Pressemitteilung
Die städtische Galerie „Fähre“ in Bad Saulgau nimmt Kurs auf neue Ufer. Mit der Sonderausstellung „dem Paradies entgegen“ stellt sie erstmals eine interdisziplinäre Themenausstellung vor. Provoziert wurde die Ausstellung durch eine Auswahl zeitgenössischer Positionen in Tanz, Film, Fotografie, Installation, Malerei und Cyanotypie, die sich in den letzten Jahren dem Spannungsfeld von Mensch, Körper, Natur, Existenz und Technologie gewidmet haben. In der Erzählung vom Paradies finden sie ihren gemeinsamen künstlerischen Brennpunkt. Die Schau mit rund 60 Arbeiten von dreizehn Künstlerinnen und Künstlern im Alter zwischen Mitte zwanzig und Mitte sechzig aus Berlin, Stuttgart, Düsseldorf, Ludwigshafen, Geislingen a.d. Steige, Pforzheim und Bad Saulgau startet am 27. Mai und dauert bis 17. August 2025. Sie wird unterstützt von der Baden-Württemberg-Stiftung („Wir stiften Zukunft“).
Geboren oder verloren, liebend, geborgen oder brennend, mitten drin oder entrückt – im Paradies? Die Vorstellung vom „Paradies“ finden sich in allen Weltreligionen und schon immer haben es Künstlerinnen und Künstler dargestellt und interpretiert. Die Bad Saulgauer Ausstellung „Dem Paradies entgegen“ greift episodisch und facettenreich einzelne Motive der Erzählung vom Paradies und der Sehnsucht des Menschen nach diesem auf. Hierbei inszenieren Andrea D´Aquino, Donna Volta Newmen, Mirko Ingrao, Stéphany Lugassy, Claudia Rogge und Florian Staudenmaier in ihren teils bildgewaltigen und fotografischen und cyanotypischen Werken, in verschiedenen künstlerischen Techniken und Strategien sowohl die Verbundenheit des Menschen mit der Erde und der Natur als auch dessen Hybris, Lust und Sehnsucht.
Alex Tennigkeit, Hannah J. Kohler und Silvia Reh stellen Werke vor, die von heiter bis ironisch und mit vielen Bezügen zur Kunstgeschichte den Sündenfall aus weiblicher Sicht kommentieren und damit verbunden die Frage nach dem Verhältnis der Geschlechter zueinander stellen. Mit einer Auswahl an Arbeiten aus Rainer Zerbacks Serie „Contemplationes“ kommt ein dystopisches Element in die Ausstellung. Sie zeigen auf stille Weise eine „Welt ohne uns“. Paco Ladrón de Guevaras zeitgenössische Ready Made-Installation „Pegajoso“ im Stil der „Ugly Aesthetics“ vermittelt wiederum junge Lebenserfahrung zwischen Lust, Kreativität und Fatalismus.
Neben der neuen Vielzahl an weiblichen künstlerischen Positionen in der „Fähre“ wird überraschen, dass erstmals choreografisches und performatives künstlerisches Denken breiten Raum einnehmen wird. „Es ist sicherlich ein Novum in Oberschwaben und in der „Fähre“, dass Tanz in derart großem Umfang wie selbstverständlich Teil einer Kunstausstellung sind,“ so Galerie-Leiterin Alexandra Karabelas, die mit der neuen Ausstellung einen weiteren Schritt in Richtung Öffnung der „Fähre“ geht. Mueumspremiere feiert in diesem Zusammenhang das Projekt „Interfaces“ von Philipp Contag-Lada: Es bringt das Publikum erstmals in der „Fähre“ mit dem Ergebnis von Tanz- und Computerkunst auf der Basis generativer Codes in Berührung. Demgegenüber steht in spannendem Verhältnis Marianne Quénéhervés klassische Skulptur einer Tänzerin. „Die Besucherinnen und Besucher sind eingeladen, nicht nur neue künstlerische Positionen kennenzulernen, sondern die Schau auch mit allen Sinnen zu genießen,“ so Alexandra Karabelas.
Künstlerinnen und Künstler:
Andrea D’Aquino, Philipp Contag-Lada, Mirko Ingrao, Hannah J. Kohler, Paco Ladrón de Guevara, Stéphany Lugassy, Donna Volta Newmen, Marianne Quénéhervé, Silvia Reh, Claudia Rogge, Florian Staudenmaier, Alex Tennigkeit, Rainer Zerback. Kuratorin: Alexandra Karabelas
Einladung zur Eröffnung
Sonntag, 25.5.2025, 17 Uhr, Eintritt frei, ohne Anmeldung.
Es sprechen:
Raphael Osmakowski-Miller, Bürgermeister
Theresia Bauer, Geschäftsführerin der Baden-Württemberg Stiftung
Alexandra Karabelas, Städtische Galerie „Fähre“ und Kuratorin
Aufführung: „Prelude“
Künstlerische Leitung: Donna Volta Newmen
Choreografie: Martino Semenzato
Tanz: Diana Ionescu, Joana Senra, Christopher Kunzelmann
Komposition, Sound: Yair Karelic
In Kooperation mit dem Stuttgarter Ballett
Die Baden-Württemberg Stiftung präsentiert anlässlich ihres 25. Jubiläums im Foyer unter dem Motto „German Zuversicht“ ihre „lösbar“ zum Austausch der Gedanken.
Weitere Förderer der Ausstellung sind die Firma Reisch und der Musik Markt Bad Saulgau.
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Highlights aus dem Begleitprogramm:
15 Uhr-Führungen: So / 1.6. (Happy Family Day), 15.6. / 29.6. / 13.7. / 27.7. / 3.8. / 10.8.
See one, do one, teach one: Mo / 26.5. / 16:30 Uhr
Führung für Lehrerinnen und Kunsterzieherinnen in Vorbereitung eines Klassenbesuchs und des Programms der Kunstvermittlung für Schulen. Kostenlos, Anmeldung erwünscht.
Kunstgespräch für Seniorinnen und Senioren: Mi / 28.5. / 18.6. / 14:00 Uhr. Künstler*innen-Gespräch mit Performance Sa / 14.6. / 19 Uhr
Es sprechen und tanzen Philipp Contac-Lada, Mirko Ingrao, Willer Gonçalves Rocha, Alba Valenciano, López u.a. über Kunst, KI und Grenzgängertum. Eintritt, Gespräch kostenlos
Dr. Lisa Federle & Bernd Kohlhepp: Do. / 3.7. / 19 Uhr. Lesung im Talk-Format über krumme Wege und das Glück des Zuhörens. VVK: 22/11 € inkl. VVK-Gebühr AK: 24/12 €
Sein und Zeit – Philosophieren Sie mit Kunstwerken über die Themen
„Zeit“ und „Fleisch“. So / 6.7. / 27.7 / 11 Uhr. Im Zentrum stehen Senecas „Über die Kürze des Lebens“ und Maurice-Merleau Ponty. Mit Catharina V. Wittig, M.A. phil. 11 € inkl. Eintritt
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Öffnungszeiten
Di – So sowie an Feiertagen, jeweils 14-17 Uhr; Eintritt 5 Euro; Schülerinnen und Schüler, Studierende, Mitglieder des Kunstverein Bad Saulgau e.V. sowie Inhaberinnen und Inhaber des Ausweises der Stadtbücherei und / oder der Saulgauer Gästekarte (Mehrwertkarte) genießen freien Eintritt.
Freier Eintritt am 1. Sonntag im Monat:
? Gerne dürfen Sie sich für Führungen per Mail an kultur@bad-saulgau.de jeweils bis 11 Uhr am Tag der Führung einen Platz in der Gruppe reservieren oder Sie kommen direkt in der „Fähre“ vorbei.
? Individuelle Ausstellungsführungen können ebenfalls zum Preis von 50,00 € per Mail an kultur@bad-saulgau.de gebucht werden.
? Schulen dürfen sich wegen einer Sonderöffnung nach Bedarf am Vormittag ebenfalls gerne an das Kunst- und Kultur-Team per Mail an kultur@bad-saulgau.de wenden.