie Jacobi aus der Zeit in Westpreußen, Berlin und den USA gezeigt. Somit entsteht ein persönliches Bild einer der ältesten Fotografenfamilien im Ostdeutschland der Vorkriegszeit, das auch die nicht konkurrenzfreie Geschwisterbeziehung thematisiert.
29.09.2019 - 15.12.2019
"Bilder aus einem vergangenen Land. Fall der Berliner Mauer."
Pressemitteilung
Der Fall der Berliner Mauer, die Deutschland von 1961 bis 1989 zweiteilte, jährt sich zum 30. Mal. Das nimmt Dr. Nina Mika-Helfmeier als Kuratorin zum Anlass, exklusiv für das KuK eine Ausstellung zu konzipieren. Mithilfe und mit Materialien der langjährigen FAZ- Fotografin Barbara Klemm sowie den in Berlin ansässigen Kulturinstitutionen Ostkreuz-Agentur, Willy-Brandt-Haus und Gallery argus fotokunst als Partnern stellt sie rund 130 Fotografien so zusammen, wie sie nirgendwo anders zu sehen sein werden.
Nachdem unter dem Titel "Bilder aus einem vergangenen Land" bereits im Vorjahr das Zusammenleben in der DDR Thema war, fokussiert der zweite Teil den Schwerpunkt Mauer, deren Auswirkungen und Fall. So beschäftigen sich zum Beispiel Arbeiten von Ute und Werner Mahler damit, wie die Landschaft mit dem Bollwerk aussah. Den Aufnahmen stellt das Fotografenpaar neuere von den gleichen Stellen gegenüber. Mancherorts ist es geradezu unheimlich, wie nichts mehr an die einst schier unüberwindliche Trennlinie erinnert.
Alltagsszenen aus Berlin sind hingegen auf vielen Arbeiten von Arno Fischer zu sehen, während Harald Hauswald sich Gruppen und Neigungsgemeinschaften am Rande der Gesellschaft zuwendet, die aufgrund von Verboten nur heimlich und stets risikobehaftet existierten. Arbeitsalltag (auch) von Frauen zu DDR-Zeiten und in den Jahren rund um den Mauerfall stellt Barbara Köppe dar, während Barbara Klemm mit gutem Grund als "Foto-Chronistin der Einheit" gilt und den Abschied von der DDR hautnah begleitete.
Partner dieser Ausstellung sind "Ostkreuz - Agentur der Fotografen" (Berlin), das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen sowie die Sparkasse Aachen.
(Fotocredit: Fall der Mauer. Brandenburger Tor, Berlin, 10. November 1989 ©Barbara Klemm)
29.09.2019 - 06.10.2019
Andreas Magdanz: economy meets art
Pressemitteilung
Der in Aachen lebende Fotograf Andreas Magdanz hat 2018 den Wettbewerb "economy meets art" (EMA) für sich entschieden. Für sein EMA-Projekt hat er sich im Folgenden mit zwei Orten im Gebäudekanon der RWTH Aachen University beschäftigt, die er als "entgegengesetzte Eckpfeiler" von dem bezeichnet, wofür Forschung und Wissenschaft stehen: Der Lehmbau (Foto: Teehaus ©Andreas Magdanz) ist stark in Tradition verwurzelt, das Werkzeugmaschinenlabor (WZL) steht für Progression und Innovation. Die Werke, die dabei entstanden sind - das WZL-Bild besteht aus 240 Einzelfotografien, deren aufwendige Montage allein mehr als einen Monat in Anspruch genommen hat -, sind nun erstmals zu sehen, und zwar auf der zweiten Etage im KuK-Kabinett.
Die Vernissage findet am Sonntag, 29. September, parallel zur Ausstellungseröffnung von "Bilder aus einem vergangenen Land: Fall der Berliner Mauer" statt. Die Magdanz-Ausstellung bleibt nur eine Woche bis Sonntag, 6. Oktober, vor Ort.
08.08.2019 - 01.09.2019
"Europa in Bildern erzählt"
Wanderausstellung
Pressemitteilung
Die Wanderausstellung „Europa in Bildern erzählt“ macht Station im KuK, und zwar im sogenannten Kabinett auf der zweiten Etage. Gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, haben Andréa Holzherr (Global Exhibitions Director bei Magnum Photos) und Dr. Nina Mika-Helfmeier (Leiterin des KuK und der Stabsstelle Kultur der StädteRegion Aachen) gemeinsam aus Hunderten Motiven aus dem Magnum-Archiv exklusiv 51 Arbeiten renommierter Fotografinnen und Fotografen für diese Zusammenstellung ausgesucht. 30 beschriftete Rahmen mit jeweils ein bis zwei Fotografien illustrieren von den Anfängen in den Nachkriegsjahren bis zum Brexit in der Gegenwart die Entwicklung Europas und Themen, die Europäer bewegen.
Bildungs-, Jugend- und Kultur-Einrichtungen sowie Schulen, die sich zudem dafür interessieren, die Wanderausstellung „Europa in Bildern erzählt“ für jeweils zwei bis drei Wochen auszuleihen, melden sich unter Telefon 0241/5198-2612 oder per E-Mail an projekteS16@staedteregion-aachen.de.
Foto-Credit:
Students at main piazza, Bologna, Italy, 2006 © Thomas Hoepker/Magnum Photos
30.06.2019 - 22.09.2019
Howard Greenberg Gallery - "From Archive to History"
(Deutschlandpremiere)
Pressemitteilung
Mode-Inszenierungen, Porträts, Street Photography und Landschaften, Stillleben und Surreales: Rund 120 unvergängliche und teils seltene fotografische Glanzlichter von 60 renommierten Fotograf(inn)en treffen in einer ungewöhnlichen Zusammenstellung aufeinander. Die Ausstellung umfasst wegweisende Aufnahmen u. a. von Eugène Atget, Lillian Bassman, Walker Evans, Helen Levitt, Joel Meyerowitz, Sarah Moon, Martin Munkácsi, Arnold Newman, Horst P. Horst, Man Ray und Edward Steichen. Sie alle stammen aus der vergleichslosen, 30.000 Prints umfassenden Sammlung des US-amerikanischen Sammlers Howard Greenberg, der weltweit als Experte für Fotokunst einen Namen hat. Die Ausstellung „From Archive to History“ ist im KuK zum ersten und einzigen Mal in Deutschland zu sehen.
Sie zeigt Arbeiten von 60 Fotografen, unter ihnen Edward Steichen, Man Ray, Walker Evans, Sarah Moon und Berenice Abbott. Die Ausstellung wurde ein wenig im Stil des surrealistischen Literaturspiels "Exquisite Corpse" zusammengestellt, bei dem die Mitspieler einen Teil eines Satzes oder Bildes verantworten, ohne weitere zu kennen. In der KuK-Ausstellung sind u.a. Mode-Inszenierungen von Lillian Bassman, Horst P. Horst und Martin Munkacsi, Aufnahmen von Pariser Straßen um 1900 von Eugène Atget, ikonenhafte Porträts von Arnold Newman oderLisette Model zu sehen.
Howard Greenberg gehört zu den einflussreichsten Kunsthändlern in New York City. Für die KuK-Ausstellung stellt er etwa 130 besondere Aufnahmen aus seiner Sammlung wegweisender Fotografie zur Verfügung. Sie gewährt ungewöhnliche Einblicke in die Chronik der Fotografie des 20. Jahrhunderts.
Neben der Howard Greenberg Gallery (New York) sind auch diChroma (Madrid) und als Unterstützer EWV Partner dieser Ausstellung.
(Fotocredit: Horst P. Horst, "Mainbocher Corset", Paris, 1939 ©Horst Estate/Conde Nast)
07.04.2019 - 23.06.2019
Bruce Davidson - "Retrospective"
(Deutschlandpremiere)
Pressemitteilung
Exakt 60 Jahre ist es her, dass Bruce Davidson 1959 von Magnum Photos als vollwertiges Mitglied aufgenommen wurde. Damals war der US-Amerikaner gerade einmal 26 Jahre alt. Seither hat er die Agentur, von der er von keinem Geringeren als Magnum-Mitgründer Henri Cartier-Bresson erfuhr, als sie sich im Paris der 1950er begegneten, geprägt wie kaum ein anderer.
In den Folgejahren bis in die 1960er hinein schärfte Bruce Davidson sein Profil mit Arbeiten über Subkulturen und Lebenswelten am Rand der Gesellschaft. Dazu gehören Serien über einen Kleinwüchsigen in der Zirkuswelt ("The Dwarf"), eine Clique junger Freigeister ("Brooklyn Gang"), Alltag rund um Rassentrennung versus Integration ("Freedom Rides"). Davidson gilt heute daher als richtungsweisender Pionier der Sozialdokumentarischen Fotografie. In den 1960ern lichtete er die Bürgerrechtsbewegung ("Time of Change") ebenso ab wie Harlem als sozialen Brennpunkt New Yorks ("100th Street"). Jahrzehnte später wendete er sich Landschaften zu, zuletzt bis 2013 der "Nature of Los Angeles".
Diese Retrospektive zeigt erstmals in Deutschland den Facettenreichtum von Bruce Davidsons Werk in der größten Übersicht über sein Gesamtwerk. Der humanistische Ansatz seiner Fotografie und eine moralische Haltung schimmern stets durch, wenn der 1933 Geborene sich länderübergreifend eine Vielzahl von Realitäten stets mit persönlichem Blick und Hingabe visuell zueigen macht.
Partner dieser Ausstellung ist die Agentur Magnum Photos (Paris).
(Fotocredit: New York, USA, 1962 ©Bruce Davidson/Magnum Photos
17.02.2019 - 31.03.2019
SHIFT Photo
(Gruppenausstellung)
Pressemitteilung
Historische Fotografien, wie eine Erinnerung zart auf eine scheinbar schwebende Leinwand projiziert. Familienbilder, über Jahrzehnte immer wieder in gleicher Pose aufgenommen, die Zeit und Individuum sezieren. Alltägliche Formen, die im Zwielicht der Nacht Kontraste setzen und wie etwas ganz anderes wirken. Alltagsgegenstände, die ein Eigenleben entwickeln und in Beziehung zueinander stehen. Authentische Innenaufnahmen und fast abstrakt wirkende Architekturfotos, die dem unbestechlichen, nüchternen Sujet eine gespenstische Schönheit verleihen.
Vielfalt ist das Stichwort, das am besten zur Gruppenschau des SHIFT-Projekts passt. Denn auf drei Etagen enthüllen die Teilnehmer des ersten SHIFT-Jahrgangs das künstlerisch-fotografische Potenzial der Region – und wie erfrischend unterschiedlich Themen und Ergebnisse sein können, wenn Profis auf den Auslöser drücken.
Mal ziehen Porträts von Frauen, futuristisch in Szene gesetzt, die Blicke auf sich, mal Fußballfans in voller Anfeuer-Montur, mal ein Perspektivwechsel von oben, mal die verstörenderweise rein physische Nähe zwischen Mutter und Kind, mal das Ankommen in der Welt draußen eines Mannes, der 45 Jahre hinter Gittern lebte. Mit Positionen vertreten sind Florian Beckers, Andrea Borowski, Carl Brunn, Jörg Hempel, Andreas Magdanz, Johanna Reich, Marco Röpke, Marco Rose, Manja Schiefer, Peter Stollenwerk, Hugo Thomassen, Petra Warrass und Ernst Wawra. Eine exklusive Publikation flankiert die Präsentation.
Mehr zum Projekt unter www.shift-photo.com.
(Das SHIFT-Logo wurde von Manja Schiefer designt.)
25.11.2018 - 16.12.2018
Andreas Magdanz. Kabinett-Präsentation im Rahmen des SHIFT-Projekts.
28.10.2018 - 16.12.2018
Max Scheler. "Von Konrad A. bis Jackie O." Fotografien aus Deutschland, China und den USA.
Pressemitteilung
Deutschland. China. USA. Drei Länder, drei Kontinente, drei völlig unterschiedliche Kulturen und Sichtweisen. Während die Fotografien aus Deutschland das Wirtschaftswunder, den politischen Aufbruch, aber auch die Teilung eines Landes durch eine unüberwindbare Mauer kommentieren, berichten die Bilder aus China von Krise, ideologischem Umbruch und kultureller Fremde. Die USA begegnen dem Betrachter in den Arbeiten von Max Scheler als vielschichtiges und widersprüchliches Phänomen: progressiv und dennoch provinziell, demokratisch-fortschrittlich und dennoch rassistisch und ungerecht.
Die Klammer für all das sind 151 Arbeiten des deutschen Fotografen und Bildjournalisten Max Scheler (1928-2003), Sohn des gleichnamigen Philosophen und Soziologen, der ihn sicherlich auch für die feinen Zwischentöne sensibilisierte, die den Zeitgeist einer Gesellschaft prägen. Max Scheler entbrannte für die Fotografie, nachdem er 1941 Herbert List begegnet war und ihm Anfang der 1950er bei Reisen in den Süden Europas assistiert hatte.
Ab 1955 war Scheler als freier Bildjournalist für namhafte Magazine in Europa, Nordafrika, im Nahen Osten und Asien tätig, wobei zu seinen Schwerpunkten politische und soziale Ereignisse zählten. 1959 begann er, in Hamburg für den "Stern" zu arbeiten, dessen Erscheinungsbild er damals maßgeblich mitprägte.
Sein Hauptthema war derweil "Human Interest", menschliche Verhaltensweisen und Emotionen, wie sie sich ausdrücken und möglichst authentisch in Fotos festhalten lassen. Nach Ende seines fotografischen Schaffens im Jahr 1975 gründete er mit Rolf Gillhausen das Magazin "GEO".
28.10.2018 - 18.11.2018
Johanna Reich. Kabinett-Präsentation im Rahmen des SHIFT-Projekts.
23.09.2018 - 21.10.2018
"European Youth"
(Kooperationsprojekt von Magnum Photo/Spéos Photography School Paris mit Partnern)
Pressemitteilung
Die Ausstellung "European Youth" im Rahmen des Projekts "Pulsschlag Europa" schließt sich in dreifacher Weise der vorangegangenen Cartier-Bresson-Schau im KuK an: Sie führt die Suche fort, was Europa eint, aber seine Länder auch unterscheidet, was die europäische Identität prägt, und hebt die Fragestellungen von damals ins Hier und Jetzt. Sie zeigt das Schaffen junger Talente, die auf den Spuren des Magnum-Mitgründers Henri Cartier-Bresson wandeln - auch, indem sie in Master Classes von Magnum/Spéos das Wesen kunstvoller Fotografie erörtern.
Für dieses internationale foto-ethnografische Ausstellungsprojekt haben Studierende der Danish School of Media and Journalism, des Studiengangs Fotojournalismus und Dokumentarfotografie der Hochschule Hannover und von Magnum Photo/Spéos Photography School in Paris - unter Anleitung von professionellen Fotografen und Fotografie-Professoren - über einen Zeitraum von zwei Jahren die Lebensumstände, das Umfeld und den Alltag der sogenannten Erasmus-Generation fotografiert. In Einzelprojekten dokumentieren ihre Arbeiten, was junge Europäer heute bewegt, welchen Aktivitäten sie nachgehen, wie sie ihren Alltag und ihre Freizeit gestalten und welchen Herausforderungen sie sich stellen müssen.
Die thematische Spannweite ist dabei riesig und erstreckt sich von Ehrgeizigen in Brüssels Eurobubble über Pariser Partykultur jenseits kommerzieller Klubs bis hin zu veganen Revolutionären, Freerunnern, Gefühlsachterbahnfahrern und Digitaldatern. Der Facettenreichtum der Jugend selbst als eine ebenso prägende wie fragile Zeitspanne im Leben, in der das Suchen und Finden von Identität zwischen Leichtigkeit und Ernsthaftigkeit eine große Rolle spielt, reflektiert sich darin und ist verbindendes Element.
Finanziell ermöglicht hat dieses Projekt eine Förderung durch das Land NRW.
23.09.2018 - 14.10.2018
Manja Schiefer & Marco Röpke. Kabinett-Präsentation im Rahmen des SHIFT-Projekts.
18.08.2018 - 16.09.2018
Florian Beckers. "before and after". Kabinett-Präsentation im Rahmen des SHIFT-Projekts.
Pressemitteilung
Der Folkwang-Absolvent Florian Beckers ist als Fotograf, Künstler und Hochschuldozent für Fotografie und digitale Medien tätig. Sein Lebensmittelpunkt befindet sich in Düsseldorf, seine Arbeit genießt weltweit Ansehen. Auf der Liste an Gruppen- und Einzelausstellungen finden sich als Stationen zum Beispiel Photo L.A. (Los Angeles/USA), Arte Lisboa (Portugal), Artfair Arnheim (Niederlande), Technical Museum of Slovakia (Košice/Slowakei) und Regionalmuseum Xanten. Unter anderem der PhotoVision-Preis und der Staatspreis NRW würdigen sein Werk.
Auf der zweiten Etage des KuK zeigt Florian Beckers bis Sonntag, 16. September, unter dem Titel „before and after“ sieben Arbeiten, deren Gegenstand und Gestaltungsmittel zugleich Licht und Schatten sind. Die Fotografien entstehen aus der Dunkelheit und verschwinden teilweise wieder in ihr, erzählen mit einer Momentaufnahme Geschichten, die Assoziationen provozieren. „Das Bild erschließt sich erst in der Wahrnehmung des Betrachters, muss durch seine Vorstellungskraft vollendet werden“, beschreibt der Künstler es selbst.
Parallel ist in den unteren Räumen ebenfalls bis 16. September die Haupt-Ausstellung „Europäer“ mit Werken des genialen französischen Fotografen und Magnum-Agentur-Mitgründers Henri Cartier-Bresson (1908-2004) zu sehen. „Cartier-Bresson war immer Vorbild und Inspirationsquelle für meine eigene Arbeit“, sagt Florian Beckers, „er gehört mit seiner Maxime des entscheidenden Augenblicks zu einer der wichtigsten Positionen der modernen Fotografie.“ Er sieht Bezug zwischen beiden Ausstellungen: „Im Gegensatz zu den Fotografien von Cartier-Bresson zeigen meine Arbeiten weniger den Höhepunkt eines Ereignisses, vielmehr ist das Dargestellte Hinweis auf ein Davor oder Danach.“
17.06.2018 - 16.09.2018
Henri Cartier-Bresson: Europäer
Pressemitteilung
„Der Augenblick, in dem Cartier-Bresson den Auslöser betätigt, ist der Moment, da Hoffnung und Verzweiflung aufeinandertreffen und eine die andere erhellt.“ Was Pulitzer-Preisträger Arthur Miller über den französischen Fotografen Henri Cartier-Bresson (1908-2004) gesagt hat, fasst die Faszination seiner Bilder exquisit zusammen. Insbesondere, wenn es um die Sammlung Les Européens (Europäer) geht. 1955 von dem griechisch-französischen Kunstsammler und Verleger Tériade als Bildband herausgebracht, befasst diese Zusammenstellung sich in einer Zeit, als die Europäische Union gerade im Entstehen war, mit der Suche nach einer gemeinsamen europäischen Identität. Gerade einmal fünf Jahre hatte Cartier-Bresson, der 1947 die schon nach kurzer Zeit weltweit renommierte Magnum-Agentur mitgründete, daran gearbeitet. Da er bereits seit 1932 durch Spanien und Italien, danach durch viele Länder und zu einschneidenden Ereignissen gereist war – stets in Begleitung von handlichen und dezenten Kleinbildkameras, bevorzugt Leicas –, hatte er längst ein Gespür entwickelt für Landschaften, Stimmungen und Mentalitäten. In der Ausstellung sind Arbeiten zu sehen, die zwischen den Jahren 1931 und 1989 entstanden sind.
Geologische Komponenten machen den Standort erkennbar: Sanddünen und Watt im Norden, die Hänge von schneebedeckten Weinbergen am Rhein im Westen, mit Olivenbäumen gesprenkelte Hügel im Süden, mächtige Weiden und Sümpfe mit satter Vegetation im Osten. Doch auf den Fotos nähern sich selbst solche Kontraste an, offenbaren in all ihrer Vielfalt Gemeinsamkeiten. Nahezu die gesamte Bildfläche ist aus der Landschaft, der Kulisse, die der jeweilige Ort bietet, komponiert. Und die Menschen, die sich ganz natürlich darin bewegen, haben gerade in der Nachkriegszeit alle ganz ähnliche Hoffnungen, Ängste und Zweifel. Henri Cartier-Bresson, der zuvor vor Ort den Spanischen Bürgerkrieg ebenso dokumentierte wie er in Indien war, als Mahatma Ghandi ermordet wurde, ist ein Meister darin, genau dann auf den Auslöser zu drücken, wenn sich zeigt, was die Menschen bewegt. Er selbst erklärte diese Fähigkeit damit, hinzuschauen: „Auf jeden Fall aber kümmern sich die Menschen zu viel um die fotografische Technik und zu wenig um das Sehen.“
Vernissage: Sonntag, 17. Juni, 12 Uhr
Fotocredit©Henri Cartier-Bresson / Magnum Photos
15.04.2018 - 10.06.2018
Bilder aus einem vergangenen Land. Ostdeutsche Fotografie.
Mit Werken von Sibylle Bergemann, Haral
Pressemitteilung
Die Berliner Mauer wurde am 9.11.1989 zum Einsturz gebracht. Dieses kaum noch für möglich gehaltene Ereignis beendete letztlich nicht nur die Teilung Deutschlands, sondern auch jene Europas. Mit dem Mauerfall begann eine neue Phase der europäischen Politik: Der ideologische und politische Ost-West-Konflikt in Europa wurde beendet. Die Einheit Europas ist damit einen erheblichen Schritt vorangekommen. Die Ausstellung dokumentiert das gesellschaftspolitische Zusammenleben von Menschen in der DDR, einem Staat, dessen Alltag von Mauer, Stacheldraht und Schießbefehl ideologisch und real geprägt war. Was sich seit dem Mauerfall 1989 in welcher Weise ändert und entwickelt, hat die OSTRKREUZ-Agentur im Fokus. 1990 wappneten sich unter diesem Namen sieben ostdeutsche Fotografen gemeinsam für die Herausforderungen des Systemwandels im wiedervereinten Deutschland. Die Ausstellung Bilder aus einem vergangenen Land zeigt eine exemplarische Auswahl fotografischer Serien der OSTKREUZ-Gründer Sibylle Bergemann (1941-2010), Harald Hauswald (*1954), Ute Mahler (*1949) und Werner Mahler (*1950). Diese ausgewählten Fotoarbeiten dokumentieren den Arbeitsalltag und das Zusammenleben der Menschen zwischen 1960-1988 in der DDR - hintern den Kulissen. Der Hauch der Armut und des Mangels dieser Jahre ist auf vielen der Fotos zu spüren. Auch für den Nicht-Mitglied der Ostkreuz-Agentur Bernd Heyden war der Alltag der kleinen Leute im Berlin das ureigenesThema. Straßenkehrer, Fleischer, Schornsteinfeger gehören ebenso zu den von ihm Porträtierten wie die Alten und die frechen Kinder. Die hier präsentierten Fotos fügen sich häufig zu einer in Grautönen schweigenden Comèdie humaine, die nicht nur in der DDR-Fotografie ihresgleichen sucht.
Kuratiert duch Nina Mika Helfmeier
Gefördert durch das Land NRW
Fotocredit: ©Bernd Heyden
18.02.2018 - 08.04.2018
Jessica Lange - Unseen
Pressemitteilung
Lange Erklärungen, wer Jessica Lange ist, sind überflüssig. Sechs Oscar-Nominierungen unterstreichen ihr Können als Schauspielerin, zweimal sogar erhielt sie die höchste Auszeichnung in der Filmwelt. Dass sie nicht nur vor, sondern auch hinter der Kamera – der Fotokamera – begnadet ist, zeigt die Ausstellung Unseen mit insgesamt 132 Arbeiten, die in zwei Jahrzehnten entstanden sind. Analog zum russischen Künstler Wassily Kandinsky, der behauptete, der Punkt sei die Form, die am prägnantesten die Zeit ausdrücke, und die Linie deren Kontinuität, hängen Langes Bilder – entstanden in einem Sekundenbruchteil – von nichts als dem (vielmehr ihrem) entscheidenden Moment ab, kompromiss- und reuelos.
Langes Fotokunst fokussiert unaufgeregt alles, was im Leben bewegt und das Leben bewegt. Und wie die Worte des US-amerikanischen Fotografen, Galeristen und Mäzens Alfred Stieglitz reflektieren: „Kunst ist, was vom Leben Notiz nimmt, und Leben – oder dessen Bedeutung – lässt sich überall finden.“ Daher beeinflussen Russland, Finnland, Italien, Langes Heimatstaat Minnesota und Big Apple New York als Schauplätze ihrer Motive der ersten Serie Things I see nicht maßgeblich deren Aussagen. Vielmehr sind sie Vorlagen für Szenen, die Langes Aufmerksamkeit erhaschen konnten, auf die sie nun die des Betrachters lenkt. Die zweite Serie der Ausstellung Unseen steht unter dem Titel Mexico, On Scene. Hier zeigt Lange dem Betrachter Mexiko wie in einem persönlichen Reisetagebuch, das aber von den Menschen vor Ort geschrieben wird, und legt das Augenmerk auf Details, die Durchreisende übersehen würden: das Getöse der Volksmusik, den Duft der Dämmerung, den Lichtstrahl in den Schatten.
In Zusammenarbeit mit diChroma Madrid.
Fotocredit: ©Jessica Lange / Courtesy diChroma photography
19.11.2017 - 22.12.2017
Schnee von gestern
Björn Melhus (Video/Film) & Thomas Rentmeister (Skulptur/Installation)
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Winter, Weihnachten und Fernsehschnee: Die Keimzelle der dialogischen Ausstellung von Thomas Rentmeister und Bjørn Melhus ist das weiße Rauschen im analogen Äther. Nach Sendeschluss eröffnete dieser in der Vergangenheit einen imaginären Raum der Stille, der Kontemplation, und beflügelte viele Geister. Mittlerweile aber, in Zeiten des digitalen Spektakels, ist er gänzlich zum „Schnee von gestern“ geworden. Obgleich sich die skulpturalen Installationen von Thomas Rentmeister und die narrativ- medialen Inszenierungen von Bjørn Melhus auf den ersten Blick konträr gegenüberzustehen scheinen, wagt die Ausstellung mit der Konfrontation den Versuch einer gemeinsamen poetischen Klammer, die nicht nur den „Schnee von gestern“, sondern auch die Gegenwart hinterfragt.
Vernissage am 19.11.2017 um 12h.
Foto: Birte Bosse
17.09.2017 - 05.11.2017
Richard Kalvar - Earthlings
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"Das ist es, was ich gerne mache: Spielen mit der ganz normalen Wirklichkeit, wobei sich meine "Akteure" ihrer Rolle nicht bewusst sind, sich also nicht in Pose werfen in dem "Drama", in dem ich sie einsetze."
Der 1944 in New York geborene Fotograf Richard Kalvar bringt seine Arbeit in dieser Beschreibung selbst auf den Punkt. So fokussieren seine Bilder Befindlichkeiten, die Menschen gewöhnlich für sich behalten, und machen ihr Verhalten mit hintersinnigem Humor sichtbar. Augenzwinkernd konstruiert er alltägliche Dramen, spielt mit der Wirklichkeit und ignoriert manche Konventionen. Das herausragende Können Kalvars honorierte die Agentur Magnum Photos in Paris, indem sie den Künstler 1977 als Vollmitglied aufnahm.
09.07.2017 - 10.09.2017
World in Images - A Portable History of Photography
Lola Garrido Collection
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"Jede Sammlung hat ihre Geschichte und Lesart, und sie auszustellen, erlaubt sowohl dem Sammler als auch dem Betrachter, ihre eigene Geschichte zu erschaffen, indem sie die Bilder in eine Ordnung bringen", so die Kunstsammlerin Lola Garrido. Die von ihr handverlesenen Größen der Fotokunst lesen sich wie eine Liste der wichtigsten Triebfedern des Genres. Zu ihnen gehören u.a. Cindy Sherman, Irving Penn, Alexander Rodchenko und Dorothea Lange, Robert Capa und Henri Cartier-Bresson (beide Mitbegründer von Magnum Photos), Man Ray und Robert Mapplethorpe. Insgesamt 91 Originaldrucke fordern in "World in Images - A Portable History of Photography" dazu auf, die eigene Geschichte in der Fotografie zu entdecken.
Fotocredit: "Divers, Horst and Model. Swimwear by A.J. Idoz.", Paris, 1930 © George Hoyningen-Huene / Mit freundlicher Genehmigung der Staley Wise Gallery sowie der Lola Garrido Collection
30.04.2017 - 02.07.2017
Malkovich Malkovich Malkovich
Homage to Photographic Masters
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Der legendäre Schauspieler John Malkovich hat mit dem Fotografen Sandro Miller ein außergewöhnliches Fotoprojekt verwirklicht. John Malkovich spielte in seiner Karriere viele komplexe Rollen: einen Schurken, einen Geheimagenten, einen Intellektuellen, einen Wissenschaftler, einen Künstler, einen skrupellosen Intriganten und einen bösen König. Im Rahmen dieses Projektes schlüpfte er gleich mehrmals in ganz verschiedene Rollen, indem er zahlreiche ikonische Fotografien nachstellte. So sehen wir John Malkovich als Alfred Hitchcock with Goose, als Che Guevara, als Marilyn Monroe, als Meryl Streep, als Albert Einstein, als Salvador Dalí oder als Muhammad Ali - verblüffend ähnlich den zum Vorbild genommenen ikonischen Fotografien und doch anders als die Originale. Die Ausstellung wird zu ersten und einzigen Mal in Deutschland präsentiert.
Fotocredit: Diane Arbus: Identical Twins, Roselle, New Jersey (1967), © Sandro Miller (2014) / Courtesy Catherine Edelman Gallery, Chicago
12.02.2017 - 23.04.2017
Herbert List - The Magical in Passing
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Einen Querschnitt seines vielfältigen Schaffens zeigen 122 Arbeiten in „The Magical in Passing“. Diese Auswahl beleuchtet das schwer fassbare Œuvre des deutschen Fotografen und warum es so schwer ist, seine Arbeit zu kategorisieren. Er arbeitete in fast allen Genres, die die Fotografie zu bieten hat: Architektur, Stillleben, Streetfotografie, Porträts und Dokumentation. Dennoch verwischte er auch die Abgrenzung zwischen diesen Bereichen: Architektonische Aufnahmen scheinen wie komponierte Stillleben oder surreale Kompositionen. Die Dokumentation von griechischen Skulpturen oder afrikanischen Artefakten grenzt an Porträts; und wenn er die klassische Schönheit des männlichen Körpers einfängt, weiß man nicht genau, ob wir uns mühevoll komponierte Arrangements anschauen oder ein privates Fototagebuch, das spontan gemacht wurde.
Fotocredit: "The Egg-Despiser": Hamburg, Germany, 1931 © Herbert List/Magnum Photos