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Kunstsammlung Jena

Kunstinstitution bei artports.com

Kunstsammlung Jena

Markt 7
D-07743 Jena
Germany/Deutschland
Tel: 0 36 41 - 49 82 61
Fax: 0 36 41 - 49 82 55
kunstsammlung@jena.de
www.kunstsammlung-jena.de
Öffnungszeiten:
Dienstag – Sonntag 10:00 Uhr – 17:00 Uhr
Stadtplan (Google)
Kunstsammlung Jena

Ausstellungen

Aktuelle und kommende Ausstellungen


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Ausstellungsarchiv


01.07.2023 - 15.10.2023
Der große Schwof. Feste feiern im Osten.
Fotografien

Pressemitteilung
Gezeigt werden rund 300 Fotografien von 31 Künstlerinnen und Künstlern, die dieses privat und öffentlich so gewichtige Thema zu Anlässen und mit ihren künstlerischen Handschriften bis in die Zeit der Wende darstellen und hinterfragen. Die Kapitel sind verrückt, langweilig, von außerordentlicher Schönheit oder so stumpf wie ein normierter Alltag nur sein kann. Sie sind so heterogen wie das Leben und die Lebenserfahrungen in diesem untergegangenen Land waren.


25.03.2023 - 18.06.2023
Harald Reiner Gratz: Abendland
Malerei

Pressemitteilung
Harald Reiner Gratz beschäftigt sich seit mehreren Jahren mit einem Projekt, dem er den Arbeitstitel „Abendland“ gegeben hat. Zunächst hat er diesen Begriff als geografische Begrenzung seiner künstlerischen Auseinandersetzung verstanden, der sich auf den europäischen und amerikanischen Kulturraum erstreckt. Im Vordergrund des Projektes steht das zeichnerische und malerische Erzählen, mit Hilfe dessen auf aktuelle künstlerische und gesellschaftliche Entwicklungen Bezug genommen wird, der zugleich aber auch Ausdruck menschlicher Gefühle im Prozess der menschlichen Daseinsbewältigung ist. Die bildkünstlerischen Arbeiten verhandeln zumeist Wendepunkte der Geschichte oder prägnante Personen auf, um die Fragilität der Existenz der Gemeinschaft sowie des Einzelnen aufzuzeigen. Einen Gegenpol dazu bilden Märchen und Mythen bzw. mythologische Figuren, welche eine Art von überzeitlicher Weisheit eines Volkes in sich tragen. Über all dem schwebt für den Künstler die Frage nach der Existenz einer gemeinsamen Erfahrung der Welt.


18.03.2023 - 11.06.2023
Charles Fréger: Wilder Mann
Fotografien

Pressemitteilung
Charles Fréger durchquerte zahlreiche Länder Europas auf der Suche nach der Figur des „Wilden Mannes“, wie sie in den lokalen Traditionen der Völker noch heute lebendig ist. Diese archetypischen Charaktere – halb Mensch, halb Tier oder Pflanze – tauchen anlässlich ritueller, heidnischer oder religiöser Feste aus den Tiefen der Zeit wieder auf und feiern den Kreislauf der Jahreszeiten, Fastnacht, Karneval oder Karfreitag. In den Volksstämmen der europäischen Landbevölkerung stellten diese Mischwesen Schutzfiguren oder Fruchtbarkeitssymbole dar, die beispielsweise den Schrecken der kalten Jahreszeit ein Ende setzen sollten. Heute erinnern sie an eine Zeit, als unser Leben noch deutlicher vom Wechsel der Jahreszeiten, Ernte oder – noch früher – dem Erfolg bei der Jagd, bestimmt war. Die „Wilden Männer“ lassen sich als vielfältige Inkarnationen unserer ursprünglichen, engen Beziehung zur Natur lesen, auf deren Oberfläche das Tierische zum Vorschein kommt. Wenn der „Wilde Mann“ in Legenden durch unbewohnte Wald- und Berggebiete streift, verkörpert er die archaische Seite einer als unzähmbar geltenden Natur. Charles Fréger spricht von „einer zoomorphen Figur, deren grobe Erscheinung und rituelle Kleidung auf universelle Nacktheit verweisen.“ Die Serie des „Wilden Mannes“ bildet ein unabgeschlossenes Hauptwerk, zu dem sich, dank neuer Entdeckungen, gelegentlich weitere Figuren gesellen. Wir zeigen 89 Fotografien aus dieser Serie erstmals in Deutschland. Für die freundliche Förderung des Ausstellungsprojektes danken wir der Kulturstiftung des Freistaates Thüringen.


26.11.2022 - 05.03.2023
Sven Johne. Vom Verschwinden
Videos und Fotografie

Pressemitteilung
Sven Johne ist 1976 in Bergen auf Rügen geboren und aufgewachsen. Von 1998 bis 2006 hat er Fotografie an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig studiert. Er lebt und arbeitet heute in Berlin. Ausstellungen, Preise und seine Präsenz in wichtigen Sammlungen weisen Johne längst einen bedeutenden Platz im Kunstraum zu, international war er bisher in Italien, Belgien, Niederlande und Luxemburg künstlerisch aktiv.



Neben politischen, ökonomischen, sozialen und ökologischen Themen stellt Sven Johne immer wieder solche Fragen ins Zentrum seiner Arbeiten, die als spezifisch ostdeutsch verhandelt werden. Dabei steht nicht nur die Transformation einer Gesellschaft, das Verschwinden eines ganzen Landes und seiner kulturellen Beheimatungen, im Mittelpunkt der Werke, sondern auch zahlreiche persönliche Schicksale. Sven Johne betreibt Feldforschung in verminten Geländen und dreht fiktionale Reportagen, die den „Osten“ als eine Art Modellregion vorstellen. Dieser hat zwar die Feuertaufe einer Transformation durchlebt, konnte hieraus aber kein neues, eigenes Selbstbewusstsein entwickeln. Strukturwandel, Privatisierung, Rechtsruck und die völlige Abmeldung von jeder Form politischer Teilhabe sind die Marker für aus den Fugen geratene Biografien, die sich auch in den folgenden Generationen nur schwer wieder einfangen lassen.


19.11.2022 - 05.03.2023
Vinyl-Ikonen.
60 Jahre Plattencover

Pressemitteilung
Schallplattencover sind Ikonen der Populärkultur, die unsere Geschichte geprägt und in Bilder gebracht haben. Sie wecken Erinnerungen, lassen Songs und Melodien wieder aufleben und eröffnen zugleich ein Panorama von Stilen und Musikrichtungen, Neuorientierungen und Experimenten. Punk und Pop, Rock und Heavy Metal, Funk und Folk und vieles andere mehr finden in den Covern ihren Ausdruck.

Die Ausstellung in der Kunstsammlung Jena zeigt Schallplattencover von den 1960er Jahren bis zur Gegenwart und bietet einen Überblick über diese besondere Form der Ästhetik. Von Kult bis Kitsch und von AC/DC bis Frank Zappa durchreist man die Musikgeschichte der letzten Jahrzehnte bis zur Gegenwart.
Nicht unerwähnt dabei bleibt die hiesige Vinylkultur, die neben Covern der DDR auch aktuelle Erscheinungen der überaus regen Musikszene Jenas aufnimmt.


23.07.2022 - 06.11.2022
Oska Gutheil 20 22.
Malerei

Pressemitteilung
Oska Gutheil wurde 1980 in Ravensburg geboren und lebt in Berlin. Die Bilder sind farbenfroh, frech und in einem nicht eben traditionellen Sinne figurativ. Es geht um die Konstruktion dessen, was wir Realität nennen: im Leben, in der Kunst und in der persönlichen Rollenfindung. Die Bilder sind narrativ, oft intuitiv in der Anlage – und sie verdichten sich im Zuge der Bilderfindung, bleiben aber offen, dem Betrachter zugewandt. Die oft großformatigen Leinwände sind bevölkert von Mischwesen, hybriden Situationen und einem Zustand, der so transformatorisch ist, wie das Leben und die Rollenfindung des Künstlers Oska Gutheil. Es ist alles möglich, aber nicht ist endgültig, alles hat einen Haken.
Die Malerei von Oska Gutheil entzieht sich den klassischen Zuordnungen. Sie hat Anteile aus dem Punk, bezieht ihre Unmittelbarkeit aus der naiven Kunst und zeugt zugleich von akademischer Grundausbildung. Im Rahmen unserer Ausstellungen zur Malerei der Gegenwart ist die Position neu, reflektiert aber eine Richtung junger Malerei, die vor allem im angloamerikanischen Raum seit Jahren an Boden gewinnt.


16.07.2022 - 30.10.2022
Neue Wahrheit? Kleine Wunder!
Die frühen Jahre der Fotografie

Pressemitteilung
Die Ausstellung in der Kunstsammlung Jena erzählt mit über 200 Exponaten aus einer bedeutsamen, vorher nicht gezeigten Privatsammlung von der Frühzeit des neuen Mediums. Dabei rücken nicht nur zahlreiche jener Daguerreotypien ins Zentrum, die durch ihre silbrig glänzenden Oberflächen heute wie magische Erscheinungen aus der Vergangenheit anmuten. Mit seltenen Objekten und historischen Dokumenten werden gleichermaßen die kultur- und kunstgeschichtlichen Zusammenhänge der Erfindung thematisiert, in der sich technische und ästhetische Qualitäten auf einzigartige Weise verweben.
Das schließt Geräte und Bilder aus der Vorgeschichte mit ein; die Camera Obscura fand etwa schon im 17. Jahrhundert Verwendung, wenn Maler eine Ansicht perspektivisch möglichst realitätsnah erfassen wollten. Die Sehnsucht nach neuen Bildern in einer Zeit des sich emanzipierenden Bürgertums dokumentieren optische Spielereien und Illusionen wie das Kaleidoskop oder das Zograskop ab Mitte des 18. Jahrhunderts.
In ihrer Entwicklungsgeschichte wurde es für die Fotografie jedoch unbestreitbar zum Wendepunkt, als schließlich die dauerhafte Fixierung des Widergegebenem gelang – das Einfrieren des Vergänglichen für die Ewigkeit. Daguerre schaffte dies nicht als einziger, doch brachte er sein Verfahren zu einer kommerziellen Nutzbarkeit. Kaum war es der Welt zugänglich, etablierten sich in den 1840er Jahren erste Studios in den Städten Europas und Amerikas, während Wander-Daguerreotypisten übers Land zogen. Dabei beschränkten die technischen Bedingungen die Möglichkeiten anfangs, so bedurften Porträts etwa minutenlanger Regungslosigkeit und die Resultate blieben monochrome Einzelstücke. Prächtige Rahmungen und Etuis aus Samt oder Leder zeugen von der Wertschätzung, die diese frühen Lichtbilder erfuhren. Gleichzeitig dokumentieren originale Karikaturen, wie die Fotografie in der Gesellschaft wahrgenommen wurde und diese folgenreich zu prägen begann.


09.04.2022 - 26.06.2022
Follow George Grosz
Gemälde, Zeichnungen, Druckgrafik und Filme

Pressemitteilung
George Grosz gehört zur Generation jener Künstler und Künstlerinnen, die zwei Weltkriege miterlebten und mit ihren Werken das Geschichtsbild des 20. Jahrhunderts maßgeblich prägten. Der Dokumentation dieser bewegten Epoche stellt Grosz ein wagemutiges, geradezu radikal-entlarvendes Werk an die Seite, das heute zur Bildikonografie der Weimarer Republik gehört. Seine spitze Feder, Zeichnung und Groteske setzte der erklärten Kriegsgegner als scharfe Waffe ein.
Die Ausstellung präsentiert rund 150 Werke aus Grosz‘ wichtigsten Schaffensperioden, schwerpunktmäßig Arbeiten auf Papier aus den Berliner Jahren, aber auch Blätter aus seiner Zeit der Emigration in New York und Long Island. Hinzu kommen ausgewählte Positionen folgender und zeitgenössischer Künstlerinnen und Künstler, die eine vergleichbare Hinwendung zu gesellschaftspolitischen Themen suchen. Dabei bilden die selten gezeigten frühen Arbeiten von Andy Warhol in Zusammenhang mit dem Life-Magazin sicherlich das erstaunlichste Bindeglied. Zeitgenössische Werke von Birgit Brenner, Jonathan Meese, Julian Rosefeldt, Dash Snow und anderen offenbaren spannende Parallelen bis in die Gegenwart.
Grosz‘ Ikonografie ist von der Verarbeitung des Ersten Weltkriegs, geprägt. Nach kurzem Einsatz vom Kriegsdienst befreit hält Grosz die Welt und den Menschen im Umbruch fest: Einstürzende Häuser, Militärs, Kriegsversehrte, Kapitalisten, Spießer und die schillernde Halbwelt. Er zeigt ein Panoptikum der vom Krieg Gezeichneten gepaart mit gesellschaftlichen Untiefen: Klassenkampf, Korruption, Gewalt sowie Vertreter der Obrigkeit, Justiz und Kirche werden sein großes Thema.
Grosz‘ Werke geben Zeugnis von den Folgen des Krieges als auch seines eigenen Lebens als Migrant, der 1933 in die USA übersiedelte und so der Gestapo entkam. Fortan war er der Grundlage seiner künstlerischen Agitation beraubt und konnte nur aus der Ferne jedweden Faschismus an den Pranger stellen. Das Hinterfragen des Selbst und der Geschlechterrollen wird ihm vermehrt ein künstlerisches Anliegen – nicht jenseits der Politik, sondern als dessen Abbild.
Grosz‘ mit satirischer Schärfe zugespitzten Arbeiten präsentieren neben Kritik und Groteske seine frühe Sehnsucht nach der neuen Welt. Schon 1916 hatte er seinen Namen von Georg Groß zu George Grosz anglisiert, um seine Antikriegshaltung zu demonstrieren und die patriotische Stimmung im Kaiserreich zu konterkarieren. Vom Misanthropen reifte Grosz in den 20er Jahren zum politischen, zeitweise dadaistischen Agitationskünstler, der in der Weimarer Republik, auf dem Höhepunkt seiner Popularität, zum Moralisten wird und warnend den Zeigefinger hebt.
Mit fünf Gerichtsverfahren, u.a. wegen Amtsbeleidigung, Gotteslästerung und Verbreitung unzüchtiger Blätter, hatte der anarchische Künstler mit ausgeklügelte Strategie und Theatralik eine hohe Präsenz in den Medien erreicht. Die Vervielfältigungstechnik setzte Grosz, zeitgemäß modern ein und erreichte damit ein breites Publikum. Mit der kostengünstigen Verbreitung im politisch orientierten Malik-Verlag leitete er so die Demokratisierung der Kunst ein.
Weniger bekannt ist Grosz‘ Wirken in der Neuen Welt, als er 1933 mit seiner Familie nach New York emigrierte, um dort an der Art Students League junge Künstler zu unterrichten, darunter angehende Größen wie Jackson Pollock und James Rosenquist. Hervorhebenswert ist die Begegnung mit Andrew Warhola, dessen Werk Grosz in einer Jurysitzung in Pittsburgh gegenüber anderen seine Zustimmung gab. Das war im Jahr 1949, in dem Andy Warhol nach New York übersiedelte und dort seinen Stil der Umrisslinie entwickelte. Eine Auswahl von Warhols frühen Arbeiten ist in zwei Räumen zu sehen.
Die Ausstellung in der Kunstsammlung Jena folgt der Annahme, dass politisch motivierte Kunst bis in unsere Zeit ein wirkungsvolles und adäquates Mittel der Auseinandersetzung ist. Angesichts der Wirkung von George Grosz liegt die Vermutung nahe, dass provokante und groteske Zuspitzung des Kunstschaffens die Anschaulichkeit deutlich erhöht und den Betrachter zum Hinschauen animiert.

Die Ausstellung wird von Anette Vogel (München) und Erik Stephan (Jena) gemeinsam kuratiert.


Künstlerinnen und Künstler
Micha Brendel
Birgit Brenner
Werner Büttner
Martha Colburn
Neal Fox
Felix M. Furtwängler
George Grosz
Dorothy Iannone
Sebastian Jung
Jonathan Meese
Julian Röder
Julian Rosefeldt
Erik Schmidt
Andy Warhol


11.12.2021 - 20.03.2022
Friedrich Kunath. I’ll Try To Be More Romantic.
Bilder, Objekte und Installationen

Pressemitteilung
Friedrich Kunath ist 1974 in Chemnitz geboren, in Berlin aufgewachsen und lebt seit mehr als fünfzehn Jahren in Los Angeles. In seinem künstlerischen Werk, das neben Malerei auch Skulpturen, Installationen, Filme und Musik umfasst, sind Sehnsucht, Einsamkeit, Euphorie und Furcht die wiederkehrenden Themen. Er durchspielt mühelos alle Genres der Gegen­wartskunst und findet zu bildnerischen Formen, die an jenes „Fest von Witz, Laune und Philosophie“ erinnern, welches Ludwig Tieck bei den Jenaer Romantikern bemerkt hat.
© Courtesy of the artist and KÖNIG GALERIE, Berlin, London, Seoul und Wien


04.12.2021 - 20.03.2022
Peter Schnürpel.
Malerei, Zeichnungen und Druckgrafik

Pressemitteilung
Seit über 50 Jahren widmets sich der 1941 in Leipzig geborene Grafiker und Maler bereits seinen Figuren und schuf ein Gesamtwerk, das stilistisch markant und einzigartig ist. Anlässlich seines 80. Geburtstags würdigt die Kunstsammlung Jena Peter Schnürpel nun mit einer Einzelausstellung, die den Fokus auf einen Künstler rückt, der insbesondere im Bereich der Grafik als einer der bedeut­endsten im mitteldeutschen Raum gilt.
Die Ausstellung zeigt Arbeiten aus verschiedenen Etappen des umfangreichen Werkes und will nicht nur die Originalität eines bedeutenden Künstlers, sondern auch dessen Bedeutung für die mitteldeutsche Kunstlandschaft würdigen.


04.09.2021 - 21.11.2021
Die relative Vermessung der Welt


Künstlerbücher aus der Sammlung Opitz Hoffmann
Fotografische

Pressemitteilung
Die Schenkung der Sammlung Opitz-Hoffmann im Jahr 2014 markiert einen Wendepunkt in der Geschichte der Kunstsammlung Jena und prägt diese als bedeutendste Schenkung der letzten Jahrzehnte bis heute. Neben der großen Vorstellung im Jahre 2016 und weiteren Beteiligungen in thematischen Ausstellungen 2018 und 2019 steht nun ein zentrales Thema dieser Sammlung im Mittelpunkt: die Künstlerbücher.
Das Thema ist speziell und vielschichtig, tiefsinnig und heiter – und inhaltlich spannend obendrein. Dennoch ist es ein Kapitel, welches nur selten in Ausstellungen behandelt wird. Wir wagen einen Versuch und zeigen Kunstwerke, die nicht unbedingt in hermetischer Versenkung erblättert werden müssen, sondern wie Skulpturen und Bilder erkundet werden können und von der Freude am Entwickeln und Ausleben künstlerischer Ideen zeugen. Viele der ausstellenden Künstlerinnen und Künstler wurden von Renate Brandt porträtiert. Eine Auswahl dieser Farbfotografien zeigen wir als Ausstellung in der Ausstellung.


12.12.2020 - 08.08.2021
Nguyen Xuan Huy. Talking about Black Holes. Malerei


04.12.2020 - 04.07.2021
Julian Röder. Glauben und Handeln
Fotografien und Objekte


07.12.2019 - 29.03.2020
NOWINKA. Mädchen vor Blumentapete
Josef Nowinka (1919-2014) | Malerei


31.08.2019 - 17.11.2019
„Das stärkste, was Morgen heute bietet.“
Der STURM in Jena
Ein Projekt der Kunstsammlung Jena im B

Pressemitteilung
Als man vor 100 Jahren das Bauhaus in Weimar gründete, ahnte wohl keiner, mit welcher Dynamik sich die Ideen dieser Einrichtung fortpflanzen würden und wie diese sich mit anderen Bewegungen vernetzen würden. Eine dieser Strömungen war zweifellos die von Herwarth Walden initiierte und dirigierte STURM-Bewegung, die sich ab 1912 um die von ihm in Berlin gegründete Galerie organisierte und ausbreitete. Viele der Bauhaus-Künstler waren im Programm der STURM-Galerie vertreten und Walter Dexel, der Geschäftsführer des Jenaer Kunstvereins, pflegte eine enge Beziehung zu ihr, was ihm Lob und Tadel gleichermaßen einbrachte.

Unsere Ausstellung versammelt zahlreiche Künstler aus beiden Lagern, vorzugsweise jene, die schon früher hier in Jena gezeigt worden sind. Die Vitalität und Vielfalt des frühen Bauhauses löst sich hier in spannenden Korrespondenzen im weiten Feld der STURM-Bewegung auf und einmal mehr wird deutlich, mit welchem Weitblick die Aktivisten des früheren Jenaer Kunstvereins zu Werke gingen.
Die Leihgaben sind Teil schweizerischer, französischer und deutscher Sammlungen und für die Finanzierung danken wir dem Freistaat Thüringen und der Sparkassengruppe Hessen-Thüringen.


18.05.2019 - 11.08.2019
Kunstformen der Natur.
Zum 100. Todestag von Ernst Haeckel.
Mark Dion, Jochen Lempert, Eva-Maria S

Pressemitteilung
Der 100. Todestag des Zoologen und Philosophen Ernst Haeckel (1834-1919) ist für die Kunstsammlung Jena Anlass einen Blick auf künstlerische Positionen zu werfen, die sich Darstellungen von Natur widmen. Mit seinen von 1899 bis 1904 in mehreren Heften herausgegebenen „Kunstformen der Natur“, die bereits kurz nach Erscheinen in keinem bildungsbürgerlichen Haushalt fehlen durften, verbildlicht Haeckel den Monismus, nach dem Gott in jedem Atom und somit in jedem Geschöpf waltet. Wenn er Radiolarien, also Strahlentierchen, wie Skulpturen von perfekter Symmetrie inszeniert, zeigt er, dass Natur in hohem Maße auch Kultur ist. Damit gelingt ihm die Verbindung zwischen Kunst und Natur, die nachfolgende Künstler dankend aufgenommen haben. Anhand einiger zeitgenössischer künstlerischer Positionen aus der Sammlung Opitz-Hoffmann soll die Aktualität von Haeckels Anspruch untersucht werden, mit Darstellungen von Natur gleichsam den größten Künstler sichtbar zu machen. Neben Originalzeichnungen und Lithografien aus Haeckels bekanntestem Werk sind in der Ausstellung Arbeiten von Mark Dion, Jochen Lempert, Eva-Maria Schön, Nora Schattauer und Robert Seidel zu sehen.


11.05.2019 - 11.08.2019
Gegenspieler. Zwei Fotoprojekte von Erasmus Schröter

Pressemitteilung
Erasmus Schröter ist 1956 in Leipzig geboren, wo er an der Hochschule für Grafik und Buchkunst studiert. 1985 verlässt er zusammen mit seiner Frau, der Malerin Annette Schröter, die DDR, übersiedelt nach Hamburg und fotografiert dort für Zeitschriften wie den Stern. Seit 1997 lebt und arbeitet er wieder in Leipzig. Bekanntheit erlangt er mit der Serie „Bunker“, in der er verfallene Bunker an der Atlantikküste mit grellen Lichteffekten in Szene setzt. In der Ausstellung „Gegenspieler“, die ab 11. Mai in der Kunstsammlung zu sehen ist, treffen nun zwei Fotoprojekte Schröters aufeinander: Die Serie der „Komparsen“ zeigt Frauen und Männer mit ernstem, in die Ferne gerichteten Blick vor trister Kulisse. Dem gegenüber setzt Schröter Fotografien von Teilnehmern des Wave-Gotik-Treffens in Leipzig, die mit ihren außergewöhnlichen Aussehen die Geschlechtergrenzen hinterfragen. Trotz des gesetzten Kontrastpunktes zwischen den stark geschminkten und kostümierten Männern und den eher unauffälligen Komparsen offenbart sich dem Betrachter bei beiden Fotoserien die Inszenierung, das Rollenspiel der Porträtierten.


08.12.2018 - 14.04.2018
Venedig, Florenz, Neapel – 1877
Eine Reise nach Italien.
Fotografie

Pressemitteilung
©Kunstsammlung Jena

Die Ausstellung zeigt rund 150 Fotografien aus Italien, darunter viele der noch heute beliebten Reiseziele. Ihre Autoren sind drei der bekanntesten damals in Italien tätigen Fotografen, die hier gleichsam ihre Stadt porträtieren: Carlo Naya (Venedig), Fratelli Alinari (Florenz) und Giorgio Sommer (Neapel mit Umgebung). Die Bilder der Ausstellung werden kommentiert, ergänzt und durch Dokumente und Texte aus der Zeit um 1876/77 ergänzt. Auf diese Weise kann man anhand der frühen Fotografien durch das Italien des 19. Jahrhunderts reisen und die verklärende Wirkung nachvollziehen, die Reisende bis in unsere Tage mit diesem Land verbinden.©Kunstsammlung Jena

Die Ausstellung zeigt rund 150 Fotografien aus Italien, darunter viele der noch heute beliebten Reiseziele. Ihre Autoren sind drei der bekanntesten damals in Italien tätigen Fotografen, die hier gleichsam ihre Stadt porträtieren: Carlo Naya (Venedig), Fratelli Alinari (Florenz) und Giorgio Sommer (Neapel mit Umgebung). Die Bilder der Ausstellung werden kommentiert, ergänzt und durch Dokumente und Texte aus der Zeit um 1876/77 ergänzt. Auf diese Weise kann man anhand der frühen Fotografien durch das Italien des 19. Jahrhunderts reisen und die verklärende Wirkung nachvollziehen, die Reisende bis in unsere Tage mit diesem Land verbinden.


01.12.2018 - 07.04.2019
Gerd Sonntag. Winken und Warten. Ein Welt-Bild aus Glas und Licht.

Pressemitteilung
Gerd Sonntag ist einer von jenen Wenigen, die bereits Ende der 1980er-Jahre auch internationale Erfolge verbuchen können – ihm werden Ausstellungen in London und New York eingerichtet und das Netz seiner Sammler ist ebenfalls weit ausgelegt. Das Kraftzentrum seiner Kunst liegt zunächst in der Malerei. Sonntag durchschreitet die Klassische Moderne wie ein Lehrbuch: Nach den Franzosen, vor allem Picasso, folgen die Expressionisten. Große Bilder, Farbflächen und Körper, die als Zeichen persönlicher Bewegtheit keiner Beschreibung folgen – und auch keiner Ideologie.
Seit etwa 10 Jahren verarbeitet Sonntag Hüttenglas zu Skulpturen, die in ihrer Art und Ausstrahlung einzigartig sind. Die Arbeiten, zumeist Köpfe, werden in aufwändigen Arbeits- und Schmelzprozessen hergestellt und durchlaufen mehrere Brennzyklen. Die Werke bestechen nicht nur durch das ungewöhnliche Material, sondern auch durch die Farbigkeit und die feinteilige Art der Bemalung. Die Drähte, welche die Glasteile während der Brennprozesse fixieren, sind notwendige Zutat und bilden zugleich ein filigranes Netzwerk, dass die Köpfe durchädert.

Die Ausstellung ist als Werkschau konzipiert und zeigt neben den Glasarbeiten auch zahlreiche Bilder des Malers Gerd Sonntag, der nicht nur zu den bedeutendsten Malern des Prenzlauer Berges gehörte und sich nunmehr eine eigenständige Position erarbeitet hat, die vielerorts Anerkennung erfahren hat.


02.09.2018 - 18.11.2018
„Ich bin sicher, Rembrandt liebt mich.“
Marc Chagall. Bilder und Malerbücher von Georges Braque, Ma


19.05.2018 - 12.08.2018
Erika John. Alles ist ICH.
Malerei und Zeichnungen

Pressemitteilung
Die Kunstsammlung Jena hat im Jahr 2013 den künstlerischen Nachlass Erika Johns erhalten. Anlässlich ihres 75. Geburtstages würdigen wir in einer Auswahl von etwa 120 Arbeiten erstmals umfänglich das Schaffen dieser außergewöhnlichen und durchaus eigensinnigen Künstlerin und wollen sie in das Bewusstsein der Öffentlichkeit zurückholen.
Ein Werk, dessen Facettenreichtum sich durch eine hohe Sensibilität für das Gesehene und eine genaue Beobachtung der leisen Zwischentöne auszeichnet. Alles dominierend ist die Zeichnung, innerhalb der sie die Möglichkeiten des Mediums auslotet, angefangen von der kleinen, spontanen Skizze bis hin zur großformatigen Tuschearbeit. An ihr arbeitet sie sich ab, geht bis an die Grenzen, experimentiert mit Techniken, Materialien und Stilen. Daneben entstehen nur einige, verglichen mit dem Gesamtwerk, wenige Ölgemälde, in denen sie sich auf den Menschen, speziell das Gesicht konzentriert.


05.05.2018 - 12.08.2018
DYSTOPIA. Zum 200. Geburtstag von Karl Marx

Pressemitteilung
Anhand verschiedener künstlerischer Interventionen zeigt die Ausstellung Arbeiten von KünstlerInnen, die sich kritisch mit unserer ökonomischen und sozialen Gegenwart und deren ideellen Hintergründen auseinandersetzen. Dabei koexistieren Optimismus und Pessimismus in einem ähnlich fragilen Zusammenhang, wie das für das Gleichgewicht zwischen Utopie und Dystopie der Fall ist. Krisen und Kriege, Armut und Migration, technologische Entwicklungen und ökologische Veränderungen sind nur einige jener Faktoren, die das Gleichgewicht vergangener Jahrzehnte, die Verheißungen der Moderne bedrohen und Veränderungen ankündigen, die uns alle betreffen werden. Utopische und dystopische Erzählungen sind typisch für Zeiten des Umbruchs, und die Reflexionen der KünstlerInnen dieser Ausstellung können dazu beitragen, Widersprüche aufzuzeigen und Wege zu neuen Sichtweisen zu öffnen.
Die KünstlerInnen sind: ?nci Eviner, Felix M. Furtwängler, Susann Maria Hempel, Sven Johne, Sebastian Jung, Tilman Knop, Christin Lahr, Elodie Pong, Gunter Reski, Julian Röder, Henrik Schrat und Nasan Tur. Wir danken allen KünstlerInnen für die Bereitstellung der Leihgaben und die freundliche Unterstützung unserer Ausstellung.


09.12.2017 - 15.04.2018
Erich Kuithan. Retrospektive zum 100. Todestag.
Malerei, Zeichnung und Kunsthandwerk

Pressemitteilung
Erich Kuithan ist ein Maler der Jahrhundertwende, der ohne eindeutige Zuordnung zwischen Jugendstil, Symbolismus und Expressionismus pendelt. Als Retrospektive möchte die Ausstellung einen Überblick über die Schaffensphasen des Künstlers geben und so das Gesamtwerk Kuithans vermitteln. Sein bildgewaltiges OE uvre ist umfangreich und umfasst allein im Bestand der Kunstsammlung Jena 648 Werke und Werkgruppen.
Die Ausstellung versammelt nun eine Auswahl von etwa 75 bildnerischen Arbeiten aus dem künstlerischen Nachlass, darunter mehrere seiner wichtigsten Werke. Porzellane aus dem Bestand des Stadtmuseums Jena und einige Leihgaben komplettieren die Schau.


02.12.2017 - 08.04.2018
Niki de Saint Phalle und das Theater
At Last I Found The Treasure.
Skulpturen, Installationen, Gra

Pressemitteilung
Die Ausstellung „Niki de Saint Phalle und das Theater – At Last I Found the Treasure“ würdigt erstmals Niki de Saint Phalles Arbeit für das Theater. Nahezu einhundert Objekte, Modelle, Siebdrucke, Plakate und Dokumente zeugen von der Kraft, mit der die Künstlerin die performative Kunst und das Theater der 1960er-Jahre beeinflusst hat. In der von Beate Kemfert für die Opelvillen Rüsselsheim erarbeiteten Ausstellung werden jene Impulse deutlich, mit denen Niki de Saint Phalle Kunst und Publikum auf neue Art und Weise vereinen kann. Gemeinsam mit den Kunstschaffenden der New Yorker Avantgarde, den Künstlern der Nouveaux-Réalistes in Paris und den Theaterpionieren in Kassel in den 1960er-Jahren verfolgt Niki de Saint Phalle das Ziel, der Kunst neue Möglichkeiten zu eröffnen. Das umfangreiche Ausstellungsprojekt ist in enger Kooperation mit der Niki Charitable Art Foundation in Santee, Kalifornien, USA entstanden.


03.09.2017 - 19.11.2017
Es gibt nur ein Programm: Freiheit! Kirchner, Nolde, Heckel, Schmidt-Rottluff, Amiet und Hodler. Zum

Pressemitteilung
Die Kunstsammlung Jena ehrt diesen Freund der Künste und Künstler mit einer Ausstellung, in deren Zentrum genau jene Kunst steht, für die er sich in besonderer Weise engagierte: der Expressionismus. Die Liste der Künstler unserer Ausstellung orientiert sich vor allem an den Rezensionen, die Graef zwischen 1904 und 1917 regelmäßig in der Tagespresse veröffentlicht hat und in denen viele der bedeutendsten Künstler seiner Zeit dargestellt werden. Zum Kreis dieser Künstler gehören Ernst Ludwig Kirchner und Emil Nolde, Erich Heckel, Karl Schmidt-Rottluff, Max Pechstein, Otto Müller, Adolf Erbslöh, Cuno Amiet, Ferdinand Hodler und viele andere. Graef wirbt mit einfühlsamen, klug gesetzten Worten für das „Geheimnis echter Kunst, die uns überzeugt, oder wenn man will, uns überwältigt“ und er wird nicht müde in seinem Streben, die Menschen für die Bilder der Expressionisten zu gewinnen.
Vieles von dem, was Kirchner, Nolde, Heckel oder Schmidt-Rottluff ausgestellt haben, war für die Betrachter so neu und fremd, dass der Rezensent Botho Graef in der Beschreibung ähnlich kreativ sein musste, wie das die Künstler in ihren Werken waren. Sein Ziel war die Vermittlung, die Anerkenntnis dessen, was er als neu und wegweisend erkannt hatte. Für Graef sind die Expressionisten jene „starken und tapferen Naturen, die das Wagnis lieben“ und die „Augenerlebnisse aus der Wirklichkeit“ – so gegenläufig diese auch sein mögen – in einer neuen, ungeahnten Harmonie vereinen.


13.05.2017 - 13.08.2017
Wolfgang Mattheuer. Zum 90. Geburtstag
Zeichnungen | Sammlung Peter Mathar

Pressemitteilung
Mit dieser Ausstellung
möchten wir Wolfgang Mattheuer ehren, der zu den bedeutendsten Künstlern Deutschlands in den Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg zählt und in diesem Jahr 90 Jahre geworden wäre. Mattheuer war nicht nur Maler, Grafiker und Plastiker, sondern auch ein unermüdlicher Zeichner. Die Ausstellung versammelt 100 Zeichnungen aus der Sammlung Peter Mathar, die sich ausschließlich auf diesen Bereich des Werkes konzentriert. Für die großzügige Leihgabe danken wir herzlich.


06.05.2017 - 13.08.2017
Roger Ballen. Ballenesque – a Retrospective

Pressemitteilung
Ballens Bildräume gleichen inneren Landschaften, die so unlogisch wie Träume, das Dasein seiner Protagonisten umspielen und den „Irrsinn“ menschlicher Existenz in Südafrika ausmalen. Das Werk entsteht in Schwarzweiß: weiß wie Papier, schwarz wie eine Notation in Tinte. Das Grau ist das Ergebnis ihrer Vermischung. Die umfangreichste Folge der Ausstellung,
Asylum of the Birds, handelt in den Randbezirken von Johannesburg, an einem Ort, wo Ausgegrenzte leben und Schönheit und Hässlichkeit, Gut und Böse ineinander verschwimmen. Umschwirrt von tausenden Vögeln gleicht das Areal einem Universum, das den Blick auf existenzielle Abgründe so bildgewaltig offen legt, als hätte hier Samuel Beckett Goyas Caprichos inszeniert. Hier ist ein Ende ohne Ende, eine launige Welt voller Untiefen und so authentisch wie vieles, das zu unserem Leben gehört. Vieles ist absurd, der Humor ist zum Schreien und so Ernst wie das Leben, das sich hier dem Betrachter entbietet. Nietzsches Diktum vom Menschen, der so tief leidet, dass er deshalb das Lachen erfinden musste, scheint hier in unnachahmlicher Weise umgesetzt.
In der Ausstellung werden 67 Fotos und 5 Videos gezeigt. Die Fotos wurden aus folgenden Serien ausgewählt: I Fink U Freeky / Outland / Shadow Chamber / Asylum of the Birds / The Theatre of Apparitions / Boarding House. Das Video I Fink U Freeky zählt zu den erfolgreichsten Musikvideos der vergangenen Jahre und ist in Kooperation mit der südafrikanischen Rap-Rave-Band Die Antwoord entstanden.


10.12.2016 - 17.04.2017
Orientbilder. Fotografien 1850 – 1910
Fotografie

Pressemitteilung
Betrachtet man die Geschichte der Orient-Fotografie, die hier in gut 200 zwischen 1850 und 1910 entstandenen Aufnahmen aufgeblättert wird, so kann man die allmähliche Verfestigung der Bilder der Fremde, die doch so vertraut ist, verfolgen. Wir sehen, wie aus vielen einzelnen Bildern, die höchst unterschiedliche Aspekte zeigen, ein Orientbild wird, das dann um 1900 so allgemein geworden ist, dass es keiner genaueren Bezeichnungen der aufgenommenen Orte mehr bedarf. In der Kunstfotografie ist der Orient ortlos und auch zeitlos geworden: Er ist nun ein reines Reich des Bilder und Phantasmen. Heute, aus zeitlichem Abstand, können wir hinter die Kulissen schauen. Wir können die Inszenierungsstrategien in den Blick nehmen und die Bilder studieren als das, was sie sind: als Bilder des Orients.
Die Ausstellung und der Katalog gehen zurück auf ein Projektseminar an der Universität Konstanz, das unter der Leitung von Bernd Stiegler und Felix Thürlemann im Sommersemester 2014 und Wintersemester 2014/15 stattfand. In dem Seminar wurde gemeinsam die Ausstellung konzipiert und die Beiträge für den Katalog mitsamt den Recherchen zu den einzelnen Exponaten erarbeitet.


03.12.2016 - 17.04.2017
Bénédicte Peyrat. Das gewöhnliche Leben
Malerei und Fayencen

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Die französische Künstlerin Bénédicte Peyrat entführt uns in geheimnisvolle, arkadische Landschaften, die mit traumwandlerischen, phantasmagorischen Entdeckungen überraschen. Hier ist alles anders, voller Überraschungen, und es ist schwer zu sagen, welche Rolle die Künstlerin den handelnden Personen zugedacht hat. Ein Hase thront auf barockem Polster, eine venezianische Gondel steht im Wald und auch sonst stehen die Dinge in merkwürdigen Beziehungen. Die Künstlerin liebt die Fülle und es scheint, als wenn Begegnungen in Verwandlungen münden und sich der Kosmos aus Tieren, Menschen und Dingen immer neu definiert.
Schwieriger ist die geografische oder zeitliche Verortung von Peyrats Bildern, die sich direkter Aufklärung bewusst entziehen, aber immer wieder den Dialog mit den Epochen und Stilen der Kunstgeschichte aufnehmen. Bénédicte Peyrat verschmilzt verschiedenste Stile und schöpft aus einer Fülle von Einfällen, die sich scheinbar mit jeder Figuration neu aufbauen.
In ihren keramischen Arbeiten greift Peyrat die Motive und Figuren aus ihren Gemälden auf, gibt ihnen räumlich Tiefe und entwickelt in den skulpturalen Arbeiten eine größere Plastizität. Diese im Werk der Künstlerin noch relativ neue Technik erfordert zügiges und exaktes Arbeiten, denn der Scherben trocknet schnell und erlaubt keine Korrekturen. Die blaue Bemalung auf weißem Fond erinnert an das charakteristische Blau der Delfter Fayencen des 17. Jahrhunderts.
Bénédicte Peyrat hat in den vergangenen Jahren ein eigenwilliges und originäres Werk entwickelt, dass gerade dadurch auffällt, weil es sich nirgendwo einfach integriert. In den vergangenen Jahren haben wir immer wieder Positionen der internationalen Kunstszene vorgestellt, die sich in erfreulicher Weise vom Mainstream abheben.

Zur Ausstellung ist ein Katalog geplant.


03.09.2016 - 20.11.2016
Sammlung Opitz-Hoffmann

Zeichnungen, Druckgrafiken, Multiples, Fotografien und Künstlerbücher

Pressemitteilung
Der Aufbau einer Kunstsammlung
ist langwierig, oft mühsam und erfordert einen langen Atem. Umso schöner sind jene Momente, in denen scheinbar alles anders ist und jahrelange Bemühungen plötzlich durch einen Quantensprung geadelt werden. Eine solche Sternstunde erlebte die Kunstsammlung Jena Ende 2014, als das Museum mit einer rheinländischen Privatsammlung beschenkt wurde.
Umfang und Qualität machen diese Schenkung zu der mit Abstand wichtigsten Bereicherung, die die Kunstsammlung Jena in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg erfahren hat. Neben der Botho Graef-Stiftung, mit der Ernst Ludwig Kirchner 1918 das Andenken seines väterlichen Freundes Botho Graef ehrte, indem er der Kunstsammlung sein gesamtes druckgrafisches Frühwerk schenkte, ist es die bis heute umfangreichste Einzelerwerbung für die Jenaer Sammlung.
Die Sammlung Opitz-Hoffmann beinhaltet vor allem Arbeiten auf Papier, Zeichnungen, Druckgrafik, Fotografien, Künstlerbücher und Multiples. Von der klassischen Zeichnung bis zur konzeptionellen Plastik, vom aufklärerischen Manifest eines Joseph Beuys bis zur Landkartenüberarbeitung von Nanne Meyer steckt die Sammlung voller Überraschungen und liefert einen exzellenten Blick auf viele der innovativsten und eindruckvollsten Positionen der Kunst der letzten Jahrzehnte. Beginnend mit der Fluxus-Bewegung, als Ben Vautier, Robert Filliou, Joseph Beuys und andere mit neuen kommunikativen und teils provokanten Aktionen die Kunst in die Gesellschaft einbinden wollten, bildet die Sammlung auch solche Handschriften ab, die originär und eigenwillig immer wieder für Innovationen sorgten. Neben den weithin bekannten Arbeiten von Beuys, Anna und Bernhard Johannes Blume, Rosemarie Trockel, Sigmar Polke, Katharina Sieverding oder den oft politisch motivierten Werken von Felix Droese zeugen Werkkomplexe von Rune Mields, Eva-Maria Schön, Nora Schattauer und Nanne Meyer nicht nur für ästhetischen Genuss, sondern belegen die Suche nach jenen besonderen Positionen, die man – trotz aller Nivellierungen im Kunstbetrieb – finden kann. Hinzu kommen Arbeiten jener KünstlerInnen die, wie Jonathan Meese, Peter Doig, Kiki Smith oder Boris Mikhailov, über die verdienstvollen Editionen der Griffelkunst in die Sammlung gelangt sind.


23.04.2016 - 14.08.2016
La femme au miroir.
Druckgrafik aus der Coninx-Stiftung, Zürich.

Pressemitteilung
Von Pierre Bonnard, Paul Cézanne, Marc Chagall, Edgar Degas, Férnand Léger, Édouard Manet, Henri Matisse, Pablo Picasso, Pierre-Auguste Renoir, Henri de Toulouse-Lautrec und anderen.
Die Sammlung der Coninx-Stiftung gehört zu den namhaften Kunstsammlungen in der Schweiz, die sich im Ergebnis einer privaten Sammelleidenschaft als ebenso umfangreich wie heterogen und von den Neigungen des Sammlers bestimmt erweist. Zwei der bedeutendsten und umfangreichsten Konvolute umfassen die „Französische Druckgraphik“ und „Picasso Graphik 1905–1955“. Diese beiden Sammlungsblöcke wurden mit besonderer Nachhaltigkeit zusammengetragen und stehen im Mittelpunkt unserer Ausstellung.


16.04.2016 - 14.08.2016
MIKOS MEININGER.
Gemälde · Grafiken · Skulpturen

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Das künstlerische Schaffen Mikos Meiningers erfuhr in den vergangenen Jahren eine stetig wachsende Anerkennung. Davon zeugt nicht nur der deutlich größere Radius seiner Ausstellungen – erst kürzlich endete eine Retrospektive in Shanghai – sondern auch die Verortung seiner Werke in zahlreichen bedeutenden Sammlungen. Es ist an der Zeit, das Werk des Künstlers in einem Akt künstlerischer Heimholung nun auch am Ort seiner Kindheit und Jugend in einer Retrospektive vorzustellen.


12.12.2015 - 20.03.2016
Hans Ticha.
Gemälde, Zeichnungen, Druckgrafik und Bücher

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Vernissage: 12. Dezember 2015, 20 Uhr


05.12.2015 - 13.03.2016
Afterimages. Nachhall der Schwarzen Romantik in der Videokunst.

Pressemitteilung
Videos

Vernissage: 5. Dezember 2015, 20 Uhr


30.08.2015 - 22.11.2015
Das Unendliche im Endlichen. Romantik und Gegenwart.
Malerei, Zeichnungen, Fotografie und Installat

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Ausgehend von den mehr oder weniger bekannten Bildern der Meister der Romantik unternimmt die Ausstellung den Versuch, die sich wandelnden Positionen romantischen Denkens und Gestaltens in der zeitgenössischen Kunst aufzuzeigen. Es geht jedoch nicht allein um eine Spurensuche, sondern vielmehr um die Aktualität jener Fragestellungen, die einst, am Ende des 18. und zu Beginn des 19. Jahrhunderts, in einen enorm anregenden Diskurs geführt haben, der aus dem Kreis der Jenaer Philosophen und Literaten um Johann Gottlieb Fichte und August Wilhelm Schlegel entscheidend angeregt worden ist. Frei nach dem Satz von Rüdiger Safranski, dass der romantische Geist sich niemals in gleicher Weise gibt, sondern verwandelnd und widersprüchlich, sehnsüchtig und zynisch, ironisch und schwärmerisch, formbewusst und formaufösend wirkt, werden die Potenziale der
Romantik an den Arbeiten der Künstlerinnen und Künstler unserer Tage diskutiert und in der Ausstellung beziehungsreich miteinander verschränkt. Im Raum steht nicht nur die Frage nach jenen Perspektiven, die durch die Romantiker entscheidende Impulse erfahren haben, sondern auch die nach einer neuen Inhaltlichkeit, die sich möglicherweise unter den Bedingungen des 21. Jahrhunderts eingestellt hat.


13.06.2015 - 09.08.2015
Ben G. Fodor: Incipit vita nova.

Fotografien, Zeichnungen und Objekte.

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Die Ausstellung Incipit vita nova untersucht, wie sich utopische oder totalitäre Gedanken in vielen jener Bauten und Denkmälern manifestieren, die unser Lebensumfeld bis heute prägen. Der Blick auf die jüngere Vergangenheit führt jedoch unweigerlich zu der Frage nach einer Architektur, die unsere Zeit und das aktuelle politische Befinden in angemessener Weise spiegelt.


14.03.2015 - 02.08.2015
Moritz Götze (Halle). Des Knaben Wunderhorn

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Bilder, Objekte und Zeichnungen.

Im Zentrum der Schau
verquicken sich Bild, Text und Musik zu einem Gesamtkunstwerk. Moritz Götze hat acht Bands von Schlager bis Punk mit der Vertonung verschiedener Texte aus „Des Knaben Wunderhorn“ beauftragt. Frisch gepresst auf Vinyl, liegt die Platte nicht nur in der Ausstellung auf, sondern kann auch erworben werden.


07.03.2015 - 31.05.2015
Claire Morgan (London):
TRY AGAIN. FAIL AGAIN. FAIL BETTER.

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Installationen, Objekte und Zeichnungen.

Das, was die 1980 in Belfast geborene Claire Morgan in raumgreifenden Installationen aus Samen, Blättern, farbigem Polyethylen und präparierten Tieren vorstellt, ist poetisch, spielerisch und abgründig zugleich. Vielleicht ist es die komplexe Geometrie der aus zahllosen Nylonfäden geknüpften Binnenräume, die den Skulpturen die Anmut und vibrierende Stille einer sakralen Architektur verleiht. Sicher verstärken aber auch die zahllosen Fliegen, die Vögel, Katzen oder Füchse jene geheimnisvolle Aura, die allen Installationen von Claire Morgan eigen ist.


14.06.2014 - 17.08.2014
Klaus Elle. Porträts
Fotografie und Installationen

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Von Rembrandt über Max Beckmann bis zu den Videos Bruce Naumanns war und ist das Porträt ein immer wieder überraschendes und in seinen Facetten unerschöpfliches Kapitel der Kunstgeschichte. Unsere kommende Ausstellung durchforscht den Kosmos dieser Möglich­keiten am Beispiel eines künstlerischen Werkes und zeigt, wie sich Erkenntnis und künst­lerische Form immer neu befruchten und finden.



Wir zeigen einen retrospektiven Überblick aus dem umfangreichen Werk des Hamburger Fotografen Klaus Elle, der seit mehr als 30 Jahren sich selbst und andere porträtiert. Die Ergebnisse überraschen und sind zuweilen weit von dem entfernt, was man in einer gewöhnlichen Fotografie-Ausstellung erwartet. Lassen Sie sich überraschen und fühlen Sie sich herzlich eingeladen.


22.03.2014 - 17.08.2014
Henrik Schrat & Gäste: Herz der Finsternis, verhudelt
Installationen, Objekte und Zeichnungen

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Gastkünstler:
Marcel Bühler · Marianne Buttstädt · Martin Dörbaum · Carsten Fock · Pius Fox · Jana Gunstheimer · Susann Maria Hempel · Margret Hoppe · Paul McDevitt/Cornelius Quabeck · Kay Voigtmann · Ralph Schüller · Tilo Schulz · Deborah Wargon · Uta Zaumseil

Die Jenaer Ausstellung bezieht sich auf Joseph Conrads Erzählung Herz der Finsternis aus dem Jahr 1899. Der an Metaphern reiche Text wurde als Reisebericht, Krimi, als Kolonialkritik oder auch als Reise in die Dunkelheiten der Seele gedeutet. In der Ausstellung reihen sich elf Räume aneinander und ergeben eine verschlungene Linie, analog zum Fluss in Conrads Text, den das Dampfschiff im Kongo hinauf fährt und sich immer tiefer im Urwald verliert. Das Verhältnis und Verständnis von Kultur, Gewalt, Zivilisation und Barbarei kehrt sich auf dieser Reise mehrfach um.

Während der Ausstellung erscheint ein Katalog.


15.03.2014 - 25.05.2014
Paule Hammer. Magazin und Enzyklopädie.
Bilder, Objekte und Installationen

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Hammers Mikrokosmos ist kein Lehrbuch zur Welterklärung. Er definiert mit dem Titel „Magazin und Enzyklopädie“ ein Ziel, das im Grunde maßlos ist und weder Zufall noch obsessive Willkür scheut. Das reizt alle Sinne und berührt auch gerade deshalb, weil die Geometrie, die das trägt, so fragil und irrational ist, das man sich voller Lust darin verlieren kann.
Die Bilder, Texte und Geschichten schwingen wie Facetten in einem Kaleidoskop, welches in sperriger Originalität einen Blick auf eine Welt erlaubt, die anders, intuitiver, geschichtet ist. Egal ob Gemälde, Zeichnung, Plastik oder Installation: Hammers Kunst reibt sich an Schicksalen, er monologisiert, erfasst sein Gegenüber in langen Gesprächen, er durchstreift die Gefilde der Wissenschaften, der Kunst oder der Literatur und ist spürbar auch dort zu Hause, wo persönliche Findungen nicht ohne existenzielle Nöte vorüber gehen. Vieles ist vertraut und befremdlich zugleich, Hammer liebt Abgründe, die das Leben durchädern und das Individuelle aus einer Welt herausschälen, die oft so ereignislos dahindümpelt.


14.12.2013 - 23.02.2014
Bjørn Melhus. I LOVE YOU. Videos 1991–2012

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Bjørn Melhus (*1966) gehört zu den international bekanntesten Videokünstlern Deutschlands.
Die Generation von Bjørn Melhus
ist die erste, für die das Fernsehen ein permanenter Lebensbegleiter ist. In vielen seiner Filme bezieht sich Melhus auf diese Allgegenwart der Fernseh-, Kino- und Werbewelt. Er analysiert, sampelt und collagiert Sequenzen alter und neuer Spielfilme, Nachrichtensendungen, Videoclips oder Serien.
Er nutzt die Verführungsstrategien dieser Medien, löst sie von ihrer Handlung und offenbart dramaturgische Grundmuster. In seinen Filmen übernimmt Bjørn Melhus nahezu alle Rollen selbst. Auch im akustischen Bereich zitiert und sampelt er aus der Film- und Glitzerwelt oder verarbeitet Aufnahmen früherer Hollywoodstars.


07.12.2013 - 02.03.2014
Friedrich Karl Gotsch.
Von der Abstraktion im Gegenständlichen.
Werke 1917–1964

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Gotsch verarbeitet in seinem Landschaften, Stillleben und Porträts klassische, literarische, mythologische und religiöse Themen. Stilistisch gehört er zur zweiten Generation der Expressionisten, zu einer Generation die im Schatten der großen Expressionisten wie Ernst Ludwig Kirchner, Erich Heckel oder Alexej von Jawlensky nachrücken und durch den Nationalsozialismus jeder Wirkungsmöglichkeit beraubt sind.
Friedrich Karl Gotsch steht nicht nur stellvertretend für diese Generation, sondern zählt auch zu den begabtesten Künstlern jener „verlorenen“ Generation.


01.09.2013 - 24.11.2013
Henry van de Velde. Der Maler im Kreis der Impressionisten und Neoimpressionisten.

Gemälde, Zeich

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Die Kunstsammlung Jena stellt nun das bildkünstlerische Werk Henry van de Veldes erstmals in den Mittelpunkt einer Ausstellung.
Eingebettet zwischen Werken seiner zahlreichen namhaften Künstlerkollegen entwirft die Ausstellung ein Panorama der bewegenden Jahre zwischen Impressionismus und Neoimpressionismus, einer ereignisreichen Zeit am Beginn der modernen Kunst.


15.06.2013 - 11.08.2013
Gerhild Ebel. antonyme & transcripte.
Zeichnungen, Bücher und Installationen

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Gerhild Ebel kommt vom Wort. Auch ihr Auszug in andere Bereiche der Kunst behält diese Bindung bei und sucht diesem einen größeren Spielraum, eine andere Form der Darstellung zu geben.
Die Künstlerin hat in den letzten Jahren ein Werk vorgelegt, das im Grenzbereich von Buch- und Konzeptkunst pendelt und außergewöhnlich ist. In ihren Künstlerbüchern und Installationen cut, novel und short story werden Sinn und Erscheinung von Sprache, deren Auftreten und Verlöschen nicht allein als ästhetische Kategorien, sondern als soziologisches Phänomen behandelt. Es sind Bücher ohne Text, allein getragen von den Mustern visueller Erinnerung und zugleich Sinnbilder für Sprachlosigkeit und Sprachverlust.


07.06.2013 - 11.08.2013
Mimmo Jodice. Transiti
Fotografie

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Die Fotografien der Folge Transiti
sind in enger Beziehung zur Gemäldesammlung
des Museo di Capodimonte in Neapel entstanden. Mimmo Jodice hat die Gemälde der alten Meister, insbesondere die eindringlichen Menschendarstellungen studiert und ausgewählte Ausschnitte und Porträts fotografiert. Diese Studien bringt er in einen faszinierenden Dialog mit seinen über Jahre entstandenen Porträtaufnahmen von den Straßen Neapels.
Wie bereits in den Landschaften sucht Jodice auch in den Gesichtern, Gesten, Blicken, Augen, in Mimik und Gestik nach jenen Gemeinsamkeiten, die uns verbinden und der Vergänglichkeit entheben. Diese Momente sucht Jodice auch in den Gemälden der alten Meister – vor allem bei den Nebenfiguren – bei denen, die sich außerhalb repräsentativer Aufgaben in expressiven Momenten öffnen und nun, durch Gegenüberstellungen der Fotografien, mit ihren Nachkommen in einen Dialog treten dürfen.


10.03.2013 - 26.05.2013
„Der ewige Wanderer“. Henry van de Velde in Jena.
Gemälde, Plastiken, Zeichnungen, Fotos und

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Die Beziehung Henry van de Veldes zur Stadt Jena und hier lebenden Personen war lang und zeitweise sehr intensiv.
Die Ausstellung in der Kunstsammlung Jena stellt all jene Aktivitäten, die Van de Velde mit der Stadt Jena verbinden, erstmals umfangreich dar und bildet dessen Wirken direkt sowie über Werke befreundeter Künstler ab.


15.12.2012 - 17.02.2013
Lothar Zitzmann (1924–1977). Lapidarer Realismus
Gemälde und Zeichnungen

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„Für mich geht es um ein Höchstmaß an sichtbarer Ordnung in Beziehung zu einer Aussage über Realität. Ich möchte Einfachheit des Ausdrucks, eine Form ohne Verzierungen, einen lapidaren Realismus.“ (L. Zitzmann) Zitzmanns Bilder verströmen trotz Strenge und Spannung eine Ruhe, die ganz wesentlich auf diesen Gestaltungsprinzipien beruht. Die Ausstellung zeigt in Kooperation mit dem Nachlass des Künstlers eine Retrospektive, die Zitzmanns Werk neu verortet.


15.12.2012 - 17.02.2012
Lothar Zitzmann (1924–1977). Lapidarer Realismus

Pressemitteilung
Gemälde und Zeichnungen.

„Für mich geht es um ein Höchstmaß an sichtbarer Ordnung in Beziehung zu einer Aussage über Realität. Ich möchte Einfachheit des Ausdrucks, eine Form ohne Verzierungen, einen lapidaren Realismus.“ Zitzmanns Bilder verströmen trotz Strenge und Spannung eine Ruhe, die ganz wesentlich auf diesen Gestaltungsprinzipien beruht. Die Ausstellung zeigt in Kooperation mit dem Nachlass des Künstlers eine Retrospektive, die Zitzmanns Werk neu verortet.


09.12.2012 - 17.02.2013
Linie und Skulptur im Dialog: Rodin, Giacometti, Modigliani …
Werke aus der Sammlung Kasser/Mochary

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Skulpturen, Zeichnungen, Grafik und Bücher.

Die Sammlung wird erstmals aus dem kunsthistorisch-thematischen Gesichtspunkt Linie und Skulptur im Dialog vorgestellt. Im Wechselspiel von über fünfzig ausgewählten Skulpturen und Zeichnungen von zweiunddreißig Künstlern wird eine Form der Darstellung beleuchtet, die zwischen Zeichnung, Grafik und Skulptur von der Faszination der Linie bestimmt ist. Dabei werden überraschende Parallelen in den Werken von Künstlern deutlich, deren Arbeiten man selten nebeneinander sieht.

 

Die Ausstellung versammelt Werke von so namhaften Künstlern wie Alexander Archipenko, Jean Arp, Alexander Calder, Paul Cézanne, Jean Cocteau, Le Corbusier, Giorgio de Chirico, Edgar Degas, André Derain, Max Ernst, Paul Gauguin, Alberto Giacometti, Juan Gris, Josef Kaiser, Jacques Lipchitz, René Magritte, Aristide Maillol, Marino Marini, Henri Matisse, Joan Miró, Amedeo Modigliani, Lászlo Moholy-Nagy, Henry Moore, Auguste Rodin und anderen.


09.12.2012 - 17.02.2012
Linie und Skulptur im Dialog: Rodin, Giacometti, Modigliani…

Pressemitteilung
Werke aus der Sammlung Kasser/Mochary Family Foundation (USA)

Skulpturen, Zeichnungen, Grafiken und Bücher


02.09.2012 - 25.11.2012
„Ich arbeite für mich, nur für mich und meinen Gott.“ Alexej von Jawlensky (1864–1941)

Gemälde, A

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In der Ausstellung wird das Werk Alexej von Jawlenskys seit Jahrzehnten erstmals im Osten Deutschlands vorgestellt. Dank zahlreicher bedeutender Leihgaben aus internationalen Sammlungen sind wir in der Lage, das Werk dieses großen Künstlers nicht nur umfassend, sondern auch in einzigartiger Auswahl zu zeigen.


16.06.2012 - 12.08.2012
Birgit Brenner (Berlin) „Alles in Zeitlupe.“ Installation

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Direkt für die Kunstsammlung Jena hat die in Berlin lebende und in Stuttgart lehrende Künstlerin eine raumfüllende Installation eingerichtet, die sich thematisch mit Lebenssituationen, Beziehungserfahrungen und dem sozialen Miteinander in der Gesellschaft auseinandersetzt. Es sind vor allem die mittleren Altersschichten, die Birgit Brenner beobachtet und aus deren Träumen, Hoffnungen und Illusionen sie die Drehbücher ihrer Ausstellungen entwickelt. Das ist oft bitter, gelegentlich tragisch, manchmal witzig und voller Zündstoff. Birgit Brenner ist keine Therapeutin, sie klebt und nagelt mit einfachsten Materialien eine Tristesse an die Wand, die weder verrückt noch asozial ist, sondern so normal daherkommt, dass es kaum auffällt.


24.03.2012 - 12.08.2012
Wunschbilder. Neuerwerbungen der Kunstsammlung Jena
Malerei, Zeichnungen, Fotos und Filme

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Das Profil der Sammlung ist heterogen und von regionalen Besonderheiten ebenso geprägt wie von überregional bedeutsamen Werken. Die Schwerpunkte bilden Werke der klassischen Moderne und Kunst aus der DDR. Ein kleiner, aber stetig wachsender Bestand dokumentiert die Kunst der Gegenwart, dem unsere besondere Aufmerksamkeit gilt. Während der letzten Jahre konnte die Sammlung trotz geringen Etats um zahlreiche Werke der aktuellen Kunst bereichert werden. Diese Art der Erwerbungspraxis deckt sich sowohl mit unserem seit Jahren international orientierten Ausstellungsprogramm wie auch mit jener Tradition, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts zur Gründung der Sammlung führte.
Ausgestellt werden Werke von:
Lea Achermann (CH), Theo Balden (D), Martha Colburn (USA), Daniel Depoutot (F), Gerhild Ebel (D), Albert Ebert (D), Wieland Förster (D), Lutz Friedel (D), Katrin Gassmann (D), Harald Reiner Gratz (D), Felix M. Furtwängler (D), Fritz Keller (D), Klaus Killisch (D), Constantin Luser (A), Horst Peter Meyer (D), Arno Mohr (D), Michael Nitsche (D), Anders Petersen (S), Hans de Roos (D), Peter Schmersal (D), Gerd Sonntag (D), Frank stella (USA), Werner Stötzer (D), Hans P. Szyszka (D), A. D. Trantenroth (D), Klaus Zylla (D).


04.12.2011 - 04.03.2012
Von Renoir bis Picasso - Künstler der École de Paris.
Gemälde und Zeichnungen aus der Sammlung des

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Die Sammlung des Musée du Petit Palais ermöglicht wie kaum eine andere europäische Sammlung einen umfassenden Überblick über Vielfalt und Reichtum des künstlerischen Schaffens in Paris vom Impressionismus bis zur École de Paris. Die für diese Ausstellung getroffene Auswahl versucht, die legendären Jahre der Künstlerbezirke Montmartre und Montparnasse abzubilden.


10.09.2011 - 20.11.2011
Anders Petersen (Stockholm) · city diaries
Fotografie

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Seit den 1960er Jahren fotografiert Anders Petersen in den Randbereichen der Gesellschaft, einer Welt voller Leidenschaften und Obsessionen, bevölkert von Nachtschwärmern, Alkoholikern, Transvestiten und Prostituierten, dort, wo sich Einsamkeit, artistische Gebärde und existenzielles Geworfensein in schrillen Lebenslinien überlappen. Petersens Bilder, die ausnahmslos in schwarz weiß entstehen und oft grob gekörnt sind, zeigen Milieu, beschreiben jedoch keine Sensation, sondern sie sind aufrichtig und empfindsam denen verbunden, die sich öffnen und enthüllen. „Ich versuche, nicht zu fotografieren, wie ich sie sehe, sondern wie ich sie fühle. Ich bin an Unvollkommenheit interessiert.“
(A. Petersen)


03.09.2011 - 20.11.2011
Peter Schmersal. Malerei

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Peter Schmersal beschränkt sich auf einige Themen und Motive: er malt Landschaften, Blumen und Porträts. Diese variiert er immer neu, präzisiert das Gesehene durch die Filter seiner Stilmittel und findet von der konkreten Impression zu einer Form, die das Motiv verallgemeinert. Der dargestellte Mensch ist eben nicht nur eine Figur im Raum, sondern er hat eine Geschichte, erklärt sich als Produkt individueller Verstrickungen und ist daher weder Natur noch Erfindung allein: Er ist in der besten der möglichen Varianten Original und Sinnbild gleichermaßen. Und er ist Selbstzweck, in Farben gesehen und auf die Leinwand geknäult, gespachtelt und moduliert. Auf diese Weise entstand in den vergangen Jahrzehnten ein umfangreiches und originäres Werk, das durchaus geeignet ist, den Glauben an die Möglichkeiten der Malerei zu erweitern. Ob Selbstbildnis oder der Blick auf einen simplen Gegenstand, Variationen nach Cranach, Velázquez oder Goya, ein Maisfeld oder blühende Chrysanthemen: Die Bilder belegen nicht nur eine ausgeprägte künstlerische Haltung, sondern auch ein Nachdenken über den Zusammenhang der Malerei zwischen Gestern und Heute. Vielleicht liegt gerade hierin, in der Befreiung der Mittel aus deren zeitgemäßen Verklammerungen, die Chance zu einem ästhetischen Konsens, der universell ist.


11.12.2010 - 06.03.2011
Constantin Luser (Wien). Seismograd.
Zeichnungen, Plastiken, Bücher und Filme

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Constantin Lusers Zeichnungen haben die Anmutung von komplexen geografischen Gebilden, die mit Versatzstücken aus Worten, Chiffren, Symbolen, abstrakten und figurativen Elementen eine imaginäre Zwischenwelt generieren, in der Bekanntes und Unbekanntes, Erdachtes und Erfühltes zueinander finden. Dabei erweist sich Luser als begnadeter Erfinder, als einer, der nervöses Empfinden in feinteiligen bildnerischen Zusammenhängen verhandelt und bändigt. Bisweilen gleichen Lusers mäandernde Zeichnungen Datenströmen, die ausufern und sich schließlich in bestimmten Informationen verdichten. Mit dem Fineliner arbeitet sich Luser durch Mikro- und Makroansichten von Architekturen, szenischen Anordnungen, Momentaufnahmen und Storyboards. Nähe und Distanz werden auf eine Betrachtungsebene gebracht, Gesichter, Muskeln oder Blutgefäße formieren sich um Bauteile oder Stadtformationen, entwickeln eine Kartographie eines allgegenwärtigen Bildreservoirs, das immer wieder an biographische Momente des Künstlers anknüpft.
„Man kann ein Haus 20 Zentimeter oder 400 Meter hoch zeichnen“, sagt Constantin Luser. „In der Zeichnung gibt es keine Limitation.“ Er fasst sie als Prozess auf, der an einem bestimmten Punkt beginnt, um sich dann zu verselbständigen. „Kein vorgefasstes Konzept zu haben schärft die Aufmerksamkeit“.
Es ist die erste Einzelausstellung Constantin Lusers in einem deutschen Museum.


04.12.2010 - 27.02.2011
Martha Colburn (New York): Don’t kill the weather man!

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Das Werk der Videokünstlerin Martha Colburn nimmt, thematisch und formal, eine Sonderrolle in der aktuellen Kunst ein. Zu ihren Themen gehören Sexualität, Politik und Geschichte – und sie schreckt nicht vor brisanten Themen zurück, die sie mit eigenwilligen filmischen Techniken umsetzt. Zu ihren Arbeiten zählen über 40 Filme und Animationen, zahlreiche Collagen und Performances.
In der Ausstellung werden 22, vor allem neue, Filme und Collagen erstmals in Deutschland gezeigt.


04.09.2010 - 21.11.2010
Louise Bourgeois (New York)
Skulpturen, Zeichnungen und Druckgrafik

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Louise Bourgeois zählt heute, wenige Monate nach ihrem Tod am 31. Mai 2010, zu den bedeutendsten Künstlerinnen an der Wende vom 20. zum 21. Jahrhundert.
Die „Personnages“, die im Zentrum der Ausstellung stehen, sind ein erster Höhepunkt in ihrem an Wandlungen und Anverwandlungen reichen Werk, auf den sie, mit anderer Akzentuierung, im späteren Werk wieder zurückkommt. Kaum eine andere Künstlerin verarbeitet kindliche Traumata und weibliches Rollenverständnis, Ängste und geheime Wünsche so obsessiv wie Louise Bourgeois.
„Pensées plumes“ nennt Louise Bourgeois ihre Zeichnungen: Sie pendeln zwischen Symbolik, Abstraktion und Stilisierung und verweisen auf die kreative Energie der Künstlerin. Sie sind Erweise einer fein gestimmten Erlebnisfähigkeit, inspiriert und inspirierend zugleich und sublim noch im Direkten.


06.09.2009 - 22.11.2009
Punkt und Linie zu Fläche.
KANDINSKY am Bauhaus.

Gemälde, Zeichnungen, Druckgrafik und Bücher.

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Wassily Kandinsky (1866 –1944) gehört zu den bedeutendsten Künstlern der klassischen Moderne und gilt als einer der wichtigsten und ersten Vertreter der abstrakten Malerei.
Seine theoretischen Gedanken zur Kunst waren wegbereitend für mehr als eine Künstlergeneration. Die Ausstellung würdigt das Werk des Künstlers und Bauhaus-Meisters und findet anlässlich der Gründung des Bauhauses vor 90 Jahren in Weimar statt.


27.06.2009 - 16.08.2009
Klaus Zylla. Machbuba.
Bilder, Zeichnungen und Bücher

Pressemitteilung
Das Werk von Klaus Zylla reicht von Malerei und Zeichnung bis hin zu Druckgrafik und Künstlerbüchern. Letztere offenbaren eine enge Bindung zur Literatur, die gelegentlich auch die Malerei inspiriert. Die Ausstellung entsteht in enger Kooperation mit verschiedenen anderen Institutionen und wird nicht nur in Frankfurt, Koblenz und Jena, sondern auch in Spanien, Italien und Schweden gezeigt.


23.11.2008 - 22.02.2009
Von Manet bis Renoir. Schätze französischer Malerei aus dem Musée du Petit Palais, Genf.

Pressemitteilung
Das Musée du Petit Palais besitzt eine der interessantesten Kunstsammlungen der klassischen Moderne in Europa. Sie spiegelt die gesamte Entwicklung der französischen Moderne von ihren Anfängen um 1870 bis in die Spätphasen um 1940 wider. Neben großen Werkkonvoluten der Impressionisten, der Nabis, Fauves und Kubisten sind auch Werke der so genannten ersten Ecole de Paris und des Synthetismus vertreten.
Die Sammlung besitzt neben größeren Werkkomplexen und Gemälden so berühmter Künstler wie Manet, Renoir, Chagall oder Picasso auch Werke weniger bekannter Künstler wie Marie Bracquemond, Gustave Caillebotte, Suzanne Valadon, Théophile Alexandre Steinlen, oder Kees van Dongen. Auch wenn diese Künstler in Deutschland weniger bekannt sind, genießen sie international hohe Wertschätzung. Die Bestände des Musée du Petit Palais ermöglichen wie kaum eine andere europäische Sammlung einen umfassenden Überblick über die Vielfalt, Qualität und den formalen Reichtum des künstlerischen Schaffens der französischen Moderne. Die Jenaer Ausstellung wird Arbeiten mit Landschaftssujets sowie Porträts und Stadtansichten, wie sie für die Malerei dieser Zeit berühmt sind, vorstellen. In einer bisher nie gezeigten Anzahl sind Werke aus dieser Sammlung, die nicht öffentlich zugänglich ist, in Jena zu sehen. Zur Ausstellung erscheint ein mit allen Exponaten bebildeter Katalog, der die Sammlung und ihre Künstler wissenschaftlich reflektiert. Katalog: ca. 260 Seiten, € 26,-
Die Ausstellung wird von JenaKultur/Städtische Museen in Zusammenarbeit mit der Association des Amis du Petit Palais de Genève veranstaltet.


14.06.2008 - 24.08.2008
Kunstsammlung Jena: Die Bildersammlung des früheren Jenaer Kunstvereins und andere Werke aus dem Dep

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Die Ausstellung vereint Werke aus der Sammlung des früheren Jenaer Kunstvereins und andere Arbeiten aus dem Bestand der Städtischen Kunstsammlung Jena. In einer gemeinsam mit dem Kunstverein Jena herausgegebenen Publikation wird die legendäre Sammlung des Kunstvereins erstmals vollständig vorgestellt und bis hin zum Verbleib der einzelnen Werke dokumentiert.


14.06.2008 - 24.08.2008
Tilman Knop: Der helle Sack.
Vehikel, Bilder und Installationen

Pressemitteilung
Tilman Knop sammelt und verarbeitet mit Vorliebe das, was in der täglichen Informationsflut an uns vorübergleitet. Egal ob im TV, Internet, Radio oder in den Zeitungen, überall findet Knop etwas Beachtens- und Betrachtenswertes, etwas, das gerade deshalb, weil es aus dem Rauschen des Daten­stromes herausgehoben wurde, bedeutungsvoll wird. Hierbei – und im Werk überhaupt – spielen Sprache, Worte und deren ambivalente Sinnzusammenhänge eine wichtige Rolle. Jedoch beschränkt sich der in Hamburg lebende Künstler nicht auf das, was er findet, sondern er sampelt und mixt bis seine Fundstücke in den Kosmos seines Werkes passen. Dabei ergänzen sich tief schürfendes Interesse, dadaistischer Witz und ein experimentierfreudiger Sinn auf das Vorteilhafteste.
Eine Besonderheit der letzten Jahre bilden merkwürdige Fahrzeuge, die wie Prototypen einer sterbenden Art ihren Gebrauchswert ins Surreale verzerren. Der im dazugehörigen Katalog geäußerte Satz „Wir wissen nicht wohin, aber wir sind schneller dort!” umschreibt diese Arbeiten kongenial.


08.12.2007 - 02.03.2008
Martin Assig.
Tausend Gründe

Pressemitteilung
Die Bilder des 1959 in Schwelm geborenen Malers und Zeichners Martin Assig sind auf eine wunderbare und eigenwillige Weise außer der Zeit. Während viele andere ihre Positionen den aktuellen Diskursen anpassen und mit wechselnden Interventionen darauf reagieren, entwickelt sich sein Werk in Variationen und Sprüngen entlang einer individuellen Begrifflichkeit, die an den klassischen Kriterien von Dichte und Qualität orientiert ist.
Martin Assig malt Menschenbilder, die sich auf Holztafeln oder Zeichenpapier zeigen, manchmal für sich allein stehen oder auch im Verbund einer Folge. Da sind kopf– und beinlose Leiber, surreale Organsysteme, die sich in Kreisläufen verbinden und wie Menetekel einer verwundeten Welt daherkommen. Dabei scheint alles und jedes miteinander verbunden und das Materielle, das Sichtbare, ist lediglich eine Improvisation des Immateriellen, führt weiter und eröffnet dem Betrachter einen Denkraum.
Von vielen Bildern des heute in Berlin und Brädikow lebenden Malers geht eine geheimnisvolle, fast sakrale Ruhe aus, ganz so, als höre man ein Flüstern, ein Raunen, das die Zeiten überspringt. Vielleicht ist es gerade die sensible Art der Weltwahrnehmung, die den Künstler zu solch poetischen Verdichtungen treibt, in der sich die Bedeutungen wie die Schichten seiner Malerei überdecken und durchdringen. „Ich werfe immer wieder aufs Neue einen Ball von mir weg, dem laufe ich dann hinterher” , beschreibt der Künstler seine Arbeitsweise.

Martin Assig arbeitet seine großen Tafelbilder nahezu ausschließlich in Wachsmalerei. Diese sehr alte, heute seltene Maltechnik (Enkaustik genannt) nutzten bereits die Ägypter für die Porträtmalerei. Auch die Griechen malten mit Wachs und verwandten diese Technik wegen ihrer relativ großen Witterungsbeständigkeit für die farbige Fassung von Skulpturen. Seit der Neuzeit wird die Enkaustik nur noch selten angewandt. Dennoch geriet sie nicht in Vergessenheit und wurde von einzelnen Künstlern immer wieder neu belebt.
Martin Assigs Bilder zeigen häufig Körperteile, Körperausschnitte oder Frauen in Korsagen und Kleidern, die ihre körpereigenen Netzstrukturen der Blut– oder Nervenbahnen nach außen abzubilden scheinen. So schwebt „Johanna“ (2007) ohne Kopf durch den Raum und ist vielfach mit dem Binnenraum des Bildes vernabelt. Die reduzierte, kraftvoll gekrümmte Figur wird von vier Diagonalen im Zentrum des Bildes gehalten, während der Binnenraum von jenen Blutbahnen durchädert ist, die wie Nabelschnüre der Figur entspringen. Durch die stumpfartig verknappten Gliedmaßen sind die gestischen Möglichkeiten der Figur eingeschränkt. Ob Martin Assig, dessen Bilder unzweifelhaft von den Formen der christlichen Ikonographie beeinflusst sind – dieser aber nicht gehorchen – sich hier an einer historisch verbürgten Geschichte orientiert, bleibt offen. Durch die Literatur geistert nicht allein die Legende der Päpstin Johanna (Johann VIII.), ein mögliches historisches Vorbild könnte dem oft in Spanien weilenden Künstler auch Johanna die Wahnsinnige (1479–1555), Königin von Kastilien und Gemahlin Philipps des Schönen, geliefert haben. So unbestimmt solche Zuordnungen auch sein mögen, sie erregen die Freude an der narrativen Umschreibung und geben den Bildern eine spirituelle Aura.

Das zeichnerische Werk steht als eigenständige Position deutlich wahrnehmbar neben der Malerei und kreuzt sich mit dieser in Vorwegnahmen, Begleitungen oder Ergänzungen. Direkte Vorarbeiten im Sinne einer motivischen Ausformulierung gibt es nicht. Die Zeichnungen bereiten jedoch die Motive der Tafelbilder vor oder verfolgen formale Möglichkeiten auf Nebenwegen.
Mit Tuschen oder Ölfarben setzt der Künstler Gewichte, bildet Schwerpunkte und schafft mit Bleistift oder Kugelschreiber jene Zusammenhänge, die aus dem bloßen Nebeneinander ein organisches Miteinander werden lassen. Assig – so jedenfalls scheint es – sortiert hier, im flinker handhabbaren Medium, seine Ideen, riskiert bildnerische Beziehungen und prüft deren Haltbarkeit. Betrachtet man das Werk der Zeichnungen als grundlegendes bildnerisches Vermögen eines Künstlers, so kann man dies bei Martin Assig als eine Art Alphabet sehen, das er permanent erweitert und vernetzt.


08.12.2007 - 02.03.2008
Annette Munk
Haushaltslöcher
Objekte, Installationen und Druckgrafik

Pressemitteilung
Die Arbeiten der 1962 in Erfurt geborenen Künstlerin Annette Munk beweisen einmal mehr, dass sich intellektuelle Durchdringung und sinnliche Formulierung keineswegs ausschließen. Selbst dort wo Witz oder Ironie als lösende Momente hinzukommen, bleiben ihre Arbeiten beziehungsreich und dennoch konkret den Fragestellungen ihrer Plastiken oder Installationen unterworfen. Egal, ob sie die Funktion alltäglicher Dinge hinterfragt, einer unbekannten Hausfrau ein Denkmal errichtet, den Vorrat unserer Träume als Federn im Raum verteilt, die Gäste der Vernissage zum kalten Buffet einlädt: Immer ist das Offensichtliche mit anderen Bedeutungsebenen hinterlegt, scheinbar nichts ist klar und sicher definiert und unsere Erwartungen werden immer wieder überrascht. Dem Material – oft sind das Filze, transparente Papiere oder Stoffe – fällt zwar als sinnlichem Bedeutungsträger eine eigene und wesentliche Rolle zu, der Gebrauch bleibt jedoch immer dem Sinn und Zweck der Arbeit unterworfen.
Typisch für diese Arbeitsweise sind die „Sorgenfänger“, ein „seelisches Haushaltsgerät“ aus dem südlichen Thüringen, in das man seine Sorgen hineinsprechen kann. Annette Munk behauptet, dass die runden, mit verschieden vielen Öffnungen versehenen Filzobjekte früher wie heute in Gebrauch sind. Für das Umfeld ihrer Familie dokumentierte sie das vor einigen Jahren in einem kleinen Katalog.
Immer ergänzen sich die Spiele zwischen Realität und Fiktion mit großem ästhetischen und einem feinsinnigen intellektuellen Gewinn. Gelegentlich klären Worte Sinnzusammenhänge, so z. B. wenn überlange, transparente Kleider wie Fahnen von der Decke hängen und „Liebe”, „Angst” oder „Wie bitte?” heißen. Plastischer hingegen gibt sich die „Venus” aus Papierassietten, reduziert und doch prall alle Erwartungen belebend und zugleich konterkarierend. Neuere Arbeiten hingegen, „socket” oder „spax”, verwirbeln Form, Gebrauch und Ästhetik der Dinge und befragen deren Haltbarkeit in Theorie und Praxis. Von einem formal ähnlichen, grenzgängerischen Denken sind die Arbeiten „fruit 1+2“ bestimmt. Die Arbeiten „Großer Aufseher“ und „iron man“ sind strenger gefasst und basieren auf einer gleichen Grundform, die in verschiedenen – auch grafischen – Zusammenhängen im Werk wiederkehrt.
Auch in ihren Druck- und Fotoarbeiten forscht Annette Munk diesen Zusammenhängen nach. Sie isoliert, modifiziert und sucht das Typische der Dinge, die dadurch oft fremd und vertraut zugleich, zu etwas Anderem werden. Annette Munk lenkt unseren Blick auf einfache Dinge und vermag diesen eine Aura zu geben, die uns wie ein Rätsel einbindet.
Mit dieser Ausstellung zeigt Annette Munk ihre Arbeiten erstmals in einem Museum in Thüringen. Die Auswahl der Werke bleibt nicht allein auf neue Arbeiten beschränkt, sondern bezieht auch ältere Werke ein.


02.09.2007 - 25.11.2007
August Macke & Cuno Amiet
Gemälde, Zeichnungen und Druckgraphik

Pressemitteilung
August Macke und Cuno Amiet gehören zu den großen und bedeutenden Künstlern der Klassischen Moderne. August Macke, 1887 im Sauerland geboren und 1914 in der Champagne gefallen, entwickelte einen von klaren Farben, Linien und Flächen geprägten Bildaufbau. Seine Bilder, die von leuchtenden, sonnigen Farben bestimmt sind, wirken ruhig und rhythmisch und bilden innerhalb des deutschen Expressionismus eine eigenständige und originäre Position. Vor allem in der letzten Phase seines kurzen Lebens entstanden in dichter Folge zahlreiche Meisterwerke, die sein Streben nach reiner, heller Schönheit in besonderer Weise belegen. Cuno Amiet, 1868 in Solothurn geboren und 1961 in Oschwand (Schweiz) verstorben, wurde während längerer Aufenthalte in Frankreich stark von der dortigen Malerei beeinflusst. Um 1892 gehörte er dem Kreis Paul Gauguins in Pont-Aven an und schuf farbintensive Landschaften im Stil der Spätimpressionisten. Amiet experimentierte mit dem Pointillismus und übernahm Elemente des Jugendstil. Er war Mitglied der „Künstlergruppe Brücke“ und der Berliner „Secession” und damit einer der aktivsten Schweizer Künstler in Deutschland.
Als der Leiter des Jenaer Kunstvereins Eberhard Grisebach am 7. Juli 1912 die Ausstellung „August Macke & Cuno Amiet” eröffnete, ahnte wohl keiner, dass die Ausstellung zu einer der erfolgreichsten in der Geschichte dieses damals überaus weitblickenden Vereins werden sollte. Doch auch die Künstler waren zufrieden und Macke bemerkte nur wenige Tage nach der Vernissage in einem Brief: „In Jena habe ich viel Erfolg gehabt, acht Bilder und Aquarelle verkauft. In der großen Kunstbegeisterung, die dort entstand, gründete Grisebach die schon erwähnte moderne Galerie. Also habe ich eine Galerie auf dem Gewissen. Schad nix. In der Zeitung zu Jena stand, man dürfe von diesen Bildern keins wieder aus Jena herauslassen.”
In der Tat sollte sich die Begegnung von August Macke und Eberhard Grisebach auf der Kölner Sonderbund-Ausstellung (1912) in Jena folgenreich auswirken. Im Zusammenspiel der beiden formte sich nicht nur der Gedanke einer baldigen Ausstellung von Mackes Werken in Jena, sondern auch jener einer eigenen Sammlung von Kunstwerken, die allerdings erst im Sommer 1914 eröffnet werden konnte. Außerdem entwarf Macke 1912 das Signet des Jenaer Kunstvereins, einen fliegenden Kranich. Ein ähnlich enger Kontakt wie zu August Macke bestand bereits – durch die gemeinsame schweizerische Herkunft bedingt – zwischen Grisebach und Amiet. Zwei Bilder Amiets wurden in Jena im Rahmen einer Brücke-Ausstellung erstmals 1911 gezeigt. Mit Hilfe der Überschüsse des Geschäftsjahres 1912 wurde im Jahr darauf Amiets Bild „Mädchen mit Blume” als erstes Werk für die „Sammlung moderner Kunst” angekauft.
Die Jenaer Ausstellung „August Macke & Cuno Amiet” des Jahres 1912 ist die einzige (bisher bekannte) gemeinsame Ausstellung der beiden Künstler, die sich auch im Hinblick auf ihre Mitgliedschaften in den Künstlergruppen „Blauer Reiter” und „Brücke” verschieden definieren. Unsere Ausstellung knüpft an diese Begegnung an und wird neben stilistischen Gemeinsamkeiten und Unterschieden auch die spezifische Bedeutung der beiden großen Künstler für die regionale Kunstgeschichte beschreiben. Die Ausstellung wird von zahlreichen bedeutenden nationalen und internationalen Sammlungen unterstützt und neben Hauptwerken auch viele jener Werke zeigen, die bereits 1912 in Jena zu sehen waren.


02.09.2007 - 25.11.2007
August Macke & Cuno Amiet
Gemälde, Zeichnungen und Druckgraphik

Pressemitteilung
August Macke und Cuno Amiet gehören zu den großen und bedeutenden Künstlern der Klassischen Moderne. August Macke, 1887 im Sauerland geboren und 1914 in der Champagne gefallen, entwickelte einen von klaren Farben, Linien und Flächen geprägten Bildaufbau. Seine Bilder, die von leuchtenden, sonnigen Farben bestimmt sind, wirken ruhig und rhythmisch und bilden innerhalb des deutschen Expressionismus eine eigenständige und originäre Position. Vor allem in der letzten Phase seines kurzen Lebens entstanden in dichter Folge zahlreiche Meisterwerke, die sein Streben nach reiner, heller Schönheit in besonderer Weise belegen. Cuno Amiet, 1868 in Solothurn geboren und 1961 in Oschwand (Schweiz) verstorben, wurde während längerer Aufenthalte in Frankreich stark von der dortigen Malerei beeinflusst. Um 1892 gehörte er dem Kreis Paul Gauguins in Pont-Aven an und schuf farbintensive Landschaften im Stil der Spätimpressionisten. Amiet experimentierte mit dem Pointillismus und übernahm Elemente des Jugendstil. Er war Mitglied der „Künstlergruppe Brücke“ und der Berliner „Secession” und damit einer der aktivsten Schweizer Künstler in Deutschland.
Als der Leiter des Jenaer Kunstvereins Eberhard Grisebach am 7. Juli 1912 die Ausstellung „August Macke & Cuno Amiet” eröffnete, ahnte wohl keiner, dass die Ausstellung zu einer der erfolgreichsten in der Geschichte dieses damals überaus weitblickenden Vereins werden sollte. Doch auch die Künstler waren zufrieden und Macke bemerkte nur wenige Tage nach der Vernissage in einem Brief: „In Jena habe ich viel Erfolg gehabt, acht Bilder und Aquarelle verkauft. In der großen Kunstbegeisterung, die dort entstand, gründete Grisebach die schon erwähnte moderne Galerie. Also habe ich eine Galerie auf dem Gewissen. Schad nix. In der Zeitung zu Jena stand, man dürfe von diesen Bildern keins wieder aus Jena herauslassen.”
In der Tat sollte sich die Begegnung von August Macke und Eberhard Grisebach auf der Kölner Sonderbund-Ausstellung (1912) in Jena folgenreich auswirken. Im Zusammenspiel der beiden formte sich nicht nur der Gedanke einer baldigen Ausstellung von Mackes Werken in Jena, sondern auch jener einer eigenen Sammlung von Kunstwerken, die allerdings erst im Sommer 1914 eröffnet werden konnte. Außerdem entwarf Macke 1912 das Signet des Jenaer Kunstvereins, einen fliegenden Kranich. Ein ähnlich enger Kontakt wie zu August Macke bestand bereits – durch die gemeinsame schweizerische Herkunft bedingt – zwischen Grisebach und Amiet. Zwei Bilder Amiets wurden in Jena im Rahmen einer Brücke-Ausstellung erstmals 1911 gezeigt. Mit Hilfe der Überschüsse des Geschäftsjahres 1912 wurde im Jahr darauf Amiets Bild „Mädchen mit Blume” als erstes Werk für die „Sammlung moderner Kunst” angekauft.
Die Jenaer Ausstellung „August Macke & Cuno Amiet” des Jahres 1912 ist die einzige (bisher bekannte) gemeinsame Ausstellung der beiden Künstler, die sich auch im Hinblick auf ihre Mitgliedschaften in den Künstlergruppen „Blauer Reiter” und „Brücke” verschieden definieren. Unsere Ausstellung knüpft an diese Begegnung an und wird neben stilistischen Gemeinsamkeiten und Unterschieden auch die spezifische Bedeutung der beiden großen Künstler für die regionale Kunstgeschichte beschreiben. Die Ausstellung wird von zahlreichen bedeutenden nationalen und internationalen Sammlungen unterstützt und neben Hauptwerken auch viele jener Werke zeigen, die bereits 1912 in Jena zu sehen waren.


23.06.2007 - 19.08.2007
Hans-Hendrik Grimmling:
meine träume sind schwarzweiß.
Malerei und Zeichnungen

Pressemitteilung
Grimmling, 1947 geboren, – Sinnesmensch, malender Berserker und grübelnder Idealist in einem – malt eine Realität, die erzählerischer Darlegung entbehrt und doch von der aktuellen Gegenwart inspiriert und durchblutet ist. Alles auf den Bildern ist voller Energie, regt und streckt sich in klaren, kräftigen Farben gegen die natürliche Begrenzung der Leinwände. Zwischen Innen und Außen verdichtet hier ein Künstler seine Empfindungen in Monumenten und positioniert dabei Erfahrungen, die von der persönlichen – auch sinnlichen – in die philosophische Ebene springen.
Grimmling studierte bei Mattheuer und Tübke in Leipzig. Ab 1977 ist er freischaffend tätig. Die Bilder stehen zunächst in der Tradition des deutschen Expressionismus und spiegeln das Befinden des Künstlers in fahlen Farben und leeren Räumen wieder. Am Ende zahlreicher Ausstellungen und Performances in der DDR, die nicht selten zensiert oder verboten wurden, steht der Leipziger Herbstsalon 1984. In einer Art Handstreich mieteten sich sechs Künstler im Leipziger Messehaus am Markt ein und zeigten unzensiert ihre Werke. Ob der großen Resonanz der Ausstellung in Ost und West entging man Verbot und Schließung. 1986 reiste Grimmling nach Westberlin aus, wo er noch heute lebt und arbeitet.


23.06.2007 - 19.08.2007
Peter Torp: Der Straßenbahnschaffner, der no nie was von Nietzsche gehört hat.
Figuren, Zeich

Pressemitteilung
Peter Torp zeichnet mit Witz und Tiefsinn, voller Zusammenhänge und mit einem schier überbordendem Reichtum an Einfällen. Dabei paaren sich Augenlust und Freude am geistreichen Spiel für den Betrachter ganz so, als versuchte da einer, aus der illusionsarmen Gegenwart ein Märchen zu destillieren. Oft werden die Werkgruppen der Zeichnungen von einer zentralen Skulptur begleitet. In dieser ist das Thema der Zeichnungen im Raum zusammengefasst, mit Witz und Ironie gesteigert und immer ist sie ein Mittelpunkt der Ausstellungen. Der leichten, bildnerischen Sprache folgen die Skulpturen mit einem Aufbau aus Papieren oder Pappmaché über einem Skelett aus Draht. Egal ob eine schlafende Kuh, das Künstlerduo Eva und Adele im Griff eines Yeti oder Rotkäppchen und der Wolf, die Skulpturen sind selbstredend und unerklärlich, fragil und in der Erinnerung bleibend zugleich. Bei seinen neuesten Zeichnungen wechselte Peter Torp zu Formaten, die jeden pinselschwingenden Maler ehren würden, die er jedoch ganz traditionell mit den Mitteln des Zeichners zu füllen weiß. Dabei entstehen Landschaften von surrealer Anmutung, die allerdings keine Träume ausmalen, sondern im Hier und Jetzt wurzeln. Peter Torp wurde 1954 geboren und lebt als freischaffender Künstler in Berlin.


25.03.2007 - 10.06.2007
Otto Hofmann (1907-1996)
Zum 100. Geburtstag


17.03.2007 - 10.06.2007
Battlefields / Deep South
Fotografie

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Sally Mann wurde 1951 in Lexington/USA geboren und gehört zu den international bekanntesten Fotografen der USA. Berühmt wurde sie durch die Porträtserien von Ihren Kindern, die sie unter dem Titel „Immediate Family” veröffentlichte. In den beiden Folgen „Battlefields” und „Deep South” widmet sich die Künstlerin der Landschaftsfotografie und kommt zu überraschenden, ungewöhnlichen und in der aktuellen Fotografie einzigartigen Ergebnissen. Beide Folgen sind eng mit Biografie und Lebensumfeld der Künstlerin verbunden und entstanden unter Verwendung alter fotografischer Techniken, die den Bildern eine besondere kompositorische Dichte und Tiefe geben.
Die Folge „Battlefields” entstand auf den Schlachtfeldern des amerikanischen Bürgerkrieges, vor allem in Virginia, wo 123 der 348 bedeutenden Auseinandersetzungen zwischen den Armeen der Nord- und Südstaaten stattfanden. Noch immer durchziehen hier gewundene Erdwälle die Felder und es scheint, als sei der Lauf der Zeit, welcher gewöhnlich Geschichte und Gegenwart trennt, durch einen Widerhall des Vergangenen zum Stillstand gekommen. Der Krieg lebt, obwohl lange vergangen, im „Gedächtnis” der Landschaft und in Erzählungen fort.
Sally Mann, die in unmittelbarer Nähe einiger dieser Todesfelder lebt, unternahm für ihre Aufnahmen mehrere Reisen und bemerkt: „In der unheimlichen Abenddämmerung umgab der Nebel wie ein dünner Schleier das Zelt, in dem ich mich mit meinem Welpen zur Nachtruhe legte. Ich lag auf dem Bauch im geöffneten Zelt, betrachtete die zeitlose Landschaft und fragte mich, für wie viele Augen dieser Ausblick der letzte Eindruck gewesen sein mag.” Dieses persönliche Erleben und Reflektieren ist – neben allem künstlerischen Vermögen – ein Grund für die inhaltliche Dimension der Fotografien. Werden und Vergehen, Leben und Tod sind Grenzen, zwischen denen der Puls dieser Bilder schlägt. Beides, so gegensätzlich es auch erscheinen mag, ist gegenwärtig und gleichzeitig. Die Wechsel zwischen Schärfen und Unschärfen steigern die Dramatik der dunklen Bilder, die im direktpositiven nassen Kollodiumverfahren, einer Technik aus den frühen Tagen der Fotografie, hergestellt wurden.
Sally Mann gelingt es, Landschaften nicht nur abzubilden, sondern dabei auch deren Natur und Geschichte gegenwärtig zu machen. Viele dieser Bilder sind in den Folgen „Mother Land” (Virginia und Georgia) und „Deep South” (Mississippi) zusammengefasst. Dabei sind die Konturen weich, voller Übergänge und Verbindungen, ganz so wie der Blick in eine Landschaft, die von aufsteigenden Nebeln umschwärmt wird und bei deren Betrachtung ein Ahnen das Sehen ergänzt. Es sind Bilder zwischen Mythos und Realität, die sich vor dem Hintergrund der verschwenderisch schönen Landschaften der Südstaaten entfalten.
„Ich fotografiere den Süden nun schon seit sechsunddreißig Jahren und habe Erinnerungen, Liebe und gelegentlich auch das Paradies in dem einzigartig radikalen Licht des Südens gefunden. Immer wieder suche ich die dämmernde Dichte des Abendlichts, das die Hitze des Tages zum Erlöschen bringt. Wenn es hereinbricht, wird die Landschaft weich und verschwommen, als sei sie die unzureichende Schöpfung einer ziellosen, die Details beiläufig vernachlässigenden Göttin. ... Das entstandene Bild erscheint oft nur wie ein Hauch auf dem Negativ, ein feuchter Glanz inmitten der länger werdenden Schatten.”
Die Bilder der Folge „Deep South” entstanden in Mississippi und wurden mit einer mobilen Dunkelkamera aufgenommen. Aus Mississippi stammt auch die Familie von Sally Manns Vater. Zwischen Baumwollfeldern, alten Wäldern, verlassenen Häusern und unter den „müden” Strahlen der südlichen Sonne begegnet Sally Mann, die von einer Afroamerikanerin aufgezogen wurde, auch ihren eigenen Wurzeln. Hier im Süden ist die schwarze Bevölkerung noch heute mehr als anderswo benachteiligt und nirgends sonst vergossen die Schwarzen so viel Blut, Tränen und Schweiß in den Boden ihrer neuen, ungeliebten Heimat. „Es war mir unmöglich, die weinbehangenen, schwarzen Straßen Mississippis zu benutzen, ohne an das unsichtbare Sediment aus tragischen Schicksalen zu denken, das sich an jeder Biegung abgelagert hat.” Trotz dieser starken persönlichen (und biografischen) Einbindung erzählen die Bilder nicht allein von Erinnerungen, Verlusten und der wechselhaften Geschichte, es sind auch Liebeserklärungen an eine Landschaft und ihre Menschen.
Die Werke Sally Manns befinden in zahlreichen bedeutenden nationalen und internationalen Sammlungen u. a. im Metropolitan Museum of Modern Art und im Whitney Museum of American Art. Sally Mann wurde mit verschiedenen Preisen, u. a. mit dem Preis des Guggenheim Museums geehrt. In der Ausstellung werden etwa 50 Fotografien aus den Folgen „Battlefields” und „Deep South” erstmals in einem deutschen Museum gezeigt.


09.12.2006 - 04.03.2007
TOPOLOGY DRIVE
Surface and horizon beyond politics, reason and face.
Rauminstallation<

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Der in New York lebende deutsche Künstler ist ein Grenzgänger zwischen den Disziplinen. 1958 geboren, arbeitet Ingo Günther seit den frühen 1980er Jahren, als er seine Ausbildung an der Düsseldorfer Kunstakademie beendete, auf verschiedenen Gebieten: als Korrespondent, Autor und Künstler. Jene Erfahrungen, die er in Journalismus, Politik, Technologie, Sozial- und Naturwissenschaften sammelt, lässt er in einem crossover in sein Werk fließen. Seine Beschäftigung mit neuen Medientechnologien, die Einbeziehung von Satellitenbildern, die kritische Hinterfragung globaler Probleme wie Migration, Umweltverschmutzung, Terrorismus und Klimaentwicklung weist ihn als „politischen” Künstler aus. Dabei wagt Günther einen entscheidenden Schritt, der ihn von vielen Medienkünstlern unterscheidet: Er verknüpft Computer-Utopien mit den Problemen der globalen politischen Realität. Dabei illustriert er keine bestimmte Programmatik, sondern geht im Grunde konzeptuell vor und überführt seine „Inhalte” auf überzeugende Weise in eine stimmige ästhetische Form.


09.12.2006 - 04.03.2007
„eine Schicht tiefer“
Wunden und Wunder in Körpern.


03.09.2006 - 19.11.2006
„Es ist so still, aber nicht totstill ...”
Ernst Barlach in Thüringen
Plastik, Zeichnung und Druc

Pressemitteilung
Zahlreiche Hauptwerke aus allen Schaffensperioden verleihen der Ausstellung den Rang einer Retrospektive. Parallel dazu werden viele jener Werkzyklen und Einzelwerke ausgestellt, die Barlach in Thüringen schuf oder die in besonderer Weise hier anknüpfen. In den Skizzenbüchern begegnen wir dem noch jungen Barlach auf seinen Wanderungen rund um Friedrichroda, wo er sich über längere Zeiträume bei seiner Mutter aufhielt. Die in den Schwarzburger Werkstätten für Porzellankunst produzierten Porzellane markieren ein frühes und doch bereits reifes Kapitel im Werk des Plastikers. Dem gegenüber belegen die umfangreichen graphischen Zyklen zu den Werken Goethes und Schillers Barlachs lebenslange Hochachtung für die beiden Dichter, während die Zeichnungen zu den Inszenierungen am Geraer Theater und für das Grabmal Reuß in Ebersdorf im Rang bedeutender Einzelwerke stehen.


03.06.2006 - 20.08.2006
come back
Kinetische Installationen und Zeichnungen

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Daniel Depoutot verwandelt die Galerie in einen rumorenden und berstenden „Totentanz“. Als Nachfahre Jean Tinguelys nutzt Depoutot eines der ältesten und gewaltigsten Themen der Kunstgeschichte und interpretiert es auf seine Weise neu. Seine Skulpturen und Automaten begegnen uns mit Ironie und Witz, voller Harmonien und Disharmonien, mal poetisch, mal gewalttätig – gelegentlich ist Vorsicht angebracht.


03.06.2006 - 20.08.2006
identities

Pressemitteilung
Corinne Chambard sucht sich selbst in den Uniformen der Befreiungskriege. Es ist, als bekäme die Vedutenmalerei ein Konzept nachgereicht, als erführe die Wiederholung nach der Natur plötzlich eine späte Beseelung. Ob mit Schweizer Zottelhut oder spanischer Krempe, immer ist es die Künstlerin selbst, die uns hier begegnet: Gemalt auf Leinwand, minutiös und ohne Schablone ausbuchstabiert.


03.06.2006 - 20.08.2006
Wunschbilder III

Pressemitteilung
Die Kunstsammlung der Stadt Jena ist eine verhältnismäßig junge Sammlung und vereint Werke verschiedener Richtungen. Die Geschichte der Sammlung ist wesentlich von den weitblickenden Aktivitäten des früheren Jenaer Kunstvereins geprägt und wurde von diesem 1912 gegründet. Von den Nationalsozialisten 1937 geplündert, wurde der Bestand später in Obhut der Städtischen Museen weitergeführt und kontinuierlich ausgebaut. So verwundert es kaum, dass die Sammlung von der Kunst des 20. Jahrhunderts dominiert wird, während ältere Kunstwerke nur marginal vertreten sind. Das Profil ist heterogen und von regionalen Besonderheiten und überregional bedeutsamen Werken gleichermaßen geprägt. Neben einigen Spitzenwerken der Klassischen Moderne, die an die häufigen Aufenthalte von Kirchner, Nolde, Heckel, Hodler u. a. in Jena erinnern, bildet die Kunst der DDR einen Schwerpunkt. Doch auch Werke der aktuellen Kunst stellen nunmehr, nach den Erwerbungen der letzten Jahre, einen wahrnehmbaren Bereich innerhalb der Sammlung dar.


11.03.2006 - 21.05.2006
James Nachtwey (New York) warphotographer
Fotografie

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James Nachtwey ist der bedeutendste Kriegsfotograf unserer Zeit. Seit mehr als 20 Jahren hält er Bürgerkriege, Vertreibungen und Hungersnöte aber auch soziale Katastrophen in Bildern fest. Kein anderer sah so viel Gewalt an so vielen Orten der Welt und kein anderer Fotograf kam so oft mit dem Leben davon.
Ob in den Waisenhäusern Rumäniens, den Bürgerkriegen in Sudan und Somalia, den Völkermorden in Bosnien und Ruanda, dem Vernichtungskrieg der Russen in Tschetschenien, in Afghansitan, Irak oder im Nahen Osten, James Nachtwey war immer dabei. Neben Bildern von archaischem Hass, apokalyptischem Leiden und kollektivem Blutrausch sind seine Bilder jedoch oft – und das unterscheidet sie wesentlich – durchsetzt von Zeichen fragloser Menschlichkeit. Gerade dadurch verortet Nachtwey die Apokalypse im Vorstellbaren, im menschlich Möglichen und beraubt den Betrachter – aber auch sich selbst – der Distanz.. „Viele Bilder verfolgen mich über lange Zeit. Die Jahre in den Kriegen haben mich trauriger und einsamer gemacht.” sagt Nachtwey


11.03.2006 - 21.05.2006
Jana Gunstheimer. Der Fall Stammsitz.
Installationen und Zeichnungen

Pressemitteilung
Das Werk Jana Gunstheimers reicht von raumgreifenden Installationen bis hin zu fiktionalen „Rahmenhandlungen”, in denen die Künstlerin aus einer Schattenwelt berichtet, die Realität suggeriert, diese jedoch nicht nachbildet. Dennoch ist das bildnerische Erzählen von der sozialen Wirklichkeit inspiriert, die auf den Aquarellen in stets dunklen Farben erscheint. Jene, denen man begegnet, sind ortlos, ziellos und vielleicht gar kriminell.
Beispielhaft zeigt sich dies im Nova Porta-Projekt, einem beklemmenden und auch provozierenden work in progress, in dem eine postapokalyptische Scheinwelt, die einem visionären Kriminalstück gleicht, ihren Mitgliedern ein Höchstmaß an oft auch gewalttätiger Scheinfreiheit gewährt. Zugleich werden die vermeintlich freien Spieler zu „Personen ohne Aufgabe” – zu stets manipulierbaren Spielfiguren. Nova Porta setzt 1998 mit folgender These ein: „Die Zahl der Personen ohne Aufgabe (POA) wird in einer Gesellschaft mit vermindertem Arbeitsbedarf stark ansteigen. Dadurch kann es zu unkontrollierten Gruppenbildungen kommen, die eine Bedrohung für die übrige Bevölkerung darstellen.”
In der neuesten Arbeit Stammsitz nutzt die Künstlerin den Stammsitz der Firma Krupp, die Villa Hügel in Essen, als Handlungsort einer fiktiven Geschichte, die sich in Bildern und Texten abenteuerlich entwickelt. Angelegt in Aquarellen sehr unterschiedlicher Größe, Papierschnitten und Installationen wirkt das Geschehen – ohne dass man Genaueres weiß – gefährlich terroristisch. Wir werden Zeuge mysteriöser Ereignisse, finden Botschaften, bemerken Veränderungen und unsere Phantasie spielt die Klaviatur gefährlicher Möglichkeiten.